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Lösung für das Sisyphos Problem

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Und ob Sissyphos ein glücklicher Mensch wäre hängt wiederum von dessen individuellen psyschologischen Eigenschaften und Konstitutionen ab. Ein Faktor der meines Erachtens in der Sissyphos Debatte nicht berücksichtigt wird.

Der anonyme Schreiber

Das ist wahr. Geht man von einem prototypischen Menschen aus, der da Mittel aller charakterlichen Ausprägungen in sich trägt, dann wird er wohl eher weniger auf eine Flucht oder einen Ausweg aus sein. Gibt man ihm mehr Gleichmut, dann erst recht. Aber es gibt eben auch die andere Seite: Die der Sturheit wie Marco22 meint, die des Erfindergeistes und andere, die ihn seine Lage nicht akzeptieren lassen.

Ich denke daher, dass man Sisyphos nicht als Durchschnittsperson sehen sollte, sondern als Hülle, in die man jeden Charakter (und jede Erfahrungs-Prädispositionskombination) hineindenken kann den es gibt. Was würdest du in Sisyphos Hülle machen? Was würde jemand anderes in dessen Hülle tun? In dieser Perspektive stellt sich dann u.a. die Frage, wie viele ausbrechen wollten, wer es schaffen würde und was es dafür braucht, bzw. für das Gegenteil.
 
Das ist wahr. Geht man von einem prototypischen Menschen aus, der da Mittel aller charakterlichen Ausprägungen in sich trägt, dann wird er wohl eher weniger auf eine Flucht oder einen Ausweg aus sein. Gibt man ihm mehr Gleichmut, dann erst recht. Aber es gibt eben auch die andere Seite: Die der Sturheit wie Marco22 meint, die des Erfindergeistes und andere, die ihn seine Lage nicht akzeptieren lassen.

Ich denke daher, dass man Sisyphos nicht als Durchschnittsperson sehen sollte, sondern als Hülle, in die man jeden Charakter (und jede Erfahrungs-Prädispositionskombination) hineindenken kann den es gibt. Was würdest du in Sisyphos Hülle machen? Was würde jemand anderes in dessen Hülle tun? In dieser Perspektive stellt sich dann u.a. die Frage, wie viele ausbrechen wollten, wer es schaffen würde und was es dafür braucht, bzw. für das Gegenteil.
Vielleicht kennt er einfach nur kein Ende,setzt Kommas statt Punkte.:blume2:
 
Das ist wahr. Geht man von einem prototypischen Menschen aus, der da Mittel aller charakterlichen Ausprägungen in sich trägt, dann wird er wohl eher weniger auf eine Flucht oder einen Ausweg aus sein. Gibt man ihm mehr Gleichmut, dann erst recht. Aber es gibt eben auch die andere Seite: Die der Sturheit wie Marco22 meint, die des Erfindergeistes und andere, die ihn seine Lage nicht akzeptieren lassen.

Ich denke daher, dass man Sisyphos nicht als Durchschnittsperson sehen sollte, sondern als Hülle, in die man jeden Charakter (und jede Erfahrungs-Prädispositionskombination) hineindenken kann den es gibt. Was würdest du in Sisyphos Hülle machen? Was würde jemand anderes in dessen Hülle tun? In dieser Perspektive stellt sich dann u.a. die Frage, wie viele ausbrechen wollten, wer es schaffen würde und was es dafür braucht, bzw. für das Gegenteil.

Die ganze Sissyphos Geschichte ist sowieso eher Käs, den irgendein mit dem Leben unzufriedenes Gemüt sich zurechtinterpretiert hat. Dies beziehe ich insbesondere auf die Aussage von Camus gemäß Sissyphos als ein glücklicher Mensch vorzustellen sei ! Außerdem wäre denkbar, dass sich Sissyphos einfach weigert den Fels zu rollen, sofern er Handlungsfreiheit hätte

Das Leben ist tatsächlich hart und für viele wäre es wohl angenehmer gar nicht erst zu existieren ! Doch irgendwie ist es absurd der scheinbare Absurdität mit noch mehr Absurdem zu begegnen. Und dies tat meines Erachtens Camus indem er den Zustand des reinen Seins ohne subjektiven Sinn als Optimalzustand darstellte.

