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Raumarche

Claus

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Registriert
5. August 2005
Beiträge
3.673
Nun ist das Gespräch über die Marsbesielung wohl eingeschlafen.
Naja, der Dschihad liegt uns näher....

Hat es da Sinn, wenn ich mal über die Zeit hinausdenke, in der der Mars schon umgestaltet und besiedelt ist,
also das übernächste Jahrtausendprojekt anspreche, die Raumarche?

in die Zukunft weisende Grüße von Claus
 
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Durch die riesigen entfernungen zu den anderen Sternen ist eine Reise dorthin sehr problematisch.

Damit sich jeder etwas darunter vorstellen kann, hier eine Ergänzung:

Obwohl man ein solches Unternehmen aus heutiger Sicht erst in tausend Jahren angehen wird, ist es durchaus sinnvoll, sich über die Möglichkeiten und Schwierigkeiten Gedanken zu machen.
Dabei sollten wir aber unterscheiden zwischen Projekten, die mit den heutigen Möglichkeiten der technik prinzipell vereinbar sind und solchen, die wegen der noch gar nicht geklärten physikalischen Voraussetzungen eventuell möglich wären („Raumantrieb“, Reise durch Wurmöcher“), aber vielleicht eben doch nicht.

Das thema hat schon längst Eingang in die seriöse Fachliteratur gefunden, etwa hier:
Forward, Robert, L., "Feasibility of Interstellar Travel: A Review," Journal of the British Interplanetary Society, 39, 379-384, 1986

Robotermissionen werden zunächst Daten über das Ziel sammeln
und die „Kolonisierungs-mission“ vorbereiten.
Mit aus heutiger sicht realisierbaren (nicht im einzelnen, aber im Prinzip geklärten) Antriebsmöglichkeiten wird eine solche Expedition bei einer reisegschwindigkeit von unter einem Zehntel der Lichgeschwindigkeit einige generationen lang unterwegs sein.
Schon allein wegen der „genetic diversity“ sollten mindestens 500 Leute mitfliegen auf dieser Reise in der „Raumarche“ oder „generation ship“ mit onewayticket.

alles klar?

fragt Claus
 
hallo claus,

ich hab noch nie was von der raumarche gehört.
werden dann auch tiere mitgenommen?

erzähle mehr davon, bitte.

lg binchen
 
Darüber habe ich mir noch gar keine Gedanken gemacht, Binchen.

Wenn ich das entscheiden könnte, würde ich zunächst mal Katzen ganz oben auf die Liste setzen:)

Später werde ich den Gedanken dann noch weiter ausführen,
erst mal nachschlagen, ob das anderen auch schon eingefallen ist :reden:

Gruß von Claus
 
Wenn wir uns Gedanken machen über eine interstellare Reise, die wohl erst im 4. Jahrtausend n.Ch. stattfindet, dann sind wir in einer Zwickmühle.

Einerseits können wir wissenschaftliche erkenntnisse und technische entwicklungen, die sich mit Sicherheit bis dahin noch ergeben und in das Projekt einfließen, nicht seriös verwerten, ohne den Vorwurf der Phantasterei einstecken zu müssen.

Um zu verdeutlichen wie ich das meine:
Zu Jules Vernes Zeiten war es nicht anders vorstellbar, als daß die reise zum Mond mit Hilfe einer riesigen kanone angetreten werden konnte, die Rakete wurde ja erst viel später erfunden.

Also planen wir unsere interstellare reise aufgrund des heute gesicherten Wissens .
Vielleicht ist es möglich, später die Menschen ohne gesundheitliche Schädigung in einen Tiefschlaf zu versetzen, ihre Grundversorgung durch Automaten machen zu lassen und sie dann nach einigen Jahrzehnten wieder zu erwecken.

Realistischer ist aber, einen ntürlichen Alterungsprozess und eine der heutigen ähnliche Nahrungskette ins Kalkül zu ziehen. Dies erfordert in einer Raumarche Viehhaltung und Gartenbau. Ausführliche Pläne dafür gibt es, der Physiker Oneill beschreibt schon 1977 schlüssig in seinem berühmt gewordenen Buch „the high frontier“ eine Raumkolonie, die mit 1970 verfügbaren Materialien und Techniken eine Raumkolonie in Form eines rotierenden Zylinders mit 500 m Durchmesser völlig autark 10.000 Menschen versorgt, durch Rotation (eine Umdrehung pro Minute) eine künstliche Schwerkraft von 1 g erzeugt und pro Einwohner durch eine verschachtelte bauweise über 200 Quadratmeter Fläche für Wohnen, Erholung und Landwirtschaft zur Verfügung stellt.
dieses Habitat soll in einem der schwerkraftfreien Punkte zwischen Erde und Mond installiert werden und einen Test für das Leben im weltall liefern.
Das Bild zeigt eine Weiterentwicklung dieses ersten Habitats: das "Island three" mit zwei gegeneinander rotierenden Zylindern.

764px-


tut mir leid, ich kriege das bild nicht rein, es ist zu finden hier:
http://en.wikipedia.org/wiki/O'Neill_cylinder
und läßt sich stark vergrößern.

Versieht man dann dieses Habitat mit einem geeigneten antrieb und einer Energiequelle, die vom Sonnenlicht unabhängig ist, kann die reise losgehen.
Vermutlich ist die Energiequelle dann die Kernfusion.

meint Claus
 
Zuletzt bearbeitet:
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so das waren nun ein paar bilder der Cylindrical Colonies
aber wie ich sehe gibts auch modelle einer Toroidal Colonies
 
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