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Die schwere Krise der Sozialdemokratie in Deutschland und Österreich

Walter

Administrator
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3. Oktober 2002
Beiträge
5.012
Eine vernichtende Wahlniederlage in Deutschland, eine vernichtende Wahlniederlage im Bundesland Oberösterreich - spätestens jetzt kann man von einer schweren Krise der Sozialdemokratie sprechen.

Wie seht ihr das?

Vor der Wahl und kurz danach...
  • Besteht das Problem von SPD und SPÖ wirklich nur in ihren Anführern und der schlechten Kommunikation?
  • Oder liegt da ein grundlegenderes Problem vor?
  • Ist das einfach eine Entwicklung der Gesellschaft, ein trend nach rechts, oder machen die beiden Parteien zu viel falsch - provokant gefragt: ist die Gesellschaft schuld oder die Partei?


ist nach der Wahl....
  • Haben die Sozialdemokraten jetzt endlich verstanden?
  • Und was sollen sie eigentlich eurer Meinung nach verstehen? :)
  • Ist Opposition die bessere Wahl? Oder besser mitregieren um "schlimmeres zu verhinderrn"?
  • Ist Ideenlosigkeit a la "Wählt uns damit es nicht schlimmer kommt?" wirklich eine Zukunftsperspektive?
  • Wer macht eigentlich eine "linke" Politik und wie sieht die aus?
  • Sagt diese Krise nur etwas über die beiden Parteien aus oder auch über den Zustand von Europa?

Bin gespannt auf eure Antworten und ob sich die Führer dieser beiden Parteien in nächster Zeit diesen Fragen aussetzen werden oder ob sie versuchen werden, es "auszusitzen" (auch "geschocktes Ignorieren" genannt).
 
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AW: Die schwere Krise der Sozialdemokratie in Deutschland und Österreich

Wie seht ihr das?


Ich will eingangs nur bekennen, dass ich dieser Partei die deftige Watsche gönne.
Seit Schröder und was dem folgte - Münte raus, Münte rein, etc. - ist diese Partei einfach indiskutabel für mich.

Dass damit Schwargelb an die Macht kommt, ist allerdings ein fette Kröte.

Fritz
 
AW: Die schwere Krise der Sozialdemokratie in Deutschland und Österreich

Ich will eingangs nur bekennen, dass ich dieser Partei die deftige Watsche gönne.
Seit Schröder und was dem folgte - Münte raus, Münte rein, etc. - ist diese Partei einfach indiskutabel für mich.

Dass damit Schwargelb an die Macht kommt, ist allerdings ein fette Kröte.

Fritz

Hoffentlich versinkt sie nicht im Sumpf -
der Koalitions(un)verträg(lichkeiten) etc. ... :haare:
 
AW: Die schwere Krise der Sozialdemokratie in Deutschland und Österreich

Mit der andauernden und kontinuierlichen Abkehr vom Sozialismus der Gründerzeit hat sich die SPD ihren Untergang selbst zuzuschreiben.

Chem
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Die schwere Krise der Sozialdemokratie in Deutschland und Österreich

Die Sozialdemokraten haben sich mit Schöder und allem was folgte ins Aus katapultiert. Allerdings glaube ich nicht daran, dass Schwarz-Gelb eine akzeptable Alternative darstellt... Naja... Die Bildlesergesellschaft hat entschieden...
 
AW: Die schwere Krise der Sozialdemokratie in Deutschland und Österreich

Eine vernichtende Wahlniederlage in Deutschland, eine vernichtende Wahlniederlage im Bundesland Oberösterreich - spätestens jetzt kann man von einer schweren Krise der Sozialdemokratie sprechen.

Wie seht ihr das?

Haben die Sozialdemokraten jetzt endlich verstanden?
Ignoranz ist nie gut - in der Politik kann sie sich verheerend auswirken.

Und was sollen sie eigentlich eurer Meinung nach verstehen? :)
In Österreich war die SPÖ wirklich stark ja meistens nur auf Bundesebene - dass in der Steiermark nach Jahrzehnten die Sozialdemokraten an der Macht sind, war zumindest für mich bereits eine Sensation; in Deutschland führe ich es - soweit ich es erkennen kann und genug informiert bin - auf die Person der Angela Merkel zurück; für viele durchschnittlich gebildete Wähler ist wohl eine mächtige, christlich orientierte Frau fähig, die Vorteile von Christentum und Sozialdemokratie in sich zu vereinen.

