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Arbeitsmarkt und Gesundheitsreform: Gnadenarbeit auf Krankenschein?

johko

Member
Registriert
17. August 2003
Beiträge
248
Die deutsche Arbeitsplatzpolitik ist reine Augenauswischerei für Wähler. Ein Ausweg besteht angesichts der rapid sinkenden Bevölkerung NUR darin, Erwerbs- und Familienarbeit gleich zu stellen (Rentenpflicht und Familiengehalt), d.h. die Familienarbeit darf auch für Männer keine soziale Ächtung bringen.

Satirisch ausgedrückt:

Allen denen, die immer noch nicht begriffen haben, daß ein stinknormaler Vollerwerbslandwirt, ein Werftarbeiter, ein Stahlkocher oder ein Kumpel (dieser z.B. aktuell 73 000 Euro /Jahr)den Staat weitaus mehr kosten als ein Sozialhilfeempfänger, und denen, die anscheinend noch nie die Sendung mit der Maus gesehen haben, sei ins Poesiealbum geschrieben:
In absehbarer Zeit wird es hier Erwerbsarbeit für Erwachsene nur noch auf Krankenschein geben!Wer Glück hat, bekommt als Kurmaßnahme danach für kurze Zeit einen der raren ehrenamtlichen Posten zugewiesen. Langzeitsarbeitsplätze gibt es zwar auch noch, aber nur bei erwiesener chronischen Entzugserscheinungen bis hin zur körperlichen Behinderung!
Das wird dann GNADENARBEIT genannt!
Zur Bereitstellung einer ausreichenden Anzahl von Arbeitsplätzen ist es aber unbedingt erforderlich, jeden einzelnen Mitbürger so lange wie möglich im Pflegezustand zu erhalten. Dazu gehört alle zwei Jahre eine TÜV-Untersuchung , bei der alle schadhaften Organe auszutauschen sind.
Deshalb ist für jeden Arbeitszeitraum Altersvorsorge in Form einer Einwilligung zu treffen, die sich im Notfall auf rigorose Reanimation und den Anschluß an eine lebenserhaltende Maßnahme für einen gleichlangen Zeitraum bezieht.
Als Alternative wird eine halbjährliche Anpassung jeglicher Ansicht an die gängige Norm oder im Falle einer mindestens 95%igen Übereinstimmung von Laborwerten die verbriefte Bereitschaft zur spontanen Lebend-Organspende angedacht. (Das wird u.a. in China schon heute praktiziert.)
Ebenso ist ab dem 9. Monat Abgabepflicht für Neugeborene an staatliche Einrichtungen bis zum Erreichen der Volljährigkeit!
Eine Arbeitsgarantie wird es nur noch für das Geld (in der dritten bis fünften Welt) geben - und für die Minderjährigen, die als Gladiatoren in der Arena der Gewalt, der Perversitäten und des Körperwahns für die Besitzstandssicherung und die Unterhaltung sorgen müssen.
Eine private Altersvorsorge ist möglich, wenn absolut auf Erwerbstätigkeit verzichtet wird.
Dadurch entfallen auch die Quartals - Pflichtuntersuchungen und die passive Zwangsanimation.
Dieser Verzicht ist dann aber nicht mehr rückgängig zu machen.
Aber keine Angst:
Für eine gewisse Übergangszeit werden sich einige Ältere straffrei mit Familien-Schwarzarbeit über Wasser halten dürfen! Und außerdem kann man ja in Übersee im (allerdings nur noch 14-tätigen ) Urlaub dem Geld bei der Arbeit helfen.

das war zur unterhaltsamen Einstimmung -
und jetzt mal ins Eingemachte:

Sind dir einige der folgenden Symptome vertraut?

Du hast Angst vor der Arbeit und brauchst lange, um endlich anzufangen.
Du kannst dich nicht auf die Arbeit konzentrieren und verzettelst dich oft.
Du nimmst dir viel zu viel vor und arbeitest bis zur völligen Erschöpfung.
Du beurteilst dich und deinen Tag fast ausschließlich nach der Menge der geleisteten - mehr noch der nicht geleisteten - Arbeit.
Dein Perfektionsanspruch lähmt dich oft völlig bei der Arbeit.
Du weist Kontakte, Einladungen und Unternehmungen mit dem Hinweis auf "zuviel Arbeit" zurück.
Du kannst zwischen Freizeit und Arbeitszeit nicht trennen und denkst auch iin der Freizeit dauernd an die Arbeit (und umgekehrt).
Du stehst häufig unter Zeitdruck.
Du möchtest möglichst viel in kurzer Zeit und mit geringem Aufwand erreichen.
Du glaubst, "erst etwas leisten" zu müssen und dir dein Lebensrecht durch Arbeit beweisen zu müssen.
Du schämst dich deiner Arbeitsschwierigkeiten oder Arbeitssucht und magst mit niemandem darüber sprechen.
aus:
http://www.arbeitssucht.de/
Ist folgendes eine Präventive Massnahme, die auch das Arbeitslosenproblem lindern könnte? Ich neige dazu, dies anzunehmen:
http://www.abfallgut.de/tafel0.html

johko
 
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Ich habe sowohl Deine heitere Satire gelesen als auch die angegebenen Links begutachtet
Na fein!
Hab a) gelacht und b) gestaunt.

