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Lösung für das Sisyphos Problem

Was wenn der Berg aus reinem Granit besteht, und nicht abtragbar ist?

Gute Frage. Entweder man sucht sich ein Werkzeug mit dem es trotzdem geht, wie ichbinderichwar vorschlägt, oder vielleicht geht es auch, mit dem Stein ein paar Brocken wegzuschaben. Nichtzuletzt unterschreibe ich auch, dass der stete Tropfen jeden Stein (aus)höhlt.

Die Interpretation von Sisyphos Strafe als Aufgabe impliziert dazu auch, dass die Aufgabe lösbar ist. Dass also die Götter nicht Sisyphos bis in alle Ewigkeiten bestrafen möchen, sondern dass sie in Wahrheit den Berg abgetragen haben wollen.
 
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Die Interpretation von Sisyphos Strafe als Aufgabe impliziert dazu auch, dass die Aufgabe lösbar ist. Dass also die Götter nicht Sisyphos bis in alle Ewigkeiten bestrafen möchen, sondern dass sie in Wahrheit den Berg abgetragen haben wollen.

Wo steht, dass sie den Berg abgetragen haben möchte? :dontknow:
 
Es ist zwar nachzuvollziehen, worauf Camus mit dem Sissyphos Problem hinauswill. Doch sind die dahinterliegenden Überlegungen rein theoretischer Natur und der Mensch wäre in der Praxis unter den Umständen Sissyphos ´s nicht glücklich. Aber nun will ich erstmal kurz aufklären, worauf Camus mit der scheinbar absurden Aussage " Sissyphos sei glücklich " hinauswollte bzw. welche Botschaft er vermitteln wollte, oder hätte können.

Die Welt ist Produkt unserer Vorstellungen und Gedanken. Egal wie reich wir sind, wie viel Erfolg wir haben oder wie sehr wir in unseren Bedürfnissen befriedigt sind. Letzendlich zählt dies nichts ! Und dies aus dem Grunde, da jene Güter über die wir verfügen oder verfügen könnten und unser Glück bereichern nur in unserer Vorstellung von Wert sind. Rein theoretisch macht es keinen Unterschied sich vorzustellen in einem Schloss zu wohnen oder tatsächlich in einem Schloss zu wohnen. Denn wenn wir in einem Schloss wohnen, so ist es gemäß der Defintion unseres Gehirns etwas wertvolles. Aber letzlich ist es, wie aus oberen Gründen abzuleiten ist doch nichts. Auch Sissyphos könnte sich vorstellen in einem Schloss zu wohnen oder über ein Land zu regieren.

Aber Menschen brauchen in der Praxis vermultlich einen tatsächlichen Reiz von außen, um zufrieden auf äußere Güter zu reagieren. Wenn wir hungrig sind und uns vorstellen einen Burger zu essen, so macht es uns eher noch wilder, da wir einen richtigen Burger essen müssen, um vom Gehirn gemeldet zu bekommen man sei satt. Ebenso scheint es auch bei anderen Gütern zu sein. Eine Person die einsam ist und sich imaginäre Freunde vorstellt und diese sich als real existierend einredet, wird auf Dauer nur noch einsamer. Und diese Tatsachen lassen letzlich auch die fragwürdige Sissyphos Hypothese ad absurdum erscheinen.

Nun will ich auf das Argument von kannimo zurückkommen und vorwegnehmen, dass auch die Lösung aus psyschologischer Sicht keine Lösung wäre, sofern das Rollen des Steins kein anstrengender Marathonlauf wäre oder auf den Rücken gehen würde. Hätte Sissyphos den Fels auf dem Berg durch Tricks irgendwie in Balance gebracht, so wäre er immer noch an diesem Ort gefangen und würde vermutlich verzweifelt sein. Vielleicht wird er sich mit seiner Lage abfinden und hier kommt der Punkt. Wir Menschen sind tatsächlich in einer ähnlichen Lage wie Sissyphos der immer neue Tricks sucht um den Fels des Lebens zu balancieren, aber auch immer wieder rollen muss.

Die Welt ist Vorstellung des jeweiligen Individuums und nichts von dem, was als Welt erscheint existiert in der Form, wie sie dem Gehirn repräsentiert wird. Jede Weltanschauung ist einzig in der Interpretation des jeweiligen Denkenden vorhanden. Mitmenschen werden zwar als fühlende Menschen betrachtet, aber im Grunde ist es doch unergründlich ein anderen Mensch zu sein, als man ist.

