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Ein surrealer Traum-jeder DARF mitschreiben!

lilith51 schrieb:
Doch, doch ! Der Mann mit dem Hund sah sie sehr wohl dahinschweben. Sie wollte es nur nicht glauben ! Sie war eben eine eingefleischte Katzenfreundin und hatte Angst um ihre gerade gewonnene Katze. Der Mann bereute längst, dass er den Hund mitgenommen und rief ihre nach: "Es gibt doch Beweise, dass sich auch Hund, Katze und Wellensittich vertragen können, warum schweben Sie so schnell davon ?" Die komischen Gestalten in blau und orange waren inzwischen vom Markt verschwunden und die Frau mit der Katze zögerte, ob sie nicht doch hierbleiben solle ! Natürlich war es nicht unbedingt attraktiv, in Absurdistan zu bleiben. Aber, wenn man eine Stätte verlässt, sollte man nicht wissen, wohin man gehen soll, sollte man nicht ein Ziel haben, geht es da nicht leichter ?
 
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Doch da fiel mir wieder ein, daß ich doch sehr wohl ein Ziel hatte: die niegeliebte Frau. Hatte nicht auch der Absurdistaner von einer ungeliebten Frau gesprochen? Und richtig, sich an seine Worte erinnernd, sah ich unter mir die Weggabelung. Doch ich schwebte geradeaus weiter über ein undurchdringliches Dickicht, was ich zu Fuß niemals hätte bezwingen können. Am Horizont entdeckte ich schemenhaft ein Schloß.
"Jetzt kommt die 'einsamer Ritter rettet die Prinzessin'-Nummer; ganz wie wir es geplant haben", hörte ich plötlich eine heisere Stimme sagen, die kurz darauf in ein kehliges, röchelndes Lachen mündete. Mir schauderte und bei dem Versuch die Quelle des Lachens auszumachen ...
 
...die Quelle des Lachens war ich selbst....hätt´ ich es nur erahnen können, denn in diesem undurchdringlichen Dickicht hing ich nun an einem überdimensionalem, schwarz-grauen Blatt fest. Es war von einer wachsähnlichen Schicht umgeben, sodass ich ständig in den Abgrund abzurutschen drohte. Doch überkam mich in diesem Moment eine Art Todesangst, sodaß ich meine Fingernägel tief in das Fleisch des Blattes drückte, um mir einen Halt zu gewähren. Denn - so war es mir klar - würde ich abstürzen, würde ich dieses Schloss nicht erreichen können. Doch dies war mein Ziel, zumindest in diesem Augenblick....
 
... und das wollte ich SO SCHNELL WIE MÖGLICH erreichen, denn rings um mich wurde es schon ziemlich dunkel. ich wusste dass meine scheinwerfer nicht funktionierten und wie sollte ich mich hier zurechtfinden, wenn es auch noch dunkel war?
kurz entschlossen startete ich meinen motor. ich drückte nur den roten knopf an meinem linken handgelenk und schon brauste ich los.

meine füße klebten noch an dem schwarzgrauen blatt, so dass meine beine zu langen fäden gezogen wurden. ich flog schnell, die fäden wurden dünner und länger. es war ein beruhigendes gefühl, mit irgendetwas verbunden zu sein, es vermittelte mir geborgenheit.
ich hielt bei der ruine einer burg an. meinen besen, auf dem ich die ganze zeit geflogen war (hihihi!!!) warf ich an das schwere, eisenbeschlagene holztor, das sich dadurch quietschend öffnete. eine stimme, ... oh eine grausige grabesstimme ... sagte.....
 
"Ich bin ein Überbleibsel der heiligen Inquisition und habe dich gerade auf einem Besen fliegen gesehen". "Das ist mir egal, was du für ein Überbleibsel ist", erwiderte ich, "ich fliege halt mal gerne auf einem Besen. Ich glaube, du hast nur einen Neid, dass ich so einen multifunktionalen Besen besitze". Das Überbleibsel der heiligen Inquisition, das aussah wie sein eigenes Fossil, verwandelte sich im nächsten Augenblick zu Staub und sagte dementsprechend wenig. Endlich konnte ich ungehindert zum Schloss weiterfliegen. Dort angekommen .......
 
