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Familie=Verwandtschaft?

Registriert
25. September 2016
Beiträge
37
...Melde ich mich auch mal wieder zu Wort...

Dieses Thema interessiert mich gerade. Keine Ahnung, ob das hier die richtige Rubrik ist, mir fiel aber irgendwie auch keine passendere ein. Ich persönlich bin der Meinung, dass Familie und Verwandtschaft nicht das Gleiche ist. Die meisten Menschen denken bei dem Wort Familie wahrscheinlich an ihre (nächsten) Verwandten, bzw. an einen Kinderwunsch. Das ist ja so auch legitim. Aber ich habe den Eindruck, dass viele Menschen ein viel zu romantisches Bild davon haben. Zum einen diese Teenie-Mütter, die glauben, wenn sie ein eigenes Kind haben und ihre "Kleine heile Welt" hätten, hätten sie endlich die Liebe, die sie selbst nicht hatten und zum anderen die Menschen, die ihren Eltern (Geschwistern,...) jedes noch so krasse Fehlverhalten verzeihen, weil es ja "Familie" ist.
Jeder Mensch sucht von Natur aus einen Ort, wo Liebe, Wärme und Geborgenheit herrscht.
Meine Eltern waren/sind mit sich selbst und ihrem Leben überfordert, wollten mich aber unbedingt haben. Die ersten 12 Jahre meines Lebens habe ich dann als Klebstoff fungiert, meine Eltern hatten ständig Streit, es fiel auch öfter mal das Wort "Scheidung". Aber dann hieß es wieder, wir wären ja eine glückliche Familie.
Mit vier Jahren bekam ich die Diagnose "Asperger", was für meine Eltern mein komplettes Verhalten erklärte und relativierte. Sprich dauernd hieß es, ich wäre empathielos, dabei haben sie mich oft angeschrien, wenn ich versucht habe, ein Wunsch oder ein Bedürfnis zu äußern.
Und irgendwie hatten meine Eltern, vor allem meine Mutter im Kopf, dass Familie Grenzenlosigkeit bedeutet. Wahrscheinlich auch so eine überaus romantische Vorstellung, die bei mir allerdings traumatische Folgen hat. Ich habe quasi verlernt, "Nein" zu sagen, weil das nur zu einer Diskussion geführt hätte und der Satz "Wir sind doch eine Familie" am Ende das Totschlagargument gewesen wäre. Ich kann mich noch sehr gut erinnern an den Moment, als ich das erste Mal meine Periode hatte und meine Mutter DIREKT meinen Vater anrief, um ihm das mitzuteilen. Oder als sie wollte, dass ich ihm meinen ersten BH zeige (also an mir). Er hat das dann mit "Sexy" kommentiert. Es war wohl als Scherz gemeint, aber ich habe mich einfach nur unwohl gefühlt.
Ja... Das ist meine Konnotation mit der "Klassischen Familie". Ein Ort, ohne Privatsphäre und mit aufgezwungener Liebe. Aber diese Liebe und Geborgenheit brauche ich dennoch und deswegen möchte ich gerne in einer Art Kommune leben. Ich denke einfach, dass man sich seine Familie selber aussuchen kann und sollte und Verwandtschaft völlig irrelevant dafür ist. Und ich glaube, dass diese klassische Mutter-Vater-Kind-Familie im Prinzip einfach nur ein romantisches Idealbild ist. Und man sollte es sich sehr gut überlegen, ob man wirklich Kinder haben möchte und auch ehrlich zu sich selbst sein, wenn man es emotional nicht kann. Es mag Ausnahmen geben, aber in den meisten Fällen ist es denke ich so, dass man wenn man selbst keine schöne Kindheit hatte und einem auch etwas fehlt, man es seinen Kindern ebenfalls nicht geben kann. Dann sollte man es mit den Kindern lassen denke ich. Und ich denke, dass für solche Menschen Kommunen eine gute Alternative wären. Also "selbst gebaute Familien".
Was denkt ihr so darüber?
 
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Es mag Ausnahmen geben, aber in den meisten Fällen ist es denke ich so, dass man wenn man selbst keine schöne Kindheit hatte und einem auch etwas fehlt, man es seinen Kindern ebenfalls nicht geben kann. Dann sollte man es mit den Kindern lassen denke ich. Und ich denke, dass für solche Menschen Kommunen eine gute Alternative wären.
1) Ich habe keine Kinder
2) Kommunen sind auch nix. Habe verschiedene durch gesichtet.
3) Und eine Kommune gründen mit mir als einziger Person wäre hirnrissig.
4) Die Ökodörfer haben teilweise Inhalte, denen ich zustimme, doch genauso auch teilweise Inhalte, die mich mehr abschrecken als die anderen mich ansprechen.

