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Unabhängigkeit für Katalonien

Das ist natürlich Blödsinn und resultiert daraus, dass "Skottish Nationalist Party" begrifflich, ins Deutsche übersetzt, falsch ist. Die SNP ist im EU Parlament in der Gruppe der Grünen. Die Schotten nehmen andere Volksangehörige zB viel offener und integrativer auf als etwa die Briten. Zwei Drittel haben in Schottland gegen den Brexit gestimmt, während die Stammengländer zu zwei Drittel für gewählt haben. So haben sie Waliser, Nordiren und Schotten überstimmt.
Ach was. Der Begriff Nation ist alles andere als mystisch. Manche halten ihren Stammbaum hoch, das ist die ganze Mystik. Diffus ist er allerdings schon. Manche gehen sogar so weit, dass sie sich für höherwertig halten, weil ihr Stammbaum "sauber" ist.
Bei uns spricht man auch von den Deutschtürken, das sagt gar nichts aus. Die "Bindestrichschotten" sind eben keine Schotten für die schottischen Nationalisten, sondern das, was vor dem Bindestrich steht. Alle zusammen sind dann eben Bürger des Staates Schottland, aber manche mit und andere ohne Bindestrich.
Nation hat überall die gleiche Bedeutung, der Nationalismus ist nur unterschiedlich stark.
 
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Der Begriff Nation ist alles andere als mystisch
Dann rate ich Dir, Fremdsprachen zu lernen. Dann wirst Du das Wesen der deutschen Sprache auch begreifen. Mit der Semantik hat man in Deutsch immer Probleme, weswegen an deutschen Universitäten in manchen Fächern aus Englisch vorgetragen werden muss, um Missverständnissen aus dem Weg zu gehen. Früher war Latein die Sprache der Wissenschaft.

"Wer keine Sprache als die eigne spricht, kann auch diese nicht" - Wolfgang von Goethe.
 
Im Falle Kataloniens ist "Nationalismus" nicht angebracht, denn es handelt sich da nur darum, dass sie sich zB wirtschaftlich dem spanischen Nationalismus nicht ausliefern wollen.
Das ist ja fast noch schlimmer, denn das wäre dann Opportunismus. Solange es Spanien wirtschaftlich gutging, hatten sie kein Problem mit den Spaniern, aber jetzt, wo Spanien in der Krise steckt, stinkt es ihnen, weil sie als reiche Region mehr zahlen müssen als die übrigen Regionen. Wenn es übrigens kein Nationalismus ist, was ist es dann, wenn sie sich selbst als Katalanen ansehen und alle anderen als Spanier? Was macht sie zu Katalanen, so dass sie sich mit den Restspaniern überhaupt nicht identifizieren können?
Außerdem haben die Spanier als Nation einen anderen Begriff von Demokratie als die Bürger in Katalonien.
Der Rest Deutschlands hat auch ein ganz anderes Verständnis von Demokratie als Bayern beispielsweise. Das ist trotzdem kein Grund für die Bayern, sich von Deutschland loszulösen.
Vielleicht könnte man es als "lokalen Egoismus" bezeichnen aber nicht Nationalismus, denn auch in einem selbständigen Katalonien könnte zB der spanische König Oberhaupt des Staates bleiben, wer möchte kann sich als Spanier fühlen und junge Leute könnten weiterhin Militärdienst in der spanischen Armee leisten. In GB geht das ja auch. Aber Militär gegen die eigene Bevölkerung geht gar nicht und rächt sich in der Geschichte.
Nur damit wir nicht aneinander vorbeireden: sprechen wir jetzt von Unabhängigkeit oder von Autonomie. Was du hier schreibst, ist eine Autonomieerweiterung. Das Referendum war allerdings für die komplette Unabhängigkeit und die Gründung eines neuen Staates.

Verstehe mich nicht falsch, eigentlich interessieren mich Puigdemont und Katalonien kaum. Ich war zweimal in der Region, sonst wüsste ich nicht, dass es Katalonien gibt. Ich habe nur ein Problem mit Referenden. Die Hälfte der Briten hat für den Brexit gestimmt, die andere Hälfte muss es mit ausbaden, obwohl sie dagegen ist. Ähnliches gilt für Katalonien. Das ist für mich keine Demokratie. Man kann meinetwegen eine Volksbefragung über ein Rauchverbot oder ähnliches initiieren, aber doch nicht, über so gravierende Entscheidungen, die das Schicksal von ganzen Volksgruppen ruinieren können.
 
