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Hilfe!!!Suche interpretation von Trakl

veralemueller

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21. Juni 2007
Beiträge
1
hallo leute!ich habe ein Problem!hab am Montag mündliche abiprüfung und muss in deutsch!kennt einer das Gedicht von Georg Trakl "In den Nachmittag geflüstert"!!!ich bräuchte dringend eine Interpretation dieses Gedichtes!bitte helft mir!ich komm echt nicht weiter!!!
liebe Grüße Vera
 
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AW: Hilfe!!!Suche interpretation von Trakl

hallo leute!ich habe ein Problem!hab am Montag mündliche abiprüfung und muss in deutsch!kennt einer das Gedicht von Georg Trakl "In den Nachmittag geflüstert"!!!ich bräuchte dringend eine Interpretation dieses Gedichtes!bitte helft mir!ich komm echt nicht weiter!!!
liebe Grüße Vera

Hallo Vera,

habe mich bemüht. Im "Tausendjährigen Rosenstrauch" gibt es 8 Gedichte von Trakl, aber leider nicht das von Dir Gewünschte.

Aber vielleicht findet sich noch jemand, der auch Dein Gedicht in seiner Bibliothek hat.

Viel Erfolg auf Deiner weiteren Suche! Es tut mir leid, dass ich Dir nicht weiterhelfen konnte.

Liebe Grüße

suche
 
AW: Hilfe!!!Suche interpretation von Trakl

Also ich weiss nicht - wenn man schon zu faul ist, sich das Gedicht zu erarbeiten oder einen Gedichte so gar nicht interessieren, dann könnte man zumindest in der Lage sein Google zu bedienen - mir werden genügend Treffer zu dem Gedicht ausgespuckt.
 
AW: Hilfe!!!Suche interpretation von Trakl

Hallo Vera,

Ich hätte dir gerne geholfen, hab das Gedicht aber leider selbst nie interpretiert und im Internet zwar tausendfach das Gedicht selber, aber leider keine nicht-kostenpflichtige Interpretation dazu gefunden.

Stattdessen aber fand ich Folgendes; lustigerweise direkt in diesem Forum: https://www.denkforum.at/threads/1248.
Eventuell nützt es Dir ja etwas.

Ansonsten hab ich mal gelernt: "Es gibt keine dummen Fragen, sondern nur dumme Antworten!"
Lass Dich nicht unterkriegen , sondern frag doch bitte weiter in verschiedenen Foren nach solchen Dingen, denn das ist m.E. eine gute Möglichkeit, z.B. Trakl-Kenner zu finden, die Dir helfen können und wollen (evtl. nicht gerade hier)

Alles Gute fürs Abitur
wünscht Dir der Moralapostel
 
AW: Hilfe!!!Suche interpretation von Trakl

Liebe Frau Mueller,
hier meine Interpretation. Sich hoffe, sie hilft dir.

lg

In den Nachmittag geflüstert


Sonne, herbstlich dünn und zag,

Und das Obst fällt von den Bäumen.

Stille wohnt in blauen Räumen

Einen langen Nachmittag.

Der Dichter reflektiert sich hier selbst in den Zeilen. Er ist's, der zaghaft ist; er ist's, der dünn ist. Womöglich ist er magersüchtig, traut sich deswegen nicht vor die Tür. Die Bläue steht für Kunstlicht. Er benutzt Energiesparbirnen, hat vielleicht gar einen Sparzwang; daher so dünn.

Sterbeklänge von Metall;

Und ein weißes Tier bricht nieder.

Brauner Mädchen rauhe Lieder

Sind verweht im Blätterfall.

Nebenan probt eine Gothic Band. Typisch die kitschigen Motive: Weißer Schimmel, Negerin im Fantasieoutfit. Das Gedröhne kommt in Fetzen durch die Wand und nervt unseren Dichter ganz gehörig.

Stirne Gottes Farben träumt,

Spürt des Wahnsinns sanfte Flügel.

Schatten drehen sich am Hügel

Von Verwesung schwarz umsäumt.

Der Dichter schaut so lange in die Glotze, bis ihm das Bild verschwimmt; Die Negerin bekommt nun Flügel, ihm dreht sich alles, bis er brechen muss. Der Weg zum Klo war aber zu lang. Nun stinkt's im Zimmer.

Dämmerung voll Ruh und Wein

Traurige Guitarren rinnen.