"Vom Regen in die Traufe" -> ist für mich also keine Alternative.
 
1) Ich habe keine Kinder
2) Kommunen sind auch nix. Habe verschiedene durch gesichtet.
3) Und eine Kommune gründen mit mir als einziger Person wäre hirnrissig.
4) Die Ökodörfer haben teilweise Inhalte, denen ich zustimme, doch genauso auch teilweise Inhalte, die mich mehr abschrecken als die anderen mich ansprechen.

"Vom Regen in die Traufe" -> ist für mich also keine Alternative.
Was war in diesen Kommunen den abschreckendes?
 
Was war in diesen Kommunen den abschreckendes?

Das wirst du vielleicht jetzt nicht nachvollziehen können, doch unter einem "Freien Leben" stelle ich mir etwas ganz anderes vor als "Vorgezeichnete Regeln". Die Regeln & Pflichten, an die sich gehalten werden müssen, haben das selbe Muster wie in der kapitalistischen Welt oder in der Welt von Familie. Daher gibt es für mich fast keinen Unterschied.

Ob Strom aus der Steckdose oder Selbststrom, ob Wärme durch Heizung oder Holzofen, ob Supermarkt oder Kulturgarten, das sind nur andere "Lebensinhalte", doch wenn es um Vorschriften geht, die unbedingt eingehalten werden müssen, dann ist das Ganze nichts anderes als wie bei allen anderen "Sekten" ebenfalls.

Will ich Tischtennis spielen oder lasse ich mich zum Handball überreden? Das ist im Grunde die einzige Frage, die es sich zu stellen gibt. Und bei diesen beiden habe ich es noch leicht, da kann ich mich für Tischtennis entscheiden, weil ich Handball absolut nicht mag.

Doch bei Kommunen, WGs, oder anderen Lebensarten, da ist die Entscheidung eben nicht leicht. Sie haben alle ihre tückischen Regeln und Pflichten. Erst wenn diese Akzeptanz erhalten, dann ist es möglich eine gesunde Entscheidung leicht zu treffen. (Wie ich es beim Tischtennis vermag)

- Ich wäre längst seit Jahrzehnten im Kloster, wenn ich mit den Regeln einverstanden wäre....
 
Das wirst du vielleicht jetzt nicht nachvollziehen können, doch unter einem "Freien Leben" stelle ich mir etwas ganz anderes vor als "Vorgezeichnete Regeln". Die Regeln & Pflichten, an die sich gehalten werden müssen, haben das selbe Muster wie in der kapitalistischen Welt oder in der Welt von Familie. Daher gibt es für mich fast keinen Unterschied.

Ob Strom aus der Steckdose oder Selbststrom, ob Wärme durch Heizung oder Holzofen, ob Supermarkt oder Kulturgarten, das sind nur andere "Lebensinhalte", doch wenn es um Vorschriften geht, die unbedingt eingehalten werden müssen, dann ist das Ganze nichts anderes als wie bei allen anderen "Sekten" ebenfalls.

Will ich Tischtennis spielen oder lasse ich mich zum Handball überreden? Das ist im Grunde die einzige Frage, die es sich zu stellen gibt. Und bei diesen beiden habe ich es noch leicht, da kann ich mich für Tischtennis entscheiden, weil ich Handball absolut nicht mag.

Doch bei Kommunen, WGs, oder anderen Lebensarten, da ist die Entscheidung eben nicht leicht. Sie haben alle ihre tückischen Regeln und Pflichten. Erst wenn diese Akzeptanz erhalten, dann ist es möglich eine gesunde Entscheidung leicht zu treffen. (Wie ich es beim Tischtennis vermag)

- Ich wäre längst seit Jahrzehnten im Kloster, wenn ich mit den Regeln einverstanden wäre....
Aber ist es bei diesen "klassischen Familien" nicht genau so? Wieso werden die dann so glorifiziert?
 
Aber ist es bei diesen "klassischen Familien" nicht genau so? Wieso werden die dann so glorifiziert?

Peter Lustig (Löwenzahn) und Elfie Donnelly (Benjamin Blümchen) lebten in den 70ern so, wie du es dir ausmalst. Dann kam das Kind und es wurde "geraten", besser zu heiraten. Als Peter Lustig starb, hatte Donnelly nur eine "ferne" Erinnerung.

