• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Die Lüge bei MARX

Werbung:
AW: Die Lüge bei MARX

@nihil

Was leben will darf Leben? Wieso sollte sich was leben will dann nicht einfach selbst darum kümmern, wo es bleibt?

Weil das nicht funktioniert und der Mensch ein Gesellschaftswesen ist. Der Kapitalismus respektiert das Leben des Einzelnen nicht, weil er jeden, der langsamer produziert als der Schnellste (was automatisch passiert), materiell und gesellschaftlich abstraft - bis hin zum Verhungern.
In einer kommunistischen Gesellschaft wäre das Existenzrecht nicht mehr von Quantität oder Schnelligkeit bzw. Konkurrenzkampf oder Recht des Stärkeren abhängig. Jeder hätte aufgrund von Geburt ein Existenzrecht und ein Partizipationsrecht in der Gesellschaft. Tätigkeiten und Güter würden nicht mehr nur demjenigen zukommen, der am Stärksten und Schnellsten ist, sondern jeder hätte einen Anspruch darauf. Es gäbe weiterhin eine Aufteilung der Tätigkeiten und Spezialisierungen, aber die wären eben abgesprochen. Tätigkeiten würden primär nur von denjenigen ausgeführt, die diese Tätigkeiten auch machen wollen oder - aufgrund gesellschaftlicher Notwendigkeit - müssen.

Umwelteingriffe des Menschen gäbe es auch weiterhin. Im Kapitalismus wird die Umwelt aufgrund des "Wettlaufs um immer Mehr und immer Schneller" zerstört. Unsere Ressourcen sind endlich und unterliegen bestimmten Naturzyklen, an die wir uns auch halten sollten. Nirgends in der Weltgeschichte ist die Natur so sehr zerstört worden wie im Kapitalismus. Die vormodernen Umweltverschmutzungen waren harmlos dagegen.
Und um zukünftig Umweltzerstörungen vorzubeugen oder sie gering zu halten, braucht es eine gänzliche Änderung der Produktionsweise. Weg vom Erdöl, und möglichst weit hin zu erneuerbaren Ressourcen. Damit einhergehen wird auch eine massive quantitative Reduktion des Konsums für den Einzelnen und eine größere Gemeinnutzung von Ressourcen.

Planung ist dafür ein wichtiger Schritt. Im Kapitalismus gibt es den Konkurrenzkampf, bei dem nur der Stärkste überlebt und der Schwächste zum Tode verurteilt wird. Ich bin ebenfalls gezwungen, am Konkurrenzkampf teilzunehmen, sonst verhungere ich. Der Kapitalismus zwingt mir den Wettbewerb auf.

Was die SU anbelangt: Ja, sie scheiterte an kapitalistischen Kriterien wie Überschuldung. Wäre sie wirklich sozialistisch gewesen, hätte es dort keine Schulden, keine Waren und auch keine Arbeitskräfte gegeben. Und auch keine Umweltzerstörung und keinen Wachstumszwang. Es hätte auch keinen Staat gegeben. In einer kommunistischen Gesellschaft gibt es keinen Staat mehr, sondern Räte und Vereine.

Ja, einige könnten mehr wollen, als man ihnen zugestehen will und es sich nehmen...

Wie denn nehmen? Durch Diebstahl?

Oder manche könnten auch heimlich selbst etwas produzieren und es dann verkaufen.

Im Kommunismus gibt es kein "heimlich produzieren" mehr. Und schon gar kein "Verkauf". Um im Kommunismus an Ressourcen zu kommen, musst du dich mit anderen Menschen kurzschließen. Und das hieße wiederum: planen und verhandeln.
Der Einzelne kann im Kapitalismus auch nur deshalb verkaufen und kaufen, weil die Gesellschaft insgesamt aus kaufen und verkaufen besteht. Und eine Gesellschaft, in der es keine Märkte mehr gibt, kann ein Einzelner auch nicht einfach verkaufen. Dazu bräuchte es in der gesamten Gesellschaft wieder Konkurrenz statt Planung.

Und Leute, die sich gänzlich ungesellschaftlich verhalten und zu keinem verantwortlichen Handeln in der Lage mehr sind, sollten entmündigt und einem Vormund unterstellt werden. Das hat nichts mit Totalitarismus zu tun. Der Kapitalismus ist totalitär, weil man seine Strukturen eben nicht per Willensentscheid ändern kann, da er Verantwortungslosigkeit pur ist. Menschen, die gegen den Kapitalismus rebellieren, werden in Gefängnisse gesperrt. DAS ist totalitär.

