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Sollte die Metaphysik überwunden werden oder ist das gar nicht möglich?

"schweigen" im sinne von wittgenstein und heidegger bedeutet keinesfalls passivität - das darf man nicht verwechseln. wenn "reden" nach wittgenstein das aufstellen von logischen wahrheitsfunktionen bedeutet so heisst "schweigen" eben der verzicht auf diesen und der wahl anderer mittel. zb können humor und satire zu starken politischen waffen werden - viel stärker und wirkungsvoller meist als intellektuelles "gerede" - und trotzdem sind humor und satire mittel der kunst und damit des "schweigens"

Ja, stimme dir zu. Nur kann ich nicht Wittgenstein mit Heidegger gleichsetzen. Und Kunst kann halt nicht alles, selbst wenn Musik sehr viel erreichen kann. Es gibt halt keine endgültige Wahrheit und das ist gut so, finde ich.
 
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wittgenstein und heidegger waren auch nicht gleich. aber als die beiden wohl grössten deutschen sprachanalytiker waren sie sich in der bedeutung des schweigens wohl ziemlich einig.
in der bedeutung der wahrheit erkannte wittgenstein in seinen späteren werken die relativität von wahrheit und sprach dann von sprachspiele bzw wahrheitsspiele im sinne von unterschiedlichen alternativen wahrheitssystemen bzw paradigmen.
 
wittgenstein und heidegger waren auch nicht gleich. aber als die beiden wohl grössten deutschen sprachanalytiker waren sie sich in der bedeutung des schweigens wohl ziemlich einig.
in der bedeutung der wahrheit erkannte wittgenstein in seinen späteren werken die relativität von wahrheit und sprach dann von sprachspiele bzw wahrheitsspiele im sinne von unterschiedlichen alternativen wahrheitssystemen bzw paradigmen.

Eine Bedeutung des Schweigens erkenne ich ebenso, aber ich differenziere noch genauer bei Heidegger und Wittgenstein, da es ja vorher sich um Tiefe/ Klarheit alles Denken dreht. Und hierbei kann man nicht 'schummeln'. Entweder man besitzt sie oder nicht. Und Heidegger besitzt sie nicht!
 
Eine Bedeutung des Schweigens erkenne ich ebenso, aber ich differenziere noch genauer bei Heidegger und Wittgenstein, da es ja vorher sich um Tiefe/ Klarheit alles Denken dreht. Und hierbei kann man nicht 'schummeln'. Entweder man besitzt sie oder nicht. Und Heidegger besitzt sie nicht!
ist die wahrgenohmene tiefe und klarheit eines denkers eine eigenschaft dieses denkers oder eine eigenschaft des betrachters? du meinst also wittgensteins gedanken klar zu verstehen während du mit heidegger seinen nicht viel anfangen kannst.. ?
 