Meinen "Onkel" werde ich selbst dann nicht vergessen, wenn ich 90 werden sollte und keine Demenz habe. Familie ist wie Monarchie, es gibt gute und schlechte. Kommune ist wie Republik, es ist alles durchwachsen und verschwommen.....

Ja, ich hätte wirklich gerne "meine Mitgesinnten" um mich rum, und würde mit ihnen mit Vorliebe so eine Art Leben teilen. Doch: Es gibt diese Menschen einfach nicht.

Es gibt nur -> Kompromiss oder Verzicht
 
Dolore: "Aber ist es bei diesen "klassischen Familien" nicht genau so? Wieso werden die dann so glorifiziert?"

Weil sie sich 400.000 Jahre bewährt haben?

Ich bin eigentlich auch kein Gegner einer Kommune; du musst halt solange suchen, bis du dich wohl fühlst. Du kannst ja auch eine Kommune mit einem einzigen Partner bilden oder mit einer Horde Ponnys oder mit einer guten Freundin oder zweien. Grundsätzlich würde ich soeiner fertigen Gruppe nicht beitreten, sondern sie selber gründen. Je aktiver man ist, umso mehr Varianten ergeben sich. Wer allerdings (außer reden) etwas kann und etwas tun möchte, wird in solchen Gruppen ausgenutzt. Auch hier gilt, einem Club, der dich freiwillig nimmt, solltest du nicht beitreten. Warum, weil der Nutzen für dich immer kleiner sein wird, als der Nutzen für den Club.

Ich würde mir an deiner Stelle eine Gleichgesinnte suchen und mit ihr einfach ein gemütliches Lebensumfeld gestalten, einfach nach euerem Geschmack. Was sich dann daraus entwickelt, könntet ihr ja offen lassen. Wenn jemand dazu kommt, könnt ihr ihn notfalls auch wieder rausschmeißen.
 
...Melde ich mich auch mal wieder zu Wort...

Dieses Thema interessiert mich gerade. Keine Ahnung, ob das hier die richtige Rubrik ist, mir fiel aber irgendwie auch keine passendere ein. Ich persönlich bin der Meinung, dass Familie und Verwandtschaft nicht das Gleiche ist. Die meisten Menschen denken bei dem Wort Familie wahrscheinlich an ihre (nächsten) Verwandten, bzw. an einen Kinderwunsch. Das ist ja so auch legitim. Aber ich habe den Eindruck, dass viele Menschen ein viel zu romantisches Bild davon haben. Zum einen diese Teenie-Mütter, die glauben, wenn sie ein eigenes Kind haben und ihre "Kleine heile Welt" hätten, hätten sie endlich die Liebe, die sie selbst nicht hatten und zum anderen die Menschen, die ihren Eltern (Geschwistern,...) jedes noch so krasse Fehlverhalten verzeihen, weil es ja "Familie" ist.
Jeder Mensch sucht von Natur aus einen Ort, wo Liebe, Wärme und Geborgenheit herrscht.
Meine Eltern waren/sind mit sich selbst und ihrem Leben überfordert, wollten mich aber unbedingt haben. Die ersten 12 Jahre meines Lebens habe ich dann als Klebstoff fungiert, meine Eltern hatten ständig Streit, es fiel auch öfter mal das Wort "Scheidung". Aber dann hieß es wieder, wir wären ja eine glückliche Familie.
Mit vier Jahren bekam ich die Diagnose "Asperger", was für meine Eltern mein komplettes Verhalten erklärte und relativierte. Sprich dauernd hieß es, ich wäre empathielos, dabei haben sie mich oft angeschrien, wenn ich versucht habe, ein Wunsch oder ein Bedürfnis zu äußern.
Und irgendwie hatten meine Eltern, vor allem meine Mutter im Kopf, dass Familie Grenzenlosigkeit bedeutet. Wahrscheinlich auch so eine überaus romantische Vorstellung, die bei mir allerdings traumatische Folgen hat. Ich habe quasi verlernt, "Nein" zu sagen, weil das nur zu einer Diskussion geführt hätte und der Satz "Wir sind doch eine Familie" am Ende das Totschlagargument gewesen wäre. Ich kann mich noch sehr gut erinnern an den Moment, als ich das erste Mal meine Periode hatte und meine Mutter DIREKT meinen Vater anrief, um ihm das mitzuteilen. Oder als sie wollte, dass ich ihm meinen ersten BH zeige (also an mir). Er hat das dann mit "Sexy" kommentiert. Es war wohl als Scherz gemeint, aber ich habe mich einfach nur unwohl gefühlt.
Ja... Das ist meine Konnotation mit der "Klassischen Familie". Ein Ort, ohne Privatsphäre und mit aufgezwungener Liebe. Aber diese Liebe und Geborgenheit brauche ich dennoch und deswegen möchte ich gerne in einer Art Kommune leben. Ich denke einfach, dass man sich seine Familie selber aussuchen kann und sollte und Verwandtschaft völlig irrelevant dafür ist. Und ich glaube, dass diese klassische Mutter-Vater-Kind-Familie im Prinzip einfach nur ein romantisches Idealbild ist. Und man sollte es sich sehr gut überlegen, ob man wirklich Kinder haben möchte und auch ehrlich zu sich selbst sein, wenn man es emotional nicht kann. Es mag Ausnahmen geben, aber in den meisten Fällen ist es denke ich so, dass man wenn man selbst keine schöne Kindheit hatte und einem auch etwas fehlt, man es seinen Kindern ebenfalls nicht geben kann. Dann sollte man es mit den Kindern lassen denke ich. Und ich denke, dass für solche Menschen Kommunen eine gute Alternative wären. Also "selbst gebaute Familien".
Was denkt ihr so darüber?
Denk genauer!
 
