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Entführungen im Jemen

AW: Entführungen im Jemen

Leider verstehe ich nicht, was diese Beispiele mit der Gesetzeslage in den einzelnen Staaten zu tun hat. Allerdings habe ich nicht Jura studiert sondern lediglich Naturwissenschaften. Die verschieden Gesetzesvorschriften der einzelnen Länder sind aber tatsächlich eine Frage des Standortes. Das ist doch die Realität, keineswegs aber der Idealzustand. Ich wehre mich aber dagegen, Kulturen mit einer von uns unterschiedlichen Gesetzesauffassung als minderwertig zu betrachten und sie deshalb pauschal abzuwerten.


Du hast Naturwissenschaften studiert ???? Wo bleibt da der logische Verstand ??? Dann waren die NS-Rassengesetze wohl auch rechtmäßig? Da sie ja nach deiner Ansicht nur eine Frage des Standortes waren. Pech für die Juden und Zigeuner, die zufällig den gleichen Standort hatten. Und wenn heute eine rechtsextremistische Partei an die Regierung kommen sollte, dann ist es zwar kein Idealzustand, wenn man alle Muslime hinrichtet ... aber es ist ja nur eine Frage des Standortes? So also lautet deine Botschaft als "Naturwissenschaftler"?

Was willst du denn eigentlich diskutieren? Menschenrechte sind völlig überflüssig, weil sie ja letztendlich nur eine Standortbestimmung darstellen? Was sich heutzutage alles Naturwissenschaftler schimpft ...

einstein12_375.jpg


Servus umananda
 
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AW: Entführungen im Jemen

Menschenrechte sind vom Standort unabhängig - sie sind allerdings reine Theorie, denn sie werden ja kaum beachtet.
Ich selbst bekenne mich zu den UN-Menschenrechten und richte mein Verhalten meinen Mitmenschen gegenüber nach ihnen aus. Das ist allerdings meine private ethische Grundlage, sie hat keinerlei Rechtswirksamkeit.
Andere Leute wegen ihrer Abstammung, Sprache, Hautfarbe, Religion, Alter, Geschlecht, Ausbildung, Aussehen usw herabzusetzen ist zwar beliebt aber letzlich lediglich eine Form von Rassismus.
 
AW: Entführungen im Jemen

Du hast Naturwissenschaften studiert ???? Wo bleibt da der logische Verstand ??? Dann waren die NS-Rassengesetze wohl auch rechtmäßig? Da sie ja nach deiner Ansicht nur eine Frage des Standortes waren. Pech für die Juden und Zigeuner, die zufällig den gleichen Standort hatten. Und wenn heute eine rechtsextremistische Partei an die Regierung kommen sollte, dann ist es zwar kein Idealzustand, wenn man alle Muslime hinrichtet ... aber es ist ja nur eine Frage des Standortes? So also lautet deine Botschaft als "Naturwissenschaftler"?

Was willst du denn eigentlich diskutieren? Menschenrechte sind völlig überflüssig, weil sie ja letztendlich nur eine Standortbestimmung darstellen? Was sich heutzutage alles Naturwissenschaftler schimpft ...

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Servus umananda


und was hat das jetzt mit dem Jemen zu tun?


Der Rote Baron
 
AW: Entführungen im Jemen

Menschenrechte sind vom Standort unabhängig - sie sind allerdings reine Theorie, denn sie werden ja kaum beachtet.
Ich selbst bekenne mich zu den UN-Menschenrechten und richte mein Verhalten meinen Mitmenschen gegenüber nach ihnen aus. Das ist allerdings meine private ethische Grundlage, sie hat keinerlei Rechtswirksamkeit.
Andere Leute wegen ihrer Abstammung, Sprache, Hautfarbe, Religion, Alter, Geschlecht, Ausbildung, Aussehen usw herabzusetzen ist zwar beliebt aber letzlich lediglich eine Form von Rassismus.

Theorie ist letztendlich VIELES ... was weder etwas mit einer Nichtbeachtung noch Beachtung zu tun hat. Es geht auch nicht darum, wozu du dich bekennst, doch du irrst dich, dass die Menschenrechte keinerlei Rechtswirksamkeit haben. Du solltest wirklich vorher nachdenken, bevor du einen Satz ins Netz stellst.

