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Was genau versteht man unter dem Mutter- bzw. dem Vaterinstinkt ?

Zeilinger

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Registriert
22. Mai 2004
Beiträge
16.501
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Das frage ich mich auch schon lange.
Ich habe mir dazu eine Theorie gebastelt, die wahrscheinlich so falsch ist wie meine Zähne aber ich denke, daß der Mutterinstinkt, der heutzutage weit über die Zeit hinausgeht, nichts anderes ist als die Nachkommen groß zu ziehen. Gengesteuert für die Arterhaltung. Ich sprechen nur vom Instinkt, nicht von der Mutterliebe.
Bei den Vätern bin ich mir noch nicht so im Klaren.
Ich glaube Männer lernen erst durch das Zusammenleben mit dem Kind es zu lieben. Ihnen fehlt der "Brutinstinkt". Ihre Aufgabe ist es, soviele Nachkommen wie möglich zu zeugen, darum kümmern müssen sich die Frauen.
Damit will ich nicht sagen, daß alle Männer so handeln, sondern daß die kulturelle Entwicklung schneller war als die Evolution.
Anders kann ich mir nicht erklären, warum es sehr viele Männer gibt, die sich um ihre Kinder nicht kümmern. Das sind sicher keine schlechten Männer, sie haben bloß nicht die Möglichkeit gehabt, Väter zu werden. Ich glaube nicht, daß es den "Vaterinstinkt" in der selben Form gibt wie den Mutterinstinkt.
Glauben heißt nichts wissen. Und genau so ist es. Ich weiß es nicht, aber es würde mich interessieren, wie weit ich mit meiner Theorie daneben liege.

Bin gespannt auf Eure Antworten.

Lg. Eule
 
was den VATERINSTINKT betrifft, müssen wohl in 1. linie die väter antworten. meine beobachtung bestätigt aber eules meinung, dass die väter in ihre rolle reinwachsen.
in meinem persönlichen fall war es so, dass der vater "instinktiv" mich + das baby "beschützt"/versorgt/umsorgt hat. --> also ein beschützerinstinkt für "seine" gruppe/familie.

beim MUTTERINSTINKT stimme ich auch mit eule überein.
dieses etwas (baby) gehört untrennbar zu einem (mutter) selbst.
es war vorher 9 monate in der mutter drinnen, dann ist es halt draussen - doch es gehört zu ihr.
meine erfahrung zeigt jedoch, dass sich diese vollkommene innigkeit diagonal zur entwicklung der fähigkeiten des kindes löst.
doch bei bedarf des kindes ist sie sofort wieder da.
 
hallo zeilinger,

ich halte beides für das prinzipiell selbe, aber es gibt doch unterschiede

beide dienen dazu, das überleben der eigenen gene zu fördern
im gegensatz zum nachwuchs vieler tierarten, bedürfen kinder jahrelanger obhut und fürsorge
das ist ein riesenaufwand, mit vielen biologischen nachteilen der elternindividuen
also musste ein starker instinkt her, der sicherstellt, dass die eltern trotzdem die ganze mühe auf sich nehmen

bei müttern, die immer der elternschaft ihrer kinder sicher sein können und deren nachkommenschaft zahlenmäßig sehr beschränkt ist, ist dieser beschützerinstinkt auf ihr kind bzw ihre kinder stark konzentriert
bei vätern, die sich nie (ausgenommen dna-tests) ihrer vaterschaft sicher sein können, wäre eine völlige ausrichtung auf die eigenen kinder weniger sinnvoll
außerdem ist eine mutter, die sich um die kinder kümmert, auch eher in ihrer beweglichkeit und verteidigungsfähigkeit eingeschränkt (v.a. in der schwangerschaft!)
daher erweitert sich der beschützerinstinkt der väter auch auf die mütter

für beide geschlechter gilt aber:
der instinkt ist so intensiv ausgeprägt, dass er bei fremden kindern (adoption) und auch für viele andere dinge/lebewesen, die in das kindchenschema passen, anspringt; selbst bei leblosen gegenständen wie kuscheltieren
hierbei ist der mensch keine ausnahme, sondern die regel
auch im tierreich gibt es fälle, wo tiere selbst artfremde jungtiere unter ihre fittiche nehmen, um diesen instinkt auszuleben

gerne wird mutter/vaterliebe glorifiziert und dabei übersehen oder ignoriert, dass dieses gefühl nicht weniger primitiv wie der sexualtrieb ist