Mit der gleichen Berechtigung könnte man sagen, das Leid eines depressiven sei unrelevant, da sich dieses nur in seinem Sinn Horizont abspielt und objektiv kein Grund für Leiden bei körperlicher Gesundheit besteht. Es ist aber durchaus denkbar, dass eine in Industrienationen lebende depressive Person in der Hülle von Sissyphis weniger Symptomatik für Unzufriedenheit aufweist, als in ihrem bisherigen Leben, da der Kampf mit dem Fels ihre Verzweiflung nach hinten schiebt !

Es ist also möglich, dass es für das Gemüt günstiger sein kann einen Fels auf einen Berg zu rollen, als im Luxus zu leben. Aber auf Dauer wird natürlich auch das Rollen monoton und wird aufs Gemüt gehen. Ein Satiriker von Ranges Bernie könnte vielleicht mit einem Hochfunktionalen Grinsen sagen " We are all Sisyphos and role that ", aber was bringt dieser rechtlich nicht belangbare Einwurf, als Erkentnis, dass der Sinn der Vorgänge in der Welt absurd erscheint :ironie:, wobei mir diese Art von Absurdität weit angenehmer ist , als das viele destruktive in der Welt !

Zu guter Schluss will ich dich fragen kanimmo, was du mit Gegenteil der jeweiligen Perspektive meinst ?

Der ? Schreiber
 
Zuletzt bearbeitet:
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» Die Entgegensichtweise der Gegenwart in der Gegen-Gegenwart
fällt mit der Wart als Aussicht zusammen,
sobald die Einsicht zu spät kommt.
«
(von Bernhard Layer)

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» Die Entgegensichtweise der Gegenwart in der Gegen-Gegenwart
fällt mit der Wart als Aussicht zusammen,
sobald die Einsicht zu spät kommt.
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(von Bernhard Layer)

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Wie kann eine Einsicht zu spät kommen,die Einsicht ist doch schon später,was z.b ein Fehlverhalten wäre.
Also,entweder sie ist da oder nicht,denk ich mal,oder reitet die Einsicht nicht auf der Vergangenheit herum:dontknow:
 
Wie kann eine Einsicht zu spät kommen,die Einsicht ist doch schon später,was z.b ein Fehlverhalten wäre.
Achtung: Ein Fehlverhalten ist zuerst - als Vorahnung - immer negativ und damit (vorgedanklich) 'früher' (!) :)
(siehe hierzu auch die Diskussion zum 'freien' Willen, welcher auch 'fehlen' kann oder 'frembestimmt' ist).

Die Einsicht trifft zuerst aber immer auf positives Denken in der Gegenwart - und damit trifft sie auf eine ganz andere 'Baustelle als Schlaustelle'. :)

Diese 'Stelle' des (neuen) Denkens - (be-)trifft subjektiv nicht nur das 'kleine ich' (bewusst), sondern auch das 'große ICH' (unbewusst); Letzteres darf als 'mesophysische Lebenswand' zu verstehen sein, welche ein sich selbst konstituierendes, kollektiv - in naturgeistigen 5 Sinnen - verstehbares (Lebend-)Prinzip beinhaltet!

