Ein Buch über die Dummheit

[Walter]

Interview mit der Autorin und Psychiaterin Heidi Kastner in der Zeit die ein Buch über die Dummheit geschrieben hat.

"Die Dummheit hat nicht zugenommen, die Dummheit war immer schon ein fixer Bestandteil der Conditio humana. Was zugenommen hat, ist die Möglichkeit für Dumme, sich zu äußern und ihre Meinungen zu verbreiten und sich hinzustellen und laut zu schreien."

"Mit Menschen zu reden, die sich hinstellen und sagen: "Die Erde ist eine Scheibe, ich weiß das, ich spüre das!", da braucht man nicht zu diskutieren. Man kann höchstens sagen, dass es ausreichend Beweise und Fakten gibt, die belegen, dass das anders ist. Und wenn der dann aber entgegnet: "Nein, ich spüre es aber so!", dann hat man ausdiskutiert. Hinzu kommt, dass viele von denen eine unglaubliche Hybris besitzen, sie seien die Erleuchteten"

"Mit einer mittlerweile nach hinten losgehenden politischen Korrektheit – nämlich dass man ja nie sagen soll, dass etwas einfach blöd ist – hat man sich selbst eine Grube gegraben. Wenn man alles respektiert und akzeptiert, untergräbt man die eigene Gesellschaftsform. Jede Gesellschaft hat nicht nur das Recht, sondern die Pflicht, Grenzen der Toleranz zu ziehen."

Heidi Kastner: "Die Dummheit ist sehr gerecht über die Welt verteilt"

Heidi Kastner hat als Psychiaterin Mörder und Vergewaltiger wie Josef Fritzl begutachtet. Nun hat sie ein Buch geschrieben: über dummes Verhalten.

www.zeit.de

 

[5Zeichen]

Der gesellschaftliche Trend geht lange schon in Richtung Vereinzelung. Den oder die anderen aus beliebigen Gründen als dumm abzuwerten - Dummheit ist nichts anderes, als eine subjektive Wertung - ist Ursache und Symptom fortgeschrittener Vereinzelung.

Am Ende dieses "hochintelligenten" Prozesses gegenseitiger Abwertungen und Anfeindungen werden lauter hilflose, sich selbst für intelligent, die anderen aber für dumm haltende Sozialversager gleichzeitig, nicht gemeinsam, in die Grube fahren.

 

[ewaldt]

Ich bin das Genie, alle anderen sind dumm. Das ist die Flucht eines Hilflosen und Ohnmächtigen.
Das ist jeder der reich und mächtig leben will als Nummer eins unter 7,5 Milliarden Menschen, den Tod ignoriert, da die Rendite und die Sportlichkeit bis in die Ewigkeit steigt.

 

[Bernies Sage]

Walter zitiert Heidi Kastner:

"Mit Menschen zu reden, die sich hinstellen und sagen: "Die Erde ist eine Scheibe, ich weiß das, ich spüre das!", da braucht man nicht zu diskutieren.

Aber mit Menschen zu reden, welche die Erde mit einer Galaxie verwechseln, sollte man diese nicht ganz höflich auf ihren Irrtum aufmerksam machen, ohne dass dies "die Höhe" wäre?

Bernies Sage (Bernhard Layer)

 

[Chris M]

"Mit Menschen zu reden, die sich hinstellen und sagen: "Die Erde ist eine Scheibe, ich weiß das, ich spüre das!", da braucht man nicht zu diskutieren. Man kann höchstens sagen, dass es ausreichend Beweise und Fakten gibt, die belegen, dass das anders ist. Und wenn der dann aber entgegnet: "Nein, ich spüre es aber so!", dann hat man ausdiskutiert. Hinzu kommt, dass viele von denen eine unglaubliche Hybris besitzen, sie seien die Erleuchteten"

Aber mit Menschen zu reden, welche die Erde mit einer Galaxie verwechseln, sollte man diese nicht ganz höflich auf ihren Irrtum aufmerksam machen, ohne dass dies "die Höhe" wäre?

Ich glaube, dass die Flat Earther im Bereich des Mad Trolling und des Shitposting anzusiedeln sind. Ich glaube nicht, dass die das wirklich ernst meinen mit der flachen Erde und wenn jetzt schon Bücher über sie geschrieben werden, dann ist das ein unverdienter Triumph. Die feiern das intern bestimmt.

 

[Walter]

Ich glaube nicht, dass die das wirklich ernst meinen

Zumindest einen US-Bürger gab es, der dafür sogar sein Leben geopfert hat.

 

[Chris M]

Zumindest einen US-Bürger gab es, der dafür sogar sein Leben geopfert hat.

Davon weiß ich nichts. Wie denn das?

 

[Walter]

Wie denn das?

Flat-Earther stirbt bei Absturz mit selbstgebauter Rakete

Mike Hughes wollte mit seinen Flügen beweisen, dass die Erde flach ist.

futurezone.at

 

[Chris M]

Flat-Earther stirbt bei Absturz mit selbstgebauter Rakete

Mike Hughes wollte mit seinen Flügen beweisen, dass die Erde flach ist.

futurezone.at

Danke für den Link. Allerdings steht in dem Artikel:
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Nur ein PR-Gag?​

Er wurde deshalb den „Flat-Earthern“ zugeschrieben. Diese Gruppe von Menschen glaubt daran, dass die Erde flach ist. Aufnahmen aus dem Weltraum, die die Erde als Kugel zeigen, seien Fälschungen und Teil einer Verschwörung.

Laut Darren Shuster, PR-Manager von Hughes, war er aber kein echter Flat-Earther. „Ich denke nicht, dass er daran geglaubt hat. Er hatte einige Regierungs-Verschwörungstheorien. Aber verwechseln sie das nicht mit diesem flache-Erde-Ding. Das war ein PR-Stunt, den wir uns ausgedacht haben“, sagt Shuster zur LA Times. Die zusätzliche Aufmerksamkeit half demnach Sponsoren für die selbstgebauten Raketen zu finden.
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Das ist eben das, was ich meinte. Die Idee der flachen Erde ist so absurd, dass wohl niemand wirklich daran glaubt. Nicht einmal in der Bibel wird explizit gesagt, dass die Erde flach sei, obwohl das immer wieder behauptet wird. Also worauf beziehen sich die Flat Earther überhaupt bei ihren Behauptungen? Wie gesagt, ich glaube, das sind Trolle (und PR-Stunts, siehe oben), die sollte man ignorieren.

 

[hylozoik]

Hm, ein Buch über die aktuelle ''Mode'' Gewalt und Anarchie, würde mich viel mehr interessieren.