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Der fast perfekte Selbstmord. Krimi

Walter M

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12. August 2005
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Der fast perfekte Selbstmord


In einem größeren Ort in Hessen, gibt es seit einigen Tagen nur noch ein Thema, der Selbstmord der 44- jährigen Ida Woller, Ehefrau von dem 46- jährigen Hans Woller. Beide wollten in ein paar Tagen ihre Silberne Hochzeit feiern. Doch da geschah etwas Furchtbares. Ida hatte sich laut Polizeibericht und Gerichtsmedizin sowie Staatsanwaltschaft, 4 Tage vor der Silbernen Hochzeit mit einem Seil selbst das Leben durch Erhängen genommen. Doch Kommissar Erich Wiegand, der den Fall Woller noch einmal in Augenschein nahm, hatte nach Durchsicht des Falles Zweifel, dass es Selbstmord war. Wiegand der auf seiner Dienststelle als Spürhund gilt, nahm den Fall Woller neu auf.

Kommissar Erich Wiegand und sein Assistent Emo Gander saßen einen Tag nach der Beerdigung von Frau Woller im Wohnzimmer von Hans Woller. Beide Beamten kondolierten Hans Wollner zum schrecklichen Tode seine Frau Ida. Hans war tief bewegt und brachte kaum ein Wort heraus. Er konnte es einfach nicht begreifen, dass sich seine Frau selbst das Leben genommen hat.
„Wie haben Sie denn erfahren von dem Selbstmord Ihrer Frau“, fragte Wiegand.
„Das habe ich doch alles schon unserer Polizei hier im Ort gesagt“, sagte Woller etwas energisch.
„Bitte Herr Woller, das ist kein Misstrauen, wir müssen den ganzen Fall noch einmal aufrollen, da gibt es noch ein paar Unklarheiten“, sagte Wiegand. Woller blickte den Kommissar an und meinte fragend: „Unklarheiten, welche Unklarheiten, es ist doch eindeutig von höchster Stelle festgestellt worden, dass meine Frau…“, dann stockte er einen Moment und fuhr weinerlich fort: „Das meine Frau Selbstmord begangen hat.“
„Sehen Sie Herr Woller, in dem Bericht der Polizei steht nur, dass Ihre Frau sich einen Strick nahm und sich damit aufgehängt hat.“ Woller begann jetzt laut zu schluchzten. „“Wenn es Ihnen jetzt schwer fällt, wir können auch später damit fortfahren“, sagte Emo Gander. „Es geht schon“, sagte Woller mit schwacher Stimme.

„Sie haben mir vorhin die Frage nicht beantwortet, wie Sie vom Tod ihrer Frau erfahren haben?“, sagte Wiegand.

Woller begann mit brüchiger Stimme zu erzählen: „Ich war schon seit 3 Tagen unterwegs, ich bin wie sie bestimmt aus den Akten wissen Vertreter für landwirtschaftlich technische Geräte, da komme ich in ganz Deutschland herum.
Da ich immer von unterwegs zu Hause anrief um meiner Frau zu sagen, wo ich bin, wunderte ich mich schon etwas, dass sie nicht ans Handy geht, obwohl es angeschaltet war. Ich versuchte es den ganzen Morgen, doch sie ging einfach nicht ans Telefon. Mir war das schleierhaft und probierte es immer wieder, doch ohne Erfolg. Ich dachte dann sie wäre einkaufen oder bei ihrer Mutter die ja nur einen Kilometer weit weg wohnt. Als sie am Mittag immer noch nicht ans Handy ging, rief ich bei unseren Nachbarn Fux an, um sie zu bitten, sie möchten mal nachsehen. Aber wie mir Frau Fux dann sagte, war meine Frau nicht da. Das Auto meiner Frau stand in der Garage, wie mir Frau Fux sagte, was man durchs Garagenfester sehen kann.
Als ich meine Frau danach immer noch nicht nach einigen Telefonanrufen erreichen konnte, rief ich bei Freunden und Bekannten an aber ohne Erfolg. So rief ich bei meiner Schwiegermutter an, doch da war sie auch nicht.
Ich bat meine Schwiegermutter, sie möchte mal bei uns nachsehen, es könnte ja was im Haus mit ihr passiert sein. Als meine Schwiegermutter dann ums Haus ging und laut nach ihr rief - sie hat keinen Haustürschlüssel, da blickte sie auch durchs Kellerfenster und glaubte durch den dünnen Vorhang etwas von der Decke etwas baumeln zu sehen. Sie war ganz durcheinander und schlug das Kellerfenster ein. Da hing meine Frau…“ Wollner stockte der Atem und er konnte nicht weiter reden.
Dann sagte er leise: „Da kam auch bald die Polizei und so erfuhr ich das Schreckliche…“

