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Stromausfall in München - was wird womöglich vertuscht?

Eurofighter

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19. Dezember 2011
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5.012
Es ist zu ruhig. Auffallend unauffällig versuchen die Stadtwerke nach dem 50prozentigen Blackout heute morgen wieder zum Business as usual überzugehen. Wir erinnern uns: etwa gegen 7:00 Uhr heute morgen war der Strom im gesamten Norden Münchens und in Moosburg weg.

Dann ein Paar Tröpfchen Informationen vom lokalen Stromversorger für die Öffentlichkeit, die aber weniger Antworten liefern als neue Fragen aufwerfen. Einmal heißt es, ein Schaden an der Höchstspannungstrasse zwischen Moosburg und München sei die Ursache. Die Süddeutsche gibt die Stadtwerke mit den Worten wieder: "Es wird wahrscheinlich eine Stromspitze gewesen sein". Das heißt, erklärt die SZ auch gleich fachmännisch dazu, "zu viel Strom ist ins Netz geflossen und hat einige Umspannwerke überfordert." Aber welche Umspannwerke denn?

Eine Stromspitze, für die ein Leitungsschaden zwischen München und Moosburg die Ursache gewesen wäre, also defakto ein Kurzschluß in dieser Leitung, hätte dann doch irgendwelche Umspannwerke bzw. die Trafos darin in dieser Umgebung betroffen. Aber da wurde nichts gemeldet. In welche Richtung fließt denn eigentlich der Strom auf dieser Trasse? Ist das eine Anbindung des Großraums München an ein übergeordnetes Netz im Norden, oder hängt da Moosburg am Tropf der Landeshauptstadt? Schade, daß die Süddeutsche Zeitung wie andere Lokalmedien auf solche Fragen erst gar nicht kommen.
Stattdessen der Hinweis auf eine Explosion in einem Umspannwerk in Bogenhausen, die aber laut Stadtwerke erst nach dem ersten, großen Blackout passiert ist und daher für diesen nicht die Ursache sein kann. Für diese Schlußfolgerung muß man kein Experte sein: ein später stattfindendes Ereignis kann unmöglich für ein früheres Ereignis die Ursache sein.

Auch EON wollte sich das ebenso in die Welt gestreute Gerücht, ein Problem in deren "vorgeschaltetem Netz" sei die Ursache gewesen, nicht gefallen lassen. Nun, der einfache Bürger hätte das ebenso wenig geglaubt, denn wieso sollte ein Kurzschluß in einem vorgelagerten Netzbereich für die Abschaltung der Versorgung hinter der Überlast verantwortlich sein?

Die bisher kolportierten Details passen so einfach nicht wirklich zusammen. Das einzige, was nachvollvollziehbar scheint, ist die später von den Stadtwerken zusammengestellte Chronik des ersten Blackouts und seiner rund eine Stunde dauernden Bewältigung. Acht Minuten nach dem Ausfall scheinen die lokalen Netzbetreiber sukzessiv ein Stadtviertel nach dem anderen im Minutentakt wieder angeschaltet zu haben. Das sieht nach einem Standardvorgang des "Hochfahrens" eines größeren Netzes aus, das aber nicht weiter erläutert wird. Stattdessen mehr Desinformation, so nach dem Motto: Bürger, macht euch keine überflüssigen Gedanken, das hat schon alles seinen Sinn...

Zu erwarten war natürlich, daß der spektakuläre Blackout in Kombination mit dem Informationschaos diejenigen Medienleute beflügeln würde, die zu jeder nur denkbaren Gelegenheit die Mär vom drohenden Niedergang des deutschen Stromnetzes aufgrund des Atomausstiegs verkünden. Immerhin der seriöse Hinweis der Stadtwerke dazu, daß das Quatsch sei. Auch um das zu wissen, muß man allerdings kein Experte sein.

Was war es nun? An welcher Stelle des Netzes in und um München herum war der vermutete Kurzschluß und damit die Ursache einer Überlast mit anschließendem Lastabwurf? Und wieso soll die Klärung dieser Frage nun eine ganze Woche dauern, wie es die Stadtwerke angemerkt haben? Nein, einen einfachen Kurzschluß zu finden, kann nicht solange dauern. Da muß dann doch mehr dahinter stecken...

http://www.sueddeutsche.de/muenchen...n-als-in-muenchen-das-licht-ausging-1.1523784
http://www.swm.de/privatkunden/presse/pressemitteilungen.html
 
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AW: Stromausfall in München - was wird womöglich vertuscht?

Hallo Stadtwerke, eine Woche ist nun rum. Es wird doch nicht etwa doch noch eine "wir schweigen das tot, bis keiner mehr daran denkt"-Masche?
 
AW: Stromausfall in München - was wird womöglich vertuscht?

Hallo Stadtwerke, eine Woche ist nun rum. Es wird doch nicht etwa doch noch eine "wir schweigen das tot, bis keiner mehr daran denkt"-Masche?

Tot-Schweigen nützt in Zeiten des Internets nichts, :ironie: soll ich im Auftrag von Freund Hein mitteilen ....:D
 
AW: Stromausfall in München - was wird womöglich vertuscht?

@Stadtwerke München

Was mich noch interessieren würde, liebe Stadtwerke, wäre der Grund, warum ihr derzeit einen Leiter für Debitoren/Kreditoren sucht. Ist der ehemalige nicht mehr da?
 
