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Neues aus Russland

AW: Neues aus Russland

Auch in Russland werden in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag die Uhren um eine Stunde zurückgestellt.
Doch wird das Land vermutlich letztmalig auf die Winterzeit umstellen. Seit über einem Jahr wird darüber debattiert, diese Zeitumstellung abzuschaffen. Bis Februar 2011 soll dazu eine Entscheidung fallen.
Dann wird auch bekannt, welche weiteren der neun derzeitigen Zeitzonen zwischen Kaliningrad und Wladiwostok abgeschafft werden. Bereits zum 28. März 2010 "verschwanden" Samara- (UTC+4 h) und Kamtschatka-(UTC+12 h)Zeit.
 
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AW: Neues aus Russland

In seiner jüngsten Umfrage hat das russische Meinungsforschungsinstitut LEWADA ermittelt, dass Staatspräsident Medwedjew und Premier Putin momentan in der russischen Bevölkerung annähernd gleich populär sind. Auch wenn jetzt Präsidentschaftswahlen wären, kämen sie auf einen nahezu identischen Wähleranteil.
Nur vor kurzen hatte hier Putin die Nase mehr als deutlich vorn.
Durch die Ablösung des Moskauer Bürgermeisters Juri Luschkow, die angestrebte Polizeireform und seine deutlich Absage an die allgegenwärtige Korruption habe Medwedjew deutlich an Profil gewonnen, sein Engagement in der Frage der Lebensmittelpreise, der Mieten und Preise für Kommunaldienstleistungen und seine Sorge um die Renten rechnen ihm die Wähler hoch an.
Ein Mehrheit der Befragten bevorzugt an der Spitze des Landes aber eine „Person der harten Hand“, den kompromisslosen Macher, als der Putin gilt, während Medwedjew als Person des gesellschaftlichen Dialogs, des Ausgleichs, als Präsident einer Bürgergesellschaft angesehen wird.
Noch aber halten die Befragten Spekulationen über die Präsidentschaftswahlen für verfrüht. Dennoch spricht sich nunmehr erstmals eine Mehrheit dafür aus, dass die bestehende Machtkonstellation, das sogenannte „Tandem“, in seiner jetzigen Form fortbestehen möge. Der liberale Medwedjew genieße im Ausland großes Ansehen, dies binde Putin und seiner Umgebung die Hände in innenpolitischen Fragen.
Zahlen und Einzelheiten
 
AW: Neues aus Russland

Während bereits gestern der japanische Außenminister den Botschafter der RF im Kaiserreich Michail Belyi einbestellt hatte, rief Japan heute zeitweise seinen Botschafter aus Moskau ab.
Japan protestiert damit gegen den Besuch des russischen Staatspräsidenten Dmitri Medwedjew in Kunashii, der südlichsten Insel der Kurilen. Tokio betrachtet dies als demonstrative Bekräftigung des russischen Anspruchs auf Kunashii, Etorofu, Shikotan und die Habomai-Inseln. Die Kurilen waren 1945 von der UdSSR am Ende des 2. Weltkrieges besetzt worden, unter Bezug auf ein Handelsabkommen von 1955 beansprucht Japan die o. g. Inseln als sogenannte Nördliche Territorien zurück.
In den 1990er Jahren hatte Boris Jelzin schon einmal die Bereitschaft zum Verzicht auf diese Inseln bekundet, doch wurde dies von seinen Nachfolgern auch unter dem Druck nationalistischer russischer Kreise wieder verworfen worden.
Japan strebt nun ein Gipfeltreffen zwischen Medwedjew und dem japanischen Premier Naoto Khan am Rande des APEC-Gipfels am 13./14. November in Yokohama an, doch hat Russland dem heute noch nicht zugestimmt.
 
AW: Neues aus Russland

Der Russische Industrie- und Unternehmerverband (RSPP) hat wesentliche Veränderungen im russischen Arbeitsgesetzbuch vorgeschlagen. Dazu gehören:
  • zusätzliche Befristungsmöglichkeiten für Arbeitsverträge mit Ungelernten, Berufsfremden und Rentnern;
  • die 60 h - Arbeitswoche als Regelarbeitszeit;
  • Verringerung der gesetzlichen Kündigungsfrist auf einen Monat;
  • Neubestimmung des Begriffs "Tele-Arbeit";
  • für Studierende bezahlte Freistellungen nur noch, wenn sie im Auftrag des Unternehmens studieren;
  • grundätzlich nur befristete Arbeitsverträge mit Jung-Gesellen und HS/FS/FHS-Absolventen, d. h. Berufseinsteigern;
  • Befristung von Arbeitsverträgen auf ein Jahr möglich;
  • 60 Jahre als Regelaltersgrenze für Arbeitsverträge, danach Anspruch auf volle Altersrente;
Der Verband ist der Auffassung, dass die bereits 2002 vorgenommenen Flexibilisierungen des Arbeitsmarktes keine spürbaren Effekte gebracht hätten.
Die Föderation Unabhängiger Gewerkschaften (FNRP) nahm hierzu bisher keine Stellung, ihr liege das Papier noch nicht schriftlich vor.
Ohnehin müssten sich an den Verhandlungen darüber auch das Gesundheits- und das Arbeitsministerium beteiligen.
 