Kommissar Wiegand sagte zu Woller: „Für heute machen wir Schluss, kommen Sie bitte morgen um 9 Uhr ins Präsidium, hier ist die genaue Adresse.“
Woller blickte Wiegand fragend an: „Was wollen Sie denn noch alles fragen Herr Kommissar?“
„Das werden wir morgen alles bereden“, sagte Wiegand. Dann gingen sie aus dem Haus.
Sie gingen dann zu den Nachbarn zur Linken mit Namen Fux. Ein paar Sekunden später fuhr Woller mit seinem Wagen weg.

„Wo will denn der noch hin?“, fragte Gander. „Das werden wir ihn morgen fragen“, sagte darauf Wiegand.

Fortsetzung folgt,

schöne Grüße,

Walter

Autor: Walter Näckel
 
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Der fast perfekte Selbstmord 2. Teil

Warum hatte Kommissar Wiegand Zweifel, am Selbstmorde obwohl es doch einwandfrei Selbstmord war, wie es doch zuvor von der Ortspolizei, Staatsanwaltschaft und der Gerichtsmedizin festgestellt wurde?


Nun begann Kommissar Wiegand mit seinem Assistenten Emo Gander weiter mit den Ermittlungen.
Herbert Fux und seine Frau Agnes saßen nun mit den beiden Polizeibeamten im Garten unter einem Sonnenschirm. „Eigentlich können wir nur Gutes von ihnen berichten“, sagte Herbert und Agnes Fux. „Was heißt denn „eigentlich?“, fragte Wiegand.
„Ja was soll ich sagen?“, meinte Herbert und zuckte mit den Schulten. Gerade wollte er noch etwas sagen, da stieß ihn seine Frau mit dem Ellbogen in seine Seite. Das war dem Kommissar nicht entgangen und er bohrte jetzt noch mehr. „Nun heraus damit, Herr Fux, Sie wollten doch gerade was sagen.“ Da trat Agnes auf Herberts Fuß, doch das war Wiegand auch nicht entgangen.
„Sie verschweigen uns doch was“, wandte Wiegand ein. „Warum wollen Sie denn Ihrem Mann den Mund verbieten, Frau Fux?“ „Ich den Mund verbieten, warum soll ich meinem Mann den Mund verbieten?“
„Ja das möchte ich von Ihnen wissen, Frau Fux.“, sagte Wiegand mit strengem Blick.

„Also hören Sie Herr Kommissar, was wollen Sie mir denn da unterstellen, wir können nur Gutes von unseren Nachbarn erzählen, das kann Ihnen mein Mann bestätigen.“
Herbert Fux kuckte die ganze Zeit als seine Frau so energisch sprach, auf den Boden.
„Ist das auch Ihre Meinung, Herr Fux?“, fragte Wiegand.
„Klar“, sagte Fux immer noch mit gesenktem Kopf.
Da flüsterte Emo Gander dem Kommissar etwas ins Ohr. Wiegand drehte sich um und schaute auf die beiden Häuser gegenüber von denen man direkt in den Garten von Fux sehen konnte. Da sah er jemand am Fenster mit Fernglas stehen. Und am Fenster des anderen Hauses war auch jemand hinter dem durchsichtigen Vorhang.

Jetzt wandte sich Wiegand wieder zu Herbert Fux und fragte erneut: „Also Herr Fux, Sie können nur Gutes von den Wollers berichten?“ Immer wieder blickte er auf seine Frau, die recht finster ihren Mann anschaute,
Plötzlich sagte Herbert. „Ja ja Agnes, es kommt ja doch heraus…“ Agnes trat unterm Tisch dem Kommissar ans Bein, weil
sie glaubte es wäre das Bein von ihrem Mann. Wieder wollte sie ihrem Mann durch ein Zeichen unterm Tisch den Mund verbieten.
„So jetzt reicht es Frau Fux, ihr Mann geht jetzt mit uns ins Polizeipräsidium.“
Natürlich protestierte Agnes jetzt aufs äußerste, aber es nutzte nichts.

