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anti-anti-Amerikanismus

Claus

New Member
Registriert
5. August 2005
Beiträge
3.673
eine junge Frau macht Hoffnung:

www.anti-anti-americanism.com

Was ist überhaupt Anti-Amerikanismus?
Für mich jene Geisteshaltung, die Amerika für alles Böse in der Welt verantwortlich macht, die nur dann gegen Krieg ist
, wenn die Amerikaner dabei sind
, die George W. Bush einen Kriegstreiber nennt und im gleichen Atemzug Putin einen "Friedensfürsten", die behauptet, die Amerikaner seien selbst schuld am 11. September, die zum Boykott amerikanischer Waren aufruft und die amerikanische Flagge bei sogenannten Friedensdemonstrationen verbrennt, um nur einige Beispiele zu nennen.
………………
Antiamerikanismus, Antisemitismus, Antizionismus - gibt es einen Zusammenhang?
Leider ja. Antiamerikanismus geht oft einher mit Israelfeindlichkeit und Antisemitismus. Das ist zutiefst erschreckend.

Hervorhebung von mir

Claus
 
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AW: anti-anti-Amerikanismus

Interessante Definition.

Ich persönlich würde mich als amerika-kritisch bezeichnen, ich schätze die Vielfalt des nordamerikanischen Kontinents , die Künstlerfreiheit und die Freigabe wissenschaftlicher Daten an die Bevölkerung (wovon wir in Europa meilenweit entfernt sind, z.B. auf dem Gebiet der Meteorologie).

Zuwider hingegen ist mir der amerikanische Lebensstil, kapitalistisch, hedonistisch, nicht an die Nachfolgegenerationen und/oder die Umwelt denkend. Viktorianische Denkweise, Religion und Staat eng vernetzt ("Auge um Auge , Zahn um Zahn") und der Glaube, wenn jeder Bürger eine Waffe besitzt, ist er sicherer => Schulmassaker. Zuwider ist mir der Patriotismus "ich hab ihn zwar nicht gewählt, aber er ist unser Präsident" und das blinde Kadavergehorsam. Zuwider sind mir Militarismus und Imperialismus - Kriege, die aus geostrategischen Gründen geführt werden, z.B. der Bau der Ölpipeline und die Beteiligung von Ölfirmen mit Mitgliedern der Regierung als deren Vorstände oder Teilhaber. Zuwider ist mir das Stützen von Diktaturen wie in Süd- oder Mittelamerika, um daraus wirtschaftliche Vorteile zu ziehen. Zuwider ist mir auch,wenn eine Diktatur Saudi-Arabien gestützt wird, welche die Scharia als Grundlage des Gesetzes hernimmt und aus der 15 von 19 Attentäter vom 11.9. kommen, aber stattdessen Afghanistan angegriffen wird. Zuwider waren mir auch die haarsträubenden Rechtfertigungsversuche des Irakkriegs und die Rolle der USA (und auch Europa) in den Irakkriegen I und II.

Zuwider ist mir die Proklamierung von freiheit und demokratie für den Irak, das jetzt in einem Bürgerkriegdesaster geendet hat, in dem es den Menschen schlechter als unter Saddam geht.

Ich denke, es gibt gerade außenpolitisch zahlreiche , begründete Kritik. Aber auch innenpolitisch,wo die eigene freiheit zugunsten scheinbarer Sicherheit eingeschränkt wird (von einem Heimatministerium, dessen Bezeichnung alleine an das dritte Reich erinnert) und Kriegsgefangene oder Terroristen auch ohne Verdacht und ohne Rechte festgehalten und gefoltert werden dürfen (das umstrittene Gesetz zur Folter wurde zuletzt von Bush durchgesetzt).

Falsch halte ich hingegen einen pauschalen Antiamerikanismus, der auch zahlreiche "Bush-Regime"gegner über einen Kamm schert und die falsch verstandene Solidarität mit radikalen Islamisten und nationalistischen Parteien, die sich von dieser Einstellung "Anti-Amerikanismus ist in" einen Zulauf von Protestlern erhoffen.

Falsch halte ich den Anti-Amerikanismus ebenso , wenn - wie von der Autorin angesprochen - im Gegenzug ein Putin verherrlicht wird, der für Greueltaten in Tschetschenien, Einschränkung der Pressefreiheit und vielen anderen anti-demokratischen Entwicklungen in seinem Land veantwortlich ist.

Bei einer Demonstration gegen den Irakkrieg hätte man sowohl Saddam als auch Bush verteufeln müssen, bei der Demonstration gegen den Nahostkonflikt oder den Libanonkrieg sowohl Sharon/Arafat als auch die Hisbollah- oder Hamas. Die durchaus verständliche Kritik an der westlichen Übermacht, die sich alle Freiheit nimmt und bei der der Zweck alle Mittel heiligt, darf nicht zu einem blinden Auge bei terroristischen oder radikalen Gruppierungen oder auch Diktaturen führen.