Dann rate ich Dir, Fremdsprachen zu lernen. Dann wirst Du das Wesen der deutschen Sprache auch begreifen. Mit der Semantik hat man in Deutsch immer Probleme, weswegen an deutschen Universitäten in manchen Fächern aus Englisch vorgetragen werden muss, um Missverständnissen aus dem Weg zu gehen. Früher war Latein die Sprache der Wissenschaft.

"Wer keine Sprache als die eigne spricht, kann auch diese nicht" - Wolfgang von Goethe.
Ich beherrsche zufällig die Sprache, aus der das Wort mystisch stammt, besser als die deutsche Sprache, weil ich meine Kindheit in diesem Land verbracht habe und weiterhin dieses Land regelmäßig besuche. Morgen übrigens auch, nur für zwei Tage.:)
 
Ich beherrsche zufällig die Sprache, aus der das Wort mystisch stammt, besser als die deutsche Sprache, weil ich meine Kindheit in diesem Land verbracht habe und weiterhin dieses Land regelmäßig besuche. Morgen übrigens auch, nur für zwei Tage.:)
Da ich sechs Jahre lang Altgriechisch lernen musste und Literatur von Herodot, Homer bis Aischilosund Plato auch mit Interesse in der Originalsprache und -aussage gelesen habe, weiß ich auch, dass mit Neugriechisch diese Altsprache nicht mehr verstanden und schon gar nicht interpretiert werden kann.
 
Über den semantischen Gehalt des Begriffes "Nation" will ich nicht weiter diskutieren, da ich sonst die gesamte Politologie oder Sozialwissenschaft neu erklären müsste. Wer diese doppelte Bedeutungsebene der deutschen Sprache nicht kennt, müsste erst einmal viel Literatur bzw Lyrik lesen.
 
Da ich sechs Jahre lang Altgriechisch lernen musste und Literatur von Herodot, Homer bis Aischilosund Plato auch mit Interesse in der Originalsprache und -aussage gelesen habe, weiß ich auch, dass mit Neugriechisch diese Altsprache nicht mehr verstanden und schon gar nicht interpretiert werden kann.
Das eint uns auch, ich hatte auch sechs Jahre altgriechisch. So sehr, wie Deutschsprechende meinen, unterscheidet sich übrigens neugriechisch von altgriechisch auch wieder nicht.:)
 
Zuletzt bearbeitet:
Das eint uns auch, ich hatte auch sechs Jahre altgriechisch. So sehr, wie Deutschsprechende meinen, unterscheidet sich übrigens neugriechisch von altgriechisch auch wieder nicht.:)
Mich wundert es deshalb auch, warum die Griechen mit Demokratie und Grundrechten solche Schwierigkeiten haben, wo sie das vor 2.500 Jahren alles erfunden haben.

Laut Verfassung müsste Griechenland heute noch zum türkischen Staat gehören.
:autsch:
 
Da ich sechs Jahre lang Altgriechisch lernen musste und Literatur von Herodot, Homer bis Aischilosund Plato auch mit Interesse in der Originalsprache und -aussage gelesen habe, weiß ich auch, dass mit Neugriechisch diese Altsprache nicht mehr verstanden und schon gar nicht interpretiert werden kann.
Mich wundert es deshalb auch, warum die Griechen mit Demokratie und Grundrechten solche Schwierigkeiten haben, wo sie das vor 2.500 Jahren alles erfunden haben.

Laut Verfassung müsste Griechenland heute noch zum türkischen Staat gehören.
:autsch:
Es war doch nicht ganz Griechenland demokratisch in der Antike, sondern lediglich Athen. Alle anderen griechischen Stadtstaaten hatten nichts mit dem athener Model am Hut. Anschließend kamen die Römer und dann übergangslos die Türken. Nach vier Jahrhunderten unter den Osmanen, sich auf das athener Model zurückzubesinnen, das ist wohl zu viel verlangt. Griechenland als Staat existiert erst seit Mitte des 19. Jahrhunderts, sie haben also noch Zeit, Demokratie zu lernen. Immer noch besser als das, was die Türken machen: das Bisschen Demokratie, was sie hatten, niederzutrampeln.:)
 
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Nation hat überall die gleiche Bedeutung, der Nationalismus ist nur unterschiedlich stark.

In DE ist Nationalismus oft versteckt. Die ganz Verschämten sind zwar nicht Mitglied der AfD, aber zeigen ihn zum Beispiel durch Sympathien für nationalistische Spalter wie Puigdemont. :(
 
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