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Documenta Entwurf 2022

Joachim Stiller

Well-Known Member
Registriert
9. Januar 2014
Beiträge
24.002
Ich möchte Euch einmal meinen Entwurf für die Documenta 15 2022 in Kassel vorstellen... Vorher möchte ich aber gerne noch ein paar Hinweise geben... Es handelt cih bei dem Kunstwerk um eine Rauminstallation (Environment) mit dem Titel "Pandora", was eine Anspielung sowohl auf die griechsihe Sage, also auch auf das leider nur Fragment gebliebene Drama von Goethe ist...

In der Sage Pandora geht es um die zwei ungleichen Brüder Epimetheus und Prometheus... Epimetheus wird da beschrieben als der "Vor-Denkende" und Prometheus als der "Nach-Denkende"...

Goethe ordenete sie in der leider nur Fragment gebleibenen Pandora in der Anweisung zum Bühnenbild nur falsch rum an:

Seite des Prometheus
[332] Zu der Linken des Zuschauers Fels und Gebirg, aus dessen mächtigen Bänken und Massen natürliche und künstliche Höhlen neben- und übereinander gebildet sind, mit mannigfaltigen Pfaden und Steigen, welche sie verbinden. Einige dieser Höhlen sind wieder mit Felsstücken zugesetzt, andre mit Toren und Gattern verschlossen, alles roh und derb. Hier und da sieht man etwas regelmäßig Gemauertes, vorzüglich Unterstützung und künstliche Verbindung der Massen bezweckend, auch schon bequemere Wohnungen andeutend, doch ohne alle Symmetrie. Rankengewächse hangen herab; einzelne Büsche zeigen sich auf den Absätzen; höher hinauf verdichtet sich das Gesträuch, bis sich das Ganze in einen waldigen Gipfel endigt.

Seite des Epimetheus
Gegenüber zur Rechten ein ernstes Holzgebäude nach ältester Art und Konstruktion, mit Säulen von Baumstämmen und kaum gekanteten Gebälken und Gesimsen. In der Vorhalle sieht man eine Ruhestätte mit Fellen und Teppichen. Neben dem Hauptgebäude, gegen den Hintergrund, kleinere ähnliche Wohnungen mit vielfachen Anstalten von trockenen Mauern, Planken und Hecken, welche auf Befriedigung verschiedener Besitztümer deuten; dahinter die Gipfel von Fruchtbäumen,[332] Anzeigen wohlbestellter Gärten. Weiterhin mehrere Gebäude im gleichen Sinne.

Im Hintergrunde mannigfaltige Flächen, Hügel, Büsche und Haine; ein Fluß, der mit Fällen und Krümmungen nach einer Seebucht fließt, die zunächst von steilen Felsen begrenzt wird. Der Meereshorizont, über den sich Inseln erheben, schließt das Ganze.

Und Steiner transportiert es in "Metamorphosend es Seelenlebens" auch noch... Das ist gar nicht schön... Lest es nach:

http://fvn-rs.net/index.php?option=...osen-des-seelenlebens&Itemid=3&layout=default

Ich schlage selbst ein anderes Konzept vor bei dem der Fehler korrigiert ist... Man könnte es einmal auf der Documenta 2022 in Kassel auführen... Ich meine jezt, das Bühnenbild, nicht die Pandora, denn die ist ja nur Fragment...
 
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Prometheus - Nacherzählt von Joachim Stiller