Inntranetz
 
AW: anti-anti-Amerikanismus

Hallo Claus.

Auch mich hat die Mode, Amerika für alles Schlechte in dieser Welt verantwortlich zu machen, die hier in Deutschland wirklich starke Blüten treibt, gestört.
Wir und der Rest der Welt haben Amerika sicherlich viel zu verdanken und ich halte Amerika für ein kulturell sehr interessantes Land und würde gerne einmal dorthin, wenn das liebe Geld mitspielen würde.

Auch glaube ich, dass unsere Medien es in letzter Zeit sehr darauf anlegen, die Amerikaner in einem schlechten Licht darzustellen, was ich ebenso verurteile wie die Panikmache vor dem Islam, die manche Medien betreiben.

ABER:
Die von dir angeführte Seite ist mMn ziemlich undifferenziert.
Amerika hat, wie alle anderen Länder auch, in seiner Politik Fehler begangen.

Auch finde ich, dass die amerikanische Politik oftmals ein arrogantes Verhalten gegenüber anderen Nationen und Kulturen an den Tag legt.
Amerika und die Amerika- Fans bei uns müssen auch begreifen, dass es Menschen gibt, die den "American Way of Life" ablehnen und der amerikanischen Politik kritisch gegenüberstehen.

Was mich ebenfalls verärgert ist, dass die amerikanische Führung ihre Bevölkerung und die Weltbevölkerung belogen und betrogen hat, um ihre Ziele durchzusetzen (Stichwort: Massenvernichtungswaffen im Irak).

Auch verfolgt Amerika oft recht unverhohlen und offen Ziele, die mit Wohltätigkeit wenig zu tun haben. So sahnen amerikanische Firmen im Irak gut ab. Und der Präsident Afghanistans Karzai war in der gleichen Firma wie US- Vizepräsident Dick Cheyney.

Ich finde es dennoch verwerflich, eine ganze Kultur zu verurteilen, aber Amerika muss sich auch Kritik gefallen lassen, und an dieser Bereitschaft scheint es, zumindest bei den Köpfen der Nation in Washington D.C., aber auch bei einigen Zivilpersonen zu mangeln.

Mfg,
Sunnyboy
 
AW: anti-anti-Amerikanismus

Für mich jene Geisteshaltung [...] die behauptet, die Amerikaner seien selbst schuld am 11. September

Die Behauptung, die US-Regierung hat die Anschläge selbst inszeniert, ist nicht weniger verwerflich als die Behauptung, dass es die Al Kaida war.

Es gibt kaum jemanden, der die Wahrheit kennt - deshalb kann man höchstens vermuten was stattgefunden hat

Fakt ist jedoch, dass erstaunlich viele Indizien für die "Verschwörungstheorie" sprechen.

meine Empfehlung um sich ein umfassendes Bild zu machen:
http://video.google.de/videoplay?docid=-1272980089639960023

[...] und die amerikanische Flagge bei sogenannten Friedensdemonstrationen verbrennt

Ich würde das Verbrennen einer Flagge nicht überbewerten - In den allermeisten Fällen ist diese Ablehung wohl gegen die amerikanische Regierung gerichtet, und nicht gegen das Volk an sich - Wobei das Volk selbst sicherlich "mitschuld" an seiner Regierung trägt.

---

Antiamerikanismus, Antisemitismus, Antizionismus

Anti-Antiamerikanismus darf in dieser Liste nicht fehlen


"Toleranz" ist der Schlüssel zum friedlichen Zusammenleben - Man kann und darf "dagegen" sein ... für mich persönlich ist keine Meinung zu verurteilen solang nicht versucht wird, die eigene Meinung mit Gewalt durchzusetzen
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: anti-anti-Amerikanismus

Antiamerikanismus, Antisemitismus, Antizionismus - gibt es einen Zusammenhang?

Es gibt viele Zusammenhänge auch wo eigentlich keine sind wird es welche geben, sobald diese nützlich erscheinen.

Wie manche Araber, die hinter Vielem die bösen Amerikaner und oder den ungläubigen Westen ausmachen, sehen hierzulande immer mehr Leute bei Kritik an den USA auch eine antisemitische Grundhaltung. Diese Schlussfolgerung baut womöglich auf der bereits „salonfähigen“ Formel Antizionismus = Antisemitismus auf, welche bei genauerem Hinsehen ebenso falsch ist wie die orientalische Perspektive.

Für mich ist lediglich erschreckend, dass sich auch im aufgeklärten Westen (Eigentenor)solch dämonische Bilder entwickeln und verkaufen lassen. Was wird da als nächstes folgen, Antiimperialismus = Antisemitismus?
 
AW: anti-anti-Amerikanismus

Ich finde claus' Beitrag verdienstvoll, weil auf diesen Link hingewiesen wird.
Als Angehöriger der Generation, welche die USA mit seinen Bürgern nach 1945 als "gütigen Hegemon" viele Mal persönlich erlebt und erfahren hat, ist der pure Anti-Amerikanismus (was nicht = unkritisch ist) Ausdruck einer weitverbreiteten häßlichen Eigenschaft: Der Undankbarkeit! Dankbarkeit gibt es weder zwischen den Menschen noch den Völkern.
Ich habe mich an dem widerwärtigen Thread über Claus nicht beteiligt, so wie ich nie an persönlichen Angriffen teilgenommen habe, und werde das auch fürderhin so halten, egal wer und wie auch immer auf diesen positiv für claus gemünzten Beitrag mit Invektiven antwortet.
Grüß Dich claus, so Du dies liest.
Ziesemann
 
off Topic oder: die Stimme aus dem Off

Ich habe mich an dem widerwärtigen Thread über Claus nicht beteiligt, so wie ich nie an persönlichen Angriffen teilgenommen habe, und werde das auch fürderhin so halten, egal wer und wie auch immer auf diesen positiv für claus gemünzten Beitrag mit Invektiven antwortet.

Schön,daß du dich jetzt auch noch dazu äußerst und deine Beteuerungen: "nie und niemals".... sind ja auch schon hinlänglich bekannt.
 
AW: off Topic oder: die Stimme aus dem Off

Schön,daß du dich jetzt auch noch dazu äußerst und deine Beteuerungen: "nie und niemals".... sind ja auch schon hinlänglich bekannt.

*looool*

Tschuldigung, dass ich dich korrigieren muss, Sibi *looool*: MoRtem und Fenris wussten das höchstwahrscheinlich noch nicht, sie sind noch ganz neu hier, und es wär doch jammerschade, sie würden so was vielleicht gar nie erfahren. Ach ja, falls jemand interessiert daran ist: ich habe mich auch nicht beteiligt...hmmmm, aber wahrscheinlich auch nur, weil der Thread schon geschlossen war als ich kam. Sonst wäre mir wohl sicher auch so eine schöne Invektive an die eine oder andere Adresse eingefallen *loooool*. Zählt das auch?

Tja, Sibi, ist dir egentlich klar, dass solche Aeusserungen wie unsere als Invektiven in die Annalen eingehen? Gell, macht nichts, es ist ein soooo schönes Wort. Da bin ich dann schon fast stolz darauf.

Uebrigens, off topic, off topicker, am off topicksten:

:ola:
:sekt:

Gratuliere dir zum 1576. Beitrag :blume1: (soooo oder auch soooo *loool*)
 
AW: anti-anti-Amerikanismus

Ich habe mich an dem widerwärtigen Thread über Claus nicht beteiligtZiesemann

Widerwärtiger thread über Claus?
Ziesemann, wo bist Du gewesen die ganze Zeit? Und - wo es sich schon reimt - was hast Du gelesen? Ich kenne nur einen thread von Claus.

Und wenn er darin über sich selbst - sagen wir mal - referiert, dann wirst Du diese Handlung Deines von Dir wohlgeschätzten und von Dir tapfer unterstützten Freundes doch nicht etwa als widerwärtig bezeichnen wollen, oder?
Spar Dir lieber Deine nachträgliche Moralpredigt...

mfrGr.
Zwetsche
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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AW: anti-anti-Amerikanismus

zwetsche schrieb:
Spar Dir lieber Deine nachträgliche Moralpredigt...

mfrGr.*looool*
Zwetsche

Du und fromme Wünsche, Zwetsche?

Jemand, der seinem erwachsenen Enkel mit Sanktionen droht (O-"Ton"), falls dieser das Rauchen nicht aufgibt, wird sicher auch in Zukunft auf keine Moralpredigt an die Adresse anderer Erwachsenen verzichten. Er wird auch kaum darauf verzichten, falls sich nochmals die Gelegenheit bietet, dich zu schicken, einen Beitrag zu suchen, den er überlesen hatte... weisste, ich schäumte damals vor Wut und bewunderte dich aufrichtig für deine Gelassenheit... Es ist echt keine Gnade, solche Details nicht vergessen zu können, und so kann ich einfach nicht anders als mit "Invektiven" zu antworten...

(:fechten: , weil gerade in der Laune dazu, im Wissen, dass es nur ein Schatten-Duell ist *loooool*)
 
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