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Ein anderes Weihnachtsmärchen...

Frischling

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23. April 2015
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Ein anderes Weihnachtsmärchen...

...könnte sich auch zu jener Zeit ereignet haben, als vor über 2000 Jahren in einem Stall in Bethlehem von einer Jungfrau ein Knabe geboren worden sein soll, dessen allmächtiger Vater ihm laut Bibel schon viele Generationen zuvor sein Leiden vorbestimmte (1) und nach dessen Willen er im Erwachsenenalter am Kreuz sterben musste. (2)

Kurz vor seiner Hinrichtung am Kreuz kündigte dieser Sohn sein Wiederkommen in der Herrlichkeit seines Vaters und mit seinen Engeln an, um das "Letzte Gericht" noch zu Lebzeiten einiger seiner Jünger abzuhalten. (3) Auch Paulus bestätigte, dass er noch lebt, wenn die Toten zum "Letzten Gericht" auferweckt werden.(4)

Das andere Weihnachtsmärchen, um das es hier geht, ereignete sich aber nicht in Bethlehem, sondern in einem Land irgendwo auf der Erde in einem Ort Namens Kulmealoha. Das bedeutet in der Sprache Solog: "Ort der Liebe und des Friedens". Solog ist die Sprache, die einstmals alle Menschen der Erde gesprochen haben könnten, bevor der allmächtige Gott laut Bibel ihr friedliches und motiviertes Miteinender abrupt beendete, sie in alle Winde vertrieb und die Sprachenverwirrung verursachte. (5)

Warum das einem allmächtigen Gott unterstellt wird, ist unklar, denn eigentlich würde sich ein guter Vater darüber freuen, wenn seine Kinder ihm nachstreben. Vielleicht wollte dieser Gott aber nicht, dass seine Menschengeschöpfe friedlich und motiviert zusammen wirken, sondern auf der Erde 6 Völker entstehen können, deren Säuglinge, Kinder, Frauen und Männer später auf seinen ausdrücklichen Befehl von seinem auserwählten Volk total abgeschlachtet werden sollen, um deren reichen Länder zur Heimat des Gottesvolkes machen zu können und deren Religion total auszulöschen? (6)

Oder damit er seinem Eigentumsvolk das "Sklavenhaus" Ägypten vorbestimmen konnte, (7) aus dem er es später befreite, in dem er Zehntausende unschuldige Säuglinge Kinder umbrachte (8) und wozu er zuvor in seiner Allmacht vielmals berechnend dem Pharao das Herz verstockte, sodass dieser logischerweise das Gottesvolk nicht friedlich auswandern lassen konnte? (9)

Besonders Kinder liebt dieser Gott nicht, denn er will sich an ihnen laut seinen Zehn Geboten bis in die 4. Generation rächen, wenn einer deren Vorfahren anderen Götter gedient hat (10) oder von den eigenen Eltern auffressen lassen, wenn diese ihm nicht gehorchen. (11)

Wie dem auch sei: in Kulmealoha wurden damals Zwillinge geboren, ein Mädchen und ein Junge. Ein uns noch unbekannter Gott hatte beschlossen, durch diese Kinder oder durch deren Kinder oder noch späteren Nachkommen sich allen Menschen zu offenbaren. Ein weises Ehepaar kam deshalb nach Kulmealoha und überbrachte den Eltern der Zwillinge ein Buch mit wenigen kurzen Texten, geschrieben in der Sprache Solog.

Die Eltern konnten die Texte nicht lesen, sie verwahrten das Buch, um es den Zwillingen zu geben, wenn diese erwachsen sind. Auch die Zwillinge konnten später den Text nicht lesen, sie fertigten sich jedoch Kopien von dem Buch und vermachten diese ihren eigenen Kindern. Doch auch die konnten den Text nicht lesen, auch sie kopierten Bücher für ihre Kinder. So wanderten solche Bücher durch die Jahrhunderte von den Eltern zu den Kindern, denn niemand konnte den in Solog geschriebenen Text entziffern. Das ist verwunderlich, denn Auszüge aus solchen Büchern scheinen heute in anderen Sprachen in anderen Büchern zu stehen. Etwa:

"Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geiste der Brüderlichkeit begegnen, ohne irgendeinen Unterschied, etwa nach Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache oder Religion." (12)

Der Text ist nicht fehlerfrei übersetzt, im Original steht "im Geiste toleranter Geschwisterlichkeit…". Es befinden inzwischen auch andere solcher Texte in heutigen Büchern, auch einige, in denen angedeutet wird, dass die Menschen nur gemeinschaftlich den Weg in die Zukunft finden können und nur demokratisch festlegen sollten, welche Gesetze ihr Handeln begrenzt, damit sie sich nicht gegenseitig übervorteilen, ihre Umwelt zerstören und Menschen mit einem anderen Glauben als Ungläubige diskriminieren oder gar sich gegenseitig umbringen. In diesem Buch steht auch: die Zukunft ist der einzige Weg, der zu Gott führen kann, es ist sein Wunsch an alle Ichs im Sein, dass sie das selbst erkennen.

Natürlich ist diese Geschichte ein Märchen, aber auch Märchen können wahr werden. Irgendwann, wenn alle Menschen es wollen und Gott als Nichtfordernde Liebe umschrieben und nicht mehr als giftigster Feind der Religionsfreiheit vorgelogen wird. Es könnte dann wahr werden, wenn alle Menschen der Erde endlich wieder so friedlich und motiviert zusammenleben und gemeinsam wirken, wie das einst vor der Sprachverwirrung der Fall war. Es könnte wahr werden, wenn sich alle Menschen nicht nur geistig, sondern auch sprachlich verstehen. Erst dann können wir Menschen Antworten bezüglich Gott erhalten, glaubhafte Antworten, wozu wir die richtigen Fragen im Jetzt noch nicht einmal ansatzweise stellen können.


1) "Dann öffnete er ihnen das Verständnis, damit sie die Schriften verständen, und sprach zu ihnen: So steht geschrieben, und so musste der Christus leiden und am dritten Tag auferstehen aus den Toten und in seinem Namen Buße und Vergebung der Sünden gepredigt werden allen Nationen, anfangend von Jerusalem." (Luk. 24, 45-47)

2) "Und er ging ein wenig weiter und fiel auf sein Angesicht und betete und sprach: Mein Vater, wenn es möglich ist, so gehe dieser Kelch an mir vorüber; doch nicht wie ich will, sondern WIE DU WILLST. Und er kommt zu den Jüngern und findet sie schlafend; und er spricht zu Petrus: Also nicht eine Stunde konntet ihr mit mir wachen? Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung kommt; der Geist zwar ist willig, das Fleisch aber schwach. Wiederum, zum zweiten Mal, ging er hin und betete und sprach: Mein Vater, wenn dieser Kelch nicht vorübergehen kann, ohne dass ich ihn trinke, so geschehe DEIN WILLE. Und als er kam, fand er sie wieder schlafend, denn ihre Augen waren beschwert. Und er ließ sie, ging wieder hin, betete zum DRITTEN MAL und sprach dasselbe Wort." (Matth. 26, 39-44)

3) "Von der Zeit an begann Jesus seinen Jüngern zu zeigen, dass er nach Jerusalem hingehen müsse und von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten vieles leiden und getötet und am dritten Tag auferweckt werden müsse." - "Denn der Sohn des Menschen wird kommen in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln, und dann wird er einem jeden vergelten nach seinem Tun. Wahrlich, ich sage euch: Es sind einige von denen, die hier stehen, die werden den Tod nicht schmecken, bis sie den Sohn des Menschen haben kommen sehen in seinem Reich." (Matth. 16, 21 und 27+28)

4) "Denn dies sagen wir euch in einem Wort des Herrn, dass wir, die Lebenden, die übrigbleiben bis zur Ankunft des Herrn, den Entschlafenen keineswegs zuvorkommen werden. Denn der Herr selbst wird beim Befehlsruf, bei der Stimme eines Erzengels und bei dem Schall der Posaune Gottes herabkommen vom Himmel, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen; danach werden WIR, DIE LEBENDEN, die übrigbleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken dem Herrn entgegen in die Luft; und so werden wir allezeit beim Herrn sein." (1. Thes. 4, 15-17)

