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Fragen Bruno Bettelheim Buch

lis2005

Member
Registriert
22. März 2012
Beiträge
161
Hallo, ich lese grade das Buch von Bruno Bettelheim - Der Weg aus dem Labyrnth
kann mir einer bitte erklären was der Bruno Bettelheim damit gemeint hat? So einfach wie Möglich, z.B. anhand Beispieles. Danke im Voraus!
Ich markiere die sätze die mir weniger verständlich sind:

In der Pubertät beginnt plötzlich der Körper, der so zuverlässig und dauerhaft schien zu, "aus allen Nähten zu platzen".
Er unterliegt raschen Veränderungen und entwickelt neue Funktionen, auf die der Mensch nicht vorbereitet ist.
Diese körperliche Unsicherheit wird begleitet von einer tiefen Unsicherheit in bezug auf das Selbst.

Der Heranwachsende in der Kriese zeigt heute wie in vergangenen Zeiten überdeutlich dass er von zwei entgegengesetzten Gefühlen zerissen ist: er fühlt sich unfähig, sich selbst zu kontrollieren, und zugleich beherrscht und herumstoßen von anderen, auch hat er das Gefühl, dass er das Leben viel beser meistern könnte als sonst jemand. In einen Augenblick ist er überzeugt, erkönne praktisch alles leisten (das selbst fließt über) im nächsten Augenblick fühlt er sich hilflos und zu fast nichts imstande (das Selbst ist zur Unbedeutenheit geschrumpft). Da er sich in seinem Körper nicht mehr wieklich zu Hause fühlt, kann er sicha uch in der Welt nicht zu Hause fühlen. Rasche Veränderungen in den Gefühlen dem Körper und dem Selbst gegenüber sind so unetwirrbar verwoben, das es schwierig wäre festzustellen, wo Ursache und Wirkung liegen, wenn der Kriese im Selbst des Heranwachsenden nicht so deutlich die körperlichen Veränderungen vorausgegangen wäre.
(...)
Das ist unbedingt notwendig, denn die Tragödie des schizophränen Menschen liegt darin, dass seine Lebensumstände ihn gezwungen haben, seine Ich-Energien in eine Welt überflißen zu lassen, die ihn vernichtet hat, während seine Anstrengungen, wichtige Bezugspersonen zu verinnerlichen, für ihn gänzlich destruktiv waren. Er will also nicht nur erkennen, was jeder Aspekt des psychiaterisches Krankenhauses für ihn bedeutet, sondern er will auch wissen, in welche Beziehung er dazu treten kann und in welcher Beziehung sie untereinander stehen. (...)

(weitere Fragen zu dem Buch werden sicherlich noch folgen :))
 
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Das sind Beschreibungen ganz gewöhnlicher Zustände menschlichen Empfindens bis hin zur krankhaften schizophrenen Anwandlung.
Das geht vorüber, das Problem ist nicht der Text sondern Derjenige der so etwas ließt und sich dann wundert.
Papier ist geduldig, man kann so gut wie alles darauf verewigen, nur wer das ließt und ein Problem bekommt ist zu bedauern oder gar zu behandeln.
 
Hoffentlich folgen auch noch Fragen zur Rechtschreibung!

er fühlt sich unfähig, sich selbst zu kontrollieren,
Gruppenzwang, neue Gelüste und Ziele in der Pubertät - Kennt man ja.

und zugleich beherrscht und herumstoßen von anderen,
?
Das ergibt rein sprachlich keinen Sinn!

auch hat er das Gefühl, dass er das Leben viel beser meistern könnte als sonst jemand.
Kennt man auch. Diese Überlegenheit von halbstarken Proleten. Trotz Gruppe fühlt er sich mal stark, mal schwach. Mal im Stich gelassen, mal im Mittelpunkt...

seine Ich-Energien in eine Welt überflißen zu lassen, die ihn vernichtet hat, während seine Anstrengungen, wichtige Bezugspersonen zu verinnerlichen, für ihn gänzlich destruktiv waren.
Ich bin kein Psychologe, tut mir Leid!
 
