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Negatives Bild der Naturwissenschaft

scilla schrieb:
die technisch gewonnenen Daten ergänzen nur das,
was ich auf althergebrachte Art und Weise in Erfahrung gebracht habe,
mehr nicht

Falsch gedacht, scilla, denn es gibt viele Dinge, die der Mensch nie in Erfahrung gebracht hätte, würde er sich nicht der Technik bedient haben! Muzmuz hat das bereits an einem Beispiel erläutert, und ich schliesse mich seiner Ansicht an.

Du unterschätzt die Bedeutung der Technik.

Im Übrigen solltest Du schon erläutern, was "althergebrachte Art und Weise" heisst.

Gruss
Hartmut

P.S.:
Generell wäre es der Diskussion förderlich, wenn Du nicht nur Satzfragmente verstreuen würdest.
 
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Hallo Muzmuz,
Hallo Hartmut!


Ihr beide wisst,
daß es Mediziner gibt,
die mit Heilpflanzen arbeiten.
das Wissen um diese Heilpflanzen ist uralt
und wurde GÄNZLICH OHNE MIKROSKOP gewonnen

Ihr beide wisst auch,
daß es Mediziner gibt,
die mit Energiesträngen arbeiten.
das Wissen um diese Energiestränge ist uralt
und wurde GÄNZLICH OHNE MIKROSKOP gewonnen

wenn nun ein Mediziner durch das Mikroskop schaut
und dort es etwas findet,
was er für die Krankheitserreger hält,
dann ERGÄNZT dieses neue Wissen nur das althergebrachte Wissen,
wenn es darum geht
die THERAPIE zu bestimmen

nächstes Beispiel:

um bessere Nutzpflanzen zu bekommen,
kann man
1) Gentechnik betreiben
2) klassisch weiterzüchten
3) gezielt alte Sorten sammeln und einkreuzen
4) gezielt nach wilden Sorten suchen und diese einkreuzen
5) standortangepasste Mischkulturen entwickeln

eigentlich hat jeder dieser Ansätze GLEICH VIEL Steuergelder verdient,
doch wer schreit am lautesten?
 
Zuletzt bearbeitet:
also ich würde nicht sagen, dass ein baum nur eine ergänzung des samens, aus dem er entsprang, sei
ich sehe mich in meiner gesamtheit nicht nur als ergänzung der befruchteten eizelle, die ich einmal war
ebensowenig, wie ich das universum in seiner heutigen existenz als ergänzung des urknalles sehe

eine ergänzung stellt die füllung der lücken einer gesamtheit abseits des großteiles bzw des kernes dar
wenn ich etwas ergänzendes erwähne, habe ich den hauptteil schon vorher geschrieben, aber etwas kleines, ergänzendes, fehlt noch zur gesamtheit

die medizin der letzten 4 jahrhunderte übersteigt aber in umfang und intensität jene der tausenden jahre davor um ein vielfaches
diesen hauptteil lediglich als "ergänzung" zu bezeichnen, halte ich für unangemessen

ich halte auch nicht ein buch für die ergänzung des vorwortes

lg,
Muzmuz
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen!

Vorerst einmal: Ich denke auch, dass Wissenschaft und Technik zusammen gehören.
Jedoch finde ich passt Muzmuzs Beispiel mit Hard- und Software nicht allzu gut. Meines Erachtens sind nämlich beides Arten von Technik.

Ich würde sagen, Wissenschaft ist die bloße Erforschung von Gesetzmäßigkeiten. Zum Beispiel die Gesetzmäßigkeit des Magnetisums oder die der Schwerkraft. Die Technik verstehe ich dann als eine Form der Nutzung des Wissens über diese Gesetzmäßigkeiten. So wäre zum Beispiel der Kompass die Technik, und die Lehre über den Magnetismus die Wissenschaft dazu.

Wissenschaft und Technik gehören insofern zusammen, als die Wissenschaft die Technik erklärt und die Technik die Wissenschaft umsetzt.

Des Weiteren laufen beide analog zueinander. Einerseits kann uns die Technik zum Wissen (bzw. zur Wissenschaft) führen und andererseits kann Wissen zur Technik führen. Beides ist schon vorgekommen und wird weiter vorkommen.

