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Zwischen Galizien und Donbass

AW: Zwischen Galizien und Donbass

Zwei Amtssprachen in einem Land - man kann nur den Kopf schütteln. Wie soll dasbei ein Nationalgefühl enstehen, ohne das ein Staat nicht zusammenhält. Dieses Gesetz ist schlicht überflüssig. Vielleicht wäre es doch besser, die Ukraine würde sich aufspalten in einen europäischen und einen russischen-asiatischen Teil. Dann kann sich jeder Ukrainer das aussuchen, was er gerne möchte.
Einzige Amtssprache der Ukraine ist und bleibt Ukrainisch gemäß Artikel 4 der Verfassung.
Und niemand wird Kanada die Spaltung empfehlen oder am "Nationalgefühl" zweifeln, weil es zwei Amtssprachen hat. Jetzt kannst Du wieder den Kopf schütteln:D
Russisch hat in der Ukraine den Status einer Landessprache bekommen, ähnlich einer Muttersprache in der Schweiz. Ich glaube, dort kennt man gleich vierAmtssprachen - Deutsch, Französisch, Italienisch und Räteromanisch.
 
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Politische Ukraine aus eigenem Erleben - Eine Geschichte

Am 16. September 2000 wurde der ukrainische Journalist Georgi Gongadse, Gründer und Betreiber der Online-Zeitung Ukrainskaya Pravda, bestialisch ermordet.
Die enthauptete Leiche des oppositionellen Journalisten fand man am Ufer des Dnepr, als potentieller Mörder wollte man 2008/2009 einen Ex-KGB-General namens Pugatsch ermittelt haben.
Hartnäckig hielt sich das Gerücht, der seinerzeitige (und bis 2004 amtierende) Staatspräsident Leonid Kutschma sei Drahtzieher des Mordes gewesen, um den unbequemen Oppositionellen loszuwerden. Als Beweis dafür diente ein angebliche Abhörprotokoll aus dem Arbeitszimmer Kutschmas, in dem eine Person, in der man den Präsidenten vermutete, die Mordanweisung erteilte. Einer der Anwesenden war der damaligen Innenminister der Ukraine (Name vergessen), der sich 2005 unter ungeklärten Umständen das Leben nahm.
Den Audio-Mitschnitt hatte eine ukrainischer KGB-Major und Leibwächter namens Nikolai Melnitschenko veröffentlicht und zur Waffe im Vorwahlkampf 2004 gemacht. Daraufhin angeklagt wegen Überschreitung seiner Dienstbefugnisse und Hochverrat flüchtete er in die USA und bekam dort politisches Asyl.
2011 eröffnete man in der Ukraine ein Ermittlungsverfahren wegen Anstiftung zum Mord gegen Kutschma, stellte dies aber wieder ein, da das Abhörprotokoll vor Gericht nicht als Beweis eingebracht werden konnte, da illegal zustande gekommen.
Offenbar hielt Melnitschenko nun das Ganze für in der Erinnerung zumindest verblasst.
Gestern reiste er daher aus den USA kommend via Neapel nach Italien ein. Noch auf dem Flughafen verhaftete ihn die italienische Polizei. In Abschiebehaft sitzend, erwartet ihn nun die Auslieferung an die Ukraine, wo das Verfahren wegen der einstigen Verfehlungen und Landesverrat immer noch anhängig ist.
Dumm gelaufen? Auch, doch das Beispiel zeigt anschaulich, was in der Ukraine ein „langes Gedächtnis“ bedeutet, wenn es bestimmten Leuten ins Konzept passt. Man frage mal Frau Timoschenko. Wen, wenn nicht sie!
 
AW: Zwischen Galizien und Donbass

Die Zentralbanken der Ukraine und Chinas haben zum heutigen Tage einen dreijährigen Währungsswap im Umfang von 15 Milliarden Yuan (2,36 Mrd USD) vereinbart.
Dies ermöglich, den bilateralen Handel zu großen Teilen im Wechselspiel der nationalen Währungen unter Umgehung des USD abzuwickeln.
Der Tageskurs liegt bei 1 USD = 8,07 Ukrainische Hrywnja.
Das Abkommen ist bereits das einundzwanzigste seiner Art, welches China in den letzten Jahren mit anderen Staaten abgeschlossen hat. Es soll vor allem den Staaten der BRICS-Gruppe den Handel untereinander und mit anderen Partner ohne Einbeziehung des USD gestatten und dazu beitragen, den Yuan (Renminbi) zunehmend als neue internationale Reservewährung zu etablieren.