"alle menschen streben von natur aus nach wissen" aristoteles.
das lösen von probleme bzw hier das ausfüllen von erkenntnislücken ist als menschlicher trieb selbstbeglückend und benötigt kein weiteres benefiz - ist ähnlich wie bei der sexualität wo der benefiz eines orgasmus oder sexueller betätigung im allgemeinen auch nicht weiter hinterfragt wird.
wir sind also im allgemeinen bestrebt unseren erkenntnishorizont zu erweitern bzw unser sein zu vergrössern. eine methode hier ist das erstellen von logischen wahrheitssätzen. nach wittgenstein sind diese die substanz der "realen welt". so besteht unsere welt aus elementaren gedachten bzw gesprochenen wahrheitsfunktionen - siehe tractatus. gleichzeitig aber sieht wittgenstein auch bereiche die nicht einer logisch-wissenschaftlicher betrachtung bzw bedenkung zugänglich sind. trotz ihrer offensichtlichen existenz (als frage) gilt hier:
ähnlich auch heidegger - wenn er im zusammenhang der metaphysik von überwindung spricht so meint er keinesfalls eine problemlösung nach klassischer wissenschaftlicher art in wahr und unwahr sondern eine problemlösung durch wahl einer anderen geeigneten methodik als der technisch/wissenschaftlichen .
hierzu skizierte er die sinetik als schweigelehre mit ihren mitteln zb der kunst und der mystik.
Aristoteles kannte bestimmt keine Kinder oder Alte Menschen und deshalb lehne ich diesen Satz ab.
Wenn die Metaphysik und die lieben Engel verschwinden,würde sich vieles ändern,was heute so in Fleisch und Blut übergegangen ist,daß es fast gar nicht wegzudenken wäre.Das Denken im nachmetaphysischen Sinn würde beginnen:Es würde andere Musik gemacht werden,die Kirchen müßten sich vielleicht mal für Jesus aussprechen,was ich gut fände. Sicherlich ist Metaphysik nicht wegzudenken und nur für einige nicht zu denken, in der Fragestellung:Was ist "dann" jetzt:blume2:
Bei den Kindern wie Alten würde sich auch vieles ändern,die Kinder würden früher auf das Leben (Die Welt)eingestellt werden und ihren Körper anders betrachten und sorgsam mit ihm umgehen,wie sie es auch mit ihrem Geist tun könnten. Die Frage,ob Gott,wird immer gestellt werden,also ist Metaphysik auch nicht wegzudenken und nur der Umgang damit die Handhabe auf welche es ankommt. Wenn sich in der Rede sowas wie Metaphysik andeutet,steht am Ende das?oder ein Glaube obwohl keiner was weiß,was die Alten den Jungen auch sagen sollten,was dann auch die Wahrheit wäre,weil,es sind doch Geschichten und welche den Metaphysikern am besten gefallen werden als würdig empfunden,dann angenommen und gelebt und vererbt.
Die Auswirkungen wären gigantisch und ein Buch darüber zu schreiben eine Idee:blume2:,welche mehr als ein Leben dauern könnte,also über Generationen hinaus Bestand hätte ,wie im metaphysischen Sinn,die Bibel z.b.:blume1:
 
PS II: Wie könnte vielleicht ein nachmetaphysisches Denken aussehen, wenn denn sowas möglich ist? Oder sollte man wieder problemlos Metaphysik betreiben ohne deshalb Bedenken zu haben?
Wer grüß Gott,wie in Bayern oder "OMG" sagt,begibt sich schon dahin,zu sagen,daß was ist,oder er weiß nicht was er redet.
Metaphysik ist ein stilles Einvernehmen geworden und ist auf einer ganz anderen Ebene,wie das nachmetaphysischen denken,was einem gefallen kann,oder nicht.
Ist es nicht einfach nur eine Frage des Geschmacks,in und auf welcher Welt wir leben wollen,wenn ich sagen würde:Es wäre schön,wenn es so wäre,nur Glauben,kann ich nicht und so ist der Versuch halt naheliegend, es ohne zu versuchen,weil es ein Versuch ist.Problemlos Metaphysik:dontknow:......,die Welt ist voll davon:blume2:
 
ist die wahrgenohmene tiefe und klarheit eines denkers eine eigenschaft dieses denkers oder eine eigenschaft des betrachters? du meinst also wittgensteins gedanken klar zu verstehen während du mit heidegger seinen nicht viel anfangen kannst.. ?

Ich verstehe die wahrgenommene Tiefe als eine physikalische Größe.

Mit Heidegger kann ich nichts anfangen, mag sein, weil ich mich vorher intensiv mit Nietzsche beschäftigt habe.
 