Die Welt sitzt an einem Tisch und verhandelt. Ob´s da eine Übereinkunft gibt?

Natürlich gibt es die. Auch bei 7 Mrd. Menschen.

Also siehst du - der Lebensstandart würde doch sinken.

Quantitativ ja, qualitativ würde er steigen.

Von müssen redet keiner. Nur wird es schnell Hungertote geben, wenn keiner mehr produktiv ist.

Falsch. Es können auch alle unproduktiv sein. Es wird nur das hergestellt, wofür es Bedürfnisse, Ressourcen und Absprachen gibt. Eigentlich ganz einfach.
 
AW: Die Lüge bei MARX

Weil das nicht funktioniert und der Mensch ein Gesellschaftswesen ist.

Das ist für mich fragwürdig, ob der Mensch ein Gesellschaftswesen ist.

Der Kapitalismus respektiert das Leben des Einzelnen nicht, weil er jeden, der langsamer produziert als der Schnellste (was automatisch passiert), materiell und gesellschaftlich abstraft - bis hin zum Verhungern.

Ist vielleicht etwas übertrieben. Wenn man sich in etwa an den Durchschnitt hält, wird man kaum abgestraft. Außerdem: Jeder hat es in der Hand, der Schnellste zu sein...

In einer kommunistischen Gesellschaft wäre das Existenzrecht nicht mehr von Quantität oder Schnelligkeit bzw. Konkurrenzkampf oder Recht des Stärkeren abhängig. Jeder hätte aufgrund von Geburt ein Existenzrecht und ein Partizipationsrecht in der Gesellschaft. Tätigkeiten und Güter würden nicht mehr nur demjenigen zukommen, der am Stärksten und Schnellsten ist, sondern jeder hätte einen Anspruch darauf. Es gäbe weiterhin eine Aufteilung der Tätigkeiten und Spezialisierungen, aber die wären eben abgesprochen. Tätigkeiten würden primär nur von denjenigen ausgeführt, die diese Tätigkeiten auch machen wollen oder - aufgrund gesellschaftlicher Notwendigkeit - müssen.

Klingt ja alles super - nur ist es nicht durchführbar. Der Mensch ist schlicht zu dumm, eine solche Gesellschaft zu schaffen und zu erhalten. Wenn die Geschichte eines zeigt, dann, dass Utopien nicht verwirklicht werden können...

Umwelteingriffe des Menschen gäbe es auch weiterhin. Im Kapitalismus wird die Umwelt aufgrund des "Wettlaufs um immer Mehr und immer Schneller" zerstört. Unsere Ressourcen sind endlich und unterliegen bestimmten Naturzyklen, an die wir uns auch halten sollten. Nirgends in der Weltgeschichte ist die Natur so sehr zerstört worden wie im Kapitalismus. Die vormodernen Umweltverschmutzungen waren harmlos dagegen.

Man müsste hier auf die Wechselwirkungen zwischen Industrialisierung/Technisierung - Kapitalismus - Umweltzerstörung näher eingehen. Jedoch hat es in vormodernen Zeiten wahrscheinlich nur deshalb weniger Umweltverschmutzungen gegeben, weil keine Möglichkeit dazu bestand...

Und um zukünftig Umweltzerstörungen vorzubeugen oder sie gering zu halten, braucht es eine gänzliche Änderung der Produktionsweise. Weg vom Erdöl, und möglichst weit hin zu erneuerbaren Ressourcen. Damit einhergehen wird auch eine massive quantitative Reduktion des Konsums für den Einzelnen und eine größere Gemeinnutzung von Ressourcen.

Klingt wieder gut - doch nicht durchführbar.

Planung ist dafür ein wichtiger Schritt. Im Kapitalismus gibt es den Konkurrenzkampf, bei dem nur der Stärkste überlebt und der Schwächste zum Tode verurteilt wird. Ich bin ebenfalls gezwungen, am Konkurrenzkampf teilzunehmen, sonst verhungere ich. Der Kapitalismus zwingt mir den Wettbewerb auf.