Sie haben bei uns sehr wohl eine gesetzliche Verbindlichkeit ... und davon können wir ausgehen. Wir haben sogar ein Tierschutzgesetz, obwohl sich bisher kein einziges Tier dazu geäußert hat ...

Der Standort von Menschenrechtsverletzungen ist für die Bewertung der Menschenrechte nicht relevant, sondern schlicht und ergreifend nur der Ort ihrer Beurteilung. Also unser eigener Standort. Und was im Jemen und in anderen islamischen oder afrikanischen usw. Staaten geschieht, ist für unsere Beurteilung nur der eigene Standort maßgeblich und nicht der Tatort.

Du kannst nichts beurteilen, wenn du kein Wertesystem hast ... falls du eines besitzt beziehungsweise überhaupt weißt, dass man ohne einer eigenen Wertvorstellung nichts bewerten kann. Und wenn du es nicht kannst, dann hast du auch nichts dazu zu sagen. Ist doch logisch ... wenn du schon vorgibst, ein Naturwissenschaftler zu sein.

Einstein.jpg


servus umananda
 
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AW: Entführungen im Jemen

Manchmal habe ich wirklich das Gefühl, hier werden "intellektuelle" Höchstleistungen vollbracht.
Servus umananda

Ich bin nicht sicher, ob die folgende Buchbesprechung hier passt.
Ich habe mir jedenfalls vorgenommen da mal reinzuschauen.

Buchkritik

Wolfgang Schmidbauer: Psychologie des Terrors.
Warum junge Männer zu Attentätern werden
Gütersloher Verlagshaus
17,95 Euro
Sendung: Dienstag, 23. Juni 2009, 14:55 – 15:00 Uhr SWR2