Somit ist jeder genau genommen Gefangener seines Gehirns, welches eine reichhaltige Welt vorfindet und sich als Hauptakteuer sieht. Aber wenn wir bedenken, dass jemand anderes ebenfalls eine subjektive Wirklichkeit hat, kann dies zwar einen positiven ethischen Nebeneffekt haben, aber im Prinzip erkennen wir in diesem Moment, dass wir ähnlich dran sind, wie Sissyphos und unsere ganze Welt, die uns so vertraut ist und als Welt erscheint nur in uns existiert und außerhalb von uns wir die einzigen Bewohner dieser subjektiven Welt und ihrer Nebenakteuere sind .

Eigentlich müsste ich mit "ich" und nicht mir "wir" argumentieren, da die subjektiven Wirklichkeiten der vermutlich bewusstseinsfähigen Leser für micht und umgekehrt unergründlich sind . In philosophischen Diskussionen gehört sich die Ich Perspektive jedoch nicht und begünstigt nur den Egoismus des Lesers. Aber im Prinzip sind selbst jene Überlegungen außerhalb meiner Selbst nicht denkbar, da sie im Kopfe eines anderen aufhören in der Interpretationsform zu existieren !

Der Anonyme Schreiber
 
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Wo steht, dass sie den Berg abgetragen haben möchte? :dontknow:


Die Welt ist Produkt unserer Vorstellungen und Gedanken.. Rein theoretisch macht es keinen Unterschied sich vorzustellen in einem Schloss zu wohnen oder tatsächlich in einem Schloss zu wohnen. Denn wenn wir in einem Schloss wohnen, so ist es gemäß der Defintion unseres Gehirns etwas wertvolles. Aber letzlich ist es, wie aus oberen Gründen abzuleiten ist doch nichts. Auch Sissyphos könnte sich vorstellen in einem Schloss zu wohnen oder über ein Land zu regieren... Wenn wir hungrig sind und uns vorstellen einen Burger zu essen, so macht es uns eher noch wilder, da wir einen richtigen Burger essen müssen, um vom Gehirn gemeldet zu bekommen man sei satt... Eine Person die einsam ist und sich imaginäre Freunde vorstellt und diese sich als real existierend einredet, wird auf Dauer nur noch einsamer. Und diese Tatsachen lassen letzlich auch die fragwürdige Sissyphos Hypothese ad absurdum erscheinen.

Diese Gleichsetzung gilt aber nur, wenn du die Realität der Zukunft mit jener der Vergangenheit gleichsetzt. Daraus ergibt sich, dass Erfahrung und Erkenntnis nichts zählen und wir uns ausschliesslich die Zukunft ausmalen, wie sie uns gefällt. Sobald du die Realität der Vergangenheit als etwas anderes annimmst als die mögliche und unbestimmbare Realität Zukunft (oder die Zukunft nicht als Teil der Realität annimmst), dann werden die Unterschiede zwischen Vorstellung und Realität bei Schloss, Burger und imaginäre Freunde sehr wichtig und bestimmend. Die Vergangenheit als abgeschlossen und eindeutig determiniert gibt einem dann eine konkrete Vorstellung über die Unterschiede zwischen Vorstellung und Materialität. Ein Gefühl auf Basis dieser in der Vergangenheitsrealität liegenden Erfahrungen lässt einen nicht in die Falle laufen, dass alles nur "Vorstellungen und Gedanken" sind.

Hätte Sissyphos den Fels auf dem Berg durch Tricks irgendwie in Balance gebracht, so wäre er immer noch an diesem Ort gefangen und würde vermutlich verzweifelt sein.

Vielleicht wird er sich mit seiner Lage abfinden und hier kommt der Punkt.

Warum? Die Aufgabe ist erledigt. Er kann wieder gehen - oder vielleicht auch endlich sterben.

Abfinden muss er sich nur, wenn der Stein immer wieder nach unten rollt.

Wir Menschen sind tatsächlich in einer ähnlichen Lage wie Sissyphos der immer neue Tricks sucht um den Fels des Lebens zu balancieren, aber auch immer wieder rollen muss.

Sind wir das wirklich, oder reden wir uns das nur ein, weil wir die Realität der Vergangenheit ignorieren und sie mit der unbestimmten Zukunft gleichsetzen, was uns die Möglichkeit nimmt, auf Erfahrungen aus der Vergangenheit zurückzugreifen?

Die Welt ist Vorstellung des jeweiligen Individuums und nichts von dem, was als Welt erscheint existiert in der Form, wie sie dem Gehirn repräsentiert wird.