lg,
Muzmuz
 
Eule58 schrieb:
Das frage ich mich auch schon lange.
Ich habe mir dazu eine Theorie gebastelt, die wahrscheinlich so falsch ist wie meine Zähne aber ich denke, daß der Mutterinstinkt, der heutzutage weit über die Zeit hinausgeht, nichts anderes ist als die Nachkommen groß zu ziehen. Gengesteuert für die Arterhaltung. Ich sprechen nur vom Instinkt, nicht von der Mutterliebe.
Bei den Vätern bin ich mir noch nicht so im Klaren.
Ich glaube Männer lernen erst durch das Zusammenleben mit dem Kind es zu lieben. Ihnen fehlt der "Brutinstinkt". Ihre Aufgabe ist es, soviele Nachkommen wie möglich zu zeugen, darum kümmern müssen sich die Frauen.
Damit will ich nicht sagen, daß alle Männer so handeln, sondern daß die kulturelle Entwicklung schneller war als die Evolution.
Anders kann ich mir nicht erklären, warum es sehr viele Männer gibt, die sich um ihre Kinder nicht kümmern. Das sind sicher keine schlechten Männer, sie haben bloß nicht die Möglichkeit gehabt, Väter zu werden. Ich glaube nicht, daß es den "Vaterinstinkt" in der selben Form gibt wie den Mutterinstinkt.
Glauben heißt nichts wissen. Und genau so ist es. Ich weiß es nicht, aber es würde mich interessieren, wie weit ich mit meiner Theorie daneben liege.

Bin gespannt auf Eure Antworten.

Lg. Eule

Ich selber empfinde nie solch einen Instinkt.Bin ich deshalb abnorm?
 
Muzmuz schrieb:
für beide geschlechter gilt aber:
der instinkt ist so intensiv ausgeprägt, dass er bei fremden kindern (adoption) und auch für viele andere dinge/lebewesen, die in das kindchenschema passen, anspringt; selbst bei leblosen gegenständen wie kuscheltieren
dieser apsekt ist mir auch gestern noch gekommen - und zwar speziell im hinblick auf die HAUSTIER - KUSCHELTIER-haltung. :hase:
da ersetzen katz, hund & co die kinder.

@ jamguy:
ob du abnorm bist, weiß ich nicht.
auch weiß ich nicht, wie alt du bist.
jedenfalls hatte ich den mutterinstinkt noch nicht in jungen jahren. da waren mir kinder eher lästig. der mutterinstinkt begann erst mit der schwangerschaft, der vorher ein gewisser "nestbau-instinkt" und "sesshaftwerdungs-instinkt" vorangegangen war.
 
Beide Instinkte sind eine logische Fortsetzung des Sexualtriebes, der wiederum der Erhaltung der Art dient. Kinder müssen gezeugt werden, damit die Art überlebt. Um zu Überleben benötigen die Kinder je nach Art und Spezies eine Betreuungsphase, um sie vor den Gefahren der Umwelt zu schützen. Die Phase wird nicht dem Zufall überlassen, sondern die Natur hat uns so programmiert, dass wir ohne eigene Entscheidung diese Notwendigkeit sehen und einen Drang habe, die Nachkommen solange und gut zu versorgen, bis sie selbst überleben können.

Dass Kathi dies in der Jugend nicht so spürte ist auch erklärlich, denn die Natur ist in der Regel ereignisgesteuert und so ist die Schwangerschaft und bestimmte Hormone etc auch der Auslöser dieser Triebe.

Dass es auch andere Auslöser gibt, zeigen die Beispiele. Offensichtlich ist der Anblick eines jungen Lebens für viele von uns auch der Anlass gewisse Gefühle zu entwicklen. Dass Jamguy dies nicht empfindet, zeigt nur, dass der eigentliche Auslöser eben die Schwangerschaft ist und alles andere von der Person abhängt. Das ist bei Tieren letztlich nicht anders.
 
Besten Dank einmal für die bisherigen Definitionen, die sehr einleuchten, sowie für die sonstigen Beiträge. Der Verlässliche der beiden "Elternteil-Instinkte" scheint mir hier der Mutterinstinkt zu sein.

So cirka vor 20 Jahren behauptete einmal in Psychologe in einer Fernseh-Diskussion, dass es auch Männer mit einem Mutterinstinkt gäbe. Für wie wahrscheinlich haltet Ihr das ?

Neigierige Grüße

Zeili
 
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hallo,

ich würde fragen, worin man die beiden letztendlich unterscheiden will
bzw was ein mann tun oder lassen müsste, um seinen vaterinstinkt zum mutterinstinkt zu transformieren

nachdem in jedem menschen sowohl männliche wie auch weibliche züge vorhanden sind, ist es naheliegend, dass in jedem mann auch mutterinstinkt ist (wie auch umgekehrt), falls zwischen den beiden überhaupt definitiv zu unterscheiden ist

die aussage hört sich für mich an wie "jeder mann hat auch ein x-chromosom"


lg,
Muzmuz
 
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