• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Über das Schreiben

@ Gysi und Walter

Ich will nicht Euren heiteren Schlagabtausch unterbrechen, habe aber an Nina noch einiges loszuwerden.

"Hallo Ihr Lieben!
Wenn ich so schreibe und schreibe und schreibe und schreibe, denke ich gar nicht nach WIE ich schreibe. Es gibt bestimmte Techniken, aber wer bringt sie einem bei? " Nina


Liebe Nina!

Entgegen der Gisbertschen Meinung bin ich der Ansicht, dass Du weiter schreiben und schreiben sollst - ohne an das Handwerkliche zu denken.

Schließlich treibt Dich ja irgendetwas dazu, zu schreiben. Das ist der kreative Impetus und ohne diesen kannst Du schreiben und schreiben und schreiben ----- auch wenn Du sämtliche Regeln des Aufbaus von Texten, rethorische Mittel,intellektuelle Einschätzung des Textes besitzt: der Funke, das was Du willst, erreicht den Leser nicht.

Es stimmt schon, viele Autoren waren sich der Stilmittel bewusst, die sie beim Schreiben anwendetet,vor allem beim Nachkorrigieren
ihrer Texte feilten sie vieles wieder aus und weg.

Ein Mittel, durch das Du vielleicht sicherer im Urteil über Deine Texte wirst, ist sehr, sehr viel zu lesen.
Und wenn Dir etwas ( Gedichte, wie ich annehme) gut gefällt, denk nach, warum es so ist. Dann wirst Du merken, dass es neben dem Inhalt auch die Art und Weise ist - das Wie, das Dich fasziniert.

Liebe Nina, ich habe Germanistik studiert und kenne daher notwendiger - aber auch selbstverständlicherweise viele"Tricks". Ich musste sie ja im Unterricht für meine Studierenden nachvollziehbar machen, um sie zu befähigen, auch ein sachlich begründetes Urteil über Gelesenes abzugeben.
Das fordert ja von Dir niemand.
Du willst selbst Erfahrenes im Wort für andere erfahrbar machen.
Dazu braucht man keinerlei Kenntnis formaler Kriterien.

Ich zitiere Dir jetzt mal das älteste in der deutschen Sprache erhaltene Liebeslied ( Walter, zittere nicht, es Jahrhunderte alt- der unbekannte Verfasser genießt sicher keinen Rechtsschutz mehr.)


Du bist min
ich bin din.
Des sollt du gewisse sin.
Du bist beslozzen
in minem Herzen..
Verloren ist das Slüzzelin..
Musst nun ewig drinne sin.


Glaubst Du, der junge Mann hat sich Gedanken gemacht, wie er zu seiner Liebsten sprechen soll. Er sagte ihr poetisch, dass er sie ewig lieben wolle.


Ich habe ziemlich lange nachgedacht, WIE ich Dir das, was ich
sagte, sagen soll.
Ich hoffe, es hat Dir ein wenig Entscheidungshilfe geben können.

ganz liebe Grüße

Majanna
 
Werbung:
Hallo, Nina!

Mir ist noch etwas eingefallen. Es gibt Literaturforen, in denen Schreiber/Innen ihre eigenen Texte besprechen.
Such Dir, wenn Du willst, eines aus dem Google und schau dort mal rein. ich vermute, da kann jemand ( Du) etwas lernen.

Jetzt mache ich aber auch schon Schluss.

Liebe Grüße
Majanna
 
Werbung:
Original geschrieben von Gisbert Zalich
Und sie zu zeigen. Oder? Niemand schreibt (Gedichte, Kurzgeschichten, Romane, Monumentalromane :D ) für sich allein.
Gysi
Hallo Gisbert, nein, der Meinung bin ich nicht.
Was ist wenn man in jemanden verliebt ist z.B., der aber von einem selbst nichts wissen will. Dann könnte man seine überschäumenden Gefühle in Gedichte verfassen, möglicherweise werden sie niemals von jemanden gelesen. Das ist dann immer noch besser, als wenn sie der-oder diejenige liest und sich darüber lächerlich macht. Das Schreiben kann so eine Art Ventil sein, für Gefühle oder zuviel Phantasie, finde ich. Oder das Tagebuchschreiben. Ich hatte mal über Jahre Tagebuch geschrieben, zu der Zeit lebte ich noch bei meinen Eltern, bis ich irgendwann mal dahinterkam, dass wenn ich zur Arbeit war, meine älteste Schwester es sich jeden Nachmittag in meinem Zimmer gemütlich machte und in meinen Tagebüchern las:rolleyes:. Macht ja nichts dass da aber auch alles drin stand (hatte einen Freund):rolleyes:. Ich hab' mich darüber so geschämt, dass ich die Tagebücher im Gartengrill seitenweise verbrannt habe, der Rest der Bücher kam in die Mülltonne. Das zum Thema niemand schreibt für sich allein.
Ich weiss dass ich kein Profi- Schreiber bin, das wird bei mir auch nichts mehr werden:D , ich dachte mir nur bevor ich hier mal ein Gedicht schreibe und allen die Haare zu Berge stehen, dass ich ein paar Tipps bekommen könnte. Man will die Innung ja nicht blamieren:p .
Mich würde interessieren, was in den Köpfen von Kritikern vor sich geht, wenn sie ein Gedicht lesen. Was ist wichtiger, WAS im Gedicht geschrieben wird oder WIE? Phantasie habe ich genug, das Reimen kriege ich auch hin, nur die Qualität muss ja irgendwie stimmen insgesamt.
lG
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Zurück
Oben