Von Barbara Dobrick

Wenn sich ein junger Mann oder – in selteneren Fällen – eine junge Frau in die Luft sprengt und andere mit in den Tod reißt, dann heißt es meist, solches Handeln sei völlig unverständlich. Für Wolfgang Schmidbauer ist das eine Schutzbehauptung. Sie schützt vor der Erkenntnis, dass narzisstische Wut, die zu Zerstörung und Selbstzerstörung führen kann, keinem von uns so fern liegt, wie wir gern annehmen würden, schreibt Schmidbauer. Und deshalb können wir sehr wohl verstehen, wenn auch nicht unbedingt nachfühlen, was in einem Menschen vorgeht, der Amok läuft oder Terrorist wird.
Der Drang zur Gewalttätigkeit ist nicht nur antisozial, sondern verstößt auch gegen grundlegende religiöse Gesetze. Deshalb müssen sie von den Tätern rationalisiert werden durch „Erlösungs- und Opfervorstellungen“. Deshalb nennen sie sich selbst auch nicht Terroristen, sondern Gotteskrieger oder Freiheitskämpfer.
Grundlegend für Terrortaten aber sei etwas ganz anderes, so der Psychoanalytiker Wolfgang Schmidbauer, nämlich eine narzisstische Störung. Er erklärt diese Fehlentwicklung gut verständlich und illustriert seine Ausführungen durch die Entwicklungsgeschichte einzelner Täter.
Verkürzt könnte man sagen: Eine narzisstische Charakterstörung, die zu Aggression und Selbstzerstörung führen kann, entsteht bereits in der Kindheit durch einen gravierenden Mangel an Einfühlung der Eltern in das kleine Kind. Das gerät dadurch in unerträgliche Gefühle von Schutzlosigkeit.
Eine Regression, ein Rückfall in die daraus folgenden Ohnmachtgefühle kann zu Machtstreben führen, zu Vernichtungswünschen, die Rache- und Harmoniephantasien miteinander verbinden. Die lieblosen Anderen werden bestraft durch einen grandiosen Machtakt und gleichzeitig lockt vollständige Harmonie im Nichtsein, im Jenseits, im Tod, der das Ende jeder Kränkung bedeutet. Wolfgang Schmidbauer erklärt die psychischen Prozesse einleuchtend. Schade ist, dass seine Formulierungen nicht immer ganz stringent sind. Gelegentlich gibt es Gedankensprünge, die nicht ganz nachzuvollziehen sind. Das tut dem Nutzen des Buches allerdings keinen Abbruch. Und der besteht vor allem in einem besseren Verständnis der Gewaltphänomene, mit denen wir uns seit geraumer Zeit auseinandersetzen müssen.
Schmidbauer gibt darüber hinaus Anregungen für eine konstruktive Begegnung mit tödlicher Destruktion: Ganz praktisch, das geht aus seiner Analyse klar hervor, sollte der Zugang zu Waffen so restriktiv wie möglich gehandhabt werden. Eine gewaltsame Bekämpfung des Übels sei sinnlos: „Wer verspricht, einen Krieg gegen den Terror zu gewinnen, ist von dem Übel angesteckt, das er zu bekämpfen glaubt“, schreibt Schmidbauer.
Er thematisiert auch die mediale Aufmerksamkeit, die Gewalttätern zuteil wird, und so ihre Größenphantasien zusätzlich schürt und zur Nachahmung anregt. In der Berichterstattung und in der politischen Auseinandersetzung käme es darauf an, die Taten auf eine Weise zu deuten, die zeige, dass sie Ergebnis psychisch bedingter Zerstörungswut sind, also nicht großartig, sondern krank.
Dazu passt die Meldung, dass britische Regierungsmitglieder nicht mehr von „islamistischen Terroristen“ sprechen, sondern von „antiislamischen Aktivisten“. So zeigen sie, dass es um Verbrechen geht, die mit den Prinzipien des Islam nichts zu tun haben.
In diesem Fall ist das weit mehr als das Bemühen um eine politisch korrekte Sprache, beinhaltet diese Ausdrucksweise doch zugleich eine Analyse, die heroisierenden Bildern entschieden widerspricht. Psychoanalytische Deutungen als Teil öffentlicher Debatten wirken, das wissen wir aus Erfahrung, in Gesellschaften hinein, und deshalb könnte das schneller Veränderungen zeitigen, als die von Schmidbauer vorgeschlagenen Therapieeinrichtungen für narzisstisch gestörte Islamisten beispielsweise im Jemen.


Gruß Fritz
 
AW: Entführungen im Jemen

Ich bin nicht sicher, ob die folgende Buchbesprechung hier passt.
Ich habe mir jedenfalls vorgenommen da mal reinzuschauen.

das Buch hast du intuitiv nicht schlecht ausgewählt. Passt natürlich nicht hier rein, aber ich wünsche dir, daß es dich - vor allem nach deinem letzten Ausfall - persönlich weiterbringt.

Der Rote Baron
 
AW: Entführungen im Jemen

Ich bin nicht sicher, ob die folgende Buchbesprechung hier passt.
Ich habe mir jedenfalls vorgenommen da mal reinzuschauen.

Buchkritik

Wolfgang Schmidbauer: Psychologie des Terrors.
Warum junge Männer zu Attentätern werden
Gütersloher Verlagshaus
17,95 Euro
Sendung: Dienstag, 23. Juni 2009, 14:55 – 15:00 Uhr SWR2