Ist Opposition die bessere Wahl? Oder besser mitregieren um "schlimmeres zu verhinderrn"?
ich glaube, dass beide Spitzenkanditaten Regierungsverantwortung übernehmen wollten.

Ist Ideenlosigkeit a la "Wählt uns damit es nicht schlimmer kommt?" wirklich eine Zukunftsperspektive?
Politiker ohne Visionen und Ideen sind immer zweite Wahl.

Wer macht eigentlich eine "linke" Politik und wie sieht die aus?
Ich glaube schon, dass viele Sozialdemokraten ein Herz für Kämpfende und Leidende haben, dass dieses Herz aber zuwenig zur Bevölkerung transportiert wird. Dass in der BRD die Arbeitnehmer mit Hartz IV zufrieden sind, ist mir schleierhaft; soweit hier Sozialdemokraten dabei waren, können es nur schlechte gewesen sein.

Sagt diese Krise nur etwas über die beiden Parteien aus oder auch über den Zustand von Europa?
Nein, ich glaube, dass die meisten Wähler sehr wohl zwischen der Gemeinde-, Bezirks(Kreis)-, Landes-, Bundes- und EU-Ebene unterscheiden und nicht auf jeder Ebene die gleichen Leute vorne haben wollen.

Bin gespannt auf eure Antworten[/B] und ob sich die Führer dieser beiden Parteien in nächster Zeit diesen Fragen aussetzen werden oder ob sie versuchen werden, es "auszusitzen" (auch "geschocktes Ignorieren" genannt).
Das "Aussitzen" ist nichts, was ich an einer Politik achte; den einzigen Zweifel, den ich diesbezüglich hege, ist, ob der Ignorierer der Schlechteste der Gesellschaft ist oder neben dem Verachter nur der Zweitschlechteste und insoweit ist auch der Wähler für politische Miseren verantwortlich, nämlich wenn er ohne triftigen Grund den Wahlen fernbleibt.

Die Wirtschaftskrise wird wohl in Oberösterreich und in der BRD das Wahlverhalten stark beeinflusst haben; der Trend wird wohl zur Meinung gegangen sein, zur Behebung der Krise gehören die Unternehmerparteien gestärkt. Dass die Turbokapitalisten, die noch dazu das Spekulationskapital über das Produktionskapital gestellt haben, die Hauptverursacher dieser Krise sind, wollen offenbar zuwenige Leute glauben.

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: Die schwere Krise der Sozialdemokratie in Österreich

Für diese Krise der Sozialdemokratie gibt es viele Gründe, ich schreibe primär über die Verhältnisse in Österreich:

1) Die SPÖ hat das traditionelle Bündnis mit den humanitär gesinnten altruistischen und gebildeten Citoyens (Beispiele: Kreisky oder Schärf) weggewischt. Ihr Führungskader besteht nur mehr aus Vorstadt- oder Landproletariern der 2. Generation (Faymann, Gusenbauer), die den Horizont immer enger ziehen und - siehe Faymann - bei der Kronen Zeitung (KZ) gelandet sind.

Damit hat die SPÖ jede geistige Perspektive verloren, auch die Künstler/innen und Wissenschaft ziehen sich aus dieser :geist:Geistlosigkeit zurück. Die Vorstadtproleten sind mit sich mit ihrer ungebremsten Machtgier und Aufstiegsgeilheit selbst genug.

2) Diese Leute stellen nunmehr den gesamten Führungskader. Den letzten aus dem alten Bündnis - Caspar Einem - hat man gemobbt wie einen Halbkriminellen, was man vorher schon mit all jenen gemacht hat, die durch Bildung, Eigenwillen und Wissen "auffällig" geworden sind.

Diese Vorstadt-Leute reden ganz anders als sie handeln. So wie der Hundsdorfer bei den 12 statt 14 Auszahlungen der Grundsicherung oder bei Krankenständen in der ÖBB, sie sind maximal grätzelorientiert (Liesing-Faymann) und verschenken die wichtigen Ministerien oder die EU an die ÖVP, weil sie dafür gute Leute bräuchten, bessere wie die Zahnarzthelferin Doris Bures oder den Immerfunktionär Faymann. Das meiden sie wie die Pest.