„So“, sagte energisch Wiegand, als Fux ihm im Polizeizimmer gegenüber saß, „jetzt sagen Sie endlich die Wahrheit, sonst muss ich Sie in Beugehaft nehmen.“
Zunächst druxtste Fux etwas herum. „Na wird’s bald, Herr Fux?“, sagte im lauten Ton der Kommissar.

„Meine Frau hatte mal eine Zeitlang eine Affäre mit Hans, ich hatte von allem nichts gemerkt, auch seine Frau hatte keine Ahnung davon. Eines Tages hatte unsere Firma in einer Pension etwa 25 Km von hier, einen Kamin eingebaut. Da es mit dem Einbauen Schwierigkeiten gab, fuhr ich dort hin um eine Lösung zu finden. Ich stellte mein Auto auf einen kleinen Parkplatz und ging zur Pension. Mir blieb fast die Luft weg, denn ich sah Hans und meine Frau wie sie eng umschlungen aus einem kleinen Hotel, die 3 Häuser neben der Pensionen lagen, heraus kamen. Ich konnte mich gerade noch hinter einem Busch ducken, so dass sie mich nicht sehen konnten, Sie können sich ja denken Herr Kommissar, was ich für eine Wut bekam, aber ich musste schweigen, denn Hans wusste dass ich mit meiner ehemaligen Sekretärin einmal eine Affäre hatte.“
Der Kommissar fragte Fux: „Weiß dass Ihre Frau, dass Sie ein Verhältnis mit der Sekretärin hatten oder noch haben?“ „Nein, nein, um Gotteswillen, die hat doch keine Ahnung davon und außerdem ist diese Affäre wie ich sagte, schon längst vorbei.“
„Und weiß Ihre Frau, dass Sie wissen, dass sie mit Hans eine Affäre hatte oder noch hat?“

„Nein, nein, ich konnte doch nichts sagen, sonst hätte sie es doch bestimmt durch Hans erfahren, dass ich mit meiner Sekretärin- aber 100 Protzentisch weiß ich nicht ob sie es weiß, vielleicht hat es ihr Hans ja gesagt, aber sie konnte ja auch nichts sagen, sonst hätte sie sich ja auch verraten oder so.“

„O Gott wie kompliziert“, sagte Wiegand, „da soll mal noch einer durchblicken. Noch eins Herr Fux, warum wollte denn Ihre...

Fortsetzung folgt,

schöne Grüße,

Walter
 
Der fast perfekte Selbstmord 3. Teil

Noch eins Herr Fux, warum wollte denn Ihre Frau dass Sie mir nichts sagen, wie Sie zu Ihren Nachbarn Woller stehen?“

Das fragen Sie meine Frau am besten selbst, aber erwähnen Sie auf keinen Fall dass ich mal etwas mit meiner Sekretärin hatte.“
„Gut, Sie können gehen, Herr Fux, aber glauben Sie nur nicht dass es dass war, Sie und Ihre Frau verschweigen doch was?“
„Aber Herr Kommissar, ich versichere Ihnen, da gibt es nichts zu verschweigen, Sie werden doch nicht glauben dass meine Frau etwas mit dem Mord, ee ich meine mit dem Selbstmord etwas zu tun hat.“
„Haben Sie denn etwas mit dem Mord, ee ich meine mit dem Selbstmord von Frau Woller zu tun, Herr Fux?“, sagte Wiegand etwas sarkastisch.

„Aber Herr Kommissar, ich darf Sie doch bitten, wie kommen Sie denn auf diese absurde Idee, meine Frau oder ich hätten mit dem was zu tun?“
„Was heißt, mit dem…, Herr Fux?“

„Mit dem halt, mit der ganzen Sache von den Wollers meine ich, das geht uns doch alles gar nichts an“, sagte etwas erbost Herbert Fux.