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Aristoteles kannte bestimmt keine Kinder oder Alte Menschen und deshalb lehne ich diesen Satz ab.
Wenn die Metaphysik und die lieben Engel verschwinden,würde sich vieles ändern,was heute so in Fleisch und Blut übergegangen ist,daß es fast gar nicht wegzudenken wäre.Das Denken im nachmetaphysischen Sinn würde beginnen:Es würde andere Musik gemacht werden,die Kirchen müßten sich vielleicht mal für Jesus aussprechen,was ich gut fände. Sicherlich ist Metaphysik nicht wegzudenken und nur für einige nicht zu denken, in der Fragestellung:Was ist "dann" jetzt:blume2:
Bei den Kindern wie Alten würde sich auch vieles ändern,die Kinder würden früher auf das Leben (Die Welt)eingestellt werden und ihren Körper anders betrachten und sorgsam mit ihm umgehen,wie sie es auch mit ihrem Geist tun könnten. Die Frage,ob Gott,wird immer gestellt werden,also ist Metaphysik auch nicht wegzudenken und nur der Umgang damit die Handhabe auf welche es ankommt. Wenn sich in der Rede sowas wie Metaphysik andeutet,steht am Ende das?oder ein Glaube obwohl keiner was weiß,was die Alten den Jungen auch sagen sollten,was dann auch die Wahrheit wäre,weil,es sind doch Geschichten und welche den Metaphysikern am besten gefallen werden als würdig empfunden,dann angenommen und gelebt und vererbt.
Die Auswirkungen wären gigantisch und ein Buch darüber zu schreiben eine Idee:blume2:,welche mehr als ein Leben dauern könnte,also über Generationen hinaus Bestand hätte ,wie im metaphysischen Sinn,die Bibel z.b.:blume1:

Lass lieber alles so wie es ist. Die Philosophie sollte im Mittelpunkt wieder gestellt werden. Nur ohne Zwänge!
 
Nun ich sehe dis Diskussion ist schon in Gang. Es ist Zeit dass ich mich auch dazu äußere.

Zunächst ist ja zu sagen, dass Philosophie im bisherigen Stil meist Metaphysik war von Platon an zu sagen wir mal Heidegger, wenn wir ihn auch noch zu den Metaphysikern zählen (wie das einige Philosophen besonders französischer Herkunft tun).

Es gibt natürlich Unterschiede zwischen Heidegger und Wittenstein, beide haben aber auch die Sprache zum Thema. Nur denken sie unterschiedlich über Sprache. Es gibt bei Wittgenstein auch Äußerungen zur Metaphysik (glaube ich im Tractatus), und er scheint mir auch kein Freund der Metaphysik zu sein. Ich weiß aber nicht ob man durch Schweigen Metaphysik überwinden kann und weiß auch nicht ob es Wittgenstein Anliegen Metaphysik zu überwinden wie das Heidegger mit seinem Denken wollte, was er das "seinsgeschichtliche Denken" nannte, und gerade ein nachmetaphysisches Denken sein sollte. Das Seinsdenken sollte keine Metaphysik bisherigen Stils sein.

Es gibt natürlich Leute die von Heidegger nicht viel oder ihn kritisch sehen. Meiner Meinung nach ist Heidegger aber ein ernst zunehmender Denker mit einer leider recht schwierigen Terminologie, der trotzdem wichtige philosophische Reflexionen machte. Das wäre mein philosophischer Standpunkt dazu.

Es war aber -bedauerlicherweise - kein Freund der Sophisten. Und ich vermute dass er mit Hegels Diktum von der "Philosophie der Sophisten" eventuell nicht einverstanden gewesen wäre- Die Frage wäre für mich auch interessant zu diskutieren, ob die Sophisten eventuell weniger metaphysisch waren als Platon und Co,, da sie ja den metaphyischen Wert der Wahrheit hinterfragten.

Zudem hat sich Heidegger ausführlich mit Nietzsche beschäftigt, den er als "Metaphysiker" wahrnimmt und als "zügellosen Platoniker", diese Sichtweise kann man aber kritisieren. Da Nietzsche ja auch ein Kritiker der Metaphysik war, besonders bezüglich ihrens Glaubens an Gegensätzen. Nietzsche spricht von der "Sophisten-Cultur" als "Realisten-Cultur" und wirft Platon Idealismus und Ideenwelt, also Flucht in eine Art Hinterwelt vor...
 