3) Eine Partei, in der Leute wie der Spion Helmut Zilk oder Typen wie der Pöchacker Karriere machen und bis heute blind verteidigt werden, hat jeden ethischen Anspruch aufgegeben/verloren. Diese Kronen Zeitung Partei ist für anständige Bürger/innen derzeit nicht wählbar. So wie der Schauspieler Krassnitzer es in Richtung Faymann es sagte: Man kann auch Sozialdemokrat sein, ohne an diese SPÖ anzustreifen.

Bruno Kreiskys Vermächtnis ist vernichtet, es ist eine Schande für den Grundgedanken, den Ruf nach sozialer Gerechtigkeit, dass er zum Gebrüll von Neid und Gier mutiert wurde.
 
AW: Die schwere Krise der Sozialdemokratie in Deutschland und Österreich

... Naja... Die Bildlesergesellschaft hat entschieden...

Genau die sind nicht einmal zu Wahl gegangen.
Wer als Kanzlerkandidat so kompetente Frauen wie Ulla Schmidt in seinem Schattenkabinett aufnimmt, die schon in den vergangenen 8 Jahren eindrucksvoll bewiesen hat, dass sie inkompetent ist, kein Durchsetzungsvermögen hat und noch dazu lügt dass sich die Balken biegen, muss sich nicht über das Wahlergebnis wundern. Die, die nicht mehr zur Wahl gehen, sind mehrheitlich SPD-Wähler. Die SPD sollte mal zur Kenntnis nehmen ,dass sie ohne einen starken linken Flügel nicht fliegen kann und der wandert mehr und mehr zu den Linken. Entweder Gysi und Lafontaine sterben schnell oder die SPD geht auf die Linken zu.
Schwarz-Gelb ist ein Horrorscenario für Deutschland. Die Gelben glauben noch immer, dass ihre 6.x% mehr Wert sind als die 8,X % anderer Parteien und daraus den Anspruch ableiten, zu regieren. In den Koalitionen in denen die Gelben Partnter war, waren es genau die, die es zur Auflösung bzw. Neuwahlen kommen liessen. Ich denke ganz besonders an das Misstrauenvotum gegen Helmut Schmidt.
Ich freue mich schon auf die kommenden Gesundheits- und Arbeitsreformen.
 
AW: Die schwere Krise der Sozialdemokratie in Deutschland und Österreich

Ich habe nicht gewählt, weil keine der werbenden Parteien die demokratische Grundrichtung vertritt.

Wir hatten keine Demokratie zur Auswahl, sondern nur eine Wirtschaftsdiktatur, in der von Bankern und Industriemanagern die Richtlinien bestimmt werden. Dafür brauche ich nicht zur Wahlurne zu gehen.

Nein danke.
 
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Der Erfolg der FDP in Deutschland

Vielleicht sollte man einen eigenen Faden dafür spinnen, aber ich will ihn mal hier anfangen.

Der Erfolg der FDP ist allein den Zweitstimmen der CDU/CSU wähler zu verdanken.

Wenn ich das Ergebnis in Ba-Wü anschaue - und in Bayern sieht es genau so aus; und in denderen Bundesländern wohl auch, aber da habe ich es nicht nachgeprüft - , so sind bis auf einen in Freiburg alle - I say it again: ALLE - Direktmandate an die CDU gegangen.
Und die gewählten Kandidaten stehen alle weit über 30%, oft fast bei 40%, bei den Erststimmen.
Dagegen hat die CDU bei den Zweitstimmen oft eniger als 30%.

Die Kandidaten der FDP, die alle - I sy it again ALLE - erst über die Landesliste, also die Zweitstimme, gewählt worden.

Das sieht dann so aus, dass so eine gelbe Kröte 8% erhalten hat, aber die FDP 18% der Zweitstimmen.

Das bedeutet doch, die CDU-Wähler wollten endlich aus der großen Koalition raus. Das war aber - nach Lage der Dinge - nur mit der Krötenpartei möglich; also haben sie die Kröte geschluckt!

Und mit welchem Vergnügen sich die Kröten schlucken ließen, kann man deutlich sehen auf den Gesichern der Kröten. Die rechnen sich noch als Verdienst an, dass sie sich schlucken ließen.
Und auf diesen Verdienst gründen sie ihren Anspruch auf mehr Einfluss.

Verkehrte Welt! Der Schwanz wedelt mit dem Hund!

Fritz
 
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