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Plotin's Gedanken

Zuletzt bleiben Scherben…

(Zerbrochenes)

ehemals ganzes…

(Nicht)

kann nicht mehr verraten
was war, weil es…

(Leben)

hier endet.

plotin​
 
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Im letzten Wetterleuchten
läuft deine Zeit rückwärts.

Schneller als das Herz schlagen kann
ein kleiner Moment des Schauderns.

Er bleibt nicht lange…
vielleicht nur ein Leben… oder zwei.

Über Dachlüfter und Taubendreck hinweg
verflammt der letzte Gruß des Tages.

Hier… näher noch den Wolken
als andernorts…

fallen Engel wie Regen.

plotin​
 
Wir lauschen nach innen...
werfen Münzen in den Schacht
und nichts klingt… bodenlos?

Wie aufgeräumt wir sind
es war ein anderes Leben
als wir für das klingen sparten.

Und so bergen wir die Jahre vom Grund
die Photos erleichtern die Arbeit…
wir waren schon einmal vorhanden.

Nur bleicher… Farbloser
die Zeit hat die Farbe
aus den Gesichtern geschliffen.

Vom Glanz in den Augen keine Spur
wir erkennen niemanden wieder
so sind die Tage heruntergebrannt.

Vergangen ohne zu gehen…
ist jeder in sich allein.

plotin​
 
Es ist als ergäbe es keinen Sinn
jedoch eine Form… in der sich findet
was verloren ging.

Wer entscheidet… und was ist entscheidend?
Ist verschieden schon Tot… oder bloß anders?

Es reicht nicht… die fehlenden Teile zu finden
den verschwundenen Lebenslauf
zu einer Biographie zu lügen.
Wann immer der Kreis sich schließt…
Absicht und Absichtslosigkeit
sich ausdehnen und zusammenziehen…
so verschwimmt die Teilhabe
doch nur zu einer gesichtslosen Nummer.
Zerrissenheit mag ästhetisch sein…
aber überbewertet.

Ist Differenz das Ergebnis einer Subtraktion?

plotin​
 
Im toten Winkel…
scharf umrandete Netze
ausgeworfen in die Schattentage.

Taschenspieler… trickreich
im Umgang mit Bildern…
meißeln Weisheiten ins Dunkle
spitz… nur nicht wahr.

(el sueno de la razon produce monstruos*)

Traumschlieren… zerfließende Objekte
als Alp an der Nachtinnenwand…
tiefer und tiefer gezerrt
bis der Schwindel zupackt.

Verheddert in den Netzen
ist jedes Auftauchen… ein weiter hinab.
(*Francisco de Goya)

plotin
 
Im leeren Raum versagt das Licht
klopfendes flimmern
eine Ahnung… ein Film?
Farblos und flach breitet er sich aus
ein Riss in den Wolken
bis tief in den Freilandhimmel hinein…
ins Cinema Paradiso
ein Bilderstrom… eingeglitzerte Sedimente
ans Leben angeschmiegt.
Klopfenden Herzens sah ich hindurch
wähnte… die Ewigkeit sei angebrochen…
im Cinema Paradiso
und doch… wieder bloß eine Hoheitspose…
Charaktersimulator nach vorne hin
hinter dem Rücken verborgen…
ein Polzenschussgerät.

plotin​
 
Ein Gedicht… unverwechselbar
scharfkantig die Wörter
die verdient wurden.

Zurückweisen können.

Viel Ausschuss
im Staub von Jahrhunderten.

Warten können.

All den Totgeschwiegenen
denen jedes Nachwort verweigert
wurde zum Trost.

Ein Versprechen.

plotin

 
Es ist schwer es euch leicht zu machen
die Hand zu reichen
in diesem Tumult…
aus Schönheit und Schrecken
Wahrheit und Lüge
Geschrei und Verstummen.
Strittig der Platz an der Sonne
wenn alles ineinanderfließt…
den einen Ton zu treffen
der euch einnimmt…
weiter noch als ihr zu folgen
bereit seid
aber…
wozu?

plotin​
 
Oft stehe ich wortlos
vor kippenden Scheinbildern.

Los komm… spring!

Ohne abzuwägen:
viel oder wenig
Raubbau am eigenen und…
festgebissen im Gelingen am Scheitern
beim Zusammenstoß
mit dem Vergangenen.

Im Nacheinander:
sinken oder versinken
alle Farben des Wassers… Blau
verdunstet als Tropfen
auf dem heißen Stein
in einen der letzten Akte.

Los komm… spring!

Wann ist der Moment…
da alles stillsteht?

plotin​
 
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Daheimgebliebene stecken sich…
die Fülle genommen
an Fülle zugenommen…
die nächste Zigarette an.

Ein Risiko?
Es entzieht sich der Ortung.

Beifall von den Balkonen kostet nichts
Beischlaf auch nicht…
vieles kann nichts muss…
beides sollte zu machen sein
bevor wieder zugemacht wird.

Und die Zahlen?
Ausdruck der Ordnung.

Für die Daheimgebliebenen
wird alles wieder…
wie nie zuvor
wird alles wieder.

plotin​
 
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