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LEICHT-Sinniges

wort-schatz

Well-Known Member
Registriert
19. Mai 2005
Beiträge
10.053
Der Mensch und das Fernsehen

Der Mensch will sich mit höh‘ren Dingen
im Leben gern nach vorne bringen.
sei es die Oper, das Theater,
das Tagebuch von Goethes Vater,

die Ausstellung von schönen Bildern,
im Antiquariat mal wildern,
mit Lesen klassischer Balladen,
bei Schillers Glocke Wissen laben.

So könnte man der Dinge viele
aufzählen, bis man an dem Ziele,
dass man in höh’ren Sphären lebe,
und den Verstand der Kunst ergäbe.

Wär‘ da nicht etwas, was uns immer,
und das wird leider immer schlimmer,
vom guten Vorsatz bringt uns munter
ins ganz profane Dasein runter.

Dort in der Ecke steht der Kasten,
per Knopfdruck drückt man nur die Tasten
und bunte Bilder lockend schimmern
als Filme über‘n Bildschirm flimmern.

Nur schnell mal eben 5 Minuten,
ein Film nur von den richtig guten,
die Tagesschau das Wissen weitet
und man in eine Talk-Show gleitet.

So wird aus einem „Schau mal eben“
ein oftmals tristes Fernsehleben
und Kästner, Mann und auch Chagall
sind lang nicht mehr. – Sie war´n einmal ....

Dann eines Tages schlägt die Stunde,
der Mensch sitzt da zur Abendstunde
von bunter Bilden überhäuft.
Der Mensch ist tot - das Fernseh´n läuft.
 
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Der Mensch und das Fernsehen

Der Mensch will sich mit höh‘ren Dingen
im Leben gern nach vorne bringen.
sei es die Oper, das Theater,
das Tagebuch von Goethes Vater,

die Ausstellung von schönen Bildern,
im Antiquariat mal wildern,
mit Lesen klassischer Balladen,
bei Schillers Glocke Wissen laben.

So könnte man der Dinge viele
aufzählen, bis man an dem Ziele,
dass man in höh’ren Sphären lebe,
und den Verstand der Kunst ergäbe.

Wär‘ da nicht etwas, was uns immer,
und das wird leider immer schlimmer,
vom guten Vorsatz bringt uns munter
ins ganz profane Dasein runter.

Dort in der Ecke steht der Kasten,
per Knopfdruck drückt man nur die Tasten
und bunte Bilder lockend schimmern
als Filme über‘n Bildschirm flimmern.

Nur schnell mal eben 5 Minuten,
ein Film nur von den richtig guten,
die Tagesschau das Wissen weitet
und man in eine Talk-Show gleitet.

So wird aus einem „Schau mal eben“
ein oftmals tristes Fernsehleben
und Kästner, Mann und auch Chagall
sind lang nicht mehr. – Sie war´n einmal ....

Dann eines Tages schlägt die Stunde,
der Mensch sitzt da zur Abendstunde
von bunter Bilden überhäuft.
Der Mensch ist tot - das Fernseh´n läuft.

Hallo, wort-schatz!

Willi Busch scheint zu grüßen... ;)

Tiefsinnig, hintergründig und leise pessimistisch. Klasse komponiert, kompakt und unmissverständlich!

Eine Kunst ist es, den schmerzfreien Spagat zwischen Buch und Bildschirm zu beherrschen; keine Meisterschaft für denjenigen, den Wissen zu Erkenntnis und Weisheit hinführen will...:rolleyes:

Herzlichen Dank für diese amüsanten Verse und

liebe Grüße!

Janus
 
Die Fernsehseuche (für Ahriman)
von Joachim Stiller


Der Fernseher ist angestellt,
Schon flimmert mir die halbe Welt,
Trivial in meine Wohnung.

Ich sitze nun seit Stunden schon,
Und das Flimmerding spricht Hohn;
Es schlägt mir auf den Magen.

Ich bin wie aufgeladen!
Bald hab ich einen Schaden!
Vor Angst drück ich den roten Knopf,
Und halte mir nur noch den Kopf,
Es zwickt mich in die Waden.

Endlich hat die Seele Ruh,
Doch der Dümmere bist du,
Der nicht klug wird aus dem Schaden!
 
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Allabendliches Pflichtprogramm
von Joachim Stiller


Vielen Dank Herr Kommissar,
Du alleine warst noch da,
Der mir meine Zeit vertrieb,
Das Fernsehn ist und bleibt ein Sieb.

Ob Derrik, Soko oder Rosa,
Heute sind sie alle da;
Wenn ich das Programm einstell,
Fassen sie den Mörder schnell.

Ich bin eine krimsche Tante,
Da jeden Kommissar ich kannte;
Das Fernsehn werd ich niemals leid,
Nun ist genug, Du weißt bescheid.
 
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