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Des Lebens Wert speist aus des Todes Leid

PlacidHysteria

Well-Known Member
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5. März 2017
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Schritt für Schritt. Ein Atemzug knallt den endgültigen Atemstoß in einer scharlachroten Sturmflut ins außerkörperliche Umweltgefindel. Exanimalis schreitet voran, der Mann mit dem gebrochenen Herzen. Seine Augen, versiegelt vom Schmerz und der Pein und doch weit geöffnet. Denn vor seinem geistigen Auge, sein Werdegang flattert und zittert vorbei. Sein Erbe, drei Söhne, im Schutze der Tiefen der weiten Wasser vor der Welt verborgen. Seine Frau! Sein Stapfen im schwarzbraunen Dickicht aus Erde und Wasser, mit schwarzrotem Teint. Seine Frau, die ihn gerettet aus tiefschwarzem Leid, aus Krankheit und Schmerz, nun in der Obhut der Toten. Seine Knochen zerreißen unter dem Drucke der Macht, des Totengotts martialische Kraft. Die Sense im Rücken stolpert er in einen Kniefall, der Erschöpfung und Ergebung, seine Freunde. Einer der die Riesen der Natur entwurzelte, und einer der der Natur das Leben im Meere nahm. Beide, nun, dem Einen die Lebenswurzel durchgehackt, der Andere mit den Fischen entschlafen, ließen ihn in dem Augenblick zurück. In dieser matschigen Chaostirade verlor der Mann nun vollends den Halt, als der Hang ihm mit seiner Neigung zu Boden warf, stand er nicht mehr auf. Sein letzter Versuch den Berg zu erklimmen, scheiterte jäh an Schwäche und Schwindel, der Folge des Verlustes des Lebenselixiers doch nicht an Langmut und Ehrgeiz. Seine Hütte am Dorfesrand, seine Ziegen, so dachte er, sein Rang sein Gold, sein Boot. All das fehlte ihm. In dieser letzten Phase. Der Pfeil so merkte er, hatte des Kriegers Inneres zerstört. Ein einzelner Ast, bearbeitet mit Eisen und Gefieder. Seine täglichen Fischereien. Der Mann, zusammengesackt und malträtiert, stark zugerichtet und verziert. Dekoriert mit tausenden Schnitten doch innen lebendig wie noch nie. Seine Jagd. Sein Hund. Mit letzter Kraft drehte er sich. Es war die allerletzte. Die Endgültige Regung. Das seidene Garn an dem sein Leben verzweifelt den Halt verlor. Im Dreck lag er also da. Starrte gen Himmel. Seine Götter. Seine...

Sein letzter Atemstoff pfiff aus allen Poren. Kaum hörbar in den desperaten Verzweiflungsschreilauten seiner Mitstreiter.

Post mortem dachte er: Endlich vereint mit Familie und Freund. Sein Reichtum bleibt zurück. Mögen Feind und Freund darum die Klingen kreuzen.
 
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