Ich bin der Meinung, dass es unsinnig ist, die Wissenschaften als schlecht hinzustellen. Die Wissenschaft liegt in der Natur des Menschen. Sie ist praktisch der Ausdruck unseres Strebens nach Wahrheit und ist die Folge unserer natürlichen Lehrnprozesse.

Nicht unsinnig erachte ich jedoch eine Diskussion über Gutes und Schlechtes der Technik. Technik kann man zu verschieden Zwecken nutzen, wie man eben Wissen auf verschiedene Arten nutzen kann.
Meine persönliche Meinung ist, dass uns die Technik Schlechtes und Gutes gebracht hat, wobei ich denke, dass das Gute überwiegt.

scilla schrieb:
die technisch gewonnenen Daten ergänzen nur das,
was ich auf althergebrachte Art und Weise in Erfahrung gebracht habe,
mehr nicht

Das stimmt gewiss nicht. Zum Beispiel haben technisch gewonne Daten am Ende des 19. Jahrhunderts gezeigt, dass sich das Licht immer gleichschnell bewegt, wider aller menschlichen Erfahrungen. Erst auf diesen technischen Daten aufbauend hat Einstein die Relativitätstheorie erdacht. Das zeigt eindeutig, wie wir durch Technik zu Wissen gelangen.

mfg
Ben
 
Zusätzlich angefügt:
Die gesamte Nutzung der Elektrizität, wie wir sie heute kennen, wäre ohne technische Versuche nie gelungen. Erst technische Versuche zeigten uns gewisse Gesetzmäßigkeiten, die wir ohne technische Hilfsmittel nie in Erfahrung gebracht hätten und somit bis heute nicht nutzen könnten!
 
Robin schrieb:
Ist es nicht an der Zeit, uns mit der Naturwissenschaft entgültig anzufreunden? Ist es nicht die Institution, die uns wirklich Fortschritt gebracht hat - im Gegensatz zu den Utopien, den Religionen, der Politik - vielleicht sogar der Kunst?
Und sollten nicht Philosophen und Denken sich mehr auf die Wissenschaft zubewegen - statt sich in Spiegelfechterei von ihr abzugrenzen?
Die Ausgangsfragen möchte so beantworten.

Ich habe mich mit den Naturwissenschaften angefreundet. Sie sind nett. Einige Sachen finde ich sogar super interessant andere weniger. Ich bin dankbar für den "Fortschritt", mit den uns die Wissenschaften und die Wirtschaft beschenkt, aber die Wissenschaften befriedigen nicht meine geistigen Grundbedürfnisse. Dies kann eine Religion, Philosophie oder ein Mix aus beiden besser, finde ich. Wir sollten die Naturwissenschaften nicht wichtiger machen als moralische Dinge. Dies ist meine bescheidene Meinung.

Was hat mir die Naturwissenschaft hinsichtlich Glaube, Liebe und Hoffnung zubieten? Daher auch die Kritik an die Naturwissenschaften. Ich vermute, dass einige versuchen sie als Ersatzreligion zu missbrauchen und dabei ent-täuscht werden.

Die dritte Frage fände ich umgekehrt viel interessanter.
Und sollte sich nicht die Wissenschaft mehr auf die Philosophen und Denkern zubewegen, da sie in ein paar Jahrzenten an ihre Grenze stossen wird (persönliche Verwmutung) und dann sind gute philosophische Antworten gefragt gefragt.
 
Zuletzt bearbeitet:
fusselhirn schrieb:
Und sollte sich nicht die Wissenschaft mehr auf die Philosophen und Denkern zubewegen, da sie in ein paar Jahrzenten an ihre Grenze stossen wird (persönliche Verwmutung) und dann sind gute philosophische Antworten gefragt gefragt.


Hallo Fussel, altes Hirn!

Nun, dazu gab es eine Diskussion hier zu einer Diskussion zwischen dem Wissenschaftler Singer und dem Philosophen Nieda-Rümelin. Hier war es eindeutig der Philosoph der in verteidigende Abwehrhaltung ging und empört den Wissenschaftler zurechtwies, sich nicht in philosophische Belange zu mischen.
Im Spiegel erschien kurz darauf ein weiterer Artikel eines Philosophen (zum Selben Thema: freier Wille) - gleichfalls höchst beleidigt und höchst zurechtweisend. UNd dabei, wie ich fand, übrigens erstaunlich inkonsistent.