Kommissar Wiegand machte ohne etwas zu sagen, jetzt die Tür auf, dann sagte er: „Wenn noch Unklarheiten auftauchen, muss ich Sie und Ihre Frau noch mal aufsuchen. Ach so, noch eine Frage Herr Fux, haben Sie Kinder?“
„Nein“, kam die kurze Antwort. „Ah noch was Herr Fux, warum haben Sie denn gestern zu Ihrer Frau gesagt: Es kommt ja doch heraus?“ „Ich meinte dass wir mal mit Hans und Ida eine Zeitlang Streit wegen einem hohen Baum hatten, der an der Grenze zu unserem Grundstück steht und uns die Sonne nimmt. Das war dann so eskaliert, dass ich etwas ausfallend wurde, da habe ich in der Wut gesagt: Wenn der Baum nicht weg kommt, hänge ich euch eigenhändig daran auf. Aber das ist doch nur so dahin gesagt. Inzwischen haben wir uns wieder vertragen, nicht so wie vorher, aber es geht jetzt wieder.“
„Sie sehen Herr Fux, jetzt ist es tatsächlich passiert, zwar nicht am Baum, sondern im Keller.“ „Aber Herr Kommissar, Sie glauben doch nicht dass ich die Frau Woller erhängt habe?“
„Gehen Sie schon, wenn noch was ist werden wir wiederkommen“, sagte Wiegand zu Fux.
Mit schnellen Schritten ging Fux aus dem Präsidium.

Eine Stunde später gingen Wiegand und Gander zu den Nachbarn zur Rechten von Wollers.

Irgendwie hatte das Ehepaar Rudel schon auf die Polizei gewartet, denn Erna Rudel sagte: „Da sind Sie ja.“

„Sagen Sie, wie lange kennen Sie denn Herr und Frau Woller?“ „Die Wollers, warten Sie mal, ja das sind jetzt genau 20 Jahre, stimmts Ewald?“
„Ja kann schon sein“, sagte Ewald. „Wie kommen Sie mit den Wollers zu Recht?“, fragte Wiegand. „Ganz gut“, kam es bei beiden aus dem Mund geschossen, dabei blickten sie sich ein paar Mal kurz an. Ewald musste sich ein paar Mal räuspern. Irgendwie waren die beiden nervös,

„Können Sie sich vorstellen dass Frau Woller sich selbst umgebracht hat?“, fragte Wiegand. Statt eine Antwort zu geben, machten die beiden nur Handbewegungen, als wollten sie sagen, das weiß der Himmel.
Oder hatten sie etwas zu verbergen? „Wohnen noch mehr Leute in ihrem Haus?“, fragte Wiegand. „Nein“, sagte Frau Rudel, „unsere Tochter Anneliese wohnt in USA.“
„Dass war’s schon“, sagte Wiegand, dann gingen er und Gander aus dem Haus.

Nachdem Wiegand und Gander vor der Haustür waren, sagte Wiegand zu Gander: „Ist Ihnen aufgefallen, das bis jetzt von den 4 Nachbarn die wir vernommen haben, noch keiner gesagt hat: ach wie schrecklich, die arme Frau oder so ähnlich, auch hat keiner gefragt, wie ist denn das passiert?
Jetzt gehen wir mal ins nächste Haus.“, sagte Wiegand.

Sie klingelten und schon wurde ihnen aufgemacht. Dürfen wir reinkommen, dann zeigten sie ihre Ausweise wie auch bei den andern.
Nun saßen sie mit der Hausdame Frau Zorn am Wohnzimmertisch. „Was sagen Sie denn zu dem Tod ihrer Nachbarin?“
„Das ist ja schrecklich“, sagte Frau Zorn im lang gezogenen Ton „Wohnen Sie alleine hier?“ fragte Wiegand. „Nein, meine Mutter wohnt bei mir, sie macht gerade ihren Mittagsschlaf. Ich bin seit 5 Jahren geschieden, unsere Kinder sind schon verheiratete und wohnen außerhalb und kommen nur selten zu uns.“...

Fortsetzung folgt,

schöne Grüße,

Walter
 
Der fast perfekte Selbstmord 4. Teil

4. Teil

Das klang so etwas verbittert und als wenn sie es auswendig gelernt hätte.

