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Kontinuum

AW: Kontinuum

ich würde sagen, ein punkt auf der zeitachse
alternativ: eine gewisse uhrzeit

lg,
Muzmuz
 
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AW: Kontinuum

fusselhirn schrieb:
Kannst du mir bitte Zeitpunkt definieren?
grmpf, falscher Ansatz!:)

die frage bezüglich quantelung ist nicht die, ob es ein "mitternacht" gibt (denn dieser zeitpunkt kann beliebig definiert werden), sondern ob es beliebig kleine zeiträume nach mitternacht gibt
Würde es beliebig viele kleine Zeiträume nach Mitternacht geben, würde es nie ein nach Mitternacht geben.

Ich gehe davon aus, das Zeit in ihrer kleinsten Einheit fortschreitet. Wenn aber ihrer kleinste Einheit sich in der Unendlichkeit verliert, würde es nie einen Schritt nach vorne geben. Aber aus der Mitternacht wird 1 Sekunde nach Mitternacht.

Ich stimme dir aber zu, das wir wahrscheinlich nicht fähig sind, diese Einheit zu erfassen.

kleine Scherzfrage am Rande:
Verbraucht das Fortschreiten der Zeit eigentlich Energie?

lg,
fussel
 
AW: Kontinuum

Die Unzerstörbarkeit liegt in der Abhängigkeit zwischen Raum und Zeit.

Setze ich die Raum und Zeit in Verbindung kann ich ein Ereignis(ct,x,y,z) definieren und habe so das Kontinuum zerstört.

Auch in der Relativitätstheorie sind Raum und Zeit kontinuierliche Variable. Sie bilden das Raum-Zeit-Kontinuum.

Ebenso sind in der Quantenmechanik Raum und Zeit kontinuierliche Grössen: Sie sind nicht gequantelt. Das sieht man schon daran, dass die Schrödingersche Wellengleichung bezüglich Ort und Zeit eine partielle Differentialgleichung ist.

Im Übrigen glaube ich, dass Muzmuz in seinem Beitrag #3 das Nötige zu den modernen Theorien, welche eine "Körnigkeit" von Raum und Zeit postulieren, gesagt hat.

Gruss
Hartmut
 
AW: Kontinuum

Würde es beliebig viele kleine Zeiträume nach Mitternacht geben, würde es nie ein nach Mitternacht geben.

Ich gehe davon aus, das Zeit in ihrer kleinsten Einheit fortschreitet. Wenn aber ihrer kleinste Einheit sich in der Unendlichkeit verliert, würde es nie einen Schritt nach vorne geben. Aber aus der Mitternacht wird 1 Sekunde nach Mitternacht.

hallo,

dem halte ich folgende gescichte entgegen:

ein fahrradahrer fährt mit 10 m/s 100 meter vor einem auto, welches mit 20 m/s fährt
wann schrumpft die distanz auf 0 ?

t=0: die distanz beträgt 100 meter
das auto braucht für die 100 meter 5 sekunden
in den 50 sekunden ist der fahrradfahrer 50 meter weiter, also
nach 5 sekunden beträgt die distanz 50 meter
für die 50 meter braucht das auto 2.5 sekunden
in den 2.5 sekunden ist der fahrradfahrer 25 meter weiter
nach 7.5 sekunden beträgt die distanz 25 meter (also wieder nicht 0)
für diese 25 meter benötigt das auto 1.25 sekunden
in diesen ist der fahrradfahrer 12.5 meter weiter
nach 8.75 sekunden beträgt die distanz 12.5 meter
wir können in dieser art "ewig" weiter rechnen, also unbegrenzt viele schritte ausführen, die distanz wir nie 0 werden

ist die folge, dass das auto den fahrradfahrer nie einholen wird ?
nein, denn von schritt zu schritt wird der betrachtete zeitraum kleiner
aber für beide (auto und fahrradfahrer) vergeht die zeit konstant schnell,
nämlich 1 sekunde pro sekunde, und nach 10 dieser "sekundenschritte" hat das auto aufgeschlossen

ist die zeit ein kontinuum, dann gibt es keine "schritte"; der verlauf der zeit wird zum fluss
aber will man zwecks mathematik auch den begriff "schritt" einführen:
wenn es unendlich kleine schritte gäbe, was spräche dann gegen eine unendlich große anzahl von schritten pro sekunde ?
ein delta t (ein endlicher zeitraum) ergibt sich in der mathematik sozusagen auch aus "unendlich vielen" unendlich kleinen zeiträumen dt
die mathematik plagt sich mit "unendlich"; sowohl unendlich groß, wie unendlich klein, und der mensch kann sich beides nicht vorstellen
will man die vorstellungskraft als kriterium heranziehen, haben wir aber bei der von hartmut schon angeführten körnigkeit von raum und zeit das selbe problem; sie übersteigt unsere vorstellungskraft ebenso
so wird jene annahme herangezogen, mit der man ein szenario besser beschreiben kann, und in der angewandten physik ist das zur zeit ausschließlich das kontinuum
bei körnigkeit
szenarien, in der die annahme einer quantelung oder auch körnigkeit von vorteil ist, sind noch weit hinter dem horizont der wissenschaft (dem beobachtbaren)

btw, auch ich finde den begriff "körnigkeit" hier treffender als "quantelung", weil aber gequantelt das geläufigere gegenteil von kontinuierlich ist, verwende ich sie vorläufig redundant

lg,
Muzmuz
 
AW: Kontinuum

hallo, muzmuz!

damit hast du genau den gedankengang ausgesprochen, der von zenons negation der wahrheit der bewegung bis hin zu hegels widerlegungen geht. viele philosophen haben versucht die vier grundaporien der bewegung, die von der eleatik postuliert worden, umzustoßen. erst hegel mit seiner kenntnis der infintesimialrechnung konnte dies explizit vollbringen! siehe dazu "Vorlesungen über die Geschichte der Philosophie Band 1"!
 
