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Shakespeare soll in den USA vom Lehrplan fliegen

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Verstehe nicht, wie die Amerikaner eigentlich immer auf ihren freiheitlichen Werten, wie der Meinungsfreiheit usw. immer so herumreiten können, um gleichzeitig in so ein kritikloses und spießiges Denken zu verfallen.

Ich finde das alles so Banane ...

1. Um ein Buch, selbst ein umstrittenes, zu lesen, braucht man kein Anhänger des darin vertretenen Gedankengutes zu sein oder es zu werden. Um die Bibel, den Koran oder das Kommunistische Manifest zu lesen muss man kein Christ, Muslim oder Kommunist sein oder wird dadurch automatisch einer. Und Casanovas Memoiren machen einen nicht zum Erotomanen.
2. Papier ist geduldig. Man muss nicht glauben, was auf ihm steht.
3. Jedes literarische Werk gibt, bestenfalls, nur den Zeitgeist seiner Zeit wieder.
4. Die Zeit entscheidet alles. So manchen Bestseller-Autor vergangener Zeiten kennt heute kein Mensch mehr. Umgekehrt hat man sich für manchen heute geschätzten Klassiker zu Lebzeiten des Autors kaum interessiert.
5. Wer sich durch die Literatur längst vergangener Zeiten "beleidigt" fühlt, der hat weder die Literatur als solche noch den Begriff der Beleidigung verstanden.
6. Wem das alles nicht ausreicht, der sollte, zumal als gläubiger Christ, am besten nur noch die Bibel lesen. Z. B. das AT, denn da geht es vor allem um Ehebruch, Gewalt, Raub, Mord & Totschlag, Genozid und deren Rechtfertigung.
 
jeder Text ist konservativ
und das muss er auch sein,
sonst bräuchte ihn keiner
.....Ich "halte" dagegen... zumindest was die "Lyrik" betrifft!!.....

....."Es gilt, dass einzelnen Wort, vor die Aussage des Satzes zu stellen, sich vom schönen Text, hin zur Schönheit des Textes, zu lösen. Ist man dazu bereit, so teilt sich das Gedicht mit, noch ehe es verstanden wird sprich: es kommt zu einer Dissonanz, dem Verstehen im Nichtverstehen, Missverstehen eingeschlossen. Man kann von einer progressiven Dramatik in der Dichtung sprechen, die im Verhältnis zwischen den Themen und Motiven waltet und die sich mehr gegen diese richtet, als dass sie diese aufeinander zuordnet oder zusammenführt, sprich: Zeichen und Bezeichnetes werden soweit als möglich auseinandergetrieben denn dichterische bzw. lyrische Sprache sind von jeher mehr, als das bloße mitteilen von Sachverhalten. Lyrische Sprache hat den Charakter eines Experimentes, dass den Sinn von Inhalten nicht vorgibt, sondern den Sinn ungewohnter Bedeutungen nur erahnen lässt. Ja man kann sogar so weit gehen und behaupten, dass moderne, zeitgenössische Lyrik überhaupt nicht mehr von ihrem Aussageinhalt her zu verstehen ist, sondern nur noch über die Klangfarbe, die das Gedicht in seiner Gesamtheit abstrahlt".....

so denkt plotin
 
"Künstler"
welche ihre Werke (erst) erklären müssen, sind sowieso
daneben!

Und wer Lyrik, egal welcher Art -erst- erklären muss, ist
entweder Schüler geblieben, oder versteht sie nicht.

Man stelle sich vor, Goethe - Schiller oder ein Hölderlin
begönnen, uns ihre lyrischen Aussagen zu erklären!
 
.....Ich "halte" dagegen... zumindest was die "Lyrik" betrifft!!.....

....."Es gilt, dass einzelnen Wort, vor die Aussage des Satzes zu stellen, sich vom schönen Text, hin zur Schönheit des Textes, zu lösen. Ist man dazu bereit, so teilt sich das Gedicht mit, noch ehe es verstanden wird sprich: es kommt zu einer Dissonanz, dem Verstehen im Nichtverstehen, Missverstehen eingeschlossen. Man kann von einer progressiven Dramatik in der Dichtung sprechen, die im Verhältnis zwischen den Themen und Motiven waltet und die sich mehr gegen diese richtet, als dass sie diese aufeinander zuordnet oder zusammenführt, sprich: Zeichen und Bezeichnetes werden soweit als möglich auseinandergetrieben denn dichterische bzw. lyrische Sprache sind von jeher mehr, als das bloße mitteilen von Sachverhalten. Lyrische Sprache hat den Charakter eines Experimentes, dass den Sinn von Inhalten nicht vorgibt, sondern den Sinn ungewohnter Bedeutungen nur erahnen lässt. Ja man kann sogar so weit gehen und behaupten, dass moderne, zeitgenössische Lyrik überhaupt nicht mehr von ihrem Aussageinhalt her zu verstehen ist, sondern nur noch über die Klangfarbe, die das Gedicht in seiner Gesamtheit abstrahlt".....

so denkt plotin

man kann Buchstaben auch geometrisch anordnen
oder Buchstaben und irgendwelche Gegenstände in Gemälden kombinieren

das ist im besten Falle Sprachforschung
(ab wann wird es gaga?)

ERNST JANDL

ottos mops trotzt
otto: fort mops fort
ottos mops hopst fort
otto: soso

otto holt koks
otto holt obst
otto horcht
otto: mops mops
otto hofft

ottos mops klopft
otto: komm mops komm
ottos mops kommt
ottos mops kotzt
otto: ogottogott
 
Obwohl ich nicht wirklich mitreden kann, möchte ich mal zitieren. Dabei geht's mir um den Gedanken des Gegensatz zu konservativen Texten.

Friedrich Schlegel prägte den Begriff der "progressiven Universalpoesie". Sie sollte die vorherrschenden Schemata, die für ein bestimmtes literarisches Werk galten, sprengen und den Künstler als freischaffendes Genie in seiner fantasievollen Schaffenskraft nicht einschränken. Grenzen zwischen den literarischen Gattungen Epik, Dramatik und Lyrik sollten verschwinden, literarische Texte stattdessen eine Verbindung zu Kunst und Wissenschaft schaffen. Progressiv war diese Universalpoesie, weil sie fortschrittlich, erweiterbar und niemals abgeschlossen sein sollte. Aus diesem Grund ist die Poesie der Romantik häufig unvollendet und das Fragment eine wichtige Textart dieser Literaturepoche.
Quelle: https://abi.unicum.de/abitur/abitur-lernen/romantik-epoche

Wie freut sich die Seele der Freude erschlossen,

Im Frühlingestagen,

Die mutigen Lieder zu wagen,

Entrissen dem Zügel in Freiheit zu jagen,

Das Ziel zu erreichen mit kühnen Geschossen.


Das Feuer der Fluren will Freude nur sagen;

Im Dunkel der Bäume

Da bilden sich rosige Träume,

Da schwellen die Kräfte, da schwindet das Zagen.

Nun wächst Fantasie wie Felsen zu ragen,

Es kommen geschossen

Gestalten auf feurigen Rossen,

Im Silber der Flüsse dann Friede geflossen

Und dunkel erklingen die heiligen Klagen.

Quelle: http://www.zeno.org/Literatur/M/Schlegel,+Friedrich/Gedichte/Erste+Frühlingsgedichte/Im+Frühlinge
 
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