Da kam auch schon die Mutter von Frau Zorn die Treppe herunter. „Hast du Besuch Walburga?“, fragte Frau Spruck, als sie Wiegand sah.
„Warum bleibst du denn nicht im Bett und machst deinen Mittagsschlaf, Mutter?“ „Was sagst du Walburga?“

Wiegand merkte dass Frau Zorn ihre Mutter unbedingt von ihm fernhalten wollte. Deshalb ging er auf Frau Spruck zu und fragte sie: „Wie geht es Ihnen?“ „Ich bin die Mutter von ihr“, dabei zeigte sie auf ihre Tochter. Frau Spruck hörte schlecht, da sagte sie zu ihrer Tochter gewandt: „Hol mir mal mein Hörgerät. Widerwillig holte sie das Hörgerät.
Frau Spruck setzte ihr Hörgerät auf und nun stellte sich Wiegand vor und fragte Frau Spruck: „ Kannten Sie Frau Woller gut?“
„So gut kenne ich sie auch nicht, ich wohne ja erst seit kurzem hier.“ Wiegand überlegte kurz und dann fragte er erneut. „Glauben Sie dass sich Frau Woller selbst umgebracht hat?“
„Woher soll ich das wissen, das müssen Sie doch herausfinden, Sie sind doch die Polizei?“, sagte Frau Spruck und lachte dabei. „Na ja, zum Lachen ist das wohl nicht, es geht immerhin um Selbstmord oder sogar um Mord“, sagte Wiegand. Beide Frauen machten jetzt Gesichter, als hätten sie einen Gruselfilm gesehen.

Wieder flüsterte Emo Gander, der Assistent von Wiegand ihm was ins Ohr.

Wiegand blickte zum Fenster, dort war ein Schatten von einer Person, wie es aussah.

Schnell ging Wiegand auf das Fenster zu, jedoch der Jenige huschte um die Ecke, so dass Wiegand nur sehen konnte, dass es eine Person mit schwarzer Hose und bunten Hemd gewesen war.

„Halt“, rief Wiegand, aber der Jenige der da so schnell das Weite suchte, war über alle Berge.

„Sagen Sie Frau Zorn, wer könnte denn das gewesen sein, der da am Fenster lauschte?“

„Wer soll denn da am Fenster lauschen? Sie müssen sich verkuckt haben, oder es war der Kleine von neben an, der jagt immer die Katzen.“ „Nein nein, Frau Zorn, der da am Fenster lauschte, der war schon ganz schön erwachsen“, sagte Wiegand.

„Ich habe niemand gesehen, sagte darauf Frau Zorn.“ „Das ist bestimmt Viktor“, wandte Frau Spruck ein.
„Wer ist denn Viktor?“, fragte Wiegand. „Mutter, das gehört hier nicht her“, sagte Frau Zorn und schüttelte dabei ihren Kopf und richtete nicht gerade schöne Blicke gen ihre Mutter.

„Ihr Freund“, sagte abwertend mit einer Geste Frau Spruck.

„Und warum lauscht Viktor am Fenster“?
„Weil er ein schlechtes Gewissen hat“, meinte lachend die Mutter.

„Nun Frau Zorn, Sie verschweigen doch was“, sagte Wiegand energisch.

„Aber Herr Kommissar, Sie sehen doch wie meine Mutter mit Viktor umgeht, normaler Weise schläft meine Mutter wenn Viktor auf ein Gläschen Wein für ein paar Minuten mal zufällig vorbei kommt.“

„Für ein paar Minuten mal zufällig vorbeikommt, dass ich nicht lache Walburga, du und Viktor ihr seid doch ein Liebespaar.“

„Das geht dich gar nichts an Mutter.“ „Dann sag auch dem Kommissar dass er auch ab und zu bei der Ida war, auch auf ein Glas Wein.“ Dann lachte sie wieder so hämisch.
Frau Zorn stand der Zorn im Gesicht.

Jetzt wurden Wiegand und Gander hellhörig. „Habe ich richtig gehört?“, sagte Wiegand, „Viktor war auch öfters bei Frau Woller?
Wo wohnt denn Viktor und wie ist denn der Vollständige Name von Viktor?“, fragte Wiegand.

Widerwillig gab Frau Zorn Wiegand den Namen und die Adresse.

