• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Die (kranke) Psyche des Menschen...

-Schattenwesen-

New Member
Registriert
9. Januar 2004
Beiträge
18
hmm... ich will ja jetzt nicht sagen, dass 99% der menschheit krank und komplett irre ist, aber an manchen tagen kommt's mir so vor...


-> die einen bauen bomben und werfen sie auf die anderen, weil diese anderen auf sie bomben geworfen haben, welche die dritten gebaut haben um von den zweiten das geld zu kassieren wenn sie die ersten dann besiegen (auf deutsch: diese dummen vergeltung-für-die-vergeltung-der-vergeltungs-anschläge)

-> da draußen laufen zigtausend mörder, (nur mal tirol gesehen: 2 morde in 1 woche!), vergewaltiger und solche typen rum, wo kann man sich denn noch halbwegs sicher fühlen!??

-> schaut euch nur mal an wie gemein schon kleine kinder zueinander sind, das geht doch schon im kindergarten los, dass sie sich ein paar außenseiter suchen auf die dann alle losgehen


nichtmal tiere gehen so krank miteinander um wie wir manchmal...


aber trotzdem stimmt es nicht ganz, dass wir keinen lebenssinn vor augen haben, das haben manche sehr wohl.

sehen wir uns aber mal die andere seite der menschheit an:

manche leben einfach ihr stinknormales, 0-8-15 leben ohne irgendwelche besonderheiten, haben ein durchschnittliches haus, eine durchschnittliche familie, ein durchschnittliches einkommen, gehen vielleicht mal sonntags in die kirche, samstags tennisspielen, machen einmal im jahr eine grillparty, usw. usw. usw.

andere ziehen durch die welt, haben kein festes zuhause, keine festen freunde, sind überall und nirgends, haben viel und doch so wenig gesehen

dann gibt es noch eine kleine gruppe von menschen: außenseiter der gesellschaft, die anders aussehen, anders denken, anders behandelt werden und dadurch anders sind. in eine recke sitzen, beobachten, sich dadurch meinungen bilden, vielleicht feststellen wie unsinnig viele vorurteile sind, leute die früher als hexen oder irre verbrannt wurden, verkannte genies, geniale künstler. leute, die sich von der masse unterscheiden

wieder andere stecken fest in einem leben das sie hassen - andere lieben es aber, so wie es ist, oder haben gelernt es zu lieben oder müssen es einfach lieben, weil sie sonst zu außenseitern werden.

manche akzeptieren ihr leben, andere wehren sich dagegen - aber irgendwie und auf irgendeine art schätzt es jeder. denn es ist nicht selbstverständlich, dass wir hier sind. nur vergisst man das oft viel zu schnell.

ich denke nicht, dass wir die menschen, dass wir UNS, jemals verstehen werden.

aber ein bissal drüber philosophieren schadet auch nicht ;)
 
Werbung:
Original geschrieben von -Schattenwesen-
nichtmal tiere gehen so krank miteinander um wie wir manchmal...
Tiere haben ja auch keine fürchterlichen Waffen, so wie wir. Nur Krallen - oder was weiß ich. Und sie hatten und haben auch nicht die Titanenaufgabe, eine komplette funktionierende Kultur - als ihre (notwendige) zweite Natur - zu schaffen: Prodution, Gesetzgebung, Harmonisierung der Weltbevölkerung. Die Tiere sind zu 100 % angedockt an die Natur.

Gysi
 
Hallo, Schattenwesen!


Du stellst uns ja gleich eine Masse von Fragen. Du machst das - glaube ich- so , dass Du erst eine Behauptung aufstellst, und dann diese begründest.

Und dabei kommst Du auf Grundwidersprüche der Menschheit.

Ich wiederhole:
1. Du zeigst die Gebundenheit heutigen menschlichen Tuns als primär ökonomisches Tun auf: der Rubel muss rollen

Damit rufst Du möglicherweise implizit ( unausgesprochen) uns Leser auf, über humanere Lebensvollzüge nachzudenken.

2.Indem Du den kulturellen Widerspruch zwischen dem auch für nicht christliche Menschen gültigen Liebesgebot der abendländischen Kultur und dem tatsächlichen Mordangebot in Tirol aufzeigst, scheinst Du auch zum Umdenken aufzurufen.

