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Helmuth Plessner - Exzentrizität des Menschen

JonathanF

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Registriert
1. April 2008
Beiträge
3
Hallo liebe Community,

ich habe im Rahmen unseres Kursthemas Anthropologie (12er Jahrgang Gymnasium) meinem Lehrer angeboten ein freiwilliges Referat
zu machen. Er hat mir dann prompt Plessner vorgesetzt, dessen Text es ja unheimlich in sich hat.

Dazu habe ich einen Bogen mit 5 Fragen bekommen, die ich quasi beantworten können muss:

1) Klären sie die Bedeutung und die Konsequenzen der von Plessner behaupteten Antinomien!
-> also Grenzen des Körpers... gesetzt und gleichzeitig darüber hinaus wachsend ; sich zu dem machen, was man schon ist

2) Erörtern sie Gemeinsamkeiten und Unterschiede der anthropologischen Theorien Gehlens und Plessners.

3) Inwiefern ist der Mensch nicht Urheber der aus seinem Schaffen resultierenden Ergebnisse?

4) Erklären Sie an Hand der Konstitution (,,Verfasstheit'') des Menschen, warum er zum Schaffen gezwungen ist! Wie kann man sich dieses Schaffen konkret vorstellen und wann setzt es ein/endet es (Lebensphase)?

5) Erörtern Sie das Verhältnis des Menschen zur Natur unter Berücksichtigung der Begriffe ,,exzentrisch'' und ,,natürlich''


Tsja das ist ein ganz schöner Batzen. Muss das leider bis morgen haben... wie so manch anderer Schüler hab also auch ich mein Zeitmanagement etwas vergurkt. Naja mal sehen wie weit ich komme...

Danke Euch schonmal!!

Liebe Grüße

Jonny
 
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AW: Helmuth Plessner - Exzentrizität des Menschen

JonathanF schrieb:
ich habe im Rahmen unseres Kursthemas Anthropologie (12er Jahrgang Gymnasium) meinem Lehrer angeboten ein freiwilliges Referat zu machen.

JonathanF schrieb:
Tsja das ist ein ganz schöner Batzen. Muss das leider bis morgen haben...

Bravo Jonathan!

Es ist bei weitem der originellste Aprilscherz den ich in diesem Jahr gelesen habe...
Allein schon die Vorstellung wie ein Haufen Blödis die sich Denker nennen, heute den ganzen Tag und vielleicht auch noch in der Nacht sich mit Helmuth Plessner befassen...
:lachen: :lachen: :lachen:
 
AW: Helmuth Plessner - Exzentrizität des Menschen

Ehrlich gesagt ist das kein Aprilscherz, sondern ein zu später Einfall meiner selbst hier mal nachzufragen... es ist ja nicht so, das ich keine Ahnung habe, sondern lediglich Hilfe brauche, von denen, die seine Theorien vielleicht ein wenig kennen.
also mal einen Ansatz dazu von mir selbst - wär toll wenn ihr mal schauen könntet, ob das so stimmt.

Generall sagt er ja, dass der Mensch sich durch seine Exzentrizität auszeichnet. Im Vergleich dazu ist die Pflanze zum beispiel offen positioniert, da sie sich nicht eigenständig von der Natur abzugrenzen vermag. Das Tier hingegen ist zentrisch - alles was es macht ist um die IHM UNBEKANNTE Mitte herum aufgebaut und es vermag sich von der Umgebung abzugrenzen.
Der Mensch ist exzentrisch, da er eigentlich gleich dem Tier ist, jedoch sein eigenes Erleben von außen Betrachten kann. Er kann dies zeit- und ortlos tun, d.h. er ist sich schon während seines Tuns bewusst bzw. kann sich bewusst machen was er tut. Dies können Tiere nicht, da sie kein Bewusstsein in dem Sinne haben, sodass sie ihr Handelszentrum (<- ist das mit Zentrum gemeint?) von außen betrachten können.

Was ich nicht so recht verstehe:
Im Gegensatz zu Scheler waren für ihn Körper und Geist eine Einheit. Ich bin Leib und habe einen Körper. Der Mensch ist weltoffen und hat einen Drang nach Erfahrung, habe aber keine feste Identität. Sein Wesen sei unbestimmbar, er sei ins Nichts gestellt und müsse zu sich selber Stellung beziehen. Er ist nach Plessner gesetzt durch seine Körperlichkeit und muss sich selber setzen im Verhältnis zu dem Anderen.


Ansonsten gab es noch die Regeln, die er aufgestellt hat:
1.vermittelte Unmittelbarkeit: diese bedeutet (alles nach meinem verständnis), dass der Mensch die Umwelt nicht unmittelbar aufnehmen oder wohl besser ,,erfassen'' kann, sondern nur durch vermittelnde Medien, wie die Sprache.
2. künstliche Natürlichkeit: dies bedeutet, dass der Mensch die Eigenschaft inne hat, seine Natur künstlich zu verändern. Dies sei laut Plessner eine Grundeigenschaft des Menschen. Er macht also das veränderte , künstlliche zu seiner neuen Natürlichkeit.
3. der utopische Standort: ? Keine Ahnung, was er damit meint...
vermutlich, dass es den Menschen ausmacht, das er über das Sein und seine eigentliche Existenz nachdenkt und die Beantwortung dieser Frage in der Religion sucht. Aber da bin ich mir nicht sicher...

