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Völker, hört die Signale! Auf zum letzten Gefecht!

Joost

New Member
Registriert
9. Januar 2008
Beiträge
982
Absender:

Eberhard Völker
Verwaltungsabteilungsleiter bei der städtischen Stadt
Karlsruhe


An
Herrn
Karl Marx
Weltrevolutionär und Philosoph
z. Zt. Hotel "Wilder Mann"
Karlsruhe

Sehr geehrter Herr Marx,

Darf ich Ihnen mein Befremden über den lautstarken Gesang aussprechen, den sie gestern abend unter meinem Wohnzimmerfenster zu veranstalten für nötig hielten?

Auch im Namen meiner Frau, die sich nicht unwesentlich gestört fühlte.

"Völker, hör die Signale!" forderten Sie mich auf. Welche Signale denn, bitteschön? Ich vermochte nur das Klingeln der weltberühmten Karlsruher Straßenbahnen zu hören.

"Auf zum letzten Gefecht!" Das war ihre nächste Forderung. Gegen wen sollte ich nun fechten? Vielleicht gegen meine Schwiegermutter? Mit ihr liege ich seit Jahren im Gefecht. Wenn Sie mir da einen Rat geben könnten, wie ich zum LETZTEN Gefecht kommen könnte, wäre ich Ihnen sehr verbunden.


"Die Internationale erkämpft das Menschenrecht!" Wieder diese Unklarheit! Welche Internationale? Die Internationale der Bienenzüchter, der Briefmarkensammler, oder wie? Oder was?

Verstehen Sie mich recht, sehr geehrter Herr Marx. Ich bin keineswegs gegen die Menschenrechte. Ja, ich würde sogar so weit gehen, zu sagen, dass ich sie mitunter geradezu befürworte! Doch bitte nur dort, wo sie hingehören!

Und nach 22 Uhr unter meinem Wohnzimmerfenster, da gehören sie nun entschieden NICHT hin!

Sollte sich dieser Vorfall wiederholen, so werde ich mich zu meinem Bedauern gezwungen sehen, eine Anzeige wegen Ruhestörung in einem besonders schwerwiegenden Fall zu erstattten.

Und das wollen wir doch beide nicht, Herr Marx.

Ich hoffe, wir haben uns verstanden.

Im übrigen wünsche ich Ihnen einen angenehmen Aufenthalt in unser Stadt - und eine gute Weiterreise nach London, von wo aus Sie die Welt revolutionieren wollen, wie man hört.

Wir hier im liberalen Baden haben unsere Revolution jedoch schon gehabt, wie sie vielleicht wissen: 1848 und 1849.

Revolutionieren Sie also bitte anderswo, und lassen Sie Karlsruhe in Ruhe, Herr Karl! Schon der Name unserer schönen Stadt hatte Ihnen Verpflichtung sein sollen. Denn: Wo der eine Karl ruht, da soll ihn der andere nicht wecken!

In diesem Sinne rufe ich Ihnen ernst und doch auch freundlich gemeint zu: "Karl! Ruhe!"


Mit freundlichen badischen Grüßen

Eberhard Völker
Verwaltungsabteilungsleiter bei der städtischen Stadt
Karlsruhe
 
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AW: Völker, hört die Signale! Auf zum letzten Gefecht!

Absender:

Eberhard Völker
Verwaltungsabteilungsleiter bei der städtischen Stadt
Karlsruhe


An
das Ordnungsamt der Stadt Karlsruhe



Sehr geehrte Damen und Herren,


Es sind inzwischen Dinge ans Licht gekommen, die das unschöne Verhalten des Herrn Marx, Weltrevolutionär in spe, nun doch in einem etwas milderen Lichte erscheinen lassen.

Es ist zu vermuten, dass Karl Marx sein revolutionäres Feuer nicht zuletzt dem guten badischen Rotwein verdankte, den er damals in Karlsruhe genoss.

Mit unvorhersehbaren Folgen für die Weltgeschichte.

Als Trierer Moselwinzer war Karl Marx ja nur den leichten Mosel-Riesling gewohnt.

Kein Wunder, dass die vulkanische Wucht des badischen Spätburgunders ihn überwältigte und zu revolutionärem Tun inspirierte.


Jedenfalls, wenn man der Waldbaum'schen Version der Vorgänge an jenem fraglichen Abend Glauben schenken kann.

Insofern bringe ich Herrn Marx im Nachhinein doch ein gewisses Verständnis entgegen.

Urteilen wir nicht zu hart über ihn.