Anrerseits bietest Du Alternativen an:

Indem Du voraussetzt, dass alle Leute, die gedankenlos diese Widersprüche akzeptieren, 0-8-15 Menschen sind, machst Du noch den feinen Unterschied zwischen behausten und unbehausten Normalmenschen, die es - ich lese das zwischen Deinen Zeilen- ein wenig klüger machen als die behausten, weil sie sich wenigstens des bürgerlichen Ballasts entledigt haben, entwickelst Du ein, ich nenne es mal Erlöserprofil.


Das sind die Menschen, die nicht mittun, die beobachten, die anderen - nicht wir Normalverbraucher.


Aber eines eint auch Deine Menschheit: das ist die Liebe zum Leben, ob als angepasste Idioten oder als unangepasste Beobachter.



Na, damit hast Du sicher Recht.


Aber wie wäre es denn mit Menschen, die diese Widerssprücher erleben - so wie Du und ich und viele - und versuchten, etwas dagegen zu tun.

Ich bin der - vielleicht primitiven - Meinung, dass wenn ich etwas als bekämpfenswert klassifiziere, ich auch etwas dagegen tun muss.
Und das ist unabhängig davon, dass es auch wieder wahr ist, wenn es heißt: wer handelt, macht Fehler.


Also: noch einmal ein herzliches Willkommen im Kreis der Nachdenker

Marianne

Wie sieht also der kritische Mensch bei Dir aus?
 
Original geschrieben von majanna
Aber eines eint auch Deine Menschheit: das ist die Liebe zum Leben, ob als angepasste Idioten oder als unangepasste Beobachter.


Frag mich gerade, was oder wen man heutzutage so gerne als "angepaßte Idioten" bezeichnet.

Vor einiger Zeit hat ein Bekannter, seines Zeichens Halbgott in Weiß :rolleyes: , den denkwürdigen Spruch getan: "Garderoben sind spießig".

Ist für mich der Inbegriff überheblichen Besserseinwollens geworden.

LG, wirrlicht

(ich hab übrigens 'ne Garderobe :D )
 
Original geschrieben von wirrlicht
Frag mich gerade, was oder wen man heutzutage so gerne als "angepaßte Idioten" bezeichnet.

Vor einiger Zeit hat ein Bekannter, seines Zeichens Halbgott in Weiß :rolleyes: , den denkwürdigen Spruch getan: "Garderoben sind spießig".

Ist für mich der Inbegriff überheblichen Besserseinwollens geworden.

LG, wirrlicht

(ich hab übrigens 'ne Garderobe :D )



Oh, Wirrlicht, wie ich Dich beneide! Ich hab nur G´wand.


Aber im Ernst: mein Ausdruck " angepasster Spießer" bezog sich
- als Zusammenfassung gedacht - auf folgendes Zitat von Schattenwesen.

"manche leben einfach ihr stinknormales, 0-8-15 leben ohne irgendwelche besonderheiten, haben ein durchschnittliches haus, eine durchschnittliche familie, ein durchschnittliches einkommen, gehen vielleicht mal sonntags in die kirche, samstags tennisspielen, machen einmal im jahr eine grillparty, usw. usw. usw." ( Schattenwesen)

Da ich - im Gegensatz zu Dir - auch so ein stinknormales Leben führe - bin ich auch eine angepasste Spießerin.

Ich habe aber einen Trick, um diesem zu entfliehen: mein Leben in meinen Büchern, meinen Phantasien, usw . Du und das Denkforum gehört auch zu meinen Fluchtstrategien
:winken1: .



Wollen wir das Thema jetzt noch unter besonderer Berücksichtigung der logisch- formalen Begründung unserer Meinungen führen? Wollen wir irgendwelche Sprachgesten vollführen, die es uns erlauben, uns als vollwertige Männer - hoppala - Menschen zu fühlen.

Wenn Du mir diese Frage beantwortest, verlange ich von Dir wissenschaftlichen Nachweis in der Antwort. Und vergiss nicht den Satz vom ausreichenden Grund.



Aber da Du ja - so wie ich eine "stinknormale Frau" bist ( im Gegensatz zu dem nicht stinknormalen Leben, das Du führst). wirst Du wissen, dass Du mir bei Anwendung des Schopenhauerschen Gebots gar nicht antworten musst.