Das 'große ICH' weist somit einen selbstwidersprüchlichen Zugang zum 'EIN-ENDEN' Unterbewusstsein in einer (minimalen) Zeitdifferenz auf und ermöglicht - bei Kenntnis der BuR - als die eine Bewusstseins-unabhängige Realität - im tertium datur durch etwas Drittes - in der WART - verstanden zu 'werden', ---also etwas 'später'.... :)

Was denk'ste? - Könnte man heute noch - oder schon wieder - den Groschen fallen hören, den es längst nicht mehr gibt, weil er als Anleihe doch eigentlich unsterblich bleibt?
:lachen:

So gesehen kann es auch von großem Vorteil sein, wenn subjektive Einsicht 'zu spät' kommt, sich zum Beispiel an einem 'Fehlverhalten Anderer' - wie hier dem Sisyphos-Problem - ja gar nicht wirklich beteiligt zu haben! ;)

Bernies Sage (Bernhard Layer)
 
Zuletzt bearbeitet:
Achtung: Ein Fehlverhalten ist zuerst - als Vorahnung - immer negativ und damit (vorgedanklich) 'früher' (!) :)
(siehe hierzu auch die Diskussion zum 'freien' Willen, welcher auch 'fehlen' kann oder 'frembestimmt' ist).

Die Einsicht trifft zuerst aber immer auf positives Denken in der Gegenwart - und damit trifft sie auf eine ganz andere 'Baustelle als Schlaustelle'. :)

Diese 'Stelle' des (neuen) Denkens - (be-)trifft subjektiv nicht nur das 'kleine ich' (bewusst), sondern auch das 'große ICH' (unbewusst); Letzteres darf als 'mesophysische Lebenswand' zu verstehen sein, welche ein sich selbst konstituierendes, kollektiv - in naturgeistigen 5 Sinnen - verstehbares (Lebend-)Prinzip beinhaltet!

Das 'große ICH' weist somit einen selbstwidersprüchlichen Zugang zum 'EIN-ENDEN' Unterbewusstsein in einer (minimalen) Zeitdifferenz auf und ermöglicht - bei Kenntnis der BuR - als die eine Bewusstseins-unabhängige Realität - im tertium datur durch etwas Drittes - in der WART - verstanden zu 'werden', ---also etwas 'später'.... :)

Was denk'ste? - Könnte man heute noch - oder schon wieder - den Groschen fallen hören, den es längst nicht mehr gibt, weil er als Anleihe doch eigentlich unsterblich bleibt?
:lachen:

So gesehen kann es auch von großem Vorteil sein, wenn subjektive Einsicht 'zu spät' kommt, sich zum Beispiel an einem 'Fehlverhalten Anderer' - wie hier dem Sisyphos-Problem - ja gar nicht wirklich beteiligt zu haben! ;)

Bernies Sage (Bernhard Layer)
Wir haben den Groschen früher auf den Boden geklebt und zugeschaut:clown2:
 
Die ganze Sissyphos Geschichte ist sowieso eher Käs, den irgendein mit dem Leben unzufriedenes Gemüt sich zurechtinterpretiert hat. Dies beziehe ich insbesondere auf die Aussage von Camus gemäß Sissyphos als ein glücklicher Mensch vorzustellen sei !

Da bin ich einer Meinung mit dir. Camus Interpretation hat mich erschreckt.


Außerdem wäre denkbar, dass sich Sissyphos einfach weigert den Fels zu rollen, sofern er Handlungsfreiheit hätte

Klar kann er das. Dann aber ist er ewig gefangen.


Das Leben ist tatsächlich hart und für viele wäre es wohl angenehmer gar nicht erst zu existieren ! Doch irgendwie ist es absurd der scheinbare Absurdität mit noch mehr Absurdem zu begegnen. Und dies tat meines Erachtens Camus indem er den Zustand des reinen Seins ohne subjektiven Sinn als Optimalzustand darstellte.

Genau das ist auch mein Kritikpunkt. Ich denke nicht, dass es sich dabei um einen wünschenswerten Zustand handelt, sondern dass es zermürbend ist und das empfundene Glück beim heruntergehen ein Eskapismus ist, um sich keine weiteren Gedanken mehr machen zu müssen. Man ergibt sich seinem Schicksal und macht sich zum Sklaven höherer Mächte. Das ist - Camus war ja Sozialist - nicht gerade konsistent mit jenen Idealen, die er selbst vertrat.