Von Barbara Dobrick

Wenn sich ein junger Mann oder – in selteneren Fällen – eine junge Frau in die Luft sprengt und andere mit in den Tod reißt, dann heißt es meist, solches Handeln sei völlig unverständlich. Für Wolfgang Schmidbauer ist das eine Schutzbehauptung. Sie schützt vor der Erkenntnis, dass narzisstische Wut, die zu Zerstörung und Selbstzerstörung führen kann, keinem von uns so fern liegt, wie wir gern annehmen würden, schreibt Schmidbauer. Und deshalb können wir sehr wohl verstehen, wenn auch nicht unbedingt nachfühlen, was in einem Menschen vorgeht, der Amok läuft oder Terrorist wird.
Der Drang zur Gewalttätigkeit ist nicht nur antisozial, sondern verstößt auch gegen grundlegende religiöse Gesetze. Deshalb müssen sie von den Tätern rationalisiert werden durch „Erlösungs- und Opfervorstellungen“. Deshalb nennen sie sich selbst auch nicht Terroristen, sondern Gotteskrieger oder Freiheitskämpfer.
Grundlegend für Terrortaten aber sei etwas ganz anderes, so der Psychoanalytiker Wolfgang Schmidbauer, nämlich eine narzisstische Störung. Er erklärt diese Fehlentwicklung gut verständlich und illustriert seine Ausführungen durch die Entwicklungsgeschichte einzelner Täter.
Verkürzt könnte man sagen: Eine narzisstische Charakterstörung, die zu Aggression und Selbstzerstörung führen kann, entsteht bereits in der Kindheit durch einen gravierenden Mangel an Einfühlung der Eltern in das kleine Kind. Das gerät dadurch in unerträgliche Gefühle von Schutzlosigkeit.
Eine Regression, ein Rückfall in die daraus folgenden Ohnmachtgefühle kann zu Machtstreben führen, zu Vernichtungswünschen, die Rache- und Harmoniephantasien miteinander verbinden. Die lieblosen Anderen werden bestraft durch einen grandiosen Machtakt und gleichzeitig lockt vollständige Harmonie im Nichtsein, im Jenseits, im Tod, der das Ende jeder Kränkung bedeutet. Wolfgang Schmidbauer erklärt die psychischen Prozesse einleuchtend. Schade ist, dass seine Formulierungen nicht immer ganz stringent sind. Gelegentlich gibt es Gedankensprünge, die nicht ganz nachzuvollziehen sind. Das tut dem Nutzen des Buches allerdings keinen Abbruch. Und der besteht vor allem in einem besseren Verständnis der Gewaltphänomene, mit denen wir uns seit geraumer Zeit auseinandersetzen müssen.
Schmidbauer gibt darüber hinaus Anregungen für eine konstruktive Begegnung mit tödlicher Destruktion: Ganz praktisch, das geht aus seiner Analyse klar hervor, sollte der Zugang zu Waffen so restriktiv wie möglich gehandhabt werden. Eine gewaltsame Bekämpfung des Übels sei sinnlos: „Wer verspricht, einen Krieg gegen den Terror zu gewinnen, ist von dem Übel angesteckt, das er zu bekämpfen glaubt“, schreibt Schmidbauer.
Er thematisiert auch die mediale Aufmerksamkeit, die Gewalttätern zuteil wird, und so ihre Größenphantasien zusätzlich schürt und zur Nachahmung anregt. In der Berichterstattung und in der politischen Auseinandersetzung käme es darauf an, die Taten auf eine Weise zu deuten, die zeige, dass sie Ergebnis psychisch bedingter Zerstörungswut sind, also nicht großartig, sondern krank.
Dazu passt die Meldung, dass britische Regierungsmitglieder nicht mehr von „islamistischen Terroristen“ sprechen, sondern von „antiislamischen Aktivisten“. So zeigen sie, dass es um Verbrechen geht, die mit den Prinzipien des Islam nichts zu tun haben.
In diesem Fall ist das weit mehr als das Bemühen um eine politisch korrekte Sprache, beinhaltet diese Ausdrucksweise doch zugleich eine Analyse, die heroisierenden Bildern entschieden widerspricht. Psychoanalytische Deutungen als Teil öffentlicher Debatten wirken, das wissen wir aus Erfahrung, in Gesellschaften hinein, und deshalb könnte das schneller Veränderungen zeitigen, als die von Schmidbauer vorgeschlagenen Therapieeinrichtungen für narzisstisch gestörte Islamisten beispielsweise im Jemen.


Gruß Fritz

Das ist doch wirklich mal wieder ein guter Hinweis von Dir Fritz.:danke:

meint :gitarre: :schaf: rg
 
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WAS sie sagt
contra
WIE sie es sagt


Was sie sagt, ist, wenn auch kurzknapp, informativ. Wie sie es sagt, könnte vom Hören des Was durchaus abhalten. Jedenfalls: Ursprung des Grauens ist ebenfalls das Jahr 1990.

Zusammengepfercht, was nicht zusammen gehört.
 
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