Und zur milden Lampe drinnen

Kehrst du wie im Traume ein.

Dagegen hilft nur Alk. Die Gothic Band nebenan hört endlich auf zu lärmen. Dem Dichter dröhnt aber noch der Schädel. Mit letzter Kraft knipst er seinen Computer an - und landet im denkforum.
 
AW: Hilfe!!!Suche interpretation von Trakl

Hallo Vera,

Ich habe Dir aus dem unten angeführten Thread wichtige Anmerkungen zu Trakl zusammengeholt:


Is ein schönes Wortgemälde, dessen Details man möglicherweise nicht unbedingt verstehen muss... Ein Stimmungsbild... Also: Die Details verstehe ich auch nicht.
Solche Gedichte ärgern mich: Wenn der Dichter etwas so undeutlich anlegt, dass man es hinterfragen muss...

Gysi

Georg Trakl
Georg Trakl wurde am 3.2.1887 als Sohn eines Eisenhändlers in Salzburg geboren. Während seines Pharmaziestudiums in Wien begann er Gedichte zu publizieren und schloß 1910 die akademische Ausbildung ab; anschließend lebte er in Innsbruck. Im 1. Weltkrieg diente Trakl als Sanitätsfähnrich. Zerbrochen am Leiden seiner Zeit, wählte er Anfang November 1914 im Lazarett von Krakau den Freitod durch eine Überdosis Kokain.
Trakl gilt als einer der bedeutendsten Vertreter des österreichischen Expressionismus. Sein Gesamtwerk ist geprägt von Schwermut, Trauer und der Suche nach Gott. Tod, Verfall und der Untergang des Abendlandes sind zentrale Aussagen seiner tiefen Lyrik voller Symbole und Metaphern. Herbst und Nacht bilden die Leitmotive seiner Dichtung.
Trakl starb am 3.11.1914 in Krakau.

Werke u.a.
• 1913 Gedichte
• 1915 Sebastian im Traum (Gedichte)
• 1917 Die Dichtungen (Gedichte, Herausgeber: K. Roeck)

Im Projekt Gutenberg-DE vorhanden
• Gedichte
• Verlassenheit

Was will uns der Dichter denn nun mit "Sterbeklänge von Metall" und "Stille wohnt in blauen räumen" sagen?

Also so aus dem Stegreif würde ich mal vermuten, daß der gute Trakl (depressiv war er ja!) damit so etwas wie Todessehnsucht, oder weniger drastisch: seiner Hinwendung zum Tod Ausdruck verleihen wollte. Deutet ja schon die herbstlich dünne Sonne eingangs Richtung Ende des Lebens.

Was er konkret mit seinen Metaphern gemeint hat - keine Ahnung. Aber das ist bei solchen Gedichten auch nicht notwendig, eine bildreiche Sprache dient auch dazu, daß man seine eigenen Gefühle wie einen Schleier darüberwerfen und davontragen lassen kann.

Mir gefällt das Gedicht übrigens


dank euch lieben netten kindern..... eh erwachsenen....

denk ich auch, oft mal machen die wörter an sich die stimung
ich hätt nur gedacht das mit "sterbeklänge von metall" hat was mit krieg oder so zu tun, denn er war ja selber dabei und ist darin zugrunde gegangen...maustot war er danach.,,

ich hab das übrigens in deutsch aufgekrigt, und hab mich gefragt was andere leute für ne einstellung gegenüber dem gedicht haben...

jaj, bekifft war er schon aber er fasziniert mich irgendwie schon mit seinen gedanken...obskur wie die gedichte am ersten lesen vielleicht scheinen mögen...

übrigens ein waschechter salzburger isch der herr....


Aber als sensibler Mensch, der den ersten Weltkrieg miterlebt und bis zu seinem Selbstmord das Ganze nicht verarbeiten konnte, würde ich die "Sterbeklänge von Metall" doch eher mit Waffen-Helm-Panzergeklirr assoziieren.

Menno! Das verbaut natürlich die eigenen Phantasien - ist gar nicht so toll, wenn man zu viel über den Autor weiß!

sei nich traurig ... wozu hast du denn uns ???

ich grübele ja immer noch über die "Stille wohnt in blauen räumen"-geschichte ...

himmel - wolkenburg
ein gutgepolstertes blaufarbiges zimmer

das ist das kreuz mit der kunst ... wirklich verstehen kann es wohl immer nur der, der sie gemacht hat !

und ihn können wa nu nich mehr fragen !



