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Warum wollen so viele prominent sein?

Diese Frage beschäftigt mich, seit diese Casting-Shows flutwellenartig über uns hereinbrechen.

Da wird gekämpft, sich lächerlich gemacht, geschwitzt und hämische Kommentare ausgehalten - die jungen Leute setzen scheinbar alles dafür ein, nur um "berühmt" zu werden.

Ich habe erst überlegt, diesen Thread in den Medienbereich zu setzen, aber mich interessiert mehr der psychologische Aspekt an dem Ganzen. Mir scheint, daß es vielen gar nicht primär um die Kunst (sei es Singen, Tanzen, Schauspielern oder was auch immer) geht, sondern darum, von vielen gesehen und erkannt zu werden.

Ich werde daraus nicht schlau. Was IST das, was diese Möchtegern-Stars suchen?

Selbst bei renommierten Schauspielern scheint das so zu sein. Dieser Gedanke kam mir kürzlich, als ich Miroslav Nemec als Hauptdarsteller in irgend'ner süßlichen Schmonzette sah. Eine Rolle, die er ganz sicher nicht mit "Herz und Seele" übernommen hatte - und ich fragte mich: Besser irgend'nen Mist auf dem Bildschirm präsentieren als gar nicht in der Öffentlichkeit stehen?

Wie seht Ihr das?

LG, wirrlicht
Ob es 17 Jahre später anders,also nie anders gefragt:)
 
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Aus dem Jahr 2003:

Das ist ein Problem: Wer die Liebe der Menge einfahren darf, der muss auch stark genug sein, ihren Hass einzustecken. Dem Küblböck scheint das merkwürdigerweise zu gelingen.

Wie wir heute wissen: Das ist ihm tatsächlich nicht gelungen, dem Küblböck. Am Ende sah er für sich nur noch den Freitod - und selbst den hat er zum Spektakel machen müssen.

Was er wohl weniger verkraftet hat, als den "Hass der Menge", war vielmehr die Bedeutungslosigkeit.
Zu farblos, als dass sich noch jemand für ihn interessiert hätte, zu bekannt, als das er ein "normales" Leben hätte führen können: Das hat er nicht verkraftet. In meinen Augen zeigt das, was dabei heraus kommt, wenn man Menschen (noch dazu junge, unerfahrene) zu Künstlern macht, die keine sind, weil sie zu wenig eigene Substanz dafür haben.

Das haben selbst ganz andere nicht verkraftet. Die Unterhaltungsbranche ist voll von gestrandeten Figuren, Depressionen, Alkoholismus, Drogensucht, früher Tod.
Vor vielen Jahren hat der Pop-Art-Künstler Andy Warhol mal (prophetisch) gesagt: In der Zukunft kann jeder Mensch für 15 Minuten ein Star sein.

Was Warhol nicht vorhergesehen hatte und auch nicht vorhersehen konnte: Das man sich heutzutage (mehr oder weniger) mit einem einzigen Klick vor dem ganzen Planeten zum Affen machen kann. Und oft genug nicht einmal deshalb, weil man sich selbst inszeniert, sondern weil irgendein Arschloch widerrechtlich und ohne das man es will einfach die Kamera drauf hält.

Die erfolgreichen "Influencer" von heute sind die vergessenen Figuren von morgen. Schon nach wenigen Jahren werden sie feststellen müssen, wie gnadenlos die Szene in ihrem Jugendlichkeits-Wahn ist. Denn spätestens jenseits der 30+ sinken dann die Follower-Zahlen, und es kommen andere, die übernehmen, die jünger sind.
Sie werden dann feststellen, dass eine Rückkehr in ein bürgerliches Berufsleben schwer wird, ohne Ausbildung, die sie inzwischen vernachlässigt haben und mit einem fragwürdigen Bekanntheitsgrad ohne künstlerischen Gehalt.
 
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Aus dem Jahr 2003:



Wie wir heute wissen: Das ist ihm tatsächlich nicht gelungen, dem Küblböck. Am Ende sah er für sich nur noch den Freitod - und selbst den hat er zum Spektakel machen müssen.

Was er wohl weniger verkraftet hat, als den "Hass der Menge", war vielmehr die Bedeutungslosigkeit.
Zu farblos, als dass sich noch jemand für ihn interessiert hätte, zu bekannt, als das er ein "normales" Leben hätte führen können: Das hat er nicht verkraftet. In meinen Augen zeigt das, was dabei heraus kommt, wenn man Menschen (noch dazu junge, unerfahrene) zu Künstlern macht, die keine sind, weil sie zu wenig eigene Substanz dafür haben.

Das haben selbst ganz andere nicht verkraftet. Die Unterhaltungsbranche ist voll von gestrandeten Figuren, Depressionen, Alkoholismus, Drogensucht, früher Tod.
Vor vielen Jahren hat der Pop-Art-Künstler Andy Warhol mal (prophetisch) gesagt: In der Zukunft kann jeder Mensch für 15 Minuten ein Star sein.

Was Warhol nicht vorhergesehen hatte und auch nicht vorhersehen konnte: Das man sich heutzutage (mehr oder weniger) mit einem einzigen Klick vor dem ganzen Planeten zum Affen machen kann. Und oft genug nicht einmal deshalb, weil man sich selbst inszeniert, sondern weil irgendein Arschloch widerrechtlich und ohne das man es will einfach die Kamera drauf hält.

Die erfolgreichen "Influencer" von heute sind die vergessenen Figuren von morgen. Schon nach wenigen Jahren werden sie feststellen müssen, wie gnadenlos die Szene in ihrem Jugendlichkeits-Wahn ist. Denn spätestens jenseits der 30+ sinken dann die Follower-Zahlen, und es kommen andere, die übernehmen, die jünger sind.
Sie werden dann feststellen, dass eine Rückkehr in ein bürgerliches Berufsleben schwer wird, ohne Ausbildung, die sie inzwischen vernachlässigt haben und mit einem fragwürdigen Bekanntheitsgrad ohne künstlerischen Gehalt.
Warum dann auf die Bäume klettern:ironie:
 
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