Nicht dann, wenn du die Komplexität abstrahierst und sich ausschliesslich auf die Unterkomplexität der Vergangenheit berufst. Denn in der Vergangenheit gibt es keine Komplexität, lediglich Beobachtungsineffizienzen.


Jede Weltanschauung ist einzig in der Interpretation des jeweiligen Denkenden vorhanden. Mitmenschen werden zwar als fühlende Menschen betrachtet, aber im Grunde ist es doch unergründlich ein anderen Mensch zu sein, als man ist.

Richtig. Aber keine Weltanschauung war einzig in der Interpretation des jeweiligen Denkenden vorhanden. Im Rückblick können wir Mitmenschen dazu auch eindeutig als fühlende Menschen erkennen und wir können Vergleiche über die eigenen Erfahrungen anstellen und diese mit jenen Erfahrungen aus der Vergangenheit von anderen vergleichen - also unseren gegangenen Pfad oder Teilsequenzen davon mit dem gegangenen Pfad oder Teilsequenzen von anderen Menschen.


Somit ist jeder genau genommen Gefangener seines Gehirns, welches eine reichhaltige Welt vorfindet und sich als Hauptakteuer sieht.

Das ist aber nur der Fall, wenn die Zukunft ein Teil der Realität bleibt. Denn in der vergangenheit gab es keine reichhaltige Welt, sondern nur einen Pfad mit je einer Lösung pro Schritt. Hauptakteur war jeder nur für seinen eigenen Pfad. Die Gefangenschaft im eigenen Gehirn bezieht sich immer nur auf die Zukunft, da wir diese nie kennen können, in der Vergangenheit aber finden wir Klarheit und Bestimmtheit.


Aber im Prinzip sind selbst jene Überlegungen außerhalb meiner Selbst nicht denkbar, da sie im Kopfe eines anderen aufhören in der Interpretationsform zu existieren

Nicht, wenn du dich ausschliesslich auf die Vergangenheit beziehst und - wie gesagt - die Realität im Augenblick der Gegenwart abschneidest. Les mal, was ich im Anfangspost verlinkt habe. Wenn du mit per PM deine E-mail gibst schick ichs dir für umme:)
 
habt ihr mal darüber nachgedacht, wie Sisyphos aus seinem Dilemma entkommen könnte, ohne dabei die Regeln zu brechen? Ich hätte hier eine ziemlich naheliegende Antwort:
Unmöglich. Es geht nicht darum es zu lösen. Es ist von Göttern in einem Mythos so bestimmt. Unveränderlich. Sonst könnte zb Prometheus doch einfach seine Arme an scharfen Kanten abschneiden und den skythischen Einöden entkommen, nicht?
Sisyphos ist dazu verurteilt den Felsbrocken hinaufzuschleppen. Er wird sich nicht abnutzen und es werden auch keine Steine zum ebnen daliegen!


Das vorgeblich angenehme Leben mit der Akzeptanz des Problems wird damit zur Ignoranz der veränderbaren Umstände - bzw. der Aufgabe, die es zu lösen gilt. Den Berg nicht abtragen ist in der Perspektive gleichzusetzen mit Prokrastination, da die Aufgabe nicht von selbst verschwindet.
Die Aufgabe ist keine. Sie ist eine Bestrafung. Außerdem: Ein Mythos wird nicht dazu verwendet um daraus wissenschaftlich zu lernen. Vor allem nicht aus einem unendlichen, isolierten Arbeitsprozess. Wir können, anders als beim Logos, nur hineininterpretieren. Wie Camus das gemacht hat.
 
Unmöglich. Es geht nicht darum es zu lösen. Es ist von Göttern in einem Mythos so bestimmt. Unveränderlich. Sonst könnte zb Prometheus doch einfach seine Arme an scharfen Kanten abschneiden und den skythischen Einöden entkommen, nicht?
Sisyphos ist dazu verurteilt den Felsbrocken hinaufzuschleppen. Er wird sich nicht abnutzen und es werden auch keine Steine zum ebnen daliegen!

Prometeus wurde von Herkules befreit, der den Adler tötete. In einer anderen Version, die ich noch aus der Schulzeit kenne wurden nicht Prometeus Arme abgehackt, sondern die Ketten gelöst, wobei ein Stück des Felses mit an den Fesseln gelassen wurde und er so frei war, während die Bedingung, für immer an den Fels gekettet zu sein einhalten konnte, aber eben trotzdem frei war unter der Einschränkung, dass er die Fesseln immer mit sich rumtragen musste. Auf Basis dieser Lösung habe ich mir die Lösung für das Sisyphos Problem ausgedacht, da es eben durchaus Teil dieser Mythenwelt ist, sich Auswege aus aus scheinbar aussichtslosen Situationen zu schaffen.