AW: Stromausfall in München - was wird womöglich vertuscht?

Fast zwei Wochen liegt der große Stromausfall in München nun zurück und bisher hüllten sich die Stadtwerke über die Ursache in Schweigen. War genau dieses Schweigen vorhersehbar, als es am 15./16. November hieß, daß die Aufklärung eine ganze Woche in Anspruch nehmen könne?

Zu den insgesamt seltsamen Umständen kommt in diesen Tagen die Nachricht, daß die Bundesnetzagentur das Transportnetz doch nicht so massiv wie ursprünglich geplant ausgebaut sehen will. Während gleichzeitig wieder die PR-Trommel wegen angeblich zu befürchtender Netzengpässe gerührt wird...

Nun ist an der Beobachtung, daß in der Winterzeit tendenziell mehr Strom gebraucht, aber auch weniger produziert werden kann, zunächst nichts Falsches. Zumindest, wenn man die steigende Bedeutung der Solarenergieeinspeisung im sensiblen Gleichgewicht zwischen Erzeugung und Verbrauch bedenkt. Auch den Umstand, daß die Transportnetze zugunsten einer größeren Durchleitfähigkeit von Nord nach Süd umstrukturiert werden müssen, wird niemand grundsätzlich bestreiten.

Trotzdem kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, daß hinter den Kulissen ein Machtkampf um Preise und Gewinnmargen tobt, daß es bei der zunehmenden Kluft zwischen Erzeuger- und Abnahmepreisen genauso wenig uneingeschränkt mit rechten Dingen zuzugehen scheint, wie es aber in poltisch korrektem Duktus der Bevölkerung verkauft wird. Und nicht zuletzt noch unter dem Eindruck der PR-Schlacht um den Ausstieg vom Ausstieg aus dem Austieg aus der Kernenergie und dem damit verbundenen, unverhohlenen Geschachere um Kraftwerkslaufzeiten und damit auch statistischen Menschenleben, beginnt der zurecht mißtrauisch gewordene Bürger genauer hinzuschauen.

Ist es also Zufall, daß die PR-Maschine der Strombranche, zuverlässig wie ein Notstromaggregat, genau dann anspringt, wenn die Stromnetzbetreiber nicht mit der Bundesnetzagentur nach Belieben wackeln können, sondern deren Ausbaupläne den Netzbetreibern als Hausaufgabe mitgegeben werden? Ist es in diesem Kontext denkbar, daß ein Stromnetzbetreiber auch drastischere Wege zu gehen bereit wäre, um der Bevölkerung einmal so richtig nachhaltig zu demonstrieren, wie unangenehm sich doch ein längerer Blackout anfühlt?

Wenn also öffentlich um Zahlen gerungen wird, die anscheinend ohnehin weder von unabhängigen Institutionen überprüfbar sind noch von kritischen Berichterstattern überhaupt ernsthaft in Zweifel gezogen werden, muß sich der einfache Bürger schon fragen, ob er womöglich selbst Teil des seltsamen Schauspiels bleiben, oder für investigatives Engagement bezüglich seiner Stromrechung aktiv eintreten will und dann auch unbequeme Fragen zu stellen hat. Immerhin ist das Thema "Strom" nicht weniger spannend wie der mögliche Zusammenhang zwischen einer sicheren Bank und unsicheren Schwarzgeldgeschäften, wenn man als kritischer Büger nicht völlig merkbefreit ist.

Die Fage dieser Tage lautet: wieso schweigen die Stadtwerke München so beharrlich zum kürzlichen Blackout? Werden wir den genauen Grund dafür noch in einer Presseerklärung erfahren, oder haben wir uns schon daran gewöhnt, daß uns die niemals zurückblickende Welt des medialen Neusprechs solch irritierende Fragen überflüssig und dem eigenen Fortkommen nicht zielführend erscheinen lässt?

http://www.sueddeutsche.de/muenchen...sfall-fehler-im-netz-der-stadtwerke-1.1525490
http://www.spiegel.de/wirtschaft/so...arnt-vor-stromausfall-im-winter-a-868465.html
http://www.manager-magazin.de/politik/deutschland/0,2828,868623,00.html
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/bundesnetzagentur-plant-weniger-stromtrassen-a-869366.html
 
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Die Fage dieser Tage lautet: wieso schweigen die Stadtwerke München so beharrlich zum kürzlichen Blackout? Werden wir den genauen Grund dafür noch in einer Presseerklärung erfahren, oder haben wir uns schon daran gewöhnt, daß uns die niemals zurückblickende Welt des medialen Neusprechs solch irritierende Fragen überflüssig und dem eigenen Fortkommen nicht zielführend erscheinen lässt?

http://www.sueddeutsche.de/muenchen...sfall-fehler-im-netz-der-stadtwerke-1.1525490
http://www.spiegel.de/wirtschaft/so...arnt-vor-stromausfall-im-winter-a-868465.html
http://www.manager-magazin.de/politik/deutschland/0,2828,868623,00.html
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/bundesnetzagentur-plant-weniger-stromtrassen-a-869366.html

Nicht verzagen, und den Ober-Deppen .....ääääähhhhh......Ober-Bürgermeister der Stadt München, den Herrn Ude aus der SelbstProduziertenDummheit fragen ....:lachen::lachen::lachen:
 
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