In urferner Vergangenheit, nachdem Himmel und Erde erschaffen waren, gab es eine Zeit, da wogte das Meer an seine Ufer, und die Fische schwam men im Wasser, und in den Lüften flogen und sangen die Vögel, und auf der gründenden Erde wimmelte es von Tieren. Aber eines fehlte noch, der Mensch, dessen Leib so besch affen war, dass es den Geist aufnehmen konnte, um sich die Erde Untertan zu machen. Da betrat Prometheus, der Vorherdenkende, die Erde, ein Titanensohn des alten Göttergeschlechtes, das Zeus, der Olympier, entthro nt hatte. Prometheus war ein Enkel Uranos, ein kluger und geschickter Erfinder. Er nah m nun etwas vom Tone der Erde, befeuchtete ihn mit dem Wasser des Flusses, knetete ihn und formte daraus Gebilde nach dem Ebenbild der Götter, der Herren der Welt. Um nun di ese Gebilde zu beleben, entlehnte er von so manchen Tierseelen allerlei gute und schlechte Eigenschaften, und schloss sie in die Brust der Menschen ein. Athene, die Göttin der Weisheit, hatte großes Wohlgefallen an der Schöpfung des Titanensohnes, und so blies sie den Menschen den Geist, den göttlichen Atem ein. So entstanden die ersten Menschen, die schon bald die Erde bevölkerten. Doch lange wussten sie sich ihrer reichen Gaben nicht zu bedienen; wie Traumgestalten liefen sie umher. Unbekannt war ihnen die Kunst, Steine zu behauen, Ziegeln zu brennen, Holz zu schlagen und Häuser zu bauen, und so lebten sie in tiefen Höhlen unter der Erde. Als nun Prometheus dies sah, nahm er sich seiner Geschöpfe an, er lehrte sie die Beobachtung der Gestirne, erfand ihnen die Kunst, zu zählen und die Kunst der Schrift, lehrte sie, Tiere an ein Joch zu spannen und die Äcker zu bestellen, gewöhnte die Rosse an Zügel und Wagen, erfand Segelschiffe und vieles mehr. Er zeigte den Menschen Mittel gegen die Krankheiten, das Salböl und die Kunst der Kräuterheilung. Am Ende zeigte er den Menschen noch die Erze der Erde, das Eisen, das Kupfer, das Silber und das Gold. In alle Bequemlichkeiten und Künste des Lebens führte Prometheus die Menschen ein. Nun wurden auch das neue Göttergeschlecht und Zeus, der Göttervater, auf die Menschen aufmerksam. Zeus verlangte von den Menschen Aufmerk samkeit, als Gegenleistung für den Schutz, den die Götter den Menschen angedeihen lassen wollen. Und so versammelten sich die Sterblichen und die Unsterblichen, um Rechte und Pflichten auszuhandeln. Bei der Versammlung erschien nun auch Prometheus als der Anwalt der Menschen. Er wollte günstige Konditionen für die Menschen herausschlagen, und da verführte ihn seine Klugheit, die Götter durch eine List zu betrügen. Als Zeus die List erkannte, sprach er: „Ich sehe wohl, Titanensohn, dass Du die Kunst des Truges noch nicht verlernt hast. Zur Strafe für Deinen Frevel sollen die Menschen niemals das Feuer erhalten. Die Kunst des Feuers, die letzte Annehmlichkeit, soll den Menschen versagt bleiben.“ Die Versammlung wurde aufgelöst, doch Prometheus, der Vorherdenkende, der sich mit dem Urteilsspruch des Zeus nicht abfinden wollte, sann auf eine neue List. Und so nahm er den langen Stengel des markigen Riesenfenchels, näherte sich mit ihm dem Sonnenwagen, und setzte den Stengel in glosenden Brand. Mit dem Feuer kam er wieder auf die Erde, und schon bald loderten überall die Holzstöße gen Himmel. Zeus, der Donnerer, der dies sah, geriet in furchtbare Wut, und sann auf Rache, denn Prometheus hatte ihn erneut herausgefordert. Zeus befahl nun dem Feuergott Hephästos, ihm das Scheinbild einer schönen Jungfrau zu fertigen, Athene selbst, die auf Prometheus wegen der Liebe der Menschen zu ihm eifersüchtig geworden war, warf der Jungfrau einen Schleier über das Gesicht und bekränzte ihr Haupt mit Blumen. Hermes, der Götterbote, musste dem holden Wesen Sprache verleihen, und Aphrodite ihren Liebreiz. Die wundersame Gestalt aus Göttergaben, war doch in Wahrheit ein blendendes Übel und die Götter nannten sie Pandora, das heißt, die Allbeschenkte. Jeder der Götter gab ihr nun ein Unheil als Geschenk für die Menschen mit, die sie in eine kleine Kiste verstauten. Zeus schickte die Pandora nun mit der Kiste runter auf die Erde zu den Menschen, die die wundersame Gestalt sofort bewunderten. Sie aber schritt zu Epimetheus, dem Nachdenkenden und Bruder des Prometheus, der in einem Garten lustwandelte, um ihm das Geschenk des Zeus zu überreichen. Vergeblich hatte ihn der Bruder davor gewarnt, je ein Geschenk der olympischen Götter anzunehmen, da er um das Wohl der Menschen besorgt war. Doch Epimetheus, der Nachherdenkende, nahm die Kiste der Pandora an und schlug den Deckel zurück, als augenblicklich eine Schar von Üblen herausfiel und sich in Windeseile über die ganze Erde verbreitete. Erschrocken schlug Epimetheus den Deckel wieder zu, doch ein einziges Geschenk blieb in der Kiste zurück, die Hoffnung. Epimetheus bracht nun die Kiste zu Prometheus, und gestand seinen Leichtsinn ein. Zeus aber ging nun daran, seine Rache auch an Prometheus zu verüben. Er entführte Prometheus und brachte ihn zu Hephästos, dem Gott des Feuers, und seinen Dienern, dem
Zwang und der Gewalt. Diese mussten Prometheus über einem schauderhaften Abgrund an einen Felsen des Berges Kaukasus ketten. Wo er sich nicht mehr rühren konnte. Seien Qualen sollten ewig und drei Tage dauern. Dann sandte Zeus dem Gefesselten einen Adler, der als täglicher Gast an seine Leber zehren durfte, die sich immer wieder erneuerte. Und so hing Prometheus an dem Felsen, doch gab er nie die Hoffnung auf Rettung auf. Nach einigen hundert Jahren kam der starke Herkules des Weges. Dieser sah den Götterenkel und hatte Mitleid mit ihm. Er spannte seinen Bogen und erschoss den grausamen Vogel mit seinem Pfeil. Hierauf löste er die Fesseln des Prometheus und führte den Befreiten mit sich davon. Damit jedoch das Urteil des Zeus, das Prometheus für immer an den Felsen verbannt hatte, eingehalten würde, musste Prometheus von nun an einen eisernen Ring tragen, der einen kleinen Stein vom Felsen des Kaukasus eingefasst hatte. So konnte sich Zeus rühmen, dass sein Feind noch immer an den Kaukasus angeschmiedet sei. Herkules hingegen hatte durch seine Tat nicht nur den Prometheus befreit, sondern auch die Hoffnung, das letzte Geschenk der Götter. (2007)
 
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Ich habe leider keinen Doktor, sonst würde ich mir gleich 2!!! Nobelpreise holen, den für Physik und den für Wirtschaft... Ideen habe ich wie Sand am Meer... Ich kann mich gar nicht retten... Es sit schon fast langweilig... Jeden Tag eine neue Überraschung... :D
 
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