Du hättest keinen Grund. ich denke, wir sind uns einig - und alles andere wäre Geplänkel, um unsere "Gescheitheit" unter Beweis zu stellen.


Die Liebe und die Lust am Leben, am eigenen besonders - eint alle: Normale, Unnormale, Innenseiter, Außenseiter, Logiker - auch wenn sie das nicht aus ihrer verdammtem Logik ableiten können, sondern nur die Aufgabenstellung, wie man - und insbesonders Frau- über Liebe zu denken hat. Und das es gar nicht auf das Was ( den Inhalt) ankommt, sondern nur, dass aus a b folgt und was dergleichen Formeln mehr sein mögen.



Freue mich, dass Du wieder "da" bist.

Marianne
 
Original geschrieben von majanna
Da ich - im Gegensatz zu Dir - auch so ein stinknormales Leben führe - bin ich auch eine angepasste Spießerin.


Ach täusch Dich mal nicht, Marianne, momentan bin ich ein waschechtes "Stino", schnibble meinem Schatz morgens seinen Obstsalat, bevor ich ihn mit Küßchen und Winken vom Balkon (Zigarette schon brennend hinter dem Rücken versteckt :D) verabschiede, versuche dann Weibi und Hausfrau zu sein und zu kapieren, wie das nun eigentlich gemeint ist mit Garderoben und Schränken (von Küche will ich üüüüberhaupt nicht erst anfangen :haare: )


Original geschrieben von majanna
Wollen wir irgendwelche Sprachgesten vollführen, die es uns erlauben, uns als vollwertige Männer - hoppala - Menschen zu fühlen.

Klar Baby... laß hören! :D :D :D


Original geschrieben von majanna
...dass Du mir bei Anwendung des Schopenhauerschen Gebots gar nicht antworten musst.

Vasteh mal wieda bloß Bahnhof... :(


Original geschrieben von majanna
Freue mich, dass Du wieder "da" bist.

Danke :) Wird Zeit, daß ich meinen Nick in 'forenhopper' abändere. Oder mich wie andernorts schon als das bezeichne, was ich zur Zeit wieder bin... nomadin in der virtuellen Welt ;)

Liebe Grüße,
wirrlicht
...........weiterschlender
 
Zuletzt bearbeitet:
Wirrlichterl! Na, na, wer so eine Nomadin ist, wird doch nicht bei der so ganz männlich beiläufig erwähnten Nennung des Namens von Schopenhauer Bahnhof verstehen.
Aber ich versteh schon: einmal Bahnhof - immer Bahnhof! Gute Reise!
Aber denk mitunter an das Denkforum und schreibe, wenn ich hier bin . Bald hört ja die regelmäßige Schreibzeit bei mir wieder auf.:haare:


Aber jetzt werde ich ernsthaft:D .


Alle Männer lieben die Gedanken über die Wahrheit. ( in der Realität lügen sie sicher genau so viel wie wir Frauen.)
Schopenhauer war ein Mann, ein philosophischer,also machte er sich ( systematisch) auf den geistigen Weg ( Du sieht, es ist das Merkmal von Philosophen, dass sie Nomaden sind), die Bedingungen zu erforschen, wann ein Satz ( eine in festen Regeln getroffene Aussage über jemanden oder etwas) wahr ist und wann nicht.

Also: nach ihm und ich sehe keinen ausreichenden Grund ihm dabei nicht zuzustimmen, gibt es da vier Bedingungen, die erfüllt sein müssen, damit wir sagen dürfen, ein Satz sei wahr.


Das Prinzip der Identität

Ein Subjekt ( Satzgegenstand) ist die Summe seiner Prädikate ( Satzaussagen).

a=a

Ein Hund bellt.


Das Prinzip vom Widerspruch

Einem Subjekt kann ein Prädikat nicht zugleich zu- und abgesprochen werden.

a= -a= O

Der Hund bellt und bellt nicht. ( widerspricht diesem Prinzip)



Das Prinzip vom ausgeschlossenen Dritten

Von jeden zwei kontradiktisch entgegengesetzten Prädikaten muss jedem Subjekt eines zukommen.


