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Oktober !1990!

Weberin

Well-Known Member
Registriert
19. Juli 2009
Beiträge
6.159
Koffer voll, dass er fast knallt,
auf der Rückbank angeschnallt.
Kühlbox voll bis an den Rand,
dass man stets Erfrischung fand.
Nun noch die Klappbox gut sortiert
mit Essbarem, dass nicht gleich verdirbt.
Deckel zu vom Kofferaum.
Los geht's jetzt, war längst mein Traum.

Halt! Die Thermoskanne zu Haus noch steht.
Noch einmal ums Karree es geht.
Schnurrt er los, der Escort in Bronze, antik.
-Hach! Wie ich das in den Vers rein krieg!-
Surrt er flott auf der A5.
"Mir wird warm!" "Zieh aus die Strümpf!"
Hab das Gefühl, als ob die Augen aus dem Kopf mir fliegen.
Die Berge zum ersten Mal wir zu sehen kriegen.
:katze3:

Die Grenze nach Österreich erreicht,
keine Rast, geht weiter gleich.
Ach, nee! Das darf nicht sein,
wir fahren in den Regen rein.
Das ist wirklich nicht schön,
wollen nach einem Hotel mal sehen.
Geschlafen wie ein Ratz die Nacht.
Die Sonne scheint: "Los aufgewacht!"

Was wir vor dem Hotel jetzt sehen,
mitten in den Bergen wir stehen.
An den Tag bringt es die Sonne!
Weiter geht's und das mit Wonne.
Über Eisenkappel hinaus
bis zu Österreichs Zöllnerhaus.
Kleines Stück fahren wir noch,
in Jugoslawien sind wir dann doch.

Nach Süden zieht es uns nun weiter,
das Wetter ist schon nicht mehr heiter.
Serpentinen im dicksten Nebel, ein Graus!
Die Straße sieht auch nicht besser aus.
Endlich auf der Autobahn
und hier geht es auch voran.
Ein Auto, Kennzeichen D mal vorn, mal hinten,
gemeinsam ein Motel wir finden.

Hier siehr es ziemlich duster, gruslig aus.
Wir beschließen, hier gehen wir raus.
Das Auto mit dem Kennzeichen HaHa
fuhr dann nach Osten, was schade war.
Weiter die Fahrt geht, spät ist es in der Nacht.
"Halt!!!" Vor der Leitplanke bin ich gerade noch aufgewacht.
Der nächste Rasthof ist das Ziel.
Im Auto, die Decke, sonst will ich nicht viel.

2 - 3 Stunden Schlaf, das tat gut!
Iiii! Der Kaffee alles überragen tut!
In Sarajevo gleich wieder raus.
Überall grummelts, nach Frieden sieht das nicht aus.
Schnell weiter, immer nach Süden hin. Bitola!
Noch wenige Kilometer und wir sind da.
Acht Uhr morgens in der Früh,
Griechenland! Griechen, wie lieb ich sie!

Groß ist die Erleichterung.
Und weiter fahren wir mit Schwung.
Tessaloniki - mitten in der Stadt!
Lärm, Staub, Hitze - ich habe es satt!
Hupen hupen, Autos kreuz und quer.
Ich will hier raus, ich wil ans Meer!
Ein großes Schild Ahtina, ATHEN.
Wir fahren. Ob wir uns dann wieder sehen?
 
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AW: Oktober !1990!

Ein großes Schild Athina, ATHEN.
Wir fahren, die Straße ist gut und schön.
Karini ist jetzt da,
Das Meer riecht man, es ist sehr nah.
Mir ist es schlecht und ich biege falsch ab.
Das ist, als ob's im Leben nichts Schlimmeres gab.
"Nach Paralia wollen wir.
Eine Frau am Steuer, das sehen wir hier!"

Nun habe ich erst mal "Streik" gemacht.
Zehn Minuten später sind wir am Meer, mein Herze lacht.
Oktober! Doch noch nicht alle Hotels geschlossen sind.
Bald darauf in einem schönen Zimmer wir Ruhe find'.
Kleine "Raustrete" auch dabei,
gerade groß genug für zwei.
Wasser! Misch hält gar nichts mehr.
Wasser, und schon bin ich im Meer.

Ein schöner Strand, wie ich find.
Drei Tage und drei Nächte wir geblieben sind.
Prima Gastlichkeit, ein schöner Ort.
Am liebsten wollt ich hier nicht fort.
Weiter wir gezogen sind? Ja!
Über Larissa und Trikala
zu den Menteora-Klöstern hin.
Von dem Anblick ich überwältigt bin.

Mit welch einer Kraft
haben die Menschen das früher geschafft?
Bei den Mönchsklöstern kann man es heut noch sehen,
mit ganz simplen Seilaufzügen mußte es gehen.
Keine Straße führte hinauf auf den Berg.
Die Mauern errichten war allein Menschenhände Werk.
So leben heut' noch Fromme dort
in ihrem Heim, ein stiller Hort.