Mit der gleichen Berechtigung könnte man sagen, das Leid eines depressiven sei unrelevant, da sich dieses nur in seinem Sinn Horizont abspielt und objektiv kein Grund für Leiden bei körperlicher Gesundheit besteht. Es ist aber durchaus denkbar, dass eine in Industrienationen lebende depressive Person in der Hülle von Sissyphis weniger Symptomatik für Unzufriedenheit aufweist, als in ihrem bisherigen Leben, da der Kampf mit dem Fels ihre Verzweiflung nach hinten schiebt !

Absolut. Es nennt sich auch "in seine Arbeit eingraben". Soll aber nicht so gesund sein ;-)

In dieser Perspektive ist es auch unsinnig anzunehmen, dass der Mensch vor allem von seiner Umwelt geprägt wird. Vielmehr sind wir es, die mit unseren mentalen und vermutlich genetischen Dispositionen die Umwelt prägen. Unsere Grenzen in dieser Hinsicht finden wir letztlich nur dann, wenn uns unser Vorstellungsvermögen im Stich lässt, wir also vor einem Problem stehen, für das wir nicht bereit sind, so weit in neuen Pfaden zu denken, dass wir es nicht lösen oder umgehen können.


Es ist also möglich, dass es für das Gemüt günstiger sein kann einen Fels auf einen Berg zu rollen, als im Luxus zu leben.

Möglich, ja.

Aber auf Dauer wird natürlich auch das Rollen monoton und wird aufs Gemüt gehen

Das widerspricht sich aber teilweise mit dem vorigen Satz: Wenn es zum Gemüt passt, dann wird das ewige Rollen nicht monoton, sondern die Person tatsächlich glücklich machen. Meine Fragen dazu wären: Gibt es ein solches Gemüt überhaupt (vermutlich?) und was ist mit Menschen, die nicht dieses Gemüt haben? Wie leitet sich die Rechtfertigung ab, eine Politik zu fahren, die all jene mit dem passenden Gemüt dem Glück näherbringt, aber bei allen anderen zu Ausweichreaktionen führt (im Sinne von das Problem lösen)? Gleichzeitig stellt sich auch die umkehrte politische Frage: Auf welchem Recht basiert die Befugnis, Personen die Monotonität des Rollens wegzunehmen, wenn diese sie mögen?


Ein Satiriker von Ranges Bernie könnte vielleicht mit einem Hochfunktionalen Grinsen sagen " We are all Sisyphos and role that ", aber was bringt dieser rechtlich nicht belangbare Einwurf, als Erkentnis, dass der Sinn der Vorgänge in der Welt absurd erscheint :ironie:, wobei mir diese Art von Absurdität weit angenehmer ist , als das viele destruktive in der Welt !

Wie definierst du Absurdität? In meinen Augen liegt diese nur in der Unergründbarkeit der Zukunft begraben. Und auch für Destruktivität ließe sich dies sagen, da nur dann zerstört wird, wenn die nächste Handlung in die Zukunft falsch ist und daher etwas kaputt geht.


Zu guter Schluss will ich dich fragen kanimmo, was du mit Gegenteil der jeweiligen Perspektive meinst ?

Der ? Schreiber

Ich nehme an, du beziehst dich auf den letzten Satz in meinem Zitat "In dieser Perspektive stellt sich dann u.a. die Frage, wie viele ausbrechen wollten, wer es schaffen würde und was es dafür braucht, bzw. für das Gegenteil."

Gemeint ist, was es braucht, damit jemand nicht ausbrechen will, sondern wie du schreibst das passende Gemüt hat für eine nie endende monotone Tätigkeit.[/quote]
 
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Nach Kant konnte man die Uhr stellen.z.b sei dies jetzt ein Argument dafür oder dagegen,ob Monoton gut ist:dontknow:
Wahrscheinlich irgend ein Freiheitsgefühl das gefangen in der Zeit ist:blume2:
Nietzsche sagte:Freiheit heißt nur das man keine neue Ketten mehr fühlt,heißt also,die alten Ketten wird es wohl geben,ob gefällt oder nicht:blume2:
 
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