Hier könnte es sich natürlich um spektakuläre, medial zugespitzte Einzelfälle handeln.
:)
 
Hallo Robin!

Ich denke, bei solchen Streitgesprächen geht eher, um die Menschen, die sich behaupten und profilieren wollen.

Ich denke, die beiden Bereiche sind wie in einer "Ehe" miteinander verbunden. Man kann mit einander streiten oder man kann zusammenarbeiten. Eine gute Zusammenarbeit ergibt mehr als die abgegrenzten Ergebnissen aus den einzelnen Bereichen. Verstehst du mich?
Beispiel: freier Wille
Ich habe den Artikel im Spiegel nicht gelesen, aber ich persönlich vertraue auf die Naturwissenschaften, das sie herausfindet, was eine freier Wile ist und wie er funktioniert. Das ist ihre , hmmm, Kernkompetenz. Aber ich glaube, nicht das sie mir sagen kann und will, wie ich im täglichen Leben damit umzugehen habe oder wie ich meine Kinder erziehen, die leider ( :) ) auch ihren freien Willen haben.

Meine Text bezog sich aber eher auf Fragen, die die NW ( zur Zeit?)nicht klären kann. Zum Beispiel:
Was ist wahrscheinlicher, das etwas schon ewig existiert oder etwas aus dem Nichts entstanden ist? Und trotzdem existieren wir, oder?
Es sind bereiche in denen auch die NW nur spekuliert und da sollte man den anderen Bereichen auch ihre Kompetenzen zugestehen, finde ich.

Eine persönliche Einstellung zur NW:
Die wissenschaftliche Erforschung der Natur ist die größte Lobpreisung an ihren Schöpfer(Wer oder was auch immer), die man sich vorstellen kann. Denn erst wenn wir die Natur verstehen, können wir erst verstehen, wie genial der Erdenker gewesen sein muss.

lg,
Fusselchen
 
wenn jemand einen Text schreibt,
dann wird er zuvor recherchieren

dieser jemand wird sich freuen,
wenn es zum Thema auch technisch-physikalische Informationen gibt
und diese daher auch verwenden

entscheidend ist nun,
daß Texte schreiben eine andere Art von Tätigkeit ist,
als physikalisch zu experimentieren

nun muss niemand einen Text schreiben,
es reicht auch,
wenn sich jemand ein Themengebiet anzueignen versucht
und daher in seinem Gehirn zu strukturieren beginnt

auch diese Art des logischen Zergliederns und wieder Zusammenfügens
ist eine andere Art von Tätigkeit
als physikalisch zu experimentieren

falls sich nun jemand NUR für die physikalisch-technischen Erkenntnisse interessiert,
dann schreibt bzw. strukturiert sich dieser jemand im besten Fall eine Bedienungsanleitung,
die zwischen Gebrauch und Mißbrauch nicht unterscheidet


Hallo Robin!

Ich denke, bei solchen Streitgesprächen geht eher, um die Menschen, die sich behaupten und profilieren wollen.

da hast Du den richtigen angesprochen
 
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Benjamin schrieb:
Einerseits kann uns die Technik zum Wissen (bzw. zur Wissenschaft) führen und andererseits kann Wissen zur Technik führen. Beides ist schon vorgekommen und wird weiter vorkommen.

Hallo Ben,

für die Periode der "Industriellen Revolution", also etwa des 19. Jahrhunderts, war es typisch, dass die Technik zum Wissen führte. Zum Beispiel gab es erst Dampfmaschinen, bevor sich die Thermodynamik als wissenschaftliche Disziplin der Physik etablierte. Und es gab elektrische Motoren und Generatoren, ehe Maxwell seine Gleichungen des Elektromagnetismus formulierte.

Im 20. und 21. Jahrhundert leben wir in der Periode der "Wissenschaftlich-Technischen Revolution". Hierfür ist es typisch, dass ohne wissenschaftlichen Vorlauf kaum wesentliche technische Neuerungen möglich sind. Ein markantes Beispiel dafür ist die Kernenergetik.

Ich glaube, dass die Zeit des individuellen, technisch begabten und autodidaktischen Tüftlers, der bahnbrechende Erfindungen macht, endgültig vorbei ist.

Gruss
Hartmut
 
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