AW: die Urmutter der Religionen
1) Monismus, Dualismus, Monotheismus
wenn ein Religionsgründer die Hälfte ausblendet
und auschließlich auf seinen (gewaltätigen) Gott setzt,
dann ist das kein Monotheismus sondern Monismus
Du gehst also stillschweigend davon aus, daß ein Religionsgründer männlich sei - was im Falle Mohammeds, Johannes des Täufers, Zoroasters oder Buddhas ja zutrifft (bei letzterem kann man fragen, ob er wirklich der Gründer einer Religion war) - denn hätte er, der Gründer, auch auf die andere, weibliche "Hälfte" gesetzt oder diese nur anerkannt, gäbe es nicht nur weniger Gewalt auf der Welt, sondern auch ein gewaltloseres Gottesbild, dir zufolge, vielleicht.
Denn Du willst doch nicht sagen, daß Gott den Menschen nach dem Ebenbild seiner eigenen Egozentrik geschaffen hat: Was ich schaffen kann, zerstöre ich auch; und dabei aufs Weibsvolk ganz vergessen hatte? Das ja ebenso Gottes Schöpfung ist, wenn auch eine zweckmäßige: das Weib soll vorführen, was der Mann sich verbietet (soweit nachvollziehbar die schwierige jüdisch/christliche Lesart) und folglich dem Manne unterworfen bleibt.
Klar ist: Eigenständig destruktives Verhalten von Frauen kommt in der Bibel nicht vor (Im Koran etwa?).
scilla schrieb:
2) der Ur-Monotheismus war eine Umweltreligion
es ging um die Jahreszeiten, da diese den Arbeitsablauf bestimmten
Dein "Ur-Monotheismus" wäre bereits eine Abstraktion, aus generationenlanger Erfahrung gewonnen, da Jahreszeiten wiederkehren: mensch lernt damit umzugehen, und sieht den Gott in der periodischen Wiederkehr, nicht in der Flut dieses Herbstes -
scilla schrieb:
3) am besten erkennt man die Jahreszeiten am Aspekt der Vegetation
alle griechischen Götter gehen auf Bäume zurück
die heilige Stätte war ein Baumhain
so kommen die Namen zustande - als Folge tradierter Gerüchte, den Antiken war jedem Gott sein eigener Baum, und man ahnt schon, wie scilla also seinen anfänglich eingeführten Begriff eines "Ur-Monotheismus" untergraben wird:
scilla schrieb:
4) das Geschlecht der Bäume war weiblich
und ist es im Deutschen bis heute (Ausnahmen: der Apfel, der Ahorn, der Speierling ...)
Das grammatische Geschlecht der Bäume in der deutschen Sprache ("die Eiche", "der Ahorn") ist allerdings jenseits der Sprachschönheit vollkommen unerheblich, das Fortpflanzungsverhalten von Bäumen mit Kategorien wie "weiblich" oder "männlich" kaum zutreffend beschreibbar. Und jetzt wird er richtig frech:
scilla schrieb:
5) das Gartenbau-Matriarchat geht auf die Jungsteinzeit zurück
das wäre die Zeit kurz nach der Sintflut
denn da sagt er - politisch korrekt -, daß ein Wiederaufbau nach Zerstörungszeiten wenn überhaupt, von Frauen geleistet wird und darum.
scilla schrieb:
6) in einem anderen [noch älteren? entwaldete Regionen?) Matriarchat wird der Bauchnabel verehrt
als Ernährungsorgan für Jungs;
scilla schrieb:
7) im ältesten Matriarchat (Afrika) dreht sich alles um die Menstruation der Frau (Mondzyklus)
also darum, wann sie empfänglich ist, Samen zu empfangen, um Jungs zu gebären. Mädels sind Kollatertalschäden der weiblichen Gebärkonkurrenz und darum zu vermeiden; zu viele Jungs dagegen kann es gar nicht geben, denn die Mädels wollen ja gern viel Auswahl haben.
Soviel zu Deinen nachvollziehbaren Gedanken, scilla, mein Freund, hehe.
Aber hier, am Ende, muß ich widersprechen.
scilla schrieb:
die Marienverehrung im Christentum ist ein Rest des Matriarchates
Die katholische und orthodoxe Marienverehrung ist nicht matriarchalisch, sondern eine Projektion und Ablenkung des männlichen Sexualtriebes. So oft wie der Mann kann, kann die Frau gar nicht schwanger werden. Laß sie ihm zwölf Kinder gebären: der muß aber trotzdem täglich, ob die Kirche Enthaltsamkeit predigt oder nicht! Er würde ja - egal mit welcher - allein, nicht das angetraute Weib, sondern die Kirche verbietet es; immerhin bietet sie noch Maria, die Mutter Gottes, als erotisches Angebot, und da mag sich mancher vorstellen, Gottes Sohn selbst gezeugt zu haben -
- nein, scilla, hier will ich, der ich doch den Gedanken an die Frau stets respektvoll hochhalte, dir nicht folgen - daß das Weib die Maria über den Mann gebracht hätte, anstatt daß der Mann sich Maria selbst ausdenkt - nein, laß mich im Glauben, daß der Mann von einem Mann aus dem Paradies vertrieben wurde.