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Paul NIZON

hyperion

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1. März 2011
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Wie die Bilder Van Goghs bezeugen auch die Texte von Paul Nizon ein geoffenbartes So-Sein. Sie bilden ein Erzählen ohne Handlung und mit einer offenen Struktur, die es ermöglicht, dass alles einfließen kann in das momentane Geschehen. So bringt der Text sich erst im Jetzt des Lesens hervor. Die Wirklichkeit ist eine sich immer gerade ereignende Sache. Und diese Sache stellt Nizon im Medium der Sprache dar. Dabei ergründet er die Übereinstimmung mit dem Sein in seiner Totalität, welche sich insgeheim ereignet. Frei von Konventionen, Ideenkanälen, Themen oder irgendwelchen Absichten, kann er gerade im Beiläufigen das Wirkliche entdecken, die Gestikulation des Seins. Den Stummfilm mit Worten.

Dies ist offenes Schreiben, offener Text, in dem der Geist des Lesers frei herumwandern kann und in dem jedes kleine Detail sich als ein Fenster entpuppen kann, welches ganze Welten bloßlegt. Obwohl der Leser von diesen Texten begleitet wird, wird ihm nie vorgegeben was er denken soll - und ich bezweifle, dass es so ein soll überhaupt für Nizon gibt. Der Sinn für Offenheit, für den Zustand des gemeinsamen Erkunden der Wirklichkeit als Prozess zwischen Leser und Text, versetzt einen beim Lesen in eine Bewegung ständiger Veränderung; schließt einen kurz mit der transformierenden Kraft des Lebens selbst. So sagt Nizon auch: "In meinen Texten geht es immer um das Herbeiführen eines Entbrennens, von Momenten eines vollen Inneseins und wohl auch Einklangseins, eines Ausfüllen meines Platzes auf Erden."
 
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