• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Die bretonische Loreley - oder: der Fremde und die Fee

Munro

Well-Known Member
Registriert
2. Januar 2014
Beiträge
5.456
Die bretonische Loreley

Ich weiß wohl, was soll es bedeuten,
dass ich so glücklich bin,
ein Morgen aus fernen Zeiten,
der geht mir nicht aus dem Sinn.

Die Luft ist so frisch und nicht dunkel,
sie ist würzig wie herrlicher Wein,
das Wasser des Meeres funkelt,
im Morgensonnenschein.

Das schönste Mädchen sitzet
dort draußen wunderbar.
Ihr freundliches Lächeln blitzet,
bretonisch leuchtet ihr Haar.

Den Fremdling am sandigen Strande,
ergreift es mit süßem Weh.
Wohl sieht er die Felsenriffe,
doch auch die Fee in der See.

Ich glaube am Ende spazieret
der Fremde ins Meer - ohne Kahn.
Und das hat mit ihrem Lächeln
die Fee des Meeres getan.


---------------------------------------------------------------------

Und wie es sich für in schönes Märchen gehört:
Der Fremde und die Fee wurden Freunde für's Leben.
Und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie heute noch.

 
Werbung:
Liest hier in diesem Bereich eigentlich mal irgendwer irgendwann irgendwie mit?
Oder ist dieser Bereich für d' Katz?
 
Hallo Munro,

deine "bretonische Loreley" gefällt mit gut,
am besten die Zeile "bretonisch leuchtet ihr Haar".

Als ich kürzlich am Rhein und bei der Loreley war,
habe versucht die aktuelle Atmosphäre dort einzufangen:

Rheinfahrt (Boppard – Loreley) 10/2020

Statt Loreley weiden Ziegen
am rheinischen Schieferhang.
Gelbe Blätter am Ufer vertrieben
den Sommer, den Heine besang.

Rechts und links näht das Schiff zusammen
was sonst nur im Wechsel ertönt.
Kein Nebel liegt über dem Wasser
das immerzu fließt und strömt.

Es ist ein etabliertes Gewerbe
gerüstet für Sonne und Mond,
sie fahren auf Hagens Spuren,
so lange das Fahren sich lohnt.

Wir heben den Blick nach oben
auf Burgen und Loreley
und während wir oben noch gucken
schaut unten das Unheil vorbei.

Ihrem Lied kann keiner entkommen
zieht man an dem Felsen vorbei -
Und ist sie auch etwas verhunzet
wir lieben die Loreley!


Gruß
Trestone
 
Hallo Trestone :)

Das freut mich, dass mein Gesicht dir gefällt!

Und dein Loreley-Gedicht gefällt mir auch sehr gut! :)
 
Die bretonische Loreley

Ich weiß wohl, was soll es bedeuten,
dass ich so glücklich bin,
ein Morgen aus fernen Zeiten,
der geht mir nicht aus dem Sinn.

Die Luft ist so frisch und nicht dunkel,
sie ist würzig wie herrlicher Wein,
das Wasser des Meeres funkelt,
im Morgensonnenschein.

Das schönste Mädchen sitzet
dort draußen wunderbar.
Ihr freundliches Lächeln blitzet,
bretonisch leuchtet ihr Haar.

Sie kämmet es ganz ohne Kamme
und singt ein Lied dabei,
das hat eine wundersame
bretonische Melodei.

Den Fremdling am sandigen Strande,
ergreift es mit süßem Weh.
Wohl sieht er die Felsenriffe,
doch auch die Fee in der See.

Ich glaube, am Ende spazieret
der Fremde ins Meer - ohne Kahn.
Und das hat mit ihrem Lächeln
die Fee des Meeres getan.

---------------------------

Nun habe ich noch eine Strophe hinzugefügt - in dichterischer Freiheit.
Damals im Meer hat jenes schöne Mädchen noch kein Lied gesungen.
Sie war ja auch keine Sirene und keine Hexe Loreley.
Sie war eine ganz reale schöne und freundliche junge bretonische Frau.
Eine echte Bretonin aus Finistère - am Ende der Welt, wie der Name sagt - im Westen der Bretagne.
Und sie hat mir später dann auch wirklich schöne Lieder in der wunderbaren bretonischen Sprache gesungen.
 
Werbung:
Hallo Munro,

wie Du schreibst sind die Verse zum Kamm und Lied hinzugefügt
und waren im Ursprungserlebnis nicht dabei.

Nach dem Motto "weniger ist mehr" ziehe ich Deine Ursprungsfassung vor,
da darin meine Lieblingszeile "bretonisch leuchtet ihr Haar"
besser zur Geltung kommt.

Ist natürlich Geschmackssache.

Gruß
Trestone
 
Zurück
Oben