Zurück in Richtung Trikala.
In einem kleinen Ort übernachten wir da.
Spät am Abend, draußen in dem Garten,
tausend Sterne, blühende Zitronenbäume uns narrten.
Weil wir dort nichts besonderes find',
weiter auf dem Weg nach Athen wir sind.
Kartitsa, Farsala, zur Küste fahren wir da,
zum Badestrand ist doch klar.

Schnell ein Hotel gefunden,
Ruhe für ein paar Stunden.
Vor den Augen das Meer,
nur die Straße man überquer.
Was sehe ich dort, was ist das?
Kann es nicht erkennen, auch nicht mit Glas.
Schnell den Foto, wie ich nun bin,
über die Straße zum Wasser hin.

Auch so etwas habe ich noch nie gesehen!
In das Wasser kann keiner gehen.
Riesengroß bis miniklein,
das müssen Feuerquallen (?) sein.
Das Schwimmen muß ich wohl vergessen,
also gehen wir erst mal essen.
Das Essen, die Stimmung - ganz wunderbar.
Die Nacht doch ziemlich kurz dann war.

Taschen gepackt, Frühstück gegessen.
Denn wir haben nicht vergessen,
nach Athen wir weiter wollen.
Also durft' das Auto rollen.
Schnell in Piräus waren wir dann:
"Den Hafen schauen wir uns an."
Nichts ist, wie er es einst gesehen.
Vereint sind Piräus und Athen
:katze:
 
Zuletzt bearbeitet:
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AW: Oktober !1990!

Athen! Ja, diese große Stadt,
die solche Anziehungskraft hat.
Zunächst gehen wir zu einem Imbiss hin,
weil nicht nur ich sehr hungrig bin.
Der Besitzer, ein freundlicher Mann,
zeigt uns wo man gut übernachten kann.
Nicht so schön, wie alles bisher,
sauber schon, was will man mehr.

Viel Sehenswertes bietet diese Stadt,
gar mancher von Euch es schon gesehen hat.
Nun fotografierte ich sehr viel, und auf die Schnelle
einen besonderen Schuhputzer, der zur Stelle.
Am Omnium-Platz, der schön und groß,
da war der Teufel los!
Massenweise Männer in Grüppchen,
die kochten lautstark ihr Süppchen.

Später erst nach Tag und Nacht
haben wir in Erfahrung gebracht,
dass eine Wahl im Gange war.
Welche ist mir heute nicht mehr klar.
Nach drei Tagen haben wir es erwogen
und sind weiter gezogen.
In Patra nimmt die Fähre uns mit,
doch dahin kommen wir nicht auf einen Ritt.

Es ist uns gelungen zu finden ein Quartier,
nicht viele sind offen hier.
Mir als ein stärkeres Betttuch galt,
die Decke. Oh, mir ist die zu kalt.
Die Arme bibbernd um den Körper geschlungen,
die Wirtin, gut gedrungen,
hat sich krumm gelacht
und mir eine schöne warme Decke gebracht.

Am nächsten Morgen dann,
nach Keks und Tee,fahren wir Patra an.
Die Fähre bringt uns über den Golf von Patrai.
Der Weg nach Igoumenítsa ist jetzt für uns frei.
Rechtzeitig erreichen wir wieder ein Schiff,
das bringt uns nach Korfu, nicht auf ein Riff.
Dort die Frauen in Scharen bieten Übernachtung an,
wir aber nach Sidári weiter fahrn.

So, wie wir dort angekommen,
natürlich erst einmal im Meer geschwommen.
In dieser Gaststätte gegenüber es mir zum ersten Mal geschieht,
daß man Fisch vor der Zubereitung in der Küche ansieht.
Hier haben wir vier schöne Tage verbracht,
mit viel Sonne und wenig nachgedacht.
Dann wurde es Zeit!
Von Kérkira nach Ancona die Fähre war bereit.

Nach Bari gab es keine Überfahrt mehr,
also mußten wir weit übers Meer.
Keine Ahnung, wie das so geht.
Mittags eine Schlange nach Essen ansteht:
"Wir gehen später hin." Falsch gedacht,
schon war alles zugemacht.
Ein liebes, ein junges Paar
mit Obst unsere Rettung war.

Eine Nacht auf dem Schiff: Frei ist es im Pullmann.
Vier Sitze jedermann für sich belegen kann.
Am Morgen Delphine uns begleiten.
Erinnerung: Es waren schöne Zeiten!
Von Ancona quer durch Italiens Land.
Im Elsaß machen wir uns bekannt
und richten Grüße aus.
Nochmals Rast? Nein, wir sind gleich zu Haus.

Ein Bisschen Wahnsinn? Ja, ich bin so frei.
Ein weiteres Mal? Gern, Ich bin sofort wieder dabei!
 
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