Der Hund bellt. Der Hund ist schön. ( Lass Dich nicht verunsichern. Wenn wir sagen, Der Hund bellt und ist schön, vermischen wir zwar zwei Ebenen: die der Tätigkeit und die der Bewertung, denken aber immer " Hund "dazu)


Das Prinzip vom ausreichenden Grund

Da gibt es mehr zu bedenken, ich habe diese Bedingung so gebraucht, dass jeder Satz ( als sprachliche Äußerung) einen Grund zum Aussprechen braucht, der nicht nur im Hervorbringen ( plappern) dieses Satzes liegt, sondern Gründe haben muss ,Tatsachen entsprechen muss, die außerhalb dieser Hervorbringung des Satzes liegen muss.


Und deshalb:

Wir sind uns einig, dass wir uns lieben ( haha! wer ist uns? die Menschheit, wir uns selbst oder wir beide einander?).
Deshalb brauchen wir darüber nicht mehr zu sprechen. ( Natürlich ist das eine ironische Verdrehung, lieber c.f )


Danke, liebe Wirrlicht/ Nomadin des Äthers, dass Du mir Grund gegeben hast, so viele Sätze zu machen.


Und wenn Du sagst "Ach, das ist doch alles ganz klar", da kann ich nur sagen: "Na eben! Wir Frauen machen vielleicht nicht so viel Wind über etwas, was "eh klar" ist. Wir wenden Denkregeln an.reden nicht über sie.



Deine Marianne
 
...
:morgen:

...

:confused:

...

:rollen:


Danke für's Erklären :)


Im Physik-Unterricht haben wir mal gelernt, wie die Formel aussieht wenn man 'nen Ball mit einem bestimmten Volumen in die Luft wirft (ich glaube, die Wurfhöhe war auch noch angegeben).

Weiß gar nicht mehr, was genau da wieso gelernt werden sollte.

Ich werfe gelegentlich Bälle in die Luft und find's meistens gut, wenn sie wieder runterkommen. Aber mit "denken" ist wahrscheinlich was anderes gemeint.

Bis die Tage mal wieder :)
wirrlicht
 
Original geschrieben von majanna
Wie sieht also der kritische Mensch bei Dir aus?

Der kritische Mensch ist eine genauso utopische Vorstellung wie das perfekte Leben.

Jeder Mensch ist im einen oder anderen Moment unkritisch, verfällt Schubladendenken oder schaltet sein vernünftiges Denken überhaupt aus und sei es nur im Unterbewusstsein.

Und wie sehe die Welt denn aus, wenn wir alles kritisch betrachten würden? Es würden wohl zigtausend Unternehmen in die Brüche gehen - gefolgt von der Wirtschaft - weil man nur mehr kaufen würde, was man wirklich braucht. Von den zwischenmenschlichen Beziehungen mal abgesehen.

Und wäre die Welt anders - besser - perfekt, würde ich ja nichts mehr zu kritisieren haben :D

angenehmen Abend noch!
 
Werbung:
Original geschrieben von majanna
Ich bin der - vielleicht primitiven - Meinung, dass wenn ich etwas als bekämpfenswert klassifiziere, ich auch etwas dagegen tun muss.
Und das ist unabhängig davon, dass es auch wieder wahr ist, wenn es heißt: wer handelt, macht Fehler.

Hallo, Majanna!

Ich glaube, dass Schattenwesen genau diese Notwendigkeit erkannt hat, aber auch, dass es in vielen Fällen UNMÖGLICH ist, als kleiner, unbedeutender Mensch in der Masse etwas zu tun.

Beispiel: Ich ärgere mich maßlos über das Verhalten (Programm, Aussagen, ...) einer bestimmten politischen Parte. Nun kann ich nächstes Mal eine andere wählen. Oder ich kann ungültig wählen. Oder gar nicht. In jedem Fall bin ich bloß eine von 5 Mio. Stimmen, die weiter gar nicht auffällt. :(

Meine - und vielleicht auch Schattenwesens - Ohnmacht drückt sich in seinem Artikel schön aus. Denn erst, wenn 3 Millionen Österreicher so denken und auch bereit sind, das Ergebnis bei der Stimmabgabe zu demonstrieren, kann sich etwas ändern. Bis dahin kann man nur hilflos aufheulen-:mad:

Konfuzi
 
Zurück
Oben