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Gemeinwohl?

scilla

Well-Known Member
Registriert
19. April 2003
Beiträge
6.927
Ich denke, man sollte sich langsam von der Vorstellung verabschieden,
dass die Regierenden nur unser aller Gemeinwohl im Auge haben.

Auf der einen Seite gibt es das Volk, das seine Freiheiten und damit seine Grundrechte gewahrt sehen möchte.
Auf der anderen Seite gibt es die Regierenden, die möglichst umfassende Kontrolle anstreben, und um dem Unwillen des Volkes zu entgehen "Revolutionsvorbeugung" betreiben müssen.
Das beinhaltet u.a. präventiv eine Vermittlung der Machtlosigkeit, sowie einer größeren Folgsamkeit im Verbund mit größerer Abhängigkeit von den Regierenden.
Das beste Mittel dazu ist Propaganda.
Man möchte schließlich einen Clash abwenden.

der Kommentar eines Lesers
https://www.faz.net/suche/?query=&type=comment&author=wkup

https://www.faz.net/aktuell/feuille...ona-politik-im-wahlkampfjahr-17228566-p2.html
 
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derselbe Anlass, ein anderer Leser
https://www.faz.net/suche/?query=&type=comment&author=Royalflush

Die AfD wird vom Verfassungsschutz beobachtet..
.. die Regierung von den Fassungslosen.

Krass, wie die Regierung selbst Grundrechte und internationale Verträge bricht und dann anderen Verfassungsfeindlichkeit unterstellt.
Noch krasser, wie wir uns das alles gefallen lassen. Dabei verliert die Regierung im Moment des Verfassungsbruches ihre Legitimität.

https://www.faz.net/aktuell/feuille...ona-politik-im-wahlkampfjahr-17228566-p2.html
 

die Erste Welt denkt zwar nicht unbedingt an die Dritte Welt,
insofern ist ein 'Clash of Civilizations' denkbar,
aber innerhalb eines Landes verhindert die Ausrichtung auf das Gemeinwohl* ein Versagen der Regierung

im Kastensystem gibt es kein kastenübergreifendes Gemeinwohl

* https://de.wikipedia.org/wiki/Gemeinwohl
  • Katholische Rechtsphilosophie
Die katholische Soziallehre, in der Gemeinwohl ein zentrales Sozialprinzip ist, basiert auf einer metaphysisch gefüllten Idee vom Gemeinwohl, das einem übergeordneten, vernünftigen und göttlichen Interesse (dem bonum commune – vgl. Thomas von Aquin) entspricht. Diesem Ziel ist sowohl das Handeln Einzelner als auch der Gemeinschaft verpflichtet, indem sie nach sozialer Gerechtigkeit streben. So schaffen sie die wahre Gemeinschaftsordnung und gewährleisten dadurch das Gemeinwohl.[9]
Seit die neuere kirchliche Sozialverkündigung die Bedeutung eines internationalen Gemeinwohls stärker berücksichtigt, deckt sich dieser christliche Universalismus weitgehend mit den Gedanken eines säkularen Menschenrechtsethos.[10]
  • Kommunitarismus
Der Philosoph Michael Sandel, Mitbegründer des Kommunitarismus, kritisiert 2020 in seinem Buch „Vom Ende des Gemeinwohls“, dass die in den USA und Westeuropa seit den 1980er Jahren zu beobachtende Tendenz zur Meritokratie („Macht für Leistung und Verdienste“) gemeinwohlfeindlich ist und die Demokratie zerstört. Deshalb fordert er den gesellschaftlichen Gegensatz von elitärer „akademischer Bildung einerseits und „praktischer Arbeit in der Produktion andererseits zu überwinden und mit Orientierung auf das Gemeinwohl „die Würde der Arbeit“ wirtschaftlich, kulturell und politisch zu erneuern.[11]
 
Ich meine, dass jeder Mensch mehr oder weniger auch auf das Gemeinwohl achtet, zumindest in begrenzter Form, indem er auf das Wohl derer achtet, die er kennt und mag. Viel vitaler scheint mir jedoch das Eigeninteresse zu sein, welches ja notwendig dem Überleben dient.

Politiker machen da vermutlich keine Ausnahme. Vermutlich gibt es sogar nicht wenige Politiker, die tatsächlich anstreben oder anfangs angestrebt hatten "dem Volk zu dienen". Die Spielregeln der Politik, die von Menschen ausgedacht sind, sorgen m.E. jedoch dafür, dass ein Großteil der Energie eines Politikers im Bemühen um sein eigenes politisches Überleben verpufft.

Würden Politiker z.B. per Los bestimmt, dann müssten sie nicht so viel in Eigenwerbung, Seilschaften und Konkurrenzbekämpfung investieren und hätten ein paar freie Minuten mehr, um sich um das Gemeinwohl zu kümmern. Die Politik würde dann vielleicht nicht mehr wie eine Mafia wirken. :dontknow:
 
Selbiger Leser postete auch ein Zitat von Jean-Claude Juncker.

"Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert.
Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen,
was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter - Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt." (1999)
 
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Ich denke, man sollte sich langsam von der Vorstellung verabschieden,
dass die Regierenden nur unser aller Gemeinwohl im Auge haben.
Das Prinzip der Mehrheitsdemokratie macht es nahezu unmöglich, Gesetzgebung und Vollziehung (in Form der Verwaltung und Rechtsprechung) zu trennen.
 
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