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Die Überwindung der Metaphysik ist Unsinn, weil die Frage, was über das Sein gewußt werden kann, sowohl theoretisch, als auch praktisch bedeutsam, weil zum Beispiel der Mensch ist, was er ißt.

Sein ist Wahrgenommenwerden und wegen Ockhams Rasiermesser sind die ballastigen Deutungsversuche entbehrlich und als Denkmüll kreativ zu entsorgen, d.h., man lege sich damit eine Sammlung sophistisch zu verwendender Argumentationsbeispiele zu. Einzig die überzeugende Redekunst zählt und das ist nicht nur im Rechtswesen, sondern auch in jener Veranstaltung in Gebrauch, die der verbildete Mitteleuropäer mit gockelähnlich erhobener Brust in ehrfürchtigem Tonfalle 'Philosophie' zu nennen pflegt. Ja was haben uns diese Sophisten denn zu langeweilen, was haben sie nicht für Erwartungen geweckt, wie stolz verwiesen sie auf ihre Traditionen und wie sehr verteufelten sie als Feinde einer offenen Gesellschaft die Spötter der Freunde zur Weisheit, doch mal Hand aufs Herz, die ihr dazu neigt, den Freunden zur Weisheit Gehör zu schenken, welchen brauchbaren Hinweis habt ihr von denen erhalten, der nicht auch als Klugscheißerei dankend hätte abgelehnt werden können?

Was hinter der Physik steht ist doch augenfällig, klar und oben bereits erwähnt.

Nun genau darüber kann man diskutieren finde ich. Es gab ja Denker wie Heidegger die versucht haben in ihren Werken die Metaphysik zu überwinden. Sein Denken hat er als "seinsgeschichtliches Denken" verstanden , was er als nicht-metaphysisches Denken aufgefasst haben wollte. Heutzutage wird aber Metaphysik wieder bejaht bzw. so genommen. Ich glaube eine Position wäre dazu der gegenwärtige französische Philosoph Alain Badiou soweit ich bisher verstehe, aber da müsste ich seine Schriften noch näher rezipieren.

Nun es gab Denker wie Cicero beispielweise, die Einheit von Redekunst und Philosophie forderten. Rhetorik steht dann im Dienst der Philosophie, um ihren philosophischen Inhalte besser zu transportieren. Das hat nichts mit Eitelkeit oder "bloßer Rhetorik" zu tun, sondern dient sozusagen der besseren sprachlichen Mitteilung von philosophischen Gedanken. Insofern handelt es sich um philosophische Rhetorik bzw. um die Rhetorik von Philosophen. Und ich könnte da ein paar Beispiele aus der Philosophiegeschichte dazu nennen, wo genau diese Einheit zum Tragen kommt. Platon selbst hat sich ja der Rhetorik bedient, aber im philosophischen Sinne und im Unterschied zur sog. "sophistischen Rhetorik". Aber das wäre nochmal ein Thread für sich. Nun Denker wie Hegel haben die Sophisten durchaus ernst genommen. Er spricht beispielsweise von der "Philosophie der Sophisten" und hat sie als philosophische Denker wahrgenommen, die bestimmt nicht langweilen. Philostratos in seinem Leben der Sophisten sagte sogar:

"Die alte Sophistik hat man als philosophierende Rhetorik zu betrachten. denn sie spricht über dieselben Themen wie die Philosophen."

Wohlgemeint , eine "philosophierende Rhetorik" , nicht war? Folglich haben aus seiner Sicht auch die Sophisten philosophiert , da sie über dieselben Themen sprachen wie die Philosophen eben. Aber eigentlich ist das ein anderes Thema. Ich würde gern nur diese Diskussion mit weniger Polemik führen wollen bzw. polemische Töne vermeiden.

Was hinter der Physik steht, ist ja klar . Meta ta physika- das hinter der Physik sich befinde, mit Nietzsche gesprochen die "Hinterwelt".
 
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