„Ach das ist ja nicht weit von hier, da werden wir gleich mal hingehen.
Kann ich mal ihr Telefon benutzen?“, fragte Wiegand.“ Dann rief er bei Viktor Stallmann an. „Ja Stallmann, wer ist da, bist du es Walburga?“
„Nein Herr Stallmann, hier ist Kommissar Wiegand, vor dem Sie vorhin geflüchtet sind.“

Viktor war sichtlich sprachlos und stotterte dann ins Telefon: „Was wollen Sie von mir? Was sagen Sie da, ich wäre vor Ihnen geflüchtet, ich kenne Sie doch gar nicht?“


Fortsetzung folgt,

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Walter
 
Der fast perfekte Selbstmord 5. Teil

„So, dann werden Sie mich gleich kennen lernen Herr Stallmann, kann ich bei Ihnen gleich vorbeikommen?“
Was blieb Stallmann anders übrig, als Wiegand zur Verfügung zu stehen.

„Herr Gander, blieben Sie hier im Haus bis ich bei Stallmann bin, Sie wissen ja warum.“

„Was soll dass heißen Herr Kommissar, warum soll Ihr Kollege hier bleiben, denken Sie Herr Stallmann und ich hätten ein Geheimnis?“

Frau Spruck musste lachten und meinte: „Sicher habt Ihr Geheimnissen mit einander und noch was für welche.“
Dabei machte sie mit ihrem Kopf Zeichen in Richtung dem Haus von Woller.
„Also Mutter, ich verbitte mir dass, du bringst uns noch in Teufelsküche“, sagte ihre Tochter.

Kommissar Wiegand der immer noch an der Tür stand und dem zuhörte wie die beiden Damen mit einander umgingen, fragte nun Frau Spruck: „Was sind denn das für Geheimnisse, die Sie eben angedeutet haben?“
„Meine ach so saubere Tochter hatte mal ein Verhältnis mit dem da drüben“, dabei nickte sie wieder in Richtung dem Haus Woller.

Frau Zorn stand der Zorn, im wahrsten Sinne des Wortes im Gesicht, es hätte nicht viel gefehlt da hätte sie ihrer Mutter mit ihrer geballten Faust auf den Kopf geschlagen.

„He he he“, schrie Wiegand Frau Zorn an, „sind Sie noch ganz bei Trost?“ Frau Zorn fing jetzt an zu weinen und sagte mit kaum verständlichen Worten: „ Das ist gar nicht wahr, warum tust du mir das an, Mutter.“

Wiegand war im Moment sprachlos, und dachte sich: „Was muss zwischen Mutter und Tochter für einen Hass aufgestaut sein, aber warum, nur weil sie Affären hat, schließlich ist sie ja geschieden und eigentlich ist es ja ihre Sache. Wiegand musste etwas schmunzeln wegen dem Wort „eigentlich“ dass er jetzt auch gebraucht hat.

Dann fuhr er zu Viktor Stallmann. Stallmann stand schon nervös an seinem Hauseingang.
„Kommen Sie schon rein“, sagte er. "Ah, Sie haben mich also gleich erkannt, Herr Stallmann."
"Ich habe Sie doch erwartet, Sie sind doch Herr Wiegand?"

„Wie ich sehe haben Sie sich umgezogen, vorhin hatten Sie doch ein buntes Hemd und schwarze Hose an, und jetzt tragen Sie ein weißes Hemd und weiße Hose.“

„Ist das verboten?“, sagte Stallmann etwas ärgerlich.
„Kommen wir gleich zur Sache Herr Stallmann, warum sind Sie vorhin vor mir geflüchtet?“
„Vor Ihnen geflüchtet, nein, da habe ich doch eigentlich keinen Grund, ich wollte zu Frau Zorn, die ich gelegentlich kurz besuche, wenn ich gerade zufällig mal hier in der Gegend bin. Wieder musste Wiegand etwas über das Wort „eigentlich“ schmunzeln.
„Von wo her kennen Sie denn Frau Zorn?“, fragte Wiegand.
„Ich gehe des Öfteren spazieren, da kam ich zufällig in diese Gegend, da haben Frau Zorn und ich über ihren Zaun über die schönen Blumen in ihrem Garten unterhalten, so kamen wir halt ins Gespräch.“
„Wie lange kennen Sie