Waldveilchen
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Quelle: "Darf man sich's urgut gehen lassen?"Viele Touristen leben im Wahn sie würden mit hingeworfenen Einzelwörtern wie prego, per favore und grazie dem Kellner eine Höflichkeit erweisen oder gar Glücksgefühle wecken. Das Gegenteil ist der Fall!
Die armen Fremdenverkehrsknechte empfinden ausnahmslos Abscheu vor dem Italienisch-Gestammel, zumal sie aus Geschäftsgründen auch noch höflich so tun müssen als wären sie begeistert von den polyglotten Künsten eines Gastes der italienisch grüßt und immer quattro stagioni bestellt, weil er sonst keine Pizza mit Namen kennt.
Dazu kommt dass viele Deutschsprachige die italienischen Wörter nur optisch vom Lesen kennen, aber nicht mit den Feinheiten der Aussprache vertraut sind. Deshalb hört man was jedem Italiener im Herzen weh tut, die Touristen oft einen Tschianti bestellen und den Küstenort Tschaorle loben.
Und wenn ein rassiger italienischer Sportwagen vorbeiflitzt, sagen sie: "Das war sicher ein Lambordschini." Was überhaupt die größte Beleidigung ist. Das wird als akustischer Schmerz und praktisch als Todsünde empfunden.
Den Einheimischen ist es hundertmal lieber wenn man jedes verkrampfte Italienisch-Gestammel bleiben lässt und ein verständliches Deutsch spricht.
von Helmut A. Gasterer
War mir noch nicht bekannt, dass man in Italien lieber nicht versuchen sollte Italienisch zu sprechen, wenn man es nicht wirklich kann.
Habt ihr da auch schon Erfahrungen gemacht?