Auch ein Wink der Ukraine gen Europa!:dreh:

Ja ja, die modernste Art der Kriegs-Führung ist wahrscheinlich der Geld-Währungs-Krieg ..., :ironie: soll ich im Auftrag der 3 großen US-amerikanischen Rating-Agenturen mitteilen ....:D

:ironie: Auch ein :winken3: (= Wink) aus den USA gen Europa, Rußland, China und die Ukraine ...:lachen:
Wobei Rußland und die Ukraine wahrscheinlich wenigstens zum Teil geographisch zu EUROPA gehören, oder :dontknow:

Aber wie dem auch immer ist oder sei:dontknow:
Rußland und die Ukraine befinden sich so oder so auf dem blauen Planeten (= ERDE) ...:schnl:
 
AW: Zwischen Galizien und Donbass

Der ukrainische Generalstaatsanwalt Kusmin hat angekündigt, dass seine Behörde voraussichtlich in der zweiten Septemberhälfte eine weitere Anklage gegen Julia Timoschenko erheben will.
Auch nach Prognosen der Berliner Mediziner sei sie vermutlich zu diesem Zeitpunkt soweit genesen, dass sie dem Verfahren folgen könne.
Die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft beabsichtigt, Timoschenko wegen Beihilfe zum Mord an dem Finanzmagnaten und Rada-Abgeordneten Jewgenij Tschtscherban, dessen Ehefrau und einem Flughafenmitarbeiter im Jahr 1996 auf dem Airport Donzek anzuklagen.
Bisher sei sie in dem Verfahren, welches gegen den Ex-Premierminister der Ukraine Pawel Lasarenko geführt wird, nur Zeugin, doch hätte man Erkenntnisse, dass über Firmen Lasarenkos und das Unternehmen „Vereinigte Energetische Systeme der Ukraine“ Timoschenkos seinerzeit 22 Millionen USD an gedungene Mörder geflossen seien.
Das Verfahren habe eine gewisse Brisanz und erfordere Sorgfalt, da man immerhin zwei Ex-Premiers belangen wolle.
Die Ukraine hat bereits ein Rechtshilfeersuchen an die USA gestellt, wo Lasarenko seinerzeit politisches Exil gesucht hatte, aber dann rechtskräftig wegen Geldwäsche verurteil wurde und gegenwärtig in Haft sitzt.
 
AW: Zwischen Galizien und Donbass

Wer schei..t sich um die Russen sowieso. Sind auch um keinen Deut anders oder besser als jeder andere Teil dieser Welt. A bisserl hinten an sind sie halt und sperren Aufmucker brutal ein. In "modernen" Systemen bringt man sie ins Narrenhaus. Modern halt. Was für die Aufmucker besser ist steht in den Sternen.
 
AW: Zwischen Galizien und Donbass

Wer schei..t sich um die Russen sowieso. Sind auch um keinen Deut anders oder besser als jeder andere Teil dieser Welt. A bisserl hinten an sind sie halt und sperren Aufmucker brutal ein. In "modernen" Systemen bringt man sie ins Narrenhaus. Modern halt. Was für die Aufmucker besser ist steht in den Sternen.

:ironie: Das werde ich sofort den Astronomen erzählen ...:lachen:
 
AW: Zwischen Galizien und Donbass

Am kommenden Sonntag wird in der Ukraine das Parlament, die Werchowna Rada, neu gewählt.
Wahlprognosen lassen erwarten, dass die Partei der Regionen des Staatspräsidenten Viktor Janukowitsch trotz Verlusten wieder stärkste Kraft im Parlament wird.
Insgesamt wird eine geringe Wahlbeteiligung erwartet, die Opposition gilt als zerstritten und Beobachter blicken warnend vor allem auf die ultranationalistische Partei "Swoboda", die in der Westukraine (Ternopil in Ostgalizien) regelrechte Hochburgen hat.
 
