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Warum ist Gerechtigkeit nicht im Urteil beschrieben?

Gerechtigkeit eine Empfindungssache ist und weniger eine messbare Größe.
Diese "Subjektivität und Relativität" kann man vielleicht durch ständiges Hinterfragen von allen Entscheidungen und jeweiliger, persönlicher Identifikation damit konkretisieren und einen Ausgleich von Interessen (?Ziel der Gerechtigkeit) finden.
 
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Könnte man, nur wer macht sich die Mühe? Leichter ist es, wer die Macht hat, einen Aspekt festzulegen und alle halten sich daran.
Dabei kommt raus, bekommen ist gerecht und abgeben müssen ist ungerecht.
Ich wollte auf den Anspruch: Gerechtigkeit ist eine Empfindungssache ...." Bezug nehmen.
 

Es sind solche Aussagen (Wahrheiten) die uns durch
ihre Zeitlosigkeit (Beständigkeit) berühren!

Ferdinand von Schirach hat "s/eine Gerechtigkeit" in einer
Erweiterung der Grundrecht Charta der EU mit seinen 5
Grundrechten verewigt. Wir bekommen's erst!

Sein 5. Punkt kann interessant sein: Nämlich, dass Waren
nur unter Wahrung der universellen Menschenrechte
hergestellt werden dürfen!
 
So etwas meinte ich, Schirach als inzwischen öffentliche Person hat die Macht den Aspekt was Gerechtigkeit ist festzulegen und alle halten sich daran oder wie? Solche Personen gibt es viele, sie denken sich etwas aus, veröffentlichen es und hoffen die Menschen richten sich danach. In meinen Augen war auch Kant jemand, der die Macht hat Regeln aufzustellen, die bis heute befolgt werden. Jedoch gibt es auch kluge Köpfe die das zwischenmenschliche Zusammenleben nicht mit von ihnen aufgestellten Regeln begleiten wollen, sondern die individuelle Persönlichkeit und sein Empfinden beachten. Dann entscheiden über Gerechtigkeit nicht die Menschenrechte die bei den meisten Menschen der Erde im Alltag nie vorkommen, sondern das eigene Empfinden im Umgang mit dem Gegenüber. Es ist nicht das Gesetz was zwischen Wahrnehmen eines guten oder schlechten Gefühls unterscheidet, es sind die seelischen Empfindungen des Organismus. So entwickelt sich das Gefühl für Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit. Es ist eine subjektive Entscheidung eines jeden Einzelnen und wenn sich jemand der den Unterhalt geschenkt bekommt, ungerecht behandelt fühlt, weil Andere viel mehr bekommen, dann kann man das hinnehmen, man muss nicht widersprechen. Wenn es so weit ist, dass sich die Wirtschaft beim Erzeugen von Profit an die Menschenrechte hält, dann haben wir eine neue Gesellschaftsform, die nicht mehr Kapitalismus heißt.
 
"Jeder Mensch"
Hast Du's gelesen?
Habe mich umfassend mit Ferdinand von Schirach beschäftigt da er einer der wenigen ist, der sich öffentlich über Grausamkeit beschäftigt und als Strafverteidiger kennt er sich aus.
Ich habe ihn auch gelesen und bin zu dem Resultat gekommen, sehr spannend und spektakulär, tolle Unterhaltung aber als Training für selbstständiges Denken nicht geeignet.
Er denkt und der Rest gehorcht. Das kann die Arroganz eines materiell erfolgreichen Menschen sein, muss nicht aber bei ihm ist es so, er ist ein Machthaber über Andere. Für mich kein Vorbild.
 
der Rest gehorcht
-bezw. stimmt sogar zu: Wie auch heute zu beobachten ist.

ist ein Machthaber
Ist aber eine Eigenschaft.

Einem:
materiell erfolgreichen Menschen
-sollte man nicht seinen Intellekt absprechen.

-wozu auch?

Ferdinand von Schirach
-kennt man (ich) aus etlichen Interviews. Seine Überlegungen
sind mMn nachdenkenswert!
 
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Wie gesagt, Ideen, Meinungen und Ansichten über Gerechtigkeit gibt es viele, jeder der sich berufen, fühlt veröffentlicht etwas. Auch hier im Forum schreiben ist eine gewisse Form der Veröffentlichung, jedoch möchte ich weder vermitteln was Gerechtigkeit ist, noch wer meiner Meinung nach am meisten recht hat, sondern ich appelliere an das Empfinden von jedem Einzelnen und wer sich da für die eigenen Belange äußert, bekommt Akzeptanz, auch wenn es nicht die eigene Meinung ist. Ich finde diese Mühe sollte sich jeder selbst machen und in seinem tiefsten Inneren ergründen was gerecht ist und als erwachsener nicht das Ungeliebt sein als Kind in die Waagschale werfen, denn das hat ein reifer Mensch längst überwunden. Ein sich entwickelter Mensch ist zum Lieben aus sich heraus in der Lage und auf äußere Zuwendung weniger angewiesen, dann wäre geben können gerechter als nehmen müssen. Wer mit seinem eigenen Organismus so viel Kraft und Energie erzeugt, dass er abgeben kann hat viel mehr Chancen auf ein gutes Gerechtigkeitsgefühl als jemand der bekommen muss um überleben zu können. Da sind ausgehandelte Menschenrechte eine wunderbare Theorie aber was helfen sie im inneren Konflikt mit mir selbst, einer inneren Zerrissenheit, wenn ich glaube ein hilfloses Opfer zu sein und ein Spielball der Umstände. Solche Themen wollte ich in der Hausarbeit beim Philosophiestudium ansprechen aber der Professor verlangt, dass ich bei Aristoteles abschreibe und mehr nicht. Mich ärgert diese schon seit Jahren anhaltenden Abschreibementalität in deutschen akademischen Kreisen. Wir brauchen intelligente Menschen, die selber denken können, auch wenn es manchmal unbequem ist. Die Untermieterin meinte heute früh, ich sehe aus wie der schleichende Tod, das sagt man nach Höflichkeitsnormen nicht zum Vermieter aber ich bin ein alter Mann und zerknautscht am Morgen, sie hat mit kabarettistischer Überhöhung völlig recht und diese Ehrlichkeit weiß ich zu schätzen, das ist gerecht. Ein Heucheln wie schön alles ist und wie toll die heile Welt strahlt, wäre viel schlimmer, die Vergänglichkeit ist nun mal unaufhaltsam und das kann grausam sein. Deshalb fand ich die Beschäftigung von Schirach mit der Grausamkeit als Strafverteidiger zunächst interessant, er konnte das grausame Verhalten seiner Klienten in eine Gerechtigkeit einordnen aber ihm ist sein Erfolg zu Kopf gestiegen und übrig ist ein arroganter und machthungriger Schnösel der seine Bücher als Verkaufsschlager gestaltet aber mich nicht zum Nachdenken oder Empfinden anregt.
 
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