5) "Und die ganze Erde hatte ein und dieselbe Sprache und ein und dieselben Wörter. Und es geschah, als sie von Osten aufbrachen, da fanden sie eine Ebene im Land Schinar und ließen sich dort nieder. Und sie sagten einer zum anderen: Wohlan, lasst uns Ziegel streichen und hart brennen! Und der Ziegel diente ihnen als Stein, und der Asphalt diente ihnen als Mörtel. Und sie sprachen: Wohlan, wir wollen uns eine Stadt und einen Turm bauen, und seine Spitze bis an den Himmel! So wollen wir uns einen Namen machen, damit wir uns nicht über die ganze Fläche der Erde zerstreuen! Und der HERR fuhr herab, um die Stadt und den Turm anzusehen, die die Menschenkinder bauten. Und der HERR sprach: Siehe, ein Volk sind sie, und eine Sprache haben sie alle, und dies ist erst der Anfang ihres Tuns. Jetzt wird ihnen nichts unmöglich sein, was sie zu tun ersinnen. Wohlan, lasst uns herabfahren und dort ihre Sprache verwirren, dass sie einer des anderen Sprache nicht mehr verstehen! Und der HERR zerstreute sie von dort über die ganze Erde; und sie hörten auf, die Stadt zu bauen. Darum gab man ihr den Namen Babel; denn dort verwirrte der HERR die Sprache der ganzen Erde, und von dort zerstreute sie der HERR über die ganze Erde." (1. Mos. 11, 1-9)

6) "Jedoch von den Städten dieser Völker, die der HERR, dein Gott, dir als Erbteil gibt, sollst du nichts leben lassen, was Odem hat. Sondern du sollst an ihnen unbedingt den Bann vollstrecken: an den Hetitern und an den Amoritern, den Kanaanitern und den Perisitern, den Hewitern und den Jebusitern, wie der HERR, dein Gott, dir befohlen hat" (5. Mos. 20, 16+17)

7) "Und er sprach zu Abram: Ganz gewiss sollst du wissen, dass deine Nachkommenschaft Fremdling sein wird in einem Land, das ihnen nicht gehört; und sie werden ihnen dienen, und man wird sie unterdrücken vierhundert Jahre lang." (1. Mos. 15, 13)

8) "Und es geschah um Mitternacht, da erschlug der HERR alle Erstgeburt im Land Ägypten vom Erstgeborenen des Pharao, der auf seinem Thron saß, bis zum Erstgeborenen des Gefangenen im Kerker, auch alle Erstgeburt des Viehs." (2. Mos. 12, 29)

9) "Und der HERR sprach zu Mose: Wenn du hinziehst, um nach Ägypten zurückzukehren, sieh zu, dass du all die Wunder, die ich in deine Hand gelegt habe, vor dem Pharao tust! Und ich, ich will sein Herz verstocken, so dass er das Volk nicht ziehen lassen wird." (2. Mos. 4, 21, siehe auch 2. Mos. 8, 11, 2. Mos. 9, 12, 2. Mos. 10, 1+2, 2. Mos. 10, 20, 2. Mos. 10, 27 und 2. Mos. 11, 9+10)

10) "Denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott, der die Schuld der Väter heimsucht an den Kindern, an der dritten und vierten Generation von denen, die mich hassen" (2. Mos. 20, 5)

11) "Und wenn ihr bei alldem mir nicht gehorcht und euch mir entgegenstellt, dann werde ich mich euch im Grimm entgegenstellen, und ich meinerseits werde euch züchtigen wegen eurer Sünden, und zwar siebenfach. Und ihr werdet das Fleisch eurer Söhne essen, und das Fleisch eurer Töchter werdet ihr essen." (3. Mos. 26, 27-29)

12) Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der UN, Artikel 1+2
 
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