Da hatte ich in meiner damaligen Bude viele selbst gemalte/gezeichnete Bilder an der Wand aufgehängt und einige aus meiner "Clique" zu Besuch. Die fingen an, zu den Bildern ihre Interpretationen zu äußern, und in meiner jugendlichen Empfindlichkeit kränkte mich jede "Fehlinterpretation" bis ins Mark. Am nächsten Tag habe ich alle Bilder abgehängt und viele Jahre niemandem mehr meine "Werke" gezeigt.

Heute lächle ich darüber, weil mir das zeigt, daß man "Kunst" nicht öffentlich machen darf, wenn sie Selbstergründung oder "Tagebuchcharakter" für den Künstler bedeutet. "Echte" Kunst sollte nur anbieten - und dulden können, daß viele, ganz verschiedene Assoziationen und Gedankenwege möglich sind. Wenn Kunst (egal ob Dichtung, Bildende Kunst oder Musik) nur eine mögliche Interpretation zuließe, wäre sie keine Kunst mehr.







also jetzt nochmal zum Gedicht

da am besten mal ein Zitat:
Zitat:
himmel - wolkenburg
ja, mara war das glaub ich, also das ist doch sehr gut denk ich. da ich mich zuu Trakl gut verbunden fühle denk ich man kann daraus den gedanken des allgegenwärtigen himmels ziehen. der himmel begrenzt den blick des menschen. er bildet wände für ihn. und dann fand ich die Idee mit dem kriegsmoment auch sehr gut. man kann es aber auch als tages aufzeichnung verstehen. hierzu in bezug auf "blaue zimmer" , ein morgengefühl.
das wär's erstmal, ich mach dann nachher nochmal weiter. danke


Ich hoffe, liebe Vera, dass ich Dir ein wenig helfen konnte.

Viel Erfolg und

liebe Grüße

suche
 
AW: Hilfe!!!Suche interpretation von Trakl

Liebe Vera,

ich fand einen guten Beitrag aus dem Deutschlandfunk:


In den Nachmittag geflüstert
Von Georg Trakl

Ein Großteil der Poesie des österreichischen Dichters und "Medikamentenakzessisten" Georg Trakl (1887-1914) besteht aus suggestiv geformten "Sterbeklängen". Und auch sein 1912 geschriebenes Herbstbild durchweht jene hypnotische Todes-Melodie, die auf einer eigentümlichen Farbenmystik und omnipräsenten Schreckensvisionen beruht:

Der "Farbentraum" des Dichters führt in innere Bezirke, in halluzinatorische Phantasmagorien. Aus der Stille eines Herbsttags steigen plötzlich rätselhafte Figuren hervor: ein "braunes Mädchen", ein "weißes Tier" und schließlich die "Stirne Gottes". Die letzte Strophe hat etwas Beschwichtigendes: Der drohende "Wahnsinn" wird offenbar von einem häuslichen Idyll abgewehrt. Aber "Ruh und Wein" und eine "milde Lampe" vermochten die allumfassende Traurigkeit des Dichters und Drogenessers Georg Trakl nicht zu verscheuchen. Am 3. November 1914 stirbt er an einer Überdosis Kokain.


Quelle: http://www.dradio.de/dlf/sendungen/lyrikkalender/556456/
 
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Hallo,

Diese Frage ist zwar schon etwas älter und Vera wird mein Beitrag wohl nicht mehr helfen.
Jedoch kann er allen anderen helfen, die verzweifeln bei der Suche nach einer guten Interpretation zu Georg Trakls Gedicht "In den Nachmittag geflüstert".
Es gibt von dokumente-online eine sehr gute und ausführliche Analyse und Interpretation von diesem Gedicht. Dies ist gleichzeitig ein Gedichtvergleich mit Theodor Storms "Herbst", wenn man diesen teil nicht braucht kann man diese Aspekte einfach "überlesen" und nur die Analyse und Interpretation von dem Gedicht lesen.
Hier der Link dazu:

Gedichtvergleich Theodor Storm: Herbst, Georg Trakl: In den Nachmittag geflüstert

http://dokumente-online.com/gedichtvergleich-theodor-storm-herbst.html

Viel Spaß beim Lesen
Grüße Maria
 
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