AW: Neues aus Russland

Russland feiert heute seinen Nationalfeiertag, den Tag der Einheit des Volkes. Es ist der letzte gesetzlich arbeitsfreie Feiertag des Jahres.
Beschlossen im Dezember 2004 trat er ab 2005 an die Stelle des „Tages der Verständigung und des Friedens“, den man jährlich als Staatsfeiertag am 7. November beging. Da dieser jedoch in der Bevölkerung mehrheitlich und bewusst als Tag der Oktoberrevolution 1917 begangen wurde, drängten die russisch-orthodoxe Kirche und eine Mehrheit in der Staatsduma aus politischen Gründen auf ein anderes Datum als gesamtrussischen Feiertag.
Man wählte dafür den 4. November, an diesem Tag hatte sich die polnische Garnison von Moskau 1612 endgültig dem russischen Volksheer unter Führung des Nishni Nowgoroder Kaufmanns Kusma Minin und des Fürsten und Herrführers Dmitri Poscharski ergeben.
Dieses Datum beendete die sogenannte Smuta, die „Zeit der Wirren“, die nach dem Tod Iwan IV. seit 1605 mit der Eroberung Moskaus durch das Königreich Polen begonnen hatte. Unterschiedliche Personen erhoben danach Ansprüche auf den Zarenthron.
1613 wurde dann mit Michail I. Romanow der erste Zar dieser Dynastie von der Heiligen Synode der russisch-orthodoxen Kirche gewählt, was deren Stellung als Staatskriche manifestierte.
Um den Feiertag gab es auch einen Kalenderstreit (julianischer Kalender, polnisch-gregorianischer Kalender, gregorianischer Kalender unserer Zeit), zudem war der 4. November bereits 1649 durch Zar Alexander Michailowitsch als „Tag der Einheit des Volkes“ zum Feiertag des Imperiums erklärt worden, den er zeitgleich mit dem Tag der Gottesmutter von Kasan als einem der wichtigsten Feiertage der russisch-orthodoxen Kirche begehen wollte.
Sowohl in der russischen Öffentlichkeit wie auch im Ausland wird zugleich aufmerksam registriert, dass großrussische, rechtsnationalistische und ultrakonservative Gruppierungen den Tag landesweit für Aufmärsche unter dem Oberbegriff „Russischer Marsch“ nutzen.
Aber der 7. November blieb den Russen erhalten als „Tag des russischen Waffenruhms“, an ihm findet traditionell eine Militärparade statt, mit der – 1995 beschlossen – an den 7. November 1941 erinnert werden soll, an dem ungeachtet der Bedrohung Moskaus durch die Wehrmacht eine besonders bemerkte Militärparade auf dem Roten Platz stattfand.
Viele, die einmal Moskau besucht haben, kennen Minin und Poscharski. Das Denkmal auf dem Roten Platz vor der Kathedrale Basilius des Seligen (auch Mariä-Schutz-und-Fürbitte-Kathedrale am Graben), inoffiziell Basilius-Kathedrale, stellt sie dar.
 
AW: Neues aus Russland

Den Macht-Habern im Kreml ist wahrscheinlich nichts Unmenschliches fremd ...:dontknow:
Da unterscheiden sich die Machthaber im Kreml nicht von den Machthabern in anderen Festungen dieser Welt. Und von Dir oder mir. Aber wollen wir unbedingt und ausdrücklich betonen, dass uns auch Unmenschliches nicht fremd ist?:cool:
 
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AW: Neues aus Russland

Erneut ist in Russland ein Journalist in Russland nur knapp dem Versuch entronnen, ihn umzubringen.
Spät in der Nacht zum gestrigen Sonnabend wurde in Moskau, in der ul. Pjatnizkaya, im Hof seine Hauses, in dem er zur Miete wohnt, der Journalist Oleg Kaschin, Mitarbeiter der Zeitung Kommersant, von Unbekannten überfallen und lebensgefährlich verletzt. Er erlitt einen schweren Schädelbasisbruch, ihm wurden beide Beine mehrfach gebrochen, ähnliches geschah mit den Händen.
Das Opfer liegt noch im Koma auf einer Intensivstation und musste am Nachmittag operiert werden.
Kaschin hatte sich einen Namen mit kritischen Recherchen und Reportagen zu Jugendorganisationen, über die Opposition und den Geschehnissen um den Wald in Chimki bei Moskau gemacht.
Beobachter gehen von versuchtem Mord aus, der wie üblich von interessierten Dritten "in Auftrag gegeben" wurde.
 
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