Lustig, dass ihr gerade von Kommune redet, denn aktuell denke ich mittelfristig, mich in eine solche zu bewegen. In letzter Zeit habe ich sowieso einen Haufen ganz merkwürdiger Koenzidenzen, obwohl ich an so einen Kram überhaupt nicht glaube und nie habe.

Mit vier Jahren bekam ich die Diagnose "Asperger", was für meine Eltern mein komplettes Verhalten erklärte und relativierte. Sprich dauernd hieß es, ich wäre empathielos, dabei haben sie mich oft angeschrien, wenn ich versucht habe, ein Wunsch oder ein Bedürfnis zu äußern.

Damit kommen die nicht klar - oft ist es so, dass etwas nicht sein kann, was nicht sein darf. Als ich im Alter von ca. 24 Jahren meinen ersten epileptischen Anfall hatte, da kam damit aus meiner Familie auch keiner klar. So ist es eben als Mutant und obwohl sie heutzutage alle so aufgeklärt sind, wird man als Mutant noch immer dämonisiert, auf die eine oder andere Weise. Schließlich ist es noch nicht solange her, als man uns Mutanten eingesperrt hat, oder gar Schlimmeres ...
Die Familie ist oft am schwierigsten zu handeln. Alle anderen kann man vvlt. abwimmeln, aber die "gutgemeinten Ratschläge" der Familie können ganz schön nerven.

Man muss sich darüber klar sein, dass solche Begriffe wie "Asperger" oder "Epilepsie" nur Kategorien sind, die am Ende mehr verschleiern, als sie erklären. Man kann dich, wie selbst viele Ärzte (aber nicht alle), in eine Schublade stecken und zur Tagesordnung übergehen. Wie es dir tatsächlich geht, dafür interessiert sich kaum jemand, denn da müssten sie ja mal alle ihre ganzen Spießigkeiten überdenken, die sie für normal halten.
Man definiert es als "Krankheit" oder auch nur "Störung" - dabei sind es Eigenschaften, die im Prinzip in jedem Menschen vorhanden sind. Nur hat der der/die eine eben seine Synapsen mehr aktiviert als der/die anderen und im Grunde sind wir Mutanten die Zukunft der Spezies Homo Sapiens. Denn es muss neben ggf. negativ erlebten Aspekten auch positive Eigenschaften geben, denn sonst hätten diese Eigenschaften evolutionsbiologisch die vielen Generationen der Spezies nicht überstanden.
Ich bin fest davon überzeugt, dass jeder von uns Mutanten auch eine Gabe in sich trägt, die freilich erst entdeckt und entwickelt werden will.

Ich kann mich noch sehr gut erinnern an den Moment, als ich das erste Mal meine Periode hatte und meine Mutter DIREKT meinen Vater anrief, um ihm das mitzuteilen. Oder als sie wollte, dass ich ihm meinen ersten BH zeige (also an mir). Er hat das dann mit "Sexy" kommentiert. Es war wohl als Scherz gemeint, aber ich habe mich einfach nur unwohl gefühlt.

