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Frage an Muzmuz

Neugier

Well-Known Member
Registriert
29. März 2004
Beiträge
3.687

Kreuz und Quer durchs Gehirn.

Muzmuz,
gestern wurde auf ORF2 am Sendeplatz von "Kreuz und Quer" ein Bericht
aus dem Jahr 2008 über das Ich und sein Gehirn erneut ausgestrahlt.

In dieser Reportage wurde u.a. Professor Henry Markram von der EPFL
(Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne) interviewt, der über das Projekt
Blue Brain (Simulation der Arbeitsweise des Gehirnes am Supercomputer Blue Gene;
das Projekt wurde später erweitert und auf Human Brain Project umbenannt),
berichtete.

Bei der Etablierung dieses Projektes gab es seinerzeit eine Presse-Aussendung,
in der u.a. erwähnt wurde:
Press Release schrieb:
...
Another team will use Blue Gene [at EPFL] to research the folding of proteins
and their role in the development of Creutzfeldt-Jakob (mad cow) and other
diseases.
...

Weißt du zufällig, ob die Arbeit des erwähnten "another team" inzwischen
schon nutzbare Ergebnisse gebracht hat?


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gefragt werden. <

 
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AW: Frage an Muzmuz

Hallo,

so direkt, leider nein - ich habe zwar schon über einige Erkenntnisse des Umfaltmechanismus gelesen (ohne mich ausführlich damit zu beschäftigen) aber ob diese Erkenntnisse mit Hilfe des Supercomputers gewonnen wurden, weiß ich nicht. Mittlerweile bin ich auch nicht mehr in der Branche tätig, habe daher keinen fachinternen Zugang zu derlei Daten mehr :(

Ich kann mir aber schwer vorstellen, dass die Aufgabe der Hirnsimulation direkt etwas mit dem Heranziehen zur Untersuchung von Proteinfaltungen zu tun hat. Ich glaube eher, dass die schiere Rechenleistung den Computer eventuell befähigt, Dienste in den beiden Anwendungen zu leisten.

Ansonsten ein interessanter Ansatz (über den ich leider nicht allzuviel weiß), da Computer ihre Rechnleistung über die schnelle Abfolge von einzelnen Rechenschritten erlangen, das Gehirn aber über gleichzeitige, vernetzte Operationen. Letztendlich ist das ja eine Vision der Quantencomputer - deren Arbeitsweise entspräche der des Gehirns schon eher und würden uns auf einer tieferen Ebene verstehen helfen, wie das Gehirn funktioniert.

lg,
Muzmuz
 
AW: Frage an Muzmuz

Muzmuz schrieb:
...
Ich kann mir aber schwer vorstellen, dass die Aufgabe der Hirnsimulation
direkt etwas mit dem Heranziehen zur Untersuchung von Proteinfaltungen
zu tun hat.
Ich glaube eher, dass die schiere Rechenleistung den Computer eventuell befähigt,
Dienste in den beiden Anwendungen zu leisten.
Das war auch mein Verständnis, dass dieses "andere Team" vor allem
die vorhandene leistungsfähige Hardware und eventuell auch einzelne
Software-Modellbausteine für die Simulation des Hirnes mitnuzen kann.

...
Ansonsten ein interessanter Ansatz (über den ich leider nicht allzuviel weiß),
da Computer ihre Rechnleistung über die schnelle Abfolge von einzelnen
Rechenschritten erlangen, das Gehirn aber über gleichzeitige, vernetzte
Operationen. Letztendlich ist das ja eine Vision der Quantencomputer
- deren Arbeitsweise entspräche der des Gehirns schon eher und würden uns
auf einer tieferen Ebene verstehen helfen, wie das Gehirn funktioniert.

Von den Quantencomputern erwarte ich nicht allzuviel. Vor 40-50 Jahren wurden ja
auch noch analoge Computer eingesetzt, die im Prinzip auch parallel gearbeitet
haben. Analogrechner wurden aber inzwischen von ihren digital arbeitenden Kollegen
aus den meisten Anwendungsbereichen verdrängt.
Für die Realisierung künstlicher neuronaler Netze erscheinen parallel arbeitende
Analogrechner zwar geradezu prädestiniert, allerdings wird inzwischen auch mit
digitalen Rechnern ein beträchtlicher Parallelisierungsgrad erreicht.

Ob Quantencomputer zusätzliche Fähigkeiten mitbringen, die ihnen ein Überleben
trotz der bestehenden Konkurrenz ermöglichen, das muss sich erst noch zeigen.