Der Umstand, dass er nun in London der englischen Küche schutzlos ausgeliefert ist, wird ihm zweifellos eine höhere Strafe bedeuten, als sie die für ihre Liberalität und große Milde bekannte großherzoglich-badische Justiz jemals hätte verhängen können.

In diesem Sinne: Zum Wohl!





Mit freundlichen badischen Grüßen

Eberhard Völker
Verwaltungsabteilungsleiter bei der städtischen Stadt
Karlsruhe
 
AW: Völker, hört die Signale! Auf zum letzten Gefecht!

An
Herrn Eberhard Völker
Verwaltungsabteilungsleiter bei der städtischen Stadt
Karlsruhe


Sehr geehrter Herr Völker,

Haben Sie freundlichen Dank für Ihr Schreiben.

Noch stehe ich etwas unter den Auswirkungen des Genusses eines dieser hervorragenden Spätburgunder, die im Lande Baden so trefflich gedeihen.

Seine "vulkanische Wucht", wie sie sehr richtig bemerkten, hat mich in geradezu welt-revolutionärer Weise überwältigt.

Nach Erreichen einer gewissen Nüchternheit werden Sie weiteres von mir hören.

Mit sozialistischem Gruße

Proletarier aller Weinberge - vereinigt euch!



Karl Marx
Weltrevolutionär und Philosoph
z. Zt. Hotel "Wilder Mann"
Karlsruhe
 
AW: Völker, hört die Signale! Auf zum letzten Gefecht!

Wir hier im liberalen Baden haben unsere Revolution jedoch schon gehabt, wie sie vielleicht wissen: 1848 und 1849.

Leider war diese Revolution alles andere als erfolgreich, Herr Joost!

meint
Hartmut
 
AW: Völker, hört die Signale! Auf zum letzten Gefecht!

Es ist zu vermuten, dass Karl Marx sein revolutionäres Feuer nicht zuletzt dem guten badischen Rotwein verdankte, den er damals in Karlsruhe genoss.

Da überschätzt du aber den badischen Rotwein, joost!

meint
Hartmut
 
AW: Völker, hört die Signale! Auf zum letzten Gefecht!

"Die Internationale erkämpft das Menschenrecht!" Wieder diese Unklarheit! Welche Internationale? Die Internationale der Bienenzüchter, der Briefmarkensammler, oder wie? Oder was?

So dämlich kann nur Joost fragen!

meint
Hartmut
 
AW: Völker, hört die Signale! Auf zum letzten Gefecht!

Gebrauche nie ein hartes Wort, wo ein glimpfliches seinen Dienst tut (Johann Peter Hebel, alemannischer Dichter).

Halte dich da doch mal dran, oder halte dich vielleicht besser raus!

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Sehr geehrter Herr Marx,

die vereinigten Winzergenossenschaften Baden möchten
Ihnen für den erfogreichen Fortgang ihrer Weltrevolution
die hoffnungsvollsten Wünsche übersenden.

Anbei finden sie, zur wohlgefälligen Annahme, drei Flaschen
Spätburgunder vom sonnigen Kaiserstuhl.

Möge ein wenig von der Röte dieses Weines ihren Zielen voranwehen.

H. Müller-Thurgau
WG/B -Vorsitzender

 
AW: Völker, hört die Signale! Auf zum letzten Gefecht!

Möge ein wenig von der Röte dieses Weines ihren Zielen voranwehen.

H. Müller-Thurgau
WG/B -Vorsitzender


Muss ein netter Mensch sein, dieser Herr Müller-Thurgau! :sekt:

Sicher ein Verwandter von Herrn Gewürz-Traminer und von Frau Pinot-Noir! :sekt:
 
AW: Völker, hört die Signale! Auf zum letzten Gefecht!

Muss ein netter Mensch sein, dieser Herr Müller-Thurgau! :sekt:

Sicher ein Verwandter von Herrn Gewürz-Traminer und von Frau Pinot-Noir! :sekt:


roter Wein kommt dem "schwarzen Strahler" näher, als weißer Wein. Das kann ein richtungsweisender Gedanke für jeden Autofahrer sein, der im Sommer auf gute Kühlung ebenso Wert legt, wie auf ausreichend Frostschutz im Winter...

Der Rote Baron
 
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AW: Völker, hört die Signale! Auf zum letzten Gefecht!

Zitat von Hartmut
Gebrauche nie ein hartes Wort, wo ein glimpfliches seinen Dienst tut (Johann Peter Hebel, alemannischer Dichter).

Halte dich da doch mal dran, oder halte dich vielleicht besser raus!

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Ich bemühe mich ja, aber im Fall Joost will mir partout kein glimpfliches Wort einfallen.
 
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