... zog ich erst mal noch eine rasante schleife über dem innenhof, wo es sich abspielte wie bei einer burgenländischen hochzeit. tische voller köstlicher speisen standen da herum, von einer buntgekleideten schar umringt, die ihre fröhlichen gespräche auch nicht unterbrachen, während sie sich mit den guten sachen vollstopften.

"holla, davon will ich auch was haben", sagte ich mir und setzte zur landung an. dabei übersah ich leider einen schmalen turm. ich flog durch ein geöffnetes fenster und krachte ziemlich unsanft auf dem fussboden eines zimmerchens auf. dort saß eine alte, verhutzelte frau, die seltsam altmodisch in jungmädchenhaft gekleidet war und vor sich hinmurmelte.
ich musste erst eine weile zuhören, ehe ich verstand, was sie sagte:...
 
Eine schwierige Rolle, ich will's aber versuchen

"Wer sind Sie, und warum kommen Sie durch's Fenster und nicht durch die Tür?" Ich antwortete, dass ich gerade aus Absurdistan komme und dass dort solche Geschehnisse an der Tagesordnung seien. Dann nahm ich meine ganze Frechheit zusammen und fragte sie: "Wäre es wohl möglich, dass ich an Ihrem Fest, dass in Ihrem Innenhof stattfindet, teilnehme ?" "Was bilden Sie sich ein, Sie junges Ding", antwortete darauf die Alte, "das Fest . . .
 
...ist meine hochzeit, aber mein bräutigam lässt noch auf sich warten!"

ich schaute sie wohl sehr erstaunt an, denn sie meinte ärgerlich und traurig zugleich:"ja, ich warte schon ziemlich lang!"

ich beschloss, nicht weiter zu fragen und flog einfach zum fenster hinaus. mein hunger war riesig, ich wollte ESSEN!
die schüsseln waren jedoch leer, keine menschenmenge drängte sich, ja es regte sich nicht einmal ein lüftchen. der himmel war blau, keine einzige wolke war zu sehen, alles wirkte tot und leer.
plötzlich war es dunkel. mit einem schlag, als ob jemand das licht ausgeschaltet hätte.
ich schrie,"was ist denn da eigentlich los?" sofort erhielt ich die antwort von einer stimme, die direkt in meinem kopf flüsterte: "die vorstellung ist aus!"
 
"Dies ist das Ende!", ich spürte instinktiv das die Stimme, die direkt aus meinem Innern zu kommen schien, recht hatte. Das ganze Spiel würde nun zuende gehen; selbst wenn dies nur ein Traum sein sollte, mein entgültiger Tod stand unzweifelhaft bevor. Doch seltsamerweise erfüllte mich die Erkenntnis, daß nun ein für alle mal Schluß sein sollte, weder mit Angst noch mit Furcht. Im Gegenteil, in meinem Inneren wich die Angespantheit der letzten Stunden und Tage einer angenehmen Ruhe und mein Körper wurde von einer angenehmen Wärme durchflutet.
 
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Nach einer Ewigkeit - so erschien es mir - fand ich mich entspannt, erfrischt, ausgeruht und tief zufrieden treibend in lauem, herrlich weichem Wasser. Sanfte Wellen plätscherten leise. Ab und zu bewegte ich meine Hände ein bisschen, ich fühlte mich wohlig und geborgen wie nie zuvor.

Es gab nichts wahrzunehmen, als die Weite des Meeres, das mich trug wie eine Mutter ihr neugeborenes Kind, darüber ein endloser sanftblauer Himmel und diese angenehme Temperatur von Luft und Wasser.

Ich stimmte in das leise Flüstern der plätschernden Wellen mit ein, mein Bauch vibrierte sachte im Rhythmus des Wassers, ich war ein Teil des Ozeans, ich war Wasser und Plätschern und Wärme und Summen, das Eine war vom Anderen nicht mehr zu unterscheiden.
 
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