Nur, gib Das alles mal einem wirklich Arbeitslosen in die Augenhöhe. der tatert nicht lachen.
 
Hallo!

Satire empfinde ich prinzipiell eigentlich nicht als heiter. Was das Staunen betrifft, erkenne ich in meinem Umfeld zunehmend mehr hyperaktive Erwachsene als Kinder: Mit Volldampf in die Kiste - koste es, was es wolle!! Wenn das kein Suchtverhalten ist, meist gekoppelt mit Kauf- und anderen Räuschen !? :confused:

Zu mir: Ich BIN seit 17 Jahren arbeitslos, wenn auch nicht einkommenslos. Ich lache auch nicht darüber - mich regt es zum denken an. Der Amtsarzt hat mich mit 37 Jahren in Frühstpension geschickt, meine Pension (immerhin A 13) ist dementsprechend gering. Das war damals für NRW billiger, als meinen Versetzungsgesuchen vom Ersatzschuldienst in den öffentlichen Schuldienst stattzugeben. Meine Frau, meine Tochter und ich mussten die Familienverbände verlassen und weit wegziehen, um nicht allzu lange Spießruten laufen zu müssen. Es hat viele Jahre gedauert, bis ich in ehrenamtlichen Tätigkeiten eine Art ersatzbefriedigung finden konnte. Unsere künstlerischen Tätigkeiten sind ebenfalls nicht kommerziell ausgelegt.
Gruss Johko
 
"Satire empfinde ich prinzipiell eigentlich nicht als heiter"


Ich auch nicht, aber Du musst zugeben, lachen kann und darf und soll man über satirische Darstellungen.

Übrigens, ich bin nicht Hallo, sondern Majanna.Du kannst ja nur mich gemeint haben.


Es ist etwas anderes als Mensch mit intellektuellen Ansprüchen "arbeitslos" also ohne entlohnten Betätigungsplatz zu sein, als als " normeler" Bürger.
 
Da bin ich mir nicht soo sicher. Aber wenn du das etwas näher ausführen könntest, könnte ich dir leichter folgen (siehe oben!)
:)
Johko
 
Original geschrieben von majanna
Es ist etwas anderes als Mensch mit intellektuellen Ansprüchen "arbeitslos" also ohne entlohnten Betätigungsplatz zu sein, als als " normeler" Bürger.


Jetzt wage ich mal meine Interpretation von Majannas Aussage (Sturzhelm habe ich schon aufgesetzt):

ein "normaler" Bürger wäre sich nicht zu schade dafür, sich 'nen Job als Lagerarbeiter, Gabelstaplerfahrer, Verkäufer im Supermarkt zu suchen, wenn er in seinem Beruf, der intellektuell sicher anspruchsvoll, aber eben "brotlose Kunst" ist, nichts findet (mir ist klar, daß Du's anders meintest, Majanna :) ).

Ich bin übrigens tendenziell worcaholic :D

LG, wirrlicht
 
Sturzhelm ab!!!


Bin ganz Deiner Meinung. Habe auch schon allerlei "gearbeitet".


Bin auch tendenziell Workaholic (gewesen).



Du ahnst schon, ich meinte meine obigen Worte mehr in die Richtung, dass bei einem mehr intellektuellen Menschen die Möglichkeiten der (Selbst)anerkennung größer sind.
 
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Naja, immerhin hab ich auch erst einmal als Strandkorbwärter billiggejobbt. Allerdings hätte mich das nach zwei Monaten fast den zweiten Herzinfarkt gekostet - da hab ich aufgehört. Auch bei meinen ehrenamtlichen Tätigkeiten waren durchaus handfeste dabei.
Und was das zu schade sein betrifft:
Hier werden die Sozialhilfeempfänger zu r reinigung der Rabatten eingesetzt. So weit , so plakativ. Der Landschaftsgärtner, der das bisher macht, musste deswegen Leute entlassen. Die müssen dann vielleicht demnächst ihre alte Arbeit wieder aufnehmen - für ein Almosen als Sozialhilfeempfänger.

Johko
 
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