Die Aufgabe ist keine. Sie ist eine Bestrafung. Außerdem: Ein Mythos wird nicht dazu verwendet um daraus wissenschaftlich zu lernen. Vor allem nicht aus einem unendlichen, isolierten Arbeitsprozess. Wir können, anders als beim Logos, nur hineininterpretieren. Wie Camus das gemacht hat.

Mein Ziel ist die Interpretation. Für mich besteht die Interpretation der Lösung des Sisyphos Dilemmas in der Tatsache, dass wir mit der Realität in Verbindung stehen und diese gestalten können und nicht in unserem Gehirn und der Phantasiewelt gefangen sind wie Marco22 es weiter oben vertritt.
 
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Mein Ziel ist die Interpretation. Für mich besteht die Interpretation der Lösung des Sisyphos Dilemmas in der Tatsache, dass wir mit der Realität in Verbindung stehen und diese gestalten können und nicht in unserem Gehirn und der Phantasiewelt gefangen sind wie Marco22 es weiter oben vertritt.

Sei gegrüßt Kannimo,

Dein Lösungsansatz der freien Gestaltungsmöglichkeiten anhand der Gegenheiten die man vortrifft, führt aber letzlich wieder dazu, dass unsere Lage Ähnlichkeiten mit der von Sissyphos aufweist. Wobei problematisch ist, wie eine völlig freie Gestaltungsmöglichkeit erspringen soll, wenn auch die Motivation etwas zu verändern vom Gehirn kommt.

Somit haben wir, sofern unser Gehirn für jede unserer Handlungen und Gedanken verantwortlich ist, keinen Einfluss auf die Gestaltung der eigenen Realität. Jedoch besteht die hartnäckige Illussion selbst über auf den Lauf seines Lebens Einfluss zu haben. Sogar wenn man versucht durch philosophieren ein besseres Leben zu führen oder glücklicher zu sein, so ist dieses philosophieren determiniert durch diverse Zufälle und den jeweiligen Bedingungen denen man ausgesetzt ist , welche zum philosophieren führen.

Wobei verständlich ist, weshalb dies in der Praxis unter Umständen ungern eingestanden wird. Jemand der sich gerade in einer Krise befunden hat und wieder herausgefunden hat, wird eher dazu tendieren durch eigene Kraft dies erreicht zu haben, da sonst die Gefahr eines nicht beeinflussbaren Rückfalls bestehen könnte.

Genauso kann eine Person, die psyschologisch gebildet ist, und traumatischen Erfahrungen hatte und sich potentieller Langzeifolgen bewusst ist, nur schwer damit abfinden nun Schäden davon getragen zu haben, auf die sie keinen Einfluss hat und sich nicht aus eigener Kraft sich selbst heilen kann, sondern durch ihre Genetik und Umwelterfahrungen determiniert ist,wie sie dies verarbeiten wird.

Auch ein Mathe Student der in seiner Familie nur Hauptschüler hatte, wird sich eher sagen er habe durch eine eigene metaphysische Kraft dies erreicht und nicht durch positive Umwelt oder sich durch irgendwelche andere nicht beeinflussbare Faktoren und müsste nun bangen aufgrund der begrenzten entwickelbaren Intelligenz durch die Gene doch als Wissenschaftler zu scheitern.

Zu letztem Satz : Ich behauptete nicht wir seien in einer Phantasiewelt gefangen, sondern vielmehr unsere Interpretation der Welt ist nur in unserer Fantasie zu finden. Wenn wir auf die Welt blicken, so sehen wir diese eher aus der Perspektive eines Zuschauers in einem Theater. Außerhalb dieser Zuschauerperspektive hört jedoch diese Perspektive auf und existiert nicht mehr. Wenn wir im Fernsehen die Nachrichten sehen , so sind wir die Zuschauer und verknüpfen die Ereignise in der Welt mit unserem derzeitigen Lebenskontext. Die tatsächliche Lage sieht aber völlig anders aus.