AW: Zwischen Galizien und Donbass

Trotz anerslautender Ankündigungen hat die parlamentarische Opposition gestern ihre Mandate angenommen und sich in Kiew die Werchowna Rada zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammen gefunden.
Gebildet wurden fünf Fraktionen, woran sich teilweise heftige Geschäftsordnungsdebatten, ja sogar Prügelein, anschlossen. Die Fraktionen der Partei der Regionen und die Kommunisten wollen ihre Regierungskoalition erneut auflegen und verfügen im Parlament über 243 von 450 Sitzen.
Die Wahl des Präsidiums und des Ministerpräsidenten mussten aber auf den Donnerstag verschoben werden.
 
AW: Zwischen Galizien und Donbass

In der Ukraine ist der sogenannte "Sprachenstreit" wieder aufgeflammt, der mit dem Gesetz über die Grundlagen der staatlichen Sprachpolitik vom 3. Juli 2012 vorerst ein Ende gefunden haben zu schien.
Dieses Gesetz fixierte die auch verfassungsseitig gebotene Stellung des Ukrainischen als alleinige Amtssprache, stellte dieser im täglichen Leben aber dort andere Sprachen als Regionalsprachen gleich, wo diese von einer Mehrheit der Bevölkerung tatsächlich als Muttersprache gesprochen werden.
Streitpunkt ist, wieder jeder nachvollziehen kann, natürlich vor allem die Rolle des Russischen.
Dieses Gesetz wieder aufzuheben und durch ein neues Regelwerk zu ersetzen, ist das Ziel eines Gesetzesvorstoßes von drei Oppositionsabgeordneten der Vaterlandspartei, UDAR und SVOBODA in der Werchowna Rada.
Gefordert wird darin u. a. ein Pflichtexamen in Ukrainisch für alle Staatsbediensteten und jeden, der die ukrainische Staatsbürgerschaft erwerben will.
U. a. Russisch soll den Status einer nationalen Minderheit erhalten und sogenannten Regionalsprachen gleichgestellt werden.
Erst unlängst zum Tag der ukrainischen Kultur und Schriftsprache im November 2012 hatten Experten konstatiert, dass Russisch in einigen Bereichen wieder das Ukrainische zurückdrängt.
Erstmals seit Jahren ging 2012 die Zahl der Schüler zurück, die Ukrainisch lernen, weniger als die Hälfte der gedruckten Publikationen erscheint noch in Ukrainisch, 68 Prozent aller in der Ukraine produzierten Videos und Filme müssen mit ukrainischen Untertitel versehen oder synchronisiert werden.
 
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AW: Zwischen Galizien und Donbass

EU will Assoziierungsabkommen mit Ukraine verzögern - Timoschenko - Menschenrechtsverletzungen - Präsidialdiktatur? There ist no business like political showbusiness! And now the facts:

Im Beisein des des ukrainischen Staatspräsidenten Viktor Janukowitsch und des niederländischen Premiers Mark Rutte haben gestern am Rande des Weltwirtschafsforums in Davos Shell und die ukrainische Staatsholding "Nadra Jusovskaya" ein Wirtschaftsabkommen zur Erschließung und Ausbeute der Schiefergasvorräte des Areals Jusovskaya* geschlossen.

Die ukrainische Regierung hatte dafür am 23. Januar den Weg freigemacht.

Shell will gemeinsam mit Chevron dafür in den nächsten fünf Jahren 10 Milliarden EURO investieren, Nutznießer dieser Summe und Förderfirma ist ein gemeinsames Unternehmen von "Nadra Jusovakaya" und der eher unbekannten Firma "SPK Geoservice".

Die Ukraine hofft im günstigsten Fall auf eine Jahresausbeute von 20 Milliarden m³ Gas und damit eine weitestgehende Importablösung, die Kooperationspartner rechnen aber eher mit sieben bis acht Milliarden Kubikmeter. (GASPROM wird sicher nur wenig beunruhigt sein. )

*Das Areal Jusovskaya ist eine Region im ostukrainischen Gebiet Donezk.
Die Gebietshauptstadt Donezk hieß bis 1923 Jusovka, abgeleitet vom Namen ihres Gründers, des walisischen Geschäftsmannes John Hughes (russ./ukr.: Jus), der an dieser Stelle das erste metallurgische Unternehmen errichten ließ. Als Jahr der Stadtgründung gilt 1869, doch gab es zuvor in diesem Gebiet bereits zahlreiche tatarische und Kosakensiedlungen.
 
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