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Fügung oder Zufall? (Aristoteles)

Schwitzmilbe

New Member
Registriert
22. Oktober 2014
Beiträge
7
Hallo :)

Aristoteles definiert Zufall ca. so: Wenn ein Ereignis einen Zweck hat aber eintritt, ohne dass dieser Zweck angestrebt worden wäre.
bzw: Wenn im Bereich der Geschehnisse, die im strengen Sinn wegen etwas eintreten und deren Ursache außer ihnen liegt, etwas geschieht, das mit dem Ergebnis nicht in eine Deswegen-Beziehung zu bringen ist, dann nennen wir das "zufällig"

Auf Grund von Fügung nennt er es, wenn solche Ereignisse im Bereich von sinnvoll gewollter Handlungen bei Wesen mit der Fähigkeit zu planendem Vorsatz haben, zufällig eintreten. (Zu diesen Wesen zählt er keine Tiere und kleine Kinder)

Meine Frage also:

Wenn ein Mensch und ein Hund spazieren gehen und beiden ein Ziegelstein auf den Kopf fällt, war es dann beim Menschen Fügung und beim Hund Zufall?

Es war schließlich eine geplante Handlung des Menschen spazieren zu gehen, jedoch war es keine geplante Handlung des Ziegelsteins zu fallen!

Vielen Dank ;)
 
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AW: Fügung oder Zufall? (Aristoteles)

Nein - Fügung sehe ich hier lediglich als Zufall mit wünschenswertem Ausgang. Da die Ziegelsteine auf dem Kopf wohl weder vom Menschen als auch dem Hund wünschenswert angesehen werden, trifft beim keinem "Fügung" zu.
Wäre aber der Mensch auf dem Weg zur Ausübung eines Verbrechens gewesen, dann ist das Ziegelsteinereignis aus Sicht des dadurch-nicht-mehr-Opfers sehr wohl eine Fügung gewesen.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Fügung oder Zufall? (Aristoteles)

Hallo :)

Aristoteles definiert Zufall ca. so: Wenn ein Ereignis einen Zweck hat aber eintritt, ohne dass dieser Zweck angestrebt worden wäre.
bzw: Wenn im Bereich der Geschehnisse, die im strengen Sinn wegen etwas eintreten und deren Ursache außer ihnen liegt, etwas geschieht, das mit dem Ergebnis nicht in eine Deswegen-Beziehung zu bringen ist, dann nennen wir das "zufällig"

Auf Grund von Fügung nennt er es, wenn solche Ereignisse im Bereich von sinnvoll gewollter Handlungen bei Wesen mit der Fähigkeit zu planendem Vorsatz haben, zufällig eintreten. (Zu diesen Wesen zählt er keine Tiere und kleine Kinder)

Meine Frage also:

Wenn ein Mensch und ein Hund spazieren gehen und beiden ein Ziegelstein auf den Kopf fällt, war es dann beim Menschen Fügung und beim Hund Zufall?

Es war schließlich eine geplante Handlung des Menschen spazieren zu gehen, jedoch war es keine geplante Handlung des Ziegelsteins zu fallen!

Vielen Dank ;)

Der Spaziergang war vom Menschen geplant,was aber nicht heißt,das der Hund nicht wollte,den passieren kann es dem Hund auch , wenn er z,b wegläuft und überfahren wird.
Fügen es fügt sich ein,wobei der Ziegel sich vielleicht in den Kopf einfügt.:wut3:
Der Mensch plant das es sich zusammenfügt und der Hund soll sich fügen, aber wenn zufällig eine Katze kommt ist es nicht mehr so leicht sich zu fügen.
Zufällig steht der Wille im Vordergrund das sich etwas fügt und wenn es sich anders verhält wie es sich fügen sollte,ist es Zufall, wobei dieser auch einfügen kann.
 
AW: Fügung oder Zufall? (Aristoteles)

Nein - Fügung sehe ich hier lediglich als Zufall mit wünschenswertem Ausgang. Da die Ziegelsteine auf dem Kopf wohl weder vom Menschen als auch dem Hund wünschenswert angesehen werden, trifft beim keinem "Fügung" zu.
Wäre aber der Mensch auf dem Weg zur Ausübung eines Verbrechens gewesen, dann ist das Ziegelsteinereignis aus Sicht des dadurch-nicht-mehr-Opfers sehr wohl eine Fügung gewesen.

Weißt du zufällig wo steht, dass Fügung wünschenswerten Ausgang haben muss? Ich habe Aristoteles Physik Buch 2 gelesen (wo es um Zufall und Fügung geht) und nicht dergleichen gesehen. Gibt es noch andere Bücher in denen er zu diesen Themen Stellung bezieht?

Vielen Dank für die Antwort!
 
AW: Fügung oder Zufall? (Aristoteles)

Der Spaziergang war vom Menschen geplant,was aber nicht heißt,das der Hund nicht wollte,den passieren kann es dem Hund auch , wenn er z,b wegläuft und überfahren wird.
Fügen es fügt sich ein,wobei der Ziegel sich vielleicht in den Kopf einfügt.:wut3:
Der Mensch plant das es sich zusammenfügt und der Hund soll sich fügen, aber wenn zufällig eine Katze kommt ist es nicht mehr so leicht sich zu fügen.
Zufällig steht der Wille im Vordergrund das sich etwas fügt und wenn es sich anders verhält wie es sich fügen sollte,ist es Zufall, wobei dieser auch einfügen kann.

Was der Hund wollte, ist Aristoteles egal, weil er denkt, dass Menschen einen "freien Willen" und planende Vernunft haben und ein Hund nicht.
Fügung hat hier nichts damit zu tun sich jemandem zu fügen ;)
Aber trotzdem danke!
 
AW: Fügung oder Zufall? (Aristoteles)

Weißt du zufällig wo steht, dass Fügung wünschenswerten Ausgang haben muss? Ich habe Aristoteles Physik Buch 2 gelesen (wo es um Zufall und Fügung geht) und nicht dergleichen gesehen. Gibt es noch andere Bücher in denen er zu diesen Themen Stellung bezieht?

Vielen Dank für die Antwort!

fügung heisst nach aristoteles soviel das ,etwas äusseres und für mein (beabsichtigtes) werk nicht bezwecktes sich konstruktiv in diesem einfügt.

zb wenn ich beabsichtigt habe den garten zu bewässern(bzw einen fruchtbaren feuchten boden zu erzeugen) und es fängt an zu regnen.... . es regnet sicher nicht deswegen weil ich es gerade benötigte aber es fügt sich konstruktiv in meine absicht ein.

Dies setzt natürlich vorraus das jemand eine absicht gehabt hat in welcher sich sich ein ereignis konstruktiv einfügen kann - also ein absichtsfähiges wesen.
 
Wenn wir die Physik des Aristoteles komplett besprochen haben, können wir vielleicht auch "diese" Threadfrage klar beantworten, denn das Thema Zufall behandlet Aristoteles in der Physik, freilich nicht in einem modernen phyiskalistischen oder gar quantenphysikalischen Sinn... Aber das braucht uns ja weiter nicht zu stören...
 
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Ist es nicht eher Zufall, wenn sich dem Menschen der Sinn eines Geschehens erschließt?
 
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