Wer kann sich in das Weltbild einen Obdachlosen hineinversetzen, der grade den letzen Schluck seines Biers getrunken hat ? Wer kann sich in Raketen Kim hineinversetzen der ein Land regiert ? Obwohl man sich als einzelne Person kein Urteil über anderen Personen bilden kann, meint man dennoch die Welt aus der richtigen Perspektive zu sehen. Schaut man aber aufs einzelne Individuum, so muss die Welt anders sein, als man es sich vorstellt, da jeder die Welt aus seinen eigenen Augen sieht. Wobei die Wahrnehmungen grob gesehen aber ähnlich sein könnten. Wäre dies nicht so, wäre auch keine Kommunikation möglich.

Der Anonyme Schreiber
 
Zuletzt bearbeitet:
Sei gegrüßt Kannimo,

Dein Lösungsansatz der freien Gestaltungsmöglichkeiten anhand der Gegenheiten die man vortrifft, führt aber letzlich wieder dazu, dass unsere Lage Ähnlichkeiten mit der von Sissyphos aufweist. Wobei problematisch ist, wie eine völlig freie Gestaltungsmöglichkeit erspringen soll, wenn auch die Motivation etwas zu verändern vom Gehirn kommt.

Somit haben wir, sofern unser Gehirn für jede unserer Handlungen und Gedanken verantwortlich ist, keinen Einfluss auf die Gestaltung der eigenen Realität. Jedoch besteht die hartnäckige Illussion selbst über auf den Lauf seines Lebens Einfluss zu haben. Sogar wenn man versucht durch philosophieren ein besseres Leben zu führen oder glücklicher zu sein, so ist dieses philosophieren determiniert durch diverse Zufälle und den jeweiligen Bedingungen denen man ausgesetzt ist , welche zum philosophieren führen.

Wobei verständlich ist, weshalb dies in der Praxis unter Umständen ungern eingestanden wird. Jemand der sich gerade in einer Krise befunden hat und wieder herausgefunden hat, wird eher dazu tendieren durch eigene Kraft dies erreicht zu haben, da sonst die Gefahr eines nicht beeinflussbaren Rückfalls bestehen könnte.

Genauso kann eine Person, die psyschologisch gebildet ist, und traumatischen Erfahrungen hatte und sich potentieller Langzeifolgen bewusst ist, nur schwer damit abfinden nun Schäden davon getragen zu haben, auf die sie keinen Einfluss hat und sich nicht aus eigener Kraft sich selbst heilen kann, sondern durch ihre Genetik und Umwelterfahrungen determiniert ist,wie sie dies verarbeiten wird.

Auch ein Mathe Student der in seiner Familie nur Hauptschüler hatte, wird sich eher sagen er habe durch eine eigene metaphysische Kraft dies erreicht und nicht durch positive Umwelt oder sich durch irgendwelche andere nicht beeinflussbare Faktoren und müsste nun bangen aufgrund der begrenzten entwickelbaren Intelligenz durch die Gene doch als Wissenschaftler zu scheitern.

Zu letztem Satz : Ich behauptete nicht wir seien in einer Phantasiewelt gefangen, sondern vielmehr unsere Interpretation der Welt ist nur in unserer Fantasie zu finden. Wenn wir auf die Welt blicken, so sehen wir diese eher aus der Perspektive eines Zuschauers in einem Theater. Außerhalb dieser Zuschauerperspektive hört jedoch diese Perspektive auf und existiert nicht mehr. Wenn wir im Fernsehen die Nachrichten sehen , so sind wir die Zuschauer und verknüpfen die Ereignise in der Welt mit unserem derzeitigen Lebenskontext. Die tatsächliche Lage sieht aber völlig anders aus.

Wer kann sich in das Weltbild einen Obdachlosen hineinversetzen, der grade den letzen Schluck seines Biers getrunken hat ? Wer kann sich in Raketen Kim hineinversetzen der ein Land regiert ? Obwohl man sich als einzelne Person kein Urteil über anderen Personen bilden kann, meint man dennoch die Welt aus der richtigen Perspektive zu sehen. Schaut man aber aufs einzelne Individuum, so muss die Welt anders sein, als man es sich vorstellt, da jeder die Welt aus seinen eigenen Augen sieht. Wobei die Wahrnehmungen grob gesehen aber ähnlich sein könnten. Wäre dies nicht so, wäre auch keine Kommunikation möglich.

Der Anonyme Schreiber
Ständig Steine rollen lassen macht Baulöwe Trump auch:autsch:,nur zählt das nicht zur Wirklichkeit,also genau wie Sisyphos.
Ein guter Turner turnt auch die Realitäten:banane:
Saison bedingt natürlich:blume2:
 
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