AW: Kontinuum

MuzMuz schrieb:

ein fahrradahrer fährt mit 10 m/s 100 meter vor einem auto, welches mit 20 m/s fährt
wann schrumpft die distanz auf 0 ?
t=0: die distanz beträgt 100 meter

crocojoe schreibt:

Dieses "Achilles und die Schildkröte-Problem" löse ich so: Die Relativgeschwindigkeit zwischen Auto- und Radfahrer beträgt 20 - 10 = 10 m/s; 100 m / 10 m/s = 10 s

Der Radfahrer ist also nach 10 s eingeholt. Die alten Griechen konnten bekanntlich nur Bruchrechnen.

Ich verzichte auf Körnigkeit wie Quantelung und halte mich ans Kontinuum, weil mir im Makrokosmos Winzigkeiten sinnlos erscheinen.

lg, crocojoe
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Kontinuum

Hallo Alle

Vorerst mein Kompliment für diese schöne und interessante Plattform.

Den Thread Kontinuum konnte ich zwar noch nicht intensiv durchstudieren, aber einen leichten Einblick habe ich schon.

Als Einstein-Anhänger bin ich natürlich ein Verfechter des Kontinuums, weil mich die Kosmogonie interessiert, also die religionsbefreite Forschung nach der Beschaffenheit und Funktion des Universums. Die Quantelung der Quantenmechaniker ist nur im Mikrokosmos gut brauchbar. Die Relativitätstheorien mit der Quanten Theorie zu verbinden, würde mehr Verwirrung als Klarheit stiften. So z. B.:

Aus der Quantentheorie, für den Makrokosmos angewendet, ist der größte Metaphysische Blödsinn aller Zeiten entstanden, nämlich die Inflationstheorie, nach welcher alle Naturgesetze zugunsten der Urknall-Lüge ignoriert werden müssten. Darauf werde ich bei Gelegenheit näher eingehen.

lg, crocojoe
 
AW: Kontinuum

im gängigen inflationsszenario war nichts "makro", weil die größe des damaligen universums nicht makro war

"alle naturgesetze zugunsten der urknall-lüge ignoriert".....so ist/war das nicht
dass die makroskopischen "gesetze" im quantenbereich versagen, ist auch ohne inflation bekannt, also mussten sie nicht geopfert werden
jener bereich ist a priori nicht mit "bekannten gesetzen" zu beschreiben

in den ersten winzigen bruchteilen nach dem urknall war das universum so klein, dass quantentheorie besser zur beschreibung des verhaltens geeignet ist, also makroskopische gesetze, wie wir sie im alltag beobachten

lg,
Muzmuz
 
AW: Kontinuum

btw, die annahme der inflation kam so zustande:

durch die rotverschiebung ist man zu den schluss gekommen, dass das, was immer weiter auseinander strebt, früher enger zusammen war
das immer weiter in die vergangenheit extrapoliert, führt zu dem extremum, dass alles einmal an einem punkt versammelt war
dadurch kam man zum urknall

da sich so aber makroskopische verteilungen im weltall nicht erklären ließen, mussten sich im allerersten zeitraum raumbereich so nahe aneinander befunden haben, dass sie "kommunizieren" konnten; anschaulich formuliert, "sich ausgleichen" konnten, so wie sich im alltag die füllstände kommunizierender gefäße ausgleichen, oder sich temperaturunterschiede zwischen heiß und kalt ausgleichen
das heißt, schon ganz früh waren raumbereich näher aneinander, als sie dies bei "linearer" extrapolation des heutigen zustandes bis hin zum urknall jemals sein hätten können
diese diskrepanz lässt sich durch die inflation beseitigen
die zuvor nahen raumbereiche, die in den winzigen sekundenbruchteilen durch ihre noch winzigere distanz genügend zeit hatten, sich auszugleichen, wurden nach (fast) vollzogenem ausgleich durch die inflation so weit auseinander gerissen, bis sie so weit voneinander entfernt waren, dass ihre damalige entfernung mit der "linearen" extrapolation in die vergangenheit zusammen fällt

so ist die inflation eine typische "nachbesserung" einer theorie, in diesem falle, der urknalltheorie
da wir das szenario nicht überprüfen können, ist die inflation nur eine annahme; ob sie tatsächlich statt gefunden hat oder nicht, kann man nicht sagen
sie könnte jedoch das beobachtete erklären, was ein simples weglassen der inflation nicht leisten könnte

wenn man nun von "urknall-lüge", also definitiv vom ausschluss jenes szenarios spricht, müsste man beobachtungen vorweisen, die den ausschluss untermauern, vielleicht sogar beweisen

bin gespannt, welche argumente für so etwas sprächen

lg,
Muzmuz
 
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AW: Kontinuum

btw, die annahme der inflation kam so zustande:

durch die rotverschiebung ist man zu den schluss gekommen, dass das, was immer weiter auseinander strebt, früher enger zusammen war
das immer weiter in die vergangenheit extrapoliert, führt zu dem extremum, dass alles einmal an einem punkt versammelt war
dadurch kam man zum urknall

lg,
Muzmuz
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Hallo Muzmuz

Als Urknallgegner stelle ich die peinliche Frage: "Wenn sich zwei Schnellzüge begegnen und sich nun mit großer Relativgeschwindigkeit voneinander entfernen, waren sie dann vorher auf einem Punkt zusammen?"

LG
crocojoe
 
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