Danke für die schnelle Antwort.
Ich verstehe allerdings nicht, warum der Sterbende sich immer mehr von den Informationen der Außenwelt koppelt, und so den Todes-Zeitpunkt als Ewigkeit empfindet.
Die Stelle wird in meinem Text auch nicht ganz sauber ausgeführt, stimmt. Aber meine Ideen dazu lauten wie folgt:
Man kennt es aus der eigenen Erfahrung mit der subjektiven Zeit: Momente des Glücks vergehen für uns wie im Flug, wohin uns Momente des Wartens und auch des Schmerzes viel viel länger vorkommen.
"Eine Stunde des Glücks hat fast die gleiche subjektive Länge für uns wie eine Minute auf einer heißen Herdplatte." (Ich glaub so ein ähnliches Zitat war neulich in der Zeit)
Das würde ja heißen, dass grob gesagt "Schmerz" eine Bedingung ist, damit Zeit subjektiv ausgekostet werden kann. (Allerdings auf eine sehr unangenehme weise.)
So, was hat das nun mit der Ewigkeit im Sterbeprozess zu tun?
Wie im Text beschrieben versagen unsere Wahrnehmungsorgane, der Informationszufluss von außen geratet ins stocken und wir sind somit auf unsere Innenwelt beschränkt. In der Innenwelt gibt es NUR das subjektive Zeitgefühl. Der Kontakt nach außen ist verlohren und so kann man sich nicht mehr an der objektiv verrinnenden Zeit orientieren. Hier könnten noch Gedanken helfen ... z.B. innerlich zählen 20 ... 21 ... 22 ... aber die Fähigkeit zum logischen Denken verliehren wir im Sterbeprozess langsam, da dazu wahnsinnig große (objektive Zeit)Kapazitäten für das Gehirn nötig sind. Auf der Gefühlsebene ist das Gehirn aber noch länger Leistungsfähiger.
Ein Gedanke braucht seine Zeit, ein Gefühl ist blitzschnell da.
Somit bleibt als letztes die gefühlsmäßige subjektive Zeitbestimmung. Und diese dehnt die empfundene Zeit wie oben beschrieben. Und da die Außenwelt sich nun verliehrt wird diese total. Somit kann es quasi eine unendliche empfundene Zeitdehnung für das Bewusstsein geben.
Und jetzt nochmal zum Thema "Glück" und "Schmerz" in diesem Kontext. Stößt der Sterbende bei der Reduktion des Bewußtseins auf einen Schmerz der für ihm im Leben wichtig war, desto länger wird er diesen erneut durchleben müssen. Hier tut sich die Parallele zum "Fegefeuer" oder der "Hölle" auf, welche sich in vielen Religionen wieder findet.
Doch ich bin der festen Überzeugung, das das allerletzte Gefühl ein Gefühl der Erlösung des Glücks ist. Warum weiß ich noch nicht. Vielleicht, weil ich aus einem evangelischen Hause stamme ;-) Aber ich meinte ja schon ... was ganz weit hinter dem Notausgang kommt, wage ich nicht wirklich definieren zu können.
Übrigens Deine Seite habe ich gebookmarkt. Danke. Werde sie lesen, wenn ich die Zeit habe ... die Uni ruft