AW: Hilfe!!!Suche interpretation von Trakl
Hallo Vera,
Ich habe Dir aus dem unten angeführten Thread wichtige Anmerkungen zu Trakl zusammengeholt:
Is ein schönes Wortgemälde, dessen Details man möglicherweise nicht unbedingt verstehen muss... Ein Stimmungsbild... Also: Die Details verstehe ich auch nicht.
Solche Gedichte ärgern mich: Wenn der Dichter etwas so undeutlich anlegt, dass man es hinterfragen muss...
Gysi
Georg Trakl
Georg Trakl wurde am 3.2.1887 als Sohn eines Eisenhändlers in Salzburg geboren. Während seines Pharmaziestudiums in Wien begann er Gedichte zu publizieren und schloß 1910 die akademische Ausbildung ab; anschließend lebte er in Innsbruck. Im 1. Weltkrieg diente Trakl als Sanitätsfähnrich. Zerbrochen am Leiden seiner Zeit, wählte er Anfang November 1914 im Lazarett von Krakau den Freitod durch eine Überdosis Kokain.
Trakl gilt als einer der bedeutendsten Vertreter des österreichischen Expressionismus. Sein Gesamtwerk ist geprägt von Schwermut, Trauer und der Suche nach Gott. Tod, Verfall und der Untergang des Abendlandes sind zentrale Aussagen seiner tiefen Lyrik voller Symbole und Metaphern. Herbst und Nacht bilden die Leitmotive seiner Dichtung.
Trakl starb am 3.11.1914 in Krakau.
Werke u.a.
• 1913 Gedichte
• 1915 Sebastian im Traum (Gedichte)
• 1917 Die Dichtungen (Gedichte, Herausgeber: K. Roeck)
Im Projekt Gutenberg-DE vorhanden
• Gedichte
• Verlassenheit
Was will uns der Dichter denn nun mit "Sterbeklänge von Metall" und "Stille wohnt in blauen räumen" sagen?
Also so aus dem Stegreif würde ich mal vermuten, daß der gute Trakl (depressiv war er ja!) damit so etwas wie Todessehnsucht, oder weniger drastisch: seiner Hinwendung zum Tod Ausdruck verleihen wollte. Deutet ja schon die herbstlich dünne Sonne eingangs Richtung Ende des Lebens.
Was er konkret mit seinen Metaphern gemeint hat - keine Ahnung. Aber das ist bei solchen Gedichten auch nicht notwendig, eine bildreiche Sprache dient auch dazu, daß man seine eigenen Gefühle wie einen Schleier darüberwerfen und davontragen lassen kann.
Mir gefällt das Gedicht übrigens
dank euch lieben netten kindern..... eh erwachsenen....
denk ich auch, oft mal machen die wörter an sich die stimung
ich hätt nur gedacht das mit "sterbeklänge von metall" hat was mit krieg oder so zu tun, denn er war ja selber dabei und ist darin zugrunde gegangen...maustot war er danach.,,
ich hab das übrigens in deutsch aufgekrigt, und hab mich gefragt was andere leute für ne einstellung gegenüber dem gedicht haben...
jaj, bekifft war er schon aber er fasziniert mich irgendwie schon mit seinen gedanken...obskur wie die gedichte am ersten lesen vielleicht scheinen mögen...
übrigens ein waschechter salzburger isch der herr....
Aber als sensibler Mensch, der den ersten Weltkrieg miterlebt und bis zu seinem Selbstmord das Ganze nicht verarbeiten konnte, würde ich die "Sterbeklänge von Metall" doch eher mit Waffen-Helm-Panzergeklirr assoziieren.
Menno! Das verbaut natürlich die eigenen Phantasien - ist gar nicht so toll, wenn man zu viel über den Autor weiß!
sei nich traurig ... wozu hast du denn uns ???
ich grübele ja immer noch über die "Stille wohnt in blauen räumen"-geschichte ...
himmel - wolkenburg
ein gutgepolstertes blaufarbiges zimmer
das ist das kreuz mit der kunst ... wirklich verstehen kann es wohl immer nur der, der sie gemacht hat !
und ihn können wa nu nich mehr fragen !
Da hatte ich in meiner damaligen Bude viele selbst gemalte/gezeichnete Bilder an der Wand aufgehängt und einige aus meiner "Clique" zu Besuch. Die fingen an, zu den Bildern ihre Interpretationen zu äußern, und in meiner jugendlichen Empfindlichkeit kränkte mich jede "Fehlinterpretation" bis ins Mark. Am nächsten Tag habe ich alle Bilder abgehängt und viele Jahre niemandem mehr meine "Werke" gezeigt.
Heute lächle ich darüber, weil mir das zeigt, daß man "Kunst" nicht öffentlich machen darf, wenn sie Selbstergründung oder "Tagebuchcharakter" für den Künstler bedeutet. "Echte" Kunst sollte nur anbieten - und dulden können, daß viele, ganz verschiedene Assoziationen und Gedankenwege möglich sind. Wenn Kunst (egal ob Dichtung, Bildende Kunst oder Musik) nur eine mögliche Interpretation zuließe, wäre sie keine Kunst mehr.
also jetzt nochmal zum Gedicht
da am besten mal ein Zitat:
Zitat:
himmel - wolkenburg
ja, mara war das glaub ich, also das ist doch sehr gut denk ich. da ich mich zuu Trakl gut verbunden fühle denk ich man kann daraus den gedanken des allgegenwärtigen himmels ziehen. der himmel begrenzt den blick des menschen. er bildet wände für ihn. und dann fand ich die Idee mit dem kriegsmoment auch sehr gut. man kann es aber auch als tages aufzeichnung verstehen. hierzu in bezug auf "blaue zimmer" , ein morgengefühl.
das wär's erstmal, ich mach dann nachher nochmal weiter. danke
Ich hoffe, liebe Vera, dass ich Dir ein wenig helfen konnte.
Viel Erfolg und
liebe Grüße
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