Tja, der kapitalistische Wettbewerb ist eine Form von Verteilungskampf. So etwas würde es auch in deiner Utopie geben, vielleicht in anderer Form ausgetragen....

Es hätte auch keinen Staat gegeben. In einer kommunistischen Gesellschaft gibt es keinen Staat mehr, sondern Räte und Vereine.

Verstehe ich jetzt nicht. Wie sollte dann die Verteilung und Produktion vonstatten gehen, ohne Markt, aber auch ohne staatliche Institutionen? Und: wenn es keinen Staat gibt, wer sorgt für die öffentliche Ordnung? Wer erlässt Gesetze und ahndet diese?

Wie denn nehmen? Durch Diebstahl?

Ja.

Im Kommunismus gibt es kein "heimlich produzieren" mehr. Und schon gar kein "Verkauf". Um im Kommunismus an Ressourcen zu kommen, musst du dich mit anderen Menschen kurzschließen. Und das hieße wiederum: planen und verhandeln.

Man kann sich auch mit anderen GEGEN andere kurzschließen...

Und eine Gesellschaft, in der es keine Märkte mehr gibt, kann ein Einzelner auch nicht einfach verkaufen. Dazu bräuchte es in der gesamten Gesellschaft wieder Konkurrenz statt Planung.

Solange Güter begrenzt sind, hat jedes Gut einen Wert. Werte kann man Tauschen. Märkte wird es immer geben...

Und Leute, die sich gänzlich ungesellschaftlich verhalten und zu keinem verantwortlichen Handeln in der Lage mehr sind, sollten entmündigt und einem Vormund unterstellt werden. Das hat nichts mit Totalitarismus zu tun.

Ach so? Jeder Kapitalist wird entmündigt? Klingt für mich sehr danach, die Opposition ausschalten zu wollen...

Menschen, die gegen den Kapitalismus rebellieren, werden in Gefängnisse gesperrt. DAS ist totalitär.

Ja, habe auch nie behauptet, dass der Kapitalismus KEIN totalitäres Moment hätte. Jede Gesellschaft ist im Grunde totalitär, auch deine Utopie.

Natürlich gibt es die. Auch bei 7 Mrd. Menschen.

Wie sollen 7 Mrd. Menschen eine Entscheidung treffen? Selbst wenn, wer setzt diese dann um? Und vorher: wie werden sie gefragt? Und schon gibt´s wieder einen Staat, eine Bürokratie, eine Hierarchie...

Falsch. Es können auch alle unproduktiv sein. Es wird nur das hergestellt, wofür es Bedürfnisse, Ressourcen und Absprachen gibt. Eigentlich ganz einfach.

Ich würde in dieser Gesellschaft nichts produktives tun. Ich würde daheim bleiben und lesen. Würde man mich trotzdem durchfüttern?
 
AW: Die Lüge bei MARX

Nihil
Das ist für mich fragwürdig, ob der Mensch ein Gesellschaftswesen ist
.

hallo gesell, ich gesell mich mal dazu, würde
deine fragwürde nochmals überdenken.
geselliges beisammensein hier im forum noch
:grouphug:

:winken3:
 
AW: Die Lüge bei MARX

Lies halt Zeitung.

Ich frag aber dich! Nur weil China eine ökonomische Supermacht ist und reger Austausch von Waren stattfindet, können sie trotzdem Feinde sein. Wozu gibt es CIA? :D Wie hinter den Kulissen gearbeitet wird, konnte ich durch den Mauerfall schön beobachten.
 
AW: Die Lüge bei MARX

Ich frag aber dich! Nur weil China eine ökonomische Supermacht ist und reger Austausch von Waren stattfindet, können sie trotzdem Feinde sein. Wozu gibt es CIA? :D Wie hinter den Kulissen gearbeitet wird, konnte ich durch den Mauerfall schön beobachten.

:ironie: Ja ja, die Geh'-heim-Dienste haben es in sich, :ironie: soll ich im Auftrag von Skyfall ....äääähhhh.... 00-7 mitteilen ....:lachen::lachen::lachen:
 
AW: Die Lüge bei MARX

Im Moment beschäftigt mich: Naturalismus in der Philosophie des Geistes :dreh: Karl Marx und das naturalistische Menschenbild - Naturalismus und Materialismus
 
Werbung:
Zurück
Oben