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Shakespeare soll in den USA vom Lehrplan fliegen

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Ich finde nicht dass Goethe überbewertet wird.

Goethe war ein sehr vielseitiger und weiser Mann.

Nun, mit dem Werk, dass er selbst als sein wichtigstes und schwerstes bezeichnete, der Farbenlehre, hat er sich aber definitiv verhoben.
Denn Goethes Farbenlehre ist zum größten Teil komplett falsch - und das auch unter Berücksichtigung der wissenschaftlichen Erkenntnisse seiner Zeit.
 
In Deutschland schätzt ein Koch ein, ob Goethe sich bei seiner Farbenlehre verhoben hätte.
Nach 20 Jahren Schule und 20 Jahren Selbständigkeit staune ich nach 250 Jahren noch immer über die dreifach-notwendige Einladung des Teufels in Fausts Studierzimmer.
 
Denn Goethes Farbenlehre ist zum größten Teil komplett falsch - und das auch unter Berücksichtigung der wissenschaftlichen Erkenntnisse seiner Zeit.

1) die Farbenlehre der Digitalkamera-Hersteller ist auch falsch,
hat sich aber durchgesetzt

die Farbrezeptoren für RGB liegen auf den Chips nämlich nebeneinander
und nicht übereinander

das hat zur Folge, daß die Bilder allesamt einen Graustich haben
und bei gleicher Auflösung
verglichen mit einem übereinander-Chip,
unschärfer sind

nur bei den Videokameras gab es lange Zeit für rot, grün und blau jeweils einen 3 Chip,
inzwischen aber auch nicht mehr,
so daß die modernen Filmemacher wie gestört Farbfilter einsetzen müssen

2) erschwerend kommt hinzu, daß die meisten Rezeptoren im Auge für grün sind,
während rot die wenigsten Rezeptoren im Auge hat

daher erkennt der Mensch grüne Giftpflanzen und rote Früchte auf Anhieb

3) die Farbenlehre von Goethe ist eine kulturelle Bestandsaufnahme

warm und deshalb gut ist gelb oder rot
kalt und deshalb schlecht ist blau

königlich ist purpur (zwischen rot und blau)
unscheinbar ist grün (zwischen gelb und blau)
 
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In Deutschland schätzt ein Koch ein, ob Goethe sich bei seiner Farbenlehre verhoben hätte.
Nach 20 Jahren Schule und 20 Jahren Selbständigkeit staune ich nach 250 Jahren noch immer über die dreifach-notwendige Einladung des Teufels in Fausts Studierzimmer.

1. Ich beschäftige mich seit Jahrzehnten mit Farbtheorie, habe rund 15 Jahre im grafischen Gewerbe gearbeitet, in einer Werbeagentur, u.a. in einem Startup, dass Farbmanagement-Software hergestellt hat. Das ich auch Koch bin, das tut nichts zur Sache, schon gar nicht in einem Diskussionsforum.
2. Goethe verneinte bereits auf den ersten Seiten seiner Farbenlehre die Erkenntnisse Isaac Newtons aus dessen berühmtem Prismen-Experiment, und das in einer völligen Fehlinterpretation der experimentellen Anordnung. An Isaac Newton gab es allerdings bereits zu Goethes Lebzeiten keine Zweifel mehr, und Newtons Erkenntnisse waren damals bereits fast 100 Jahre alt.
Große Teile Goethes Farbenlehre sind ohnehin mehr eine Sammlung von Sichtbarkeits-Experimenten ohne wissenschaftlichen Wert, ja ohne Erkenntnisgewinn. Das daraus abgeleitete Modell ist allein schon deshalb falsch, weil Goethes experimentelle Aufbauten wertlos sind.
3. Die Ergebnisse der heutigen wissenschaftlichen Farbtheorie und die aus ihr abgeleitete Mathematik finden ihre Basis in der Arbeit der CIE-Kommission seit den 1930er Jahren. Sie ist das Ergebnis von vielen tausend Wahrnehmungsexperimenten, die man seitdem durchgeführt hat. In vielen Ländern gibt es Institute zur Farbtheorie, in Deutschland die FOGRA, international das ICC (International Color Consortium).
Die Fogra zählt ca. 900 Mitglieder (Stand 2019). Davon gehören rund zwei Drittel dem Druckgewerbe mit Geschäftsfeldern von der Vorstufe bis zur Druckweiterverarbeitung an, das verbleibende Drittel zählen zur Zulieferindustrie. Über 35 % der Mitglieder sind außerhalb Deutschlands ansässig.
Der Verein unterhält ein eigenes Institut mit knapp 50 Mitarbeitern, darunter Ingenieure, Chemiker und Physiker, die mit einem Etat von rund 5 Mio. € pro Jahr Forschungsthemen bearbeiten, die zuvor von den Technischen Beiräten der Fogra befürwortet wurden.
Quelle: Wikipedia, FOGRA
4. Die Erkenntnisse der wissenschaftlichen Farbtheorie und der Farbmetrik waren und sind die Grundlage der Farbfotografie, des Farbdrucks, des Farbfilms und -TVs und nicht zuletzt der digitalen Darstellung und Verarbeitung von Farben. Aber nicht die Resultate Goethes.
 
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