Bitte helft mir schonmal bei diesen theoretischen Grundsätzen Plessners, dann geht der Rest vermutlich auch etwas einfacher...

Danke Euch!

Jonny
 
AW: Helmuth Plessner - Exzentrizität des Menschen

Ehrlich gesagt ist das kein Aprilscherz, sondern ein zu später Einfall meiner selbst hier mal nachzufragen... es ist ja nicht so, das ich keine Ahnung habe, sondern lediglich Hilfe brauche, von denen, die seine Theorien vielleicht ein wenig kennen.
also mal einen Ansatz dazu von mir selbst - wär toll wenn ihr mal schauen könntet, ob das so stimmt.

Generall sagt er ja, dass der Mensch sich durch seine Exzentrizität auszeichnet. Im Vergleich dazu ist die Pflanze zum beispiel offen positioniert, da sie sich nicht eigenständig von der Natur abzugrenzen vermag. Das Tier hingegen ist zentrisch - alles was es macht ist um die IHM UNBEKANNTE Mitte herum aufgebaut und es vermag sich von der Umgebung abzugrenzen.
Der Mensch ist exzentrisch, da er eigentlich gleich dem Tier ist, jedoch sein eigenes Erleben von außen Betrachten kann. Er kann dies zeit- und ortlos tun, d.h. er ist sich schon während seines Tuns bewusst bzw. kann sich bewusst machen was er tut. Dies können Tiere nicht, da sie kein Bewusstsein in dem Sinne haben, sodass sie ihr Handelszentrum (<- ist das mit Zentrum gemeint?) von außen betrachten können.

Was ich nicht so recht verstehe:
Im Gegensatz zu Scheler waren für ihn Körper und Geist eine Einheit. Ich bin Leib und habe einen Körper. Der Mensch ist weltoffen und hat einen Drang nach Erfahrung, habe aber keine feste Identität. Sein Wesen sei unbestimmbar, er sei ins Nichts gestellt und müsse zu sich selber Stellung beziehen. Er ist nach Plessner gesetzt durch seine Körperlichkeit und muss sich selber setzen im Verhältnis zu dem Anderen.


Ansonsten gab es noch die Regeln, die er aufgestellt hat:
1.vermittelte Unmittelbarkeit: diese bedeutet (alles nach meinem verständnis), dass der Mensch die Umwelt nicht unmittelbar aufnehmen oder wohl besser ,,erfassen'' kann, sondern nur durch vermittelnde Medien, wie die Sprache.
2. künstliche Natürlichkeit: dies bedeutet, dass der Mensch die Eigenschaft inne hat, seine Natur künstlich zu verändern. Dies sei laut Plessner eine Grundeigenschaft des Menschen. Er macht also das veränderte , künstlliche zu seiner neuen Natürlichkeit.
3. der utopische Standort: ? Keine Ahnung, was er damit meint...
vermutlich, dass es den Menschen ausmacht, das er über das Sein und seine eigentliche Existenz nachdenkt und die Beantwortung dieser Frage in der Religion sucht. Aber da bin ich mir nicht sicher...

Bitte helft mir schonmal bei diesen theoretischen Grundsätzen Plessners, dann geht der Rest vermutlich auch etwas einfacher...

Danke Euch!

Jonny

Hi Jonny,

na bitte, etwas hast Du ja schon zusammenbekommen.
Du scheinst ne Menge Zeit zu haben, hier im Internet rumzusurfen. Hattest Du nicht dringend ein Referat zu erledigen? Vielleicht sogar eines, daß Deine Leistung und nicht die anderer beinhaltet. Deine Meinung und nicht die Quintessenz irgendwelcher Foren, aus denen Du Dir jetzt Dein "Referat" zusammenstückelst.

Zugegeben, wir haben das ja früher auch nicht unbedingt alles selbst gemacht, uns ausgetauscht, manchmal Sachen vorgelesen, die nirgendwo standen usw. Nur, zum einen gab es da noch kein Internet, Wiki und Co, so daß wir zwangläufig unseren eigenen Kram machen mußten. Und zum anderen war jedenfalls ein solch plumpes Vorgehen einfach nicht möglich.

Aus wievielen Foren wurdest Du heute schon rausgeprügelt?

Mensch, mach Deine Hausaufgaben alleine. Die Aufgabe hat wohl auch einen Grund, oder?

Wer sich Jonny nennt, sollte zudem in der Lage sein, ganz selbständig notfalls auch ein Referat aus der Hüfte zu schießen. Im übrigen könnte ich Dir über John Wayne natürlich weit mehr erzählen, als über Plessner. Wenn du magst und ein paar weitere Stunden Zeit hast...

Mit oberlehrerhaftem Gruß
Zwetsche
 
AW: Helmuth Plessner - Exzentrizität des Menschen

Oberlehrerhaftem Gruß – sagst du Zwetsche? Keineswegs. Vielleicht mehr darüber später.

Mich aber hat diese Anfrage hier, an einem Vorfall aus meiner Jugend erinnert.
Wir hatten als Fach auch Handarbeit – und das war mein absolutes Horrorfach. In dem Jahr von dem ich nun erzähle, mussten wir Gobelinkissen machen. Ich dachte etwas viel nach über diese unnötige Arbeit die mir die Zeit für viel Wichtigeres, Interessanteres stahl – und war immer in Verzug.
Dann meldete ich mich eines Tages bei meiner Mutter: "Die Lehrerin hat gesagt, wir sollen die Kissen fertig machen und zur Schule bringen…"
Meine Mutter ahnte Böses, wagte doch die zaghafte Frage: "Und wann soll das sein?" ich erwiderte: "Morgen!"
Meine Mutter verbrachte ihre Nacht mit Gobelinstickerei. Na ja – ich war damals sieben Jahre alt…

Vielleicht ist die Geschichte skurril und hat auch eine liebliche Seite, angesichts meines damaligen Alters.
Leider kommt mir diese kleine Geschichte immer öfter im Sinn, wenn ich solche Last Minute Anfragen hier im Forum lese.
 
AW: Helmuth Plessner - Exzentrizität des Menschen

also ich finde es etwas unfair mir zu unterstellen, das ich nur Copy n Paste benutze und das als mein wissen darstelle.
Ich habe hier von Schroedel das Buch ,,Was ist der Mensch?'' von Herrn Bien und Herrn Busch liegen und habe daraus Seite 36ff. mit dem Originaltext Plessners durchgearbeitet. Da das nicht allzu leicht verständlich ist, greife ich hier auf Hilfsmittel zurück, was meines Erachtens legitim ist.
Das ich vielleicht nah an dem formuliert habe, was man unter ,,Plessner'' oder ,,Anthropologie'' unter wikipedia findet mag sein, nur dreht es sich nicht darum die worte zu wissen, sondern das richtige Prinzip zu verstehen, um die obenstehenden Fragen zu beantworten.

Natürlich ist es äußerst bescheuert, dass erst heute in einem Forum anzufragen, jedoch helfe ich in anderen Bereichen (nicht in der Philosophie) auch gerne, auch wenn es zu knapp sein mag - ich sehe keinen Sinn darin jemanden damit zu bestrafen, nicht zu helfen, wenn derjenige sein Zeitmanagement nicht richtig auf die Reihe kriegt.

Es ist ja nicht so, das ich das hier reinkopier und warte, dass ihr für mich die Arbeit macht. Ich tue selbst etwas dafür Herrn Plessner zu verstehen, aber das gelingt mir angesichts der wenigen Zeit natürlich mit Hilfe anderer schneller.

Liebe Grüße

Jonathan

PS: Danke trotzdem...
 
AW: Helmuth Plessner - Exzentrizität des Menschen

Natürlich ist es äußerst bescheuert, dass erst heute in einem Forum anzufragen,

Bescheuert ist es nur, hier weiter die Zeit zu vertrödeln, die Du doch dringend für´s Referat benötigst. Mich trifft dieser Vorwurf des Trödelns ja selbst auch, wenn auch in anderer Hinsicht.

So furchtbar moralisch hab ich es ohnehin nicht gemeint, betraf fast mehr die Form als den Inhalt. Wärst Du etwas geschickter vorgegangen, wäre es vielleicht gar nicht aufgefallen. Oder wenn Du schon viel länger dabei gewesen wärst. Ab morgen ist das Forum für Dich doch eh passé.

Generell wäre es eine spannende Auseinandersetzung, wie weit heutzutage das Internet bei Schulaufgaben etc. hinzugezogen werden sollte. Ist das Arbeiten mit Büchern nur noch ein sentimentaler und umständlicher Anachronismus? Vielleicht ist das so. Ich halte es z.B. für unverständlich, wieso z.B. Jura-Examinanten nicht während der Klausuren mit Laptop, Internet und meinetwegen allen erdenklichen Hilfsmitteln arbeiten dürfen, jeder Praktiker tut das auch. Und es gilt ohne jede Frage hier der Grundsatz "Wissen ist gut - Können ist besser".

Andererseits gilt es vielleicht gerade heute, auch noch in dem Medienwirrwar, zu lernen, sich auf den eigenen Verstand zu verlassen. Und sich so auch wenigstens etwas vor Manipulationsmechanismen zu schützen.

Gruß, viel Glück bei Deinem Referat
Zwetsche
 
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