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Tja, die Deutsche Sprache...

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Jocelyne Lopez schrieb:
Ich sage es Euch einfach so, die Deutschen haben kein Herz für Ausländer... :nein:

Hallo Jocelyne, :)

schade das Dir niemand auf dein "posting"
vom 21.07. antwortete. denn Deine Homepage ist wirklich sehr ansprechend, gut sortiert und obendrein sehr lustig!

Aber dafür das du das Deutsche als so schwer empfindest schreibst du doch fast fehlerfrei. Einen habe ich, und ich hoffe das schockiert dich nicht, gleich auf dem Link "zweideutig" gefunden.
Du schreibst da:"und dasselbe Wort, ein Mischmasch ohne gleiche" richtig müsste es lauten "ohne gleichen" . :)

Übrigens was du hier dem Deutschen beilegst trifft auf das französische noch mehr zu...da empfinde ich das deutsche als leicht.
Achso mir, mich, dir , dich: das verwechseln deutsche auch, was immer anlass zum lachen gibt. Es gibt einen netten Merksatz dazu:
Mir und mich verwechsel ich nicht das kommt bei mich nicht vor. :zauberer1

Falls du möchtest können wir uns ja ein klein wenig über die Sprache unterhalten.

bis dahin liebe grüße von mir :)
kW
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo kleine Wolke,

Vielen Dank für das Kompliment :)
(ich werde den Fehler in meiner HP korrigieren...)

Dass die französische Sprache für Deutschen auch schwierig ist kann ich mir gut vorstellen und habe es oft gehört. Man sieht aber als Muttersprachler nicht immer wo manche Schwierigkeiten für Ausländer stecken, weil man viele Sachen ausspricht ohne an die Grammatik zu denken, man hat sie quasi als Kind nur phonetisch gelernt. So machte mich eine deutsche Kollegin zum Beispiel auf eine komische grammatische Konstruktion auf Französisch aufmerksam, die mir bis dahin nie aufgefallen war:
Die Deutschen sagen einfach: „Was ist das?“, aber warum sagen bloß die Franzosen dazu „Qu’est-ce que c’est?“ also „Was ist das was ist?“ Tja… weiß ich auch nicht… :rolleyes: Ist einfach so. :zunge 5:

Ich habe neulich in einem anderen Forum einen kleinen Text über diese grammatisch nicht zu erklärenden Konstruktionen gelesen, den ich ganz amüsant fand, auch über die deutschen Verben (die haben es an sich…)

Die deutsche Grammatik:

Ein Amerikaner will Deutsch lernen, hat jedoch einen Horror vor Grammatik. Ein Lehrer ist bereit, seine evt. Fehler zu verbessern.

Bei einem Gespräch taucht der Fehler "wir haben lacht" (we have laughed) auf.
Der Lehrer sagt, dass beim Partizip der Vergangenheit die Vorsilbe „ge-“ einzufügen sei.
Darauf bildet der Amerikaner „geamüsiert“ und wird dahingehend korrigiert, die Regel gelte nicht bei Fremdwörtern. Nun ist der Fehler „ich habe filmt“ unvermeintlich. Der Korrektor stellt fest, „filmen“ sei schon eingedeutscht.
Gebesucht“ wird verbessert, das Verb „besuchen“ habe schon eine Vorsilbe, was natürlich den Fehler „sie haben mich falsch anleitet“ provoziert. Es wird klargemacht, dass “an“, da ursprünglich Präposition, keine Vorsilbe im erstgenannten Sinne sei, was nun wieder den Fehler „ich habe doch genau übergelegt“ hervorruft. Der Verbesserer stellt fest, „ge“ werde nicht gesetzt, wenn das Verb in übertragener Bedeutung gebraucht sei.
Der Amerikaner sagt, er habe sich „vornommen“, der Sache auf den Grund zu gehen. Man sagt ihm, die Regel trete nur bei gewissen Präpositionen auf, doch sei das leicht, weil die Formen mit „ge“ die Betonung auf der Präposition trügen.
Nach weiteren Fehlern und Scheinverbesserungen erklärt der Amerikaner schließlich, er sei froh, die Sache nun ausgestudiert zu haben, und der Korrektor verzweifelt und schaut in seiner Grammatik nach.
:autsch:

Liebe Grüße
Jocelyne
 
Hi Jocelyne :)

Jocelyne Lopez schrieb:
Man sieht aber als Muttersprachler nicht immer wo manche Schwierigkeiten für Ausländer stecken, weil man viele Sachen ausspricht ohne an die Grammatik zu denken, man hat sie quasi als Kind nur phonetisch gelernt.
Ja eben deswegen sind deine Schwierigkeiten auch interessant ich wusste nicht das man/frau damit Probleme haben.

Vielen dank für den lustigen Text über deutsche Verbformen. Das war aber ein schlechter Lehrer der nur die Regeln nennt und nicht erklärt warum das so angewendet wird und wann. Heute wird im deutschen viel zu oft das Perfekt anstatt des Präteritums verwendet: für meinen Geschmack zumindest. :rolleyes:


liebe Grüße von kW
 
Hallo Jocelyne!

Deine Texte sind einfach klasse. Dass die deutsche Sprache nicht gerade eine leicht zu erlernende ist, dürfte jedem klar sein. Aber die Verwechslungsgeschichten, die du beschreibst, sind köstlich. ;)

Ich lerne seit mittlerweile 5 Jahren Französisch und komme gut klar. Als ich im 3. Lernjahr war, gab's einen Frankreich-Austausch. Die französischen Austauschschüler [Deutsch pur :zunge 5:] konnten nach 5 Jahren Deutsch sich kaum verständigen, so mussten die Deutschen auf Französisch das Ganze managen.

Das Beispiel zeigt, finde ich, auch ganz gut, wie's um die deutsche Sprache steht. Deshalb ein großes Lob an dich und dein wirklich sehr gutes Deutsch, weswegen dich so mancher Deutscher beneiden kann.

Denn wir Deutschen selbst haben irgendwie auch keinen Plan, wie unsere Sprache funktioniert. Selbst Deutsche schmeißen Wörter wie mir und mich durcheinander. Die Neue Rechtschreibung hat die Sache nur verkompliziert: Alle schreiben nur noch ss statt ß, obwohl es den Buchstaben ja immer noch gibt. Außerdem verkümmern einige Zeitformen, die in anderen Sprachen gebraucht werden - vielleicht ist der Deutsche in dieser Hinsicht zu faul? Kaum ein Deutscher benutzt noch das Präteritum, das Futur ist quasi ausgestorben. Stattdessen wird viel im Perfekt - oder noch besser: im Plusquamperfekt - gesprochen. Und welcher Deutsche beherrscht noch den Konjunktiv?

Apropos Konjunktiv: Der subjonctif ist da aber auch nicht besser. :zunge 5: Obwohl ich in puncto subjonctif, imparfait und den Anschlüssen bei den Verben (à, de,...) immer gern mal das Falsche nehme, ist mir das Französische doch irgendwie lieber als das Deutsche. Die Sprechmelodie ist ganz anders (besser). :rolleyes:

Eine Frage noch zum Schluss: Verstehst du den Ausdruck "être en train de faire qc" wörtlich, also denkst du dabei an einen Zug (train), oder existiert dieswer Ausdruck im Kopf nur als Ganzes?
 
Hallo daimos!

daimos schrieb:
Das Beispiel zeigt, finde ich, auch ganz gut, wie's um die deutsche Sprache steht. Deshalb ein großes Lob an dich und dein wirklich sehr gutes Deutsch, weswegen dich so mancher Deutscher beneiden kann.

Vielen Dank für das Kompliment, aber ich lebe ja auch schon ein paar Jährchen in Deutschland… :) Und immer noch biete ich den Deutschen Gelegenheiten zum Schmunzeln oder zum Lachen, aber Spaß muß sein und das ist ja auch nie böse gemeint. Jeder Mensch ist nun mal ein Ausländer, fast überall…

Die Melodie der deutschen Sprache habe ich sogar inzwischen gelernt zu erkennen und auch zu genießen, zum Beispiel bei den Dichtern, auch Euren Klassikern Goethe und Schiller, was ich ganz am Anfang, als ich einen Anfängerkurs beim Goethe-Institut in Marseille erlitten habe, nie für möglich gehalten hätte…


daimos schrieb:
Eine Frage noch zum Schluss: Verstehst du den Ausdruck "être en train de faire qc" wörtlich, also denkst du dabei an einen Zug (train), oder existiert dieswer Ausdruck im Kopf nur als Ganzes?

Das Wort „train“ bei diesem Ausdruck erweckt für mich nicht den Gedanken an einen Zug, obwohl die Assoziation wohl nicht so ganz verkehrt ist. Das Wort „train“ hat immer noch ungangsprachlich zwei irgendwie verwandten Bedeutungen :
Das Wort wird zwar am meisten als Substantiv gebraucht und bedeutet dann am häufigsten „Zug“, aber auch manchmal „Tempo“, wie bei den Ausdrücken „conduire à un train d’enfer“ (fahren mit einem höllischen Tempo) oder „à ce train-là, tu ne seras jamais prêt“… (bei dem Tempo wirst Du nie fertig werden).

Ich weiß aber noch, dass ich in einem Fall als Kind so wie Du vom Wort „train“ verwirrt oder verunsichert wurde. Es ist eben als „Konvoi“ oder „Karawane“ in älteren Texten gebraucht. Es gibt auch ein Weihnachtsliedchen aus der Provence über die Reise der 3 Könige nach Bethlehem und es geht so:

De bon matin
J’ai rencontré le train
De trois grands rois
Qui partaient en voyage


Der Vers «J’ai rencontré le train» fand ich immer ganz merkwürdig, ich habe als Kind dabei geglaubt, die 3 Könige wären mit der Eisenbahn gefahren, was nicht ganz mit der Geschichte zusammenpasste… :rolleyes:
Dabei ist aber hier das majestätische Ziehen der Karawane gemeint…
Tja, so kann man seine Schwierigkeiten mit dem Wort „train“ haben, manche früher, manche später… :)

Liebe Grüße
Jocelyne
 
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