Für einen Mann ist so ein Thema wie Menstruation eher völlig unverständlich, das kapiert keiner (und ich auch nicht). Aber irgendwie finde ich dass Verhalten Deiner Mutter total sympathisch, wobei ich jetzt gerade nicht sagen kann, warum überhaupt. In meiner Familie gab es keine Mädchen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das so gelaufen wäre. Da hätte man eher alles sexuelle schamhaft unter den Teppich gekehrt.
Auf mich macht es den Eindruck, dass Deine Mutter "stolz" auf Dich war und jetzt ein neuer Abschnitt in Deinem Leben begann: Der einer Frau, anstatt eines Mädchens, wie vorher.
Deine Schamigkeit gehört natürlich auch dazu ... meine Eltern haben mich als Kind auch immer gefoppt, was natürlich einerseits irgendwie fies war, denn als Erwachsene waren sie mir natürlich mental haushoch überlegen. Andererseits fiel ich mit der Zeit auf ihre Tricks auch nicht mehr herein, und genau darum ging's ja auch. Denn später fiel auch auf die Tricks von anderen nicht mehr so leicht herein.

Aber ich habe den Eindruck, dass viele Menschen ein viel zu romantisches Bild davon haben. Zum einen diese Teenie-Mütter, die glauben, wenn sie ein eigenes Kind haben und ihre "Kleine heile Welt" hätten, hätten sie endlich die Liebe, die sie selbst nicht hatten und zum anderen die Menschen, die ihren Eltern (Geschwistern,...) jedes noch so krasse Fehlverhalten verzeihen, weil es ja "Familie" ist.
Jeder Mensch sucht von Natur aus einen Ort, wo Liebe, Wärme und Geborgenheit herrscht.

Es ist das Bild eines Hollywood-Films, das uns, min. 1000 x gesehen, den Eindruck zu vermitteln sucht: Die Liebe löst alle Probleme, wie von selbst. Und die typische Srewball-Kommödie hört dann genau an dem Punkt auf: Nach der Hochzeit, denn dann beginnt der Alltag.
Die Realität ist anders.
Sie fordert von uns, Entscheidungen zu treffen, die richtig oder falsch sei können - und oft genug hat man nicht genug oder gar falsche Informationen, für Entscheidungen, die man kurzfristig hat fällen müssen, mit langfristigen Folgen.
Menschen hauen in persönliche Kerben und vertiefen sie, oft unbewusst, manchmal bewusst. Und man kann gar nicht anders handeln, weil da gerade Leichen aus dem persönlichen Keller geholt werden, die man da besser drin gelassen hätte.
Jeder von uns hat in persönlichen Dingen schon Entscheidungen getroffen, die man im Nachhinein als falsch ansieht.
Manchmal konnte man die Situation wieder retten, oft genug aber auch nicht.

Derzeit erlebe ich die Situation, das mein "Bruder" (genauer: mein Mitbewohner) immer wieder dasselbe Verhalten an den Tag legt, dass mich ärgert (ich koche, nach definitiver Absprache, für ihn und mich, aber wenn es fertig ist, dann kommt er nicht, weil er weggeht oder schläft. Dafür frisst er dann nächtens die Reste). Das finde ich respektlos, und das kann ich ihm ein oder zweimal verzeihen, derzeit ist dann aber mal Schluss.
Jetzt bin ich bockig und das bleibe ich auch.
Ich bin nicht mehr bereit, sich wiederholendes Fehlverhalten hinzunehmen, nur weil sich jemand auf seine Gründe oder Natur beruft.

Man muss sich darüber klar werden, dass "Liebe, Wärme und Geborgenheit" eine ideale Situation ist, die es leider nicht immer gibt. Und das man am Ende sowieso immer allein ist und seine Angelegenheiten auch alleine lösen muss.
 
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Derzeit erlebe ich die Situation, das mein "Bruder" (genauer: mein Mitbewohner) immer wieder dasselbe Verhalten an den Tag legt, dass mich ärgert (ich koche, nach definitiver Absprache, für ihn und mich, aber wenn es fertig ist, dann kommt er nicht, weil er weggeht oder schläft. Dafür frisst er dann nächtens die Reste). Das finde ich respektlos, und das kann ich ihm ein oder zweimal verzeihen, derzeit ist dann aber mal Schluss.
Jetzt bin ich bockig und das bleibe ich auch.
Ich bin nicht mehr bereit, sich wiederholendes Fehlverhalten hinzunehmen, nur weil sich jemand auf seine Gründe oder Natur beruft.

Hast du ihm ruhig und offen gesagt, wie sehr es dich stört ?
In den meisten solcher Fälle weiß der Verursacher von Ärger nicht, dass er Ärger verursacht.
 
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