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100 Tage Endzeit oder Die Revolution aus Nichts

Schopenhauer

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5. Oktober 2012
Beiträge
12
Die Natur ist, objektiv betrachtet, grausam und gegen sich selbst gerichtet. Sie ist ein Reich des gegenseitigen Verschlingens und Auslöschens, des Tötens um zu Überleben, des ewigen Kampfes. Daran ändert die äußerliche Schönheit und die scheinbare Harmonie der Dinge nichts, denn sobald man vom schönen Schein absieht, erkennt man den blinden und letztlich sinnlosen Lebenswillen, der all dies antreibt und die Zahnräder der Vernichtungs-und-Entstehungsmaschine weiterlaufen läßt. Aus dieser natürlichen Hölle ist der Mensch aufgestiegen, hat sich abgekapselt aus dem System des allgegenwärtigen Überlebenskampfes und macht nun "sein eigenes Ding" mit eigenen Gesetzen. Wen kann es allerdings bei dieser Herkunft aus dem intergalaktischen Schlachthof noch überraschen, dass auch seine Gesetze ihm kein Glück und keinen Frieden gebracht haben. Vielmehr haben sie ihm das Dasein noch erschwert, denn anstatt ihm das Paradies auf Erden zu schenken, haben sie ihn isoliert vom natürlichen Lauf der Dinge, wodurch ihm etwas in Scherben gegangen ist, etwas nicht Greifbares, was dennoch immer, in jedem Augenblick, fehlt. Der Mensch lebt daher in einer doppelten Hölle, in der natürlichen und der eigenen. Aus der verloren gegangenen Zugehörigkeit zur Natur entspringt unser ewiges Streben nach Glück, Frieden und Harmonie, welches niemals erfüllt wird - und selbst wenn es erfüllt würde, was könnten wir anderes finden als eine dritte Hölle (etwa Mainländers "idealen Staat", in dem die Menschen tatsächlich, nicht metaphorisch, vor Langeweile sterben) oder eben wieder die erste, aus der wir einst aufgestiegen sind?

Ein Vorschlag zur Güte: Lasst uns E.M. Ciorans Vision folgen und "die gesamte Schöpfung für einen Augenblick in absolute Agonie versetzen" um sie dann wieder daraus zu erlösen und neu auferstehen zu lassen. Realistisch betrachtet haben wir keinen Einfluss auf die gesamte Schöpfung und nicht einmal auf die gesamte Menschheit und man muß die "Agonie" vielleicht nicht einmal wörtlich nehmen. Nach all den Jahrtausenden an Heilsrezepten zur ewigen "Verbesserung", immer in der festen Überzeugung, der neue Garten Eden befände sich schon hinter der nächsten Steilwand, so dass sich die Mühe lohnt, auch wenn die Hälfte der Artgenossen auf der Strecke bleibt - was bleibt uns da noch anderes übrig, als das Eingeständniß, versagt zu haben, ein allgemeines Hände-in-den-Schoß-legen, ein kollektives Aufgeben. Ich nenne dieses Programm 100 Tage Endzeit oder Die Revolution aus Nichts. 100 Tage lang keine Entscheidungen, keine Beschlüsse, keine Arbeit, keine Kriege, keine Maßnahmen, kein Handel, keine Börsencrashs, keine Debatten, keine Besserwissereien, keine Konfliktlösungsvorschläge, kein industrialisierter Tier-Massenmord, keine Militärparaden, keine Cocktailparties, keine Staatsempfänge, keine Sonderangebote, keine 1.425 Fernsehsender, kein Internet, kein Handynetz, keine Ablenkung von unseren kleinen, unbedeutenden, nichtigen Existenzen, von denen trotzdem jede eine eigene Welt für sich ist.
Wer weiß, wozu das führt?

aus unserem Blog
http://www.antinatalismus.blogspot.de/
 
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AW: 100 Tage Endzeit oder Die Revolution aus Nichts

Keine Arbeit = Keine nahrungs - und Gesundheitsversorgung.

Ich nehme an, der Autor war während des Schreibens satt und gesund.
 
AW: 100 Tage Endzeit oder Die Revolution aus Nichts

Die Natur ist, objektiv betrachtet, grausam und gegen sich selbst gerichtet. Sie ist ein Reich des gegenseitigen Verschlingens und Auslöschens, des Tötens um zu Überleben, des ewigen Kampfes.


DAS ist aber nur EIN Aspekt unter vielen und an sich reicht es, wenn man seinen hypnotisierten Blick mal auf andere Aspekte richtet - so man kann! :)


Daran ändert die äußerliche Schönheit und die scheinbare Harmonie der Dinge nichts, denn sobald man vom schönen Schein absieht, erkennt man den blinden und letztlich sinnlosen Lebenswillen, der all dies antreibt und die Zahnräder der Vernichtungs-und-Entstehungsmaschine weiterlaufen läßt.


Wenn man erstmal oder wieder LebensFREUDE empfinden kann, bemerkt man auch wieder den Sinn!


Aus dieser natürlichen Hölle ist der Mensch aufgestiegen, hat sich abgekapselt aus dem System des allgegenwärtigen Überlebenskampfes und macht nun "sein eigenes Ding" mit eigenen Gesetzen. Wen kann es allerdings bei dieser Herkunft aus dem intergalaktischen Schlachthof noch überraschen, dass auch seine Gesetze ihm kein Glück und keinen Frieden gebracht haben. Vielmehr haben sie ihm das Dasein noch erschwert, denn anstatt ihm das Paradies auf Erden zu schenken, haben sie ihn isoliert vom natürlichen Lauf der Dinge, wodurch ihm etwas in Scherben gegangen ist, etwas nicht Greifbares, was dennoch immer, in jedem Augenblick, fehlt.