Also, ich stelle mir das mit der Pubertät in etwa so vor, als wenn Du in einem komplexen Computerspiel, das eine ganze Welt beinhaltet, auf einen höheren Level kommst... Dann kannst Du praktisch alles wegschmeißen, was Du je gelernt oder gewusst hast, und noch einmal komplett von anfangen... Und mit 21 genau das Gleiche, und genau so verschärft... Das geht übrigens immer so weiter... Jedenfalls ist das für den Jugentlichen extrem schwer, sich plötzlich komplett neu orientieren zu müssen... Und er findet in dem Prozess auch absolut keine Ruhe... Ganz im Gegenteil, er macht eine kompette Gefühlsachterbahn durch.... Und der überhaut erst neu zu erkundende neue Level ist praktisch das Labyrinth, durch das man sich erst einmal einen Weg suchten muss... Uraltes Motiv, findet sich schon in den griechischen Sagen... Das war die Geschichte mit den roten und weißen Ariadnefäden... Also, auf Ihr jungen Hüpfer... Das große Abenteuer hat begonnen... Ich wünsche Euch viel Glück... Und lassst Euch Zeit... Ihr habe alle Zeit der Welt...
 
Vielen Dank, jetzt wo ich es nach einiger Zeit es mir wieder vorlese und eure Anmerkungend azu wird so einiges klarer.

"seine Ich-Energien in eine Welt überflißen zu lassen, die ihn vernichtet hat, während seine Anstrengungen, wichtige Bezugspersonen zu verinnerlichen, für ihn gänzlich destruktiv waren."
bei dem Zitat verstehe ich auch vielleicht das die "Ich-Energien" sein Potenzial und Entwicklung gemeint wurden die in die Welt "überfließen" sollten, also aausglebt und erfahren werden soltlen das Bedürfnis danach. Aber aufgrund von Bezugspersonen/Eltern verinnerlichte Ge und Verboten hindern einen daran "destruktiv waren" so das man, sich einerseits Bewusst ist aber die verinnerlichung die gelebte Erfahrung die Mitteilung von den Eltern sah anders aus, dies erzeugt diskrepanz und irritation und selbstglaube. Oder?
 
Das Buch "Der Weg aus dem Labyrinth" von Bruno Bettelheim mit dem Untertitel "Leben lernen als Therapie" erschienen 1995
ist insgesamt sicherlich nicht schlecht und im Zusammenhang auch gut verständlich. Einzelne Sätze raus picken und erklären
wollen halte ich für müssig, denn sie wirken ohne Zusammenhang des ganzen Buches sehr kompliziert und lassen sich im
Einzelnen nicht analysieren. Die Aussage des Buches sind nicht ein paar Worte sondern, dass man das Leben als Therapie
begreift und alles was man richtiges tut zur Heilung der Seele beiträgt. Das Buch ist kein Rezeptbuch sondern ein Anstoß
den eigenen Weg zu finden und dann auch konsequent zu gehen. Das Labyrinth der Pubertät ist wohl eine Tatsache im Leben,
da kommt man aber auch nicht raus, am besten gelassen abwarten und mit gewisser Reife ist sie vorbei.
"Leben lernen als Therapie" heißt es gibt Lebensformen die selbst die Heilung für den Unmut im Leben darstellen,
so lässt sich auch das Drangsal in der Pubertät lindern wenn man die Lebensform wählt nicht mit dem Kopf durch die
Wand zu wollen, es führt zu Kopfschmerzen, sondern eine gewisse Gelassenheit und Geduld ausprobiert um die
Konflikte anzugehen die da unausweichlich sind. Das Buch ist höchstwahrscheinlich ein gutes und interessantes Buch,
nun muss man es nur noch so lesen, dass es Therapie fürs Leben ist und nicht einzelne Zitate in Frage stellt.
Der Autor ist lange Tod, dem ist es egal ob Dir seine Sätze gefallen oder nicht, es geht darum, dass Du für Dich das
Beste aus diesem Buch machst, durch das Lesen leben lernen oder eben das Leben wie durch eine Therapie lernen.
Man kann im Leben auch nicht ein Erlebnis rauspicken, analysieren und so das ganze Leben begreifen wollen,
es geht nur im gesamten Zusammenhang.
 
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Der Fehler lässt sich leicht korrigieren und ein anderes Buch als 'Einstieg' lesen, ein Lesebuch über Psychologie um zu begreifen was da steht.
 
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