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Widerstand 2020 (D)

Wieso das? Und welche Geschichte Deutschlands ist gemeint? Erst ab der Reichsgründung 1871 oder auch die Geschichte der Staaten davor, die sich auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands befanden?

Zum Thema:
Das Problem, das keine Partei alle Ziele des jeweiligen persönlichen politischen Anspruchs vertritt, das gab es schon immer. Jede Wahl für eine Partei stellt daher eine "Wahl des kleinsten Übels" dar. Eine weiteres Anwachsen des Parteienzoos in Deutschland halte ich für überflüssig wie einen Kropf. Es würde nur dazu führen, dass mehr Stimmen im politischen Papierkorb der 5%-Hürde verschwinden. Das könnte den schließlich gewählten Parteien zwar egal sein; tatsächlich bedeutet das dann aber auch, dass sich weniger Bürger in diesen vertreten sehen.

Auch die Idee, das Internet könne in unseren Zeiten mehr zur politischen Willensbildung genutzt werden, ist nicht ganz neu. Das wollte auch schon die Piratenpartei, die es dann nicht geschafft hat und heute wieder in der Versenkung verschwunden ist. Oder denken wir an die Anfänge der Grünen, die schließlich ihr Rotationsprinzip wieder aufgeben musste: Man musste einsehen, dass man ohne politische Persönlichkeiten nichts erreichen kann.

Eine direkte Demokratie wie in der Schweiz, in der Bürger direkt über Entscheidungen abstimmen, ist für Deutschland mE nicht möglich.
Wieder einmal zum "Missverstehen der gemeinsamen Sprache Deutsch:
weil wir Österreicher die deutsche Geschichte seit dem 25.12.800 bis zum 1.3.2020 leidvoll gelernt haben und kennen, wissen wir, wie unmöglich es ist, bei uns eine gültige Meinung herzustellen aber so verführerisch in Deutschland zu manipulieren.

Wir punkten manchmal einfach deshalb, weil die Dummheiten schon vorauseilend definiert haben. Mein Beitrag hat ja nichts anderes gesagt, als dass bei uns eine AfD keine Funktion hat, weil die Parteien von Links bis Rechts das Gedankengut der AfD schon in der DNA haben.
 
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Du willst immer alles "verstehen", sobald du einen Satz erblickst.:D

Es gibt "Wandler" und "Retros". Die Wandler benehmen sich ebenso wie die Trendsetter und Wendehälse. Im Grunde ist es eine ähnliche Verhaltensweise, wie es eigentlich bei den Kindern in der "Pubertätsphase" ist, wenn sie ungebremst ausgelebt wird.

Obwohl ich noch ziemlich jünger bin, zähle ich trotzdem zu den Retros. Retros passen sich zwar dem langsamen Naturwechsel an, doch die Wandler passen sich dem schnellen Gesellschaftswechsel an. Deshalb können Retros und Wandler nie Freunde werden.

Matthias Claudius

Hänge dein Herz an kein vergänglich Ding

Unbewusst scheinen die Wandler das zu tun, was der Claudius da sang. Oder waren es doch die grauen Herren bei Momo? Das Buch kam zwar 1973 heraus, doch der Film erst 1986. Ultraschnell nach Ausstrahlung des Films begann die Saat der grauen Herren Früchte zu tragen, was bis heute anhält.
 
Hänge Dein Herz an kein vergänglich Ding
Bernies sagenhafte Zitaterweiterung in der Zitaterheiterung:

"Hänge dein Herz an kein vergänglich Ding als dein eigener King.
Überlasse Dein Herz dem Scherz.

Auf dass es die unhaltbare Lachfrequenz selbstherrlich ausmerz:
In universal wirksamer Hintergrundstrahlung von 3 Her(t)z."
 
Wieder einmal zum "Missverstehen der gemeinsamen Sprache Deutsch:
weil wir Österreicher die deutsche Geschichte seit dem 25.12.800 bis zum 1.3.2020 leidvoll gelernt haben und kennen, wissen wir, wie unmöglich es ist, bei uns eine gültige Meinung herzustellen aber so verführerisch in Deutschland zu manipulieren.

Von einer deutschen Geschichte kann man im engeren Sinne vor 1871 nicht sprechen. Das ist dann mehr eine Geschichte der Bayern, Preußen usw. Letztere haben den Österreichern 1742 Schlesien abgenommen, das heute polnisch ist. Man sieht: Eine Betrachtung der Geschichte mittels der Attribute "deutsch", "österreichisch" oder auch "polnisch" aufgrund der heutigen Definitionen ist mehr als kompliziert.

Kürzlich hat ein ausländischer Journalist gesagt (sinngemäß zitiert): Deutschland ist kein Schnellboot, sondern ein Supertanker, der langsam dahin dümpelt.

Vergleiche politischer oder sozialer Natur zwischen verschiedenen Nationen werden oft angestellt, besonders dann, wenn jemand die Zustände im eigenen Land kritisieren will. "Land XY löst dieses Problem aber so und so, das ist doch viel besser, und ..." heißt es dann gern.
Ich halte solche Vergleiche für problematisch, wenn nicht gar irrelevant.
Zu unterschiedlich sind die Verhältnisse, und bei solchen Vergleichen werden meist andere Verhältnisse unter den Teppich gekehrt, wo es eben auch Unterschiede gibt. Und das selbst bei Ländern, die so nah verwandt sind (Sprache, Kultur, gemeinsame Geschichte).

Österreich hat knapp 9 Mio. Einwohner, da ist allein Bayern schon größer (mehr als 13 Mio.). Aus deutscher Sicht ist Österreich ein kleines Land.
Das bedeutet aber auch, dass politische Entscheidungen in den kleineren Ländern oft pragmatischer und schneller umgesetzt werden können, ob man dies nun positiv sehen will oder nicht. Stattdessen kommt es in Deutschland oft zu einem jahrelangen Hick-Hack, damit dann am Ende so ein fauler Wischi-Waschi-Kompromiss dabei herauskommt.
Die Netzinfrastrukturen sind da das beste Beispiel - das haben viele kleinere Länder, darunter solche, die weniger Geld haben, besser umsetzen können; währenddessen ist da Deutschland bestenfalls im Mittelfeld. Bei uns sind die Lobbies größer und können mehr Zinnober machen, während in kleineren Ländern die ewigen Spinner mehr in ihre Schranken verwiesen werden können und werden.

Wir punkten manchmal einfach deshalb, weil die Dummheiten schon vorauseilend definiert haben. Mein Beitrag hat ja nichts anderes gesagt, als dass bei uns eine AfD keine Funktion hat, weil die Parteien von Links bis Rechts das Gedankengut der AfD schon in der DNA haben.

Manche Deutsche sagen: Die Österreicher sind deutscher als die Deutschen. :D
 
:bier: die Österreicher sind auch bayrischer als die Baiuwaren, die in Wirklichkeit Böhmen waren, und sind preussischer als irgendwas, weil wir Össis so gut wie alles sein können - unserem Gefühl nach halt.

Das "Heilige Reich deutscher Nation" war ja auch eine späte Erfindung in Österreich, damit wir aus unserem "Beiboot einen Supertanker" machen konnten. Bis ins 19 Jht. War "Deutsch" so ziemlich alles in Europa, auch weil man in Preussen meistens Polnisch gesprochen hat und weil August der Starke als Deutscher unbedingt polnischer König sein wollte. Das Deutschtum ist ja auch vom Frankenreich ausgegangen, obwohl dort so ein verhundster lateinischer Dialekt gesprochen worden war, und der deutscheste Kaiser aller Deutschen, Karl V., hat nur wenig Deutsch verstanden. Um den Don Juan d'Austria zu zeugen hat sein Spanisch ja gereicht. Friedrich II. von Preussen hat hauptsächlich Französisch gesprochen, weil er mit der deutschen Orthographie im Konflikt war.

Ungarn hat bis 1918 als ein "transleitanischer Teil" des Deutschen Reiches gegolten - zumindest aus der Sicht Österreichs -, bis in Deutschland die Ideen der französischen Revolution als Nationalismus entartet sind.
:clown2:
 
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