Ein interessanter Forschungszweig sind Quantencomputer aber allemal.


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <

 
AW: Frage an Muzmuz

Die Proteinfaltung ist ein insgesamt sehr interessantes Gebiet, hierzu wird jedoch im Bereich der Biochemie fortwährend geforscht, jedoch dauern hier nennenswerte Ergebnisse aufgrund der Komplexität oft mehrere Jahre und wer nicht über die notwendige technische Ausrüstung (z.B. Kernspinzresonanz) und Hochleistungscomputer verfügt, kann hier ohnehin nicht mehr mithalten.
http://www.fz-juelich.de/SharedDocs...l;jsessionid=83020304FCB07F4AD96C41B237B69E1C
 

Geschwindigkeit versus Verlässlichkeit.

Neugier:
Von den Quantencomputern erwarte ich nicht allzuviel. ...

Amöberl:
Aber ich - und zwar eine weitere Steigerung/Erhöhung
der Rechen-Kapazitäten/Geschwindigkeiten ....
Amöberl,
ob die theoretisch höhere Rechengeschwindigkeit auch tatsächlich
"auf die Straße gebracht" werden kann, ist vorerst noch ungewiss.

Nicht zuletzt sollen die Ergebnisse ja auch mit hoher Zuverlässlichkeit
errechnet werden, obwohl im Dunstkreis von Quanten sehr häufig
das Vokabel "Zufall" auftaucht.

Viele Anwender von Computern wollen sich nicht damit zufrieden geben,
dass beispielsweise bei 1000 Ausführungen der Rechnung "3 mal 2"
als Durchschnittswert ungefähr 6 herauskommt
, die Einzelergebnisse
aber 300mal 5, 300mal 7, 200mal 6, 100mal 4, und 100mal 8 lauten;
sondern erwarten, dass in jedem Einzelfall verlässlich 6 herauskommt.

Ob es für diese verwöhnten Computer-Anwender dann ein großer Trost ist,
dass die falschen Einzelergebnisse wesentlich schneller berechnet werden,

das ist noch nicht ausreichend erforscht. :)

Aber die Forschung über Quantencomputer steckt ja noch in den Kinderschuhen,
da ist also noch lange nicht aller Tage Abend.


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <

 
AW: Frage an Muzmuz

etcetera schrieb:
...
und wer nicht über die notwendige technische Ausrüstung
(z.B. Kernspinresonanz) und Hochleistungscomputer verfügt,
kann hier ohnehin nicht mehr mithalten.
...
etcetera,
danke für den Link zu diesem Artikel.


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <

 
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AW: Frage an Muzmuz


Geschwindigkeit versus Verlässlichkeit.


1. Amöberl,
ob die theoretisch höhere Rechengeschwindigkeit auch tatsächlich
"auf die Straße gebracht" werden kann, ist vorerst noch ungewiss.

2. Nicht zuletzt sollen die Ergebnisse ja auch mit hoher Zuverlässlichkeit
errechnet werden, obwohl im Dunstkreis von Quanten sehr häufig
das Vokabel "Zufall" auftaucht.

3. Viele Anwender von Computern wollen sich nicht damit zufrieden geben,
dass beispielsweise bei 1000 Ausführungen der Rechnung "3 mal 2"
als Durchschnittswert ungefähr 6 herauskommt
, die Einzelergebnisse
aber 300mal 5, 300mal 7, 200mal 6, 100mal 4, und 100mal 8 lauten;
sondern erwarten, dass in jedem Einzelfall verlässlich 6 herauskommt.
....

4. Aber die Forschung über Quantencomputer steckt ja noch in den Kinderschuhen,...

5. da ist also noch lange nicht aller Tage Abend.

....

Zu 1.:
Neugiererl,
für das, was in Deppenl....äääähhh....in Deutschland "auf die Straße gebracht werden kann", ist immer noch der stroh-dumme Bundesverkehrsminister Rammmmsauer aus der immer noch amtierenden deppenländischen merk(el)-würdigen Bundesre-gier-ung in Berlin zuständig ...:lachen:

Zu 2.:
Ja ja, aber das mit dem Zufall wird ja :ironie: mathematisch durch die Stochastik :ironie: gelöst ...:lachen:

Zu 3.:
Ja ja, immer der Sex ....ääääähhhh... die 6 ...:lachen:

Zu 4.:

:ironie: Das werde ich sofort den Schuhherstellern :ironie: melden ...:lachen:

Zu 5.:
:ironie: ...aber auch noch nicht aller Abende Tag ...:lachen:
 
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