Solange man sich nicht freuen kann, war das noch nichts mit dem Aufsteigen! :nein:


Der Mensch lebt daher in einer doppelten Hölle, in der natürlichen und der eigenen. Aus der verloren gegangenen Zugehörigkeit zur Natur entspringt unser ewiges Streben nach Glück, Frieden und Harmonie, welches niemals erfüllt wird - und selbst wenn es erfüllt würde, was könnten wir anderes finden als eine dritte Hölle (etwa Mainländers "idealen Staat", in dem die Menschen tatsächlich, nicht metaphorisch, vor Langeweile sterben) oder eben wieder die erste, aus der wir einst aufgestiegen sind?


Schon blöd, wenn einem nur Höllen zur Auswahl stehen! :lachen:


Ein Vorschlag zur Güte: Lasst uns E.M. Ciorans Vision folgen und "die gesamte Schöpfung für einen Augenblick in absolute Agonie versetzen" um sie dann wieder daraus zu erlösen und neu auferstehen zu lassen. Realistisch betrachtet haben wir keinen Einfluss auf die gesamte Schöpfung und nicht einmal auf die gesamte Menschheit und man muß die "Agonie" vielleicht nicht einmal wörtlich nehmen. Nach all den Jahrtausenden an Heilsrezepten zur ewigen "Verbesserung", immer in der festen Überzeugung, der neue Garten Eden befände sich schon hinter der nächsten Steilwand, so dass sich die Mühe lohnt, auch wenn die Hälfte der Artgenossen auf der Strecke bleibt - was bleibt uns da noch anderes übrig, als das Eingeständniß, versagt zu haben, ein allgemeines Hände-in-den-Schoß-legen, ein kollektives Aufgeben. Ich nenne dieses Programm 100 Tage Endzeit oder Die Revolution aus Nichts. 100 Tage lang keine Entscheidungen, keine Beschlüsse, keine Arbeit, keine Kriege, keine Maßnahmen, kein Handel, keine Börsencrashs, keine Debatten, keine Besserwissereien, keine Konfliktlösungsvorschläge, kein industrialisierter Tier-Massenmord, keine Militärparaden, keine Cocktailparties, keine Staatsempfänge, keine Sonderangebote, keine 1.425 Fernsehsender, kein Internet, kein Handynetz, keine Ablenkung von unseren kleinen, unbedeutenden, nichtigen Existenzen, von denen trotzdem jede eine eigene Welt für sich ist.
Wer weiß, wozu das führt?

aus unserem Blog
http://www.antinatalismus.blogspot.de/


Lernst du eben mal die "Kunst des Scheiiterns", dann wird das auch wieder! :trost:
 
AW: 100 Tage Endzeit oder Die Revolution aus Nichts

Keine Arbeit = Keine nahrungs - und Gesundheitsversorgung.

Ich nehme an, der Autor war während des Schreibens satt und gesund.

Natürlich war er das bisher. Er hat sich mit einer Finanzanlage beim ICD mit seiner Gesundheit ordentlich Sattsein angespart...
 
AW: 100 Tage Endzeit oder Die Revolution aus Nichts

Wenn man erstmal oder wieder LebensFREUDE empfinden kann, bemerkt man auch wieder den Sinn!

Wenn du Lebensverneinung aufgrund von negativen Gedanken pathologisierst, dann kann ich genau so gut Lebensbejahung aufgrund von positiven Gedanken pathologisieren. Was spricht, neutral betrachtet, dagegen?

Lernst du eben mal die "Kunst des Scheiiterns", dann wird das auch wieder

Ich beherrsche die Kunst des Scheiterns glaube ich schon ziemlich gut - schließlich weiß ich jedesmal, bevor ich hier etwas poste, dass 95% der Leser sich dagegen äußern werden und dass zudem gehirnamputierte Vollpfosten wie Möbius den Thread zuspammen. Von daher: Ich bin ein Meister des (bewußten) Scheiterns...
 
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Wenn du Lebensverneinung aufgrund von negativen Gedanken pathologisierst, dann kann ich genau so gut Lebensbejahung aufgrund von positiven Gedanken pathologisieren. Was spricht, neutral betrachtet, dagegen?


WO habe ich das PATHOLOGISIERT? :dontknow:
Negative Gedanken resultieren aus unangenehmen bis unerträglichen Lebensumständen - manchmal auch in einem selbst - aber dass das KRANK ist, würde ich niemals behaupten!
Aber es ist mir zu einseitig, wenn man das Leben entweder nur negativ und nur positiv sieht und da erlaube ich mir eben, auf die andere Seite hinzuweisen!
Hoffentlich ist das jetzt nicht pathologisch! :lachen:


Ich beherrsche die Kunst des Scheiterns glaube ich schon ziemlich gut - schließlich weiß ich jedesmal, bevor ich hier etwas poste, dass 95% der Leser sich dagegen äußern werden und dass zudem gehirnamputierte Vollpfosten wie Möbius den Thread zuspammen. Von daher: Ich bin ein Meister des (bewußten) Scheiterns...


Na, dann kommt es doch glatt auf deine Intention an, ob 's gescheitert ist!
Wenn du WILLST, dass sich 95% dagegen äußern, ist das ein voller Erfolg! :blume2:
 
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