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Objektive Berichterstattung in den Medien

Neugier

Well-Known Member
Registriert
29. März 2004
Beiträge
3.687

Objektive Berichterstattung in den Medien.

Im Rahmen einer Rückblende über 60 Jahre ORF erzählte
der seinerzeitige Leiter der Sportredaktion Teddy Podgorski
folgende Schnurre:

Ein bekannter Sportjournalist (Kurtl, verheiratet)
erlitt einen tödlichen Herzinfarkt in einem Stundenhotel
beim Geschlechtsverkehr mit einer erfolgreichen Sportlerin.

Dieses spektakuläre Ableben zog natürlich
ein gewaltiges Rauschen im Blätterwald nach sich.

Kurz vorher wurde auch der seinerzeitige Polizeipräsident Joschi
in Pension geschickt, der über diese Maßnahme nicht entzückt war
und entsprechend griesgrämig umherlief.

In einem Gespräch mit Podgorski über die umfangreiche
Berichterstattung vom Tode Kurtls soll der zwangspensionierte
Polizeipräsident gemeint haben:

"Also, wenn ich noch Polizeipräsident wäre,
dann wäre der Kurtl beim Taubenfüttern im Park gestorben."


Soviel zu der Unabhängigkeit der Berichterstattung
in den Medien von anno dazumal.


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <

 
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Sich über die Berichterstattung der Medien kritisch zu äußern hat kaum Sinn
denn man würde nie fertig werden. Wenn überhaupt käme eine kunstvolle Ausdrucksweise
dem Ganzen näher um sich angemessen dem Thema zu nähern aber ist das die Mühe Wert?
 
Und woher stammt die Nachricht, dass der Kurtl auf der Sportlerin gestorben ist?
Vielleicht ist er in Wirklichkeit beim Taubenfuettern verschieden.
 

Joschi, der Blitzgneisser.

cannonier schrieb:
[...]
Vielleicht ist er in Wirklichkeit
beim Taubenfuettern verschieden.
Ja, möglicherweise wurde das schäbige Gerücht
von dieser Sportlerin in Umlauf gebracht,
die sich so an dem Sportjournalisten rächen wollte,
weil er ihr nicht engagiert genug
beim Aufstieg auf der Karriereleiter geholfen hat.

So wird es vermutlich gewesen sein,
und der schlaue Joschi hat das gleich durchschaut. :)


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <

 
Joschi, der Blitzgneisser.


Ja, möglicherweise wurde das schäbige Gerücht
von dieser Sportlerin in Umlauf gebracht,
die sich so an dem Sportjournalisten rächen wollte,
weil er ihr nicht engagiert genug
beim Aufstieg auf der Karriereleiter geholfen hat.

So wird es vermutlich gewesen sein,
und der schlaue Joschi hat das gleich durchschaut. :)


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <
Wayne interessierts.
 
Soviel zu der Unabhängigkeit der Berichterstattung
in den Medien von anno dazumal.

Wieso siehst du darin eine Frage der Unabhängigkeit ?

Wenn schon, dann eine Frage der Umfassenheit oder Authentizität - aber Unabhängigkeit ?
Im aktuellen Fall sehe ich aber eher eine Frage der Pietät versus berechtigtes öffentliches Interesse über das Privatleben eines Journalisten. Klar wäre eine absichtliche Fehlinformation (...im Park) schon etwas kritisch, man hätte ja die Alternaitve bloß die näheren Umstände des Ablebens im Stundenhotel nicht zu erwähnen. Ist dann ähnlich wie das Zurückhalten der Fotos von der verletzten Lady Di aus Pietätsgründen. Oder das in der Regel durchgeführte Nichterwähnen von Selbstmorden.

Aber auch das ist ein Teil des Journalismus - es ist nicht die Aufgabe von seriösem Journalismus unreflektiert und ungefiltert Daten und Fakten zu veröffentlichen. Selbstverständlich ist das Zurückhalten von Information an sich keine unproblematische Angelegenheit, aber es ist auch nicht sinnvoll, jede Box rücksichtslos zu öffnen.
 
Muzmuz schrieb:
Wieso siehst du darin eine Frage der Unabhängigkeit ?
Wenn der Polizeipräsident festlegen kann,
über welche Tatsachen die Medien berichten dürfen,
dann ist es mit der Unabhängigkeit der Medien
wohl nicht sehr weit her.

Im konkreten Fall dürfte es sich aber ohnehin
eher um eine Persiflage auf Machtphantasien
eines abgehalfterten Amtsinhabers gehandelt haben.


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <

 
In dem kommt es darauf an, wie der Polizeipräsident vorgeht. Erst wenn der Polizeipräsident die Journalisten anweist und sie irgendwie unter Druck setzt falsch zu berichten, würde die Unabhängigkeit der Medien angegriffen sein.
Wenn der Präsident aber seine eigenen Mitarbeiter anweist die Medien falsch zu informieren oder es selbst tut, hat es nichts mit Unabhängigkeit der Medien zu tun.
 
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