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[STOP] Gewalt beginnt mit der Umgangsprache ...

Kontrolle hat auch immer etwas mit Projektion zu tun. Der Mensch definiert sich nun mal über das, was er gespiegelt bekommt. Insofern ist vermutlich notwendig und normal, zu kontrollieren, alleine deshalb, um sich selbst zu erkennen.
 
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Naja, wenn ich die Reime mancher Karnevalssitzungen so höre .....!
Ausnahmen bestätigen die Regel; ich habe eine große Schwäche für alle kabarettartigen Veranstaltungen, wobei ich Dir insofern entgegenkomme, dass das politische Kabarett immer einen Gegenwartsbezug haben sollte.

PS.: Die nächsten 5 bis 6 Stunden bin ich nicht im Forum.
 
Kontrolle hat auch immer etwas mit Projektion zu tun. Der Mensch definiert sich nun mal über das, was er gespiegelt bekommt. Insofern ist vermutlich notwendig und normal, zu kontrollieren, alleine deshalb, um sich selbst zu erkennen.

Jetzt machen Sie aber ein ganz schwieriges Fass auf!
Projektion ist ein Schutzmechanismus der Psyche, was sich von Kontrolle so nicht sagen lässt.
Mit der Kontrolle kommen wir, um es stark zu vereinfachen, in ein anthropologisch angelegtes Kontrollstreben. Nach Oesterreich ( ca. 1981 ) besteht das Kontrollstreben in dem Streben nach Erhaltung und Ausweitung der Kontrolle und Kontrollkompetenz. Da auch eine Erhöhung der Handlungsfertigkeit die Kontrolle erhöht, bezieht sich das Kontrollstreben auch auf den Erwerb von Handlungsfertigkeit.
Aber das führt nun zu weit.
Kontrolle übt meiner Meinung nach nur dann einen Schutzmechanismus aus, wenn sie den Bestandteil der Ordnung und damit einer gewissen Sicherheit in sich hat.
 
Sprachgewalt beginnt mit umgangsfreien Sprachstreicheleinheiten.

Naja, wenn ich die Reime mancher Karnevalssitzungen so höre .....!

Dazu könnte ich mir als unverstandener Verhaltensnaturwissenschaftler sogar einen Reim drauf machen:

Zur Erwähnung bzw. zum Verstehen einer < pipimotiven Sagazität > bzw. einer < π-π-motiven Sackazität
ist es für einen Doppelreim im Zwitscher- und Switscherraum des Universalienstreites nie zu spät!

Bernies Sage (Bernhard Layer)​
 
Sprachgewalt beginnt mit umgangsfreien Sprachstreicheleinheiten.



Dazu könnte ich mir als unverstandener Verhaltensnaturwissenschaftler sogar einen Reim drauf machen:

Zur Erwähnung bzw. zum Verstehen einer < pipimotiven Sagazität > bzw. einer < π-π-motiven Sackazität
ist es für einen Doppelreim im Zwitscher- und Switscherraum des Universalienstreites nie zu spät!

Bernies Sage (Bernhard Layer)​





 
Weil mir das gerade ''durch den Kopf schiesst'' bzw. ''heute ins Auge gestochen ist''. :eek:
https://www.denkforum.at/threads/standhaftigkeit-versus-starrsinn-wo-ist-die-grenze.16990/
Ich vermeide (inzwischen) derartige Grausamkeitsfloskeln, die nicht selten
von Altvorderenen, unreflektiert an Nachgeborene weitergegeben werden.
Zu dumm, ''saudumm'' ''wie ein Schuss ins Knie'' ''ihr blöden Hunde'' ... :p

ZITAT__________________________________________________
Über Gewalt in unserer Sprache
http://www.puramaryam.de/gewaltsprache.html

Gewalt ist in unserer Gesellschaft überall präsent, und diese Aggressivität spiegelt sich natürlich auch in unserer Sprache. Das ist aber den wenigsten Menschen bewusst. Darum empfinde ich es als wichtig, es anzusprechen und damit in unser Bewusstsein zu bringen, denn nur dann können wir etwas an unserer Sprache verändern. Unser SPRECHEN entspricht unserem DENKEN. Wir sprechen eigentlich eine "Kriegs"- "Jäger"- oder "Gewaltsprache", so wie der Krieg in unserem Inneren, der Krieg gegen Andere und uns selbst, in unseren Gedanken verankert ist und sich damit auch sprachlich offenbaren muss.

Dass wir "Krieg" denken, ist den Menschen aber garnicht bewusst. Wir lernen die Sprache als kleine Kinder, übernehmen die Denkweisen und Formulierungen von Familie und Freunden, und sie gehen uns so in Fleisch und Blut über, dass wir meist nicht mehr über unsere Sprache nachdenken. Sogar spirituell denkende und handelnde Menschen sind sehr überrascht, wenn ihnen die Gewalt in ihrer Sprache klar wird.

Es ist vielleicht wichtig, erst einmal klarzustellen, was ich mit "Krieg denken" und "aggressiver Sprache" meine:
Ich meine damit jede Äußerung von "Kampf" - nämlich alles 'Gegen etwas sein'.
Wir kämpfen gegen Krieg und Aggressivität, gegen Fremdenfeindlichkeit und Jugendkriminalität, sind gegen Korruption, gegen Benachteiligung anderer Menschen, gegen Ausgrenzung von Behinderten, gegen bestimmte Parteien, gegen die Umweltverschmutzung, gegen die Abholzung des Regenwaldes, usw.
Wir kämpfen aber auch für den Frieden, für Gleichheit aller Menschen, für ein friedliches Nebeneinander von Menschen aller Nationen, fordern ein für das Recht der Tiere auf artgerechte Haltung, setzen uns ein für und gegen, und denkt nur an die regelmäßigen Wahlkämpfe...

Für manche Menschen ist alles 'Kampf', ja, das Leben selbst ist für sie Kampf. Sie kämpfen andauernd mit sich selbst, kämpfen gegen überflüssige Pfunde, kämpfen an gegen Appetit, kämpfen gegen ihre Laster, kämpfen gegen Andere, gegen ihre Benachteiligung, für ihre Anerkennung, kämpfen um ihren Lebensunterhalt, kämpfen für ihre Rente, kämpfen gegen Unverstand an, schlagen Konkurrenten aus dem Feld, streiten um ihr Recht, verteidigen sich gegen andere Meinungen, kämpfen gegen die Umweltverschmutzung...

Wir haben nicht nur Krieg und Kampf, sondern auch das Jagen, das Erlegen, das Töten von Tieren - sei es als "Jagdvergnügen" oder als perversierte Massentierhaltung in uns integriert, denken nicht mehr darüber nach und sehen es als Selbstverständlichkeit an. Die überquellenden Supermarktauslagen in der Fleischabteilung erregen in uns kein Grauen. Das Töten von Tier und Mensch (letzteres im Krieg, im Kampf gegen den Terrorismus, usw.) zu unserem eigenen Nutzen hat die unbedingte ACHTUNG vor allem Leben relativiert...

Wir empfinden es als selbstverständlich und normal, zu sagen...

Etwas ist bombensicher
Etwas hält bombenfest
Etwas ist für uns ein Schlag ins Gesicht
Ein Schachzug unseres Konkurrenten ist für uns ein Schlag ins Genick
Wir werden von unseren Kontrahenten geschlagen
Es geht um jemandes Kopf
Jemand hat den Kopf in der Schlinge
Wir strecken die Waffen, wenn wir nicht weiterwissen
Wir geben uns geschlagen, wenn der Gegner zu stark ist
Wemand schießt quer
Der andere wird außer Gefecht gesetzt
Wir versuchen etwas aufzubrechen
Etwas haut uns die Beine weg
Wir werfen den Handschuh (das war früher eine Aufforderung zum Duell)
Es wird ein (Rede-)Duell ausgefochten
Wir sind unschlagbar
Unsere Gegner geben sich geschlagen
Sie kapitulieren
Wir beziehen oder nehmen Stellung
Es gibt eine Fußballschlacht
Wir schlagen Konkurrenten aus dem Felde
Wir gehen strategisch vor
Eine Nachricht schlägt ein wie eine Bombe
Jemand bekommt einen Schuss vor den Bug
Jemand geht in die Falle
Es beginnt die Jagd bzw. die Hatz auf jemanden
Wir pirschen uns an jemanden heran
Jemand wird eingekreist
Der Gegner hat keinen Fluchtweg offen
Der Gegner wird in die Flucht geschlagen
Er schlägt sich in die Büsche
Das ist ein (Voll-)Treffer!
Der Wahlkampf polarisiert die Parteien
Die Parteien kämpfen um jeden Wähler
Wir schlagen unsere Gegner
Die Handelskette bricht mit einer Strategie in des Gegners Flanke ein
Die Fußballspieler schießen Bälle ins Tor
Wir werfen die Flinte ins Korn
Wir zerreißen uns für jemanden
Jemand reißt sich für etwas ein Bein aus
Worte wie: müssen - kämpfen - zwingen - siegen - verlieren
...

Die Sprache des Sports, besonders des Fußballs, ist eng durchsetzt mit Kriegs-Begriffen. Es heißt ja auch nicht unberechtigt, dass der Sport der Stellvertreter des Krieges zwischen den Völkern ist, weil Sportwettkämpfe viele Aggressionen lösen. Und so hat auch die Sportsprache die Kriegssprache weitgehend übernommen, besonders natürlich der Fußball.

Aber alles "Für etwas kämpfen" und "Gegen etwas sein", alles "Streiten für und gegen", alles "Sich einsetzen für und gegen" , alles "Gegen etwas sein" ist aber ALTES DENKEN - DER IRRTUM. Niemand spürt mehr, wie tief das 'gegen' in unsere Wahrnehmung und Sprache eingedrungen ist. Es ist uns so vertraut, dass wir es garnicht mehr als gewaltsam ansehen. Es ist für uns sogar schwierig geworden, es zu erkennen, und doch IST ES GEWALT, das ist ja das Schlimme! Denn es wirkt ja gegen uns, wie alle Gewalt! Die Kriegssprache ist so gebräuchlich geworden, dass keiner sie mehr wahrnimmt.

DIE SPRACHE IST SPIEGELBILD UNSERES HERZENS. WIR DENKEN UND FÜHLEN, SO WIE WIR SPRECHEN, UND LEBEN DIE ENERGIE UNSERER WORTE. UNSERE WORTE TRANSPORTIEREN DIE ENERGIE DER BEGRIFFE, DIE SIE ENTHALTEN, OB ES UNS BEWUSST IST ODER NICHT.

Weiterlesen ... http://www.puramaryam.de/gewaltsprache.html

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Lieber Hylozoik!

Vielen Dank für Deinen hervorragenden Beitrag!

Du sprichst gar manches deutlich aus, worüber ich selber schon viel nachgedacht habe, aber noch nicht konkret artikulieren konnte.

Die Militarisierung unserer Sprache und zahlreicher Redensarten ist mir bereits als Jugendlichem aufgefallen, und das "spricht" doch eine recht deutliche "Sprache" für die innerpsychische und intellektuelle Befindlichkeit - zumindest (oder vielleicht sogar gerade) von uns Deutschen. Zugleich meine ich aber, dass es auch sehr auf die jeweilige Individualität eines Charakters ankommt, ob sie sich jener kriegstechnischen Thermini bedient oder eher friedliche Worte findet.

Schönen Gruß!
Janus
 
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Die Militarisierung unserer Sprache und zahlreicher Redensarten ist mir bereits als Jugendlichem aufgefallen, ..........
Der Gebrauch militärischer Metaphern kommt nicht nur und schon gar nicht in besonderem Maße in der deutschen Sprache vor.
Das läßt sich fürs Deutsche - wie für andere Sprachen auch - seit seiner Schriftlichkeit nachweisen.
 
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