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Weshalb geben Erwachsene auf Fragen von Kindern meist falsche Antworten?

AW: Weshalb geben Erwachsene auf Fragen von Kindern meist falsche Antworten?

Der Bub könnte daraus folgern:
>>Ich weiß, daß Vati nichts weiß, und nun weiß ich, warum die Erwachsenen oft sagen "Ich weiß, daß ich nichts weiß".<<:D

Unser Kleiner hat auch nen geistjen Witz losgelassen:

Vater und Sohn im Gespräch - Fragt der Sohn: Wer ist denn eigentlich schlauer, Väter oder Söhne? - Sagt der Vater: Na, die Väter natürlich! - Fragt der Sohn: Wer hat denn die Relativitätstheorie aufgestellt? - Sagt der Vater: Na, Albert Einstein! - Fragt der Sohn: So? Und warum nicht sein Vater? :D
 
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AW: Weshalb geben Erwachsene auf Fragen von Kindern meist falsche Antworten?

Die Diskussion um die krumme Menschheit basierend auf der beschriebenen Frage des Kindes erinnert mich irgendwie an eine Szene aus einem Ludwig-Thoma Film mit Hansi Kraus.

Dort lag in einer Szene ein Monate altes Kind in der Wiege, und die Familie stand herum. Das Kind brabbelte "Duzidada". Eine begeisterte Frau erklärte, dass dies "Guter Papa" heißt, worauf die Menge in Ehrfurcht vor dem Säugling fiel und dem Kind außergewöhnliche Klugheit und Dankbarkeit zugeschrieben wurde.

Bevor jenem Normakind also übereilt durchdachte Gesellschaftskritik oder philosophischen Tiefgang bescheinigt wird, sollte sicher gestellt werden, was die Frage eigentlich bedeutet hat.

Erwachsene werden gerne in einer Neigung zur Selbstgeißelung als schlecht und Kinder gerne als gut und rein angsehen. Allerdings nur so lange, bis sie selbst erwachsen werden. Dann sind sie nämlich verdorben und ebenso schlecht. Eine ziemlich dunkle und negative Anschauung, die einerseits den Menschen nur die Möglichkeit zu verlieren lässt und Kindern ohne Grundlage Verdienste zuschreibt.
Klar, Kinder sind unschuldiger als Erwachsene. Ist es aber ein Verdienst, unschuldig aufgrund mangelnder Gelegenheit von Verfehlungen zu sein ?
Wäre dann nicht ein Stein noch göttlicher als Kinder ? Ein Stein bleibt über Millionen, wenn nicht gar Milliarden Jahre ohne Schuld.

Andererseits werden Kinder für 'besser' gehalten, weil sie mehr Potential als Erwachsene haben. Ein 20-jähriger Couch-Potato wird kein Spitzensportler mehr, ein erwachsener Dummdödel kein Nobelpreisträger.
Aber: was heißt Potential ? Es beschreibt Möglichkeiten, die aber (noch) nicht eingetreten sind - es aber auch nicht heißt, dass sie jemals eintreten werden müssen. Ein Kind hat, sagen wird einmal, die Möglichkeit entweder ein bedeutender Musiker, ein bedeutender Athlet oder ein bedeutender Wissenschafter zu werden. Ist aber (noch) keines davon. Ist es zu diesem Zeitpunkt besser als 40 Jahre später, wenn es beispielsweise ein bedeutender Musiker, aber weder Athlet noch Wissenschafter ist ? Schließlich sind ja die beiden anderen Möglichkeiten nicht mehr vorhanden - der Zug dort hin ist abgefahren.
Allerdings ginge das Spiel auch in die andere Richtung:
Ein Kind hat auch das Potential, innerhalb 40 Jahre ein Massenmörder oder Ähnliches zu werden. Die meisten Erwachsenen haben dieses Potential nicht zur Realität verholfen - gemäß dem Denkschema wären sie jetzt 'besser' als das Kind, das das Potential noch hat.

Wie auch immer: die Neigung, Kindern einen übermenschlichen, gar göttlichen Status zuzuschreiben, liegt einerseits am Fortpflanzungstrieb - Kinder müssen beschützt werden und damit Erwachsene das auch tun, müssen sie sie als besonders schützenswert ansehen - ungeachtet einer moralischen Grundlage. Andererseits ist der Mensch geneigt, seine Kindheit und auch seine Person in der Kindheit durch eine rosa Brille zu sehen. Weiters spielt ggf. auch ein Beneiden eine Rolle. Kindern stehen viele Türen noch offen, die Erwachsenen nicht mehr zugänglich sind. Da der Mensch eher geneigt ist das zu wollen, was er nicht haben kann, ist er versucht, das, was ansonsten möglich gewesen wäre, über das zu stellen, was tatsächlich ist.
Zusätzlich ist es auch gerade Mode - vielleicht aufgrund eines schlechten Gewissens, weil Kindern immer weniger echte Aufmerksamkeit geschenkt wird.

Kinder sind Kinder - ich plädiere dafür, sie einfach Kinder sein zu lassen. Sie zu glorifizieren tut keinem Gut. Weder Erwachsenen noch den Kindern.

lg,
Muzmuz
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Weshalb geben Erwachsene auf Fragen von Kindern meist falsche Antworten?

Kinder sind Kinder - ich plädiere dafür, sie einfach Kinder sein zu lassen.

Dir dürfte doch wohl klar sein, dass dies nur sehr selten der Fall ist. Zu viele werden von anfang an zu Erwachsenen gedrillt, statt dass ihnen die Zeit gelassen wird, entwickelnd, Mensch zu werden.

Also bitte: Glorifiziere du im Gegenzug die Erwachsenen nicht.....
 
AW: Weshalb geben Erwachsene auf Fragen von Kindern meist falsche Antworten?

Dir dürfte doch wohl klar sein, dass dies nur sehr selten der Fall ist. Zu viele werden von anfang an zu Erwachsenen gedrillt, statt dass ihnen die Zeit gelassen wird, entwickelnd, Mensch zu werden.

.....

:ironie: Das soll ich im Auftrag der G8-Schülerinnen und Schüler bestätigen ...:D
 
AW: Weshalb geben Erwachsene auf Fragen von Kindern meist falsche Antworten?

Dir dürfte doch wohl klar sein, dass dies nur sehr selten der Fall ist. Zu viele werden von anfang an zu Erwachsenen gedrillt, statt dass ihnen die Zeit gelassen wird, entwickelnd, Mensch zu werden.

Also bitte: Glorifiziere du im Gegenzug die Erwachsenen nicht.....

Tja - wie kommst du auf die Idee diese Bitte äußern zu müssen ?
Hat hier jemand (gar vielleicht ich) Erwachsene glorifiziert ?
Vielleicht erklärst du dich zu jenem Punkt.

Ich glaube, das "zu Erwachsenen" gedrillt ist das gegensätzliche Extrem zu "so lange in Kindheit gehalten als möglich".
Da gibt es Dreijährige, die schon in die Schule geschickt werden sowie Dreißigjährige, die noch immer im Elternhaus leben und keinerlei Verantwortung tragen müssen. Beides zumeist mit der Absicht, jeweils 'das Beste' zu tun.

Was stellst du dir vor unter "entwickelnd, Mensch zu werden" ?
Widerspricht es nicht genau dem, was du sonst auszudrücken versuchst ?
Meintest du denn nicht, gerade Kinder seinen 'Menschen' und Erwachsene vielmehr 'Unmenschen' ?

lg,
Muzmuz
 
AW: Weshalb geben Erwachsene auf Fragen von Kindern meist falsche Antworten?

Widerspricht es nicht genau dem, was du sonst auszudrücken versuchst ?
Meintest du denn nicht, gerade Kinder seinen 'Menschen' und Erwachsene vielmehr 'Unmenschen' ?

lg,
Muzmuz

Unmenschen hast du eingeführt. Da der Begriff Mensch in Unmensch enthalten ist, wäre ja der Unmensch auch Mensch, nur eine andere Art von Mensch.

*Erwachsene* sind keine Menschen. Das hab ich gesagt. Nicht alle *Großen* oder der *Kindheit/Jugend* Entwachsene sind Menschen.

Es wird noch lange an diesem großflächlichen Missverständnis hapern, wenn davon ausgegangen wird: Kinder wären kleine/junge Menschen und Erwachsene wären große/alte Menschen.

- Du hast zwar unten angeführt, weder Kinder noch Erwachsene, doch stellt es eine Glorifizierung dar, wenn du *Kinder* und *Erwachsene* in einen Einheitstopf hineinargumentierst.

Deine Aussage bezeigt -> Alles ok. Das ist eine Glorifizierung der Erwachsenen zum Menschsein.

- Widersprechen täte ich mich nur, wenn ich mir selbst widerspräche
 
AW: Weshalb geben Erwachsene auf Fragen von Kindern meist falsche Antworten?

Ich schrieb weder ex- noch implizit, dass alles ok wäre.
Was ich zeigen wollte war, dass eine Glorifizierung von Kindern bzw das Kindsein als 'menschlichen Idealzustand' zu sehen, Schwachsinn ist.

Ebenso, dass die Grundlagen nach denen Kinder eventuell zu glorifizieren seien Folgen haben, die die Glorifizierung ad absurdum führen.

Was du im letzten Post schreibst, liest sich für mich etwas wirr:
1. Unmensch enthält "Mensch" und ist deshalb auch Mensch ?
Demnach müsste eine Hausfrau ein Haus enthalten, etwas Unwirkliches auch wirklich sein und und und. Die Negierung eines Begriffes definiert nicht den positiven Begriff ! Sogar per Definition nicht.....

2. Erwachsene sind lt. deiner Aussage hier keine Menschen. Dann 'nicht alle'... wären Menschen. Gut, kein Widerspruch in sich, auch wenn deine zweite Aussage bereits in der ersten enthalten ist.
Was aber sind dann für dich Menschen ?

3. Inwiefern hätte ich Kinder und Erwachsene in einen "Einheitstopf hineinargumentiert" ? Und was wäre überhaupt dieser Einheitstopf ? Und wieso käme es für dich einer Glorifizierung Erwachsener gleich ?
"Karl und Hubert gehen über die Straße." Habe ich Karl jetzt auch glorifiziert ?

Ich hoffe, du drückst dich hier vollständiger aus als im letzten Thread, wo du die Antworten noch immer schuldig bist. Es ist nicht meine Art, mich mit halben oder unklaren Antworten zufrieden zu geben ;)

lg,
Muzmuz
 
AW: Weshalb geben Erwachsene auf Fragen von Kindern meist falsche Antworten?

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Klar, Kinder sind unschuldiger als Erwachsene. Ist es aber ein Verdienst, unschuldig aufgrund mangelnder Gelegenheit von Verfehlungen zu sein ?
Wäre dann nicht ein Stein noch göttlicher als Kinder ? Ein Stein bleibt über Millionen, wenn nicht gar Milliarden Jahre ohne Schuld.
"Wer von euch ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein." Als sich kein Werfer fand, und ein Stein diese Worte hörte, löste dieser sich vom Berg, und stürzte dem Sprecher, ihn unmittelbar tötend, ins Rückgrat.
 
Zuletzt bearbeitet:
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AW: Weshalb geben Erwachsene auf Fragen von Kindern meist falsche Antworten?

"Wer von euch ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein." Als sich kein Werfer fand, und ein Stein diese Worte hörte, löste dieser sich vom Berg, und stürzte dem Sprecher, ihn unmittelbar tötend, ins Rückgrat.


Vielleicht hat ihn auch der Berg geworfen!
Oder hast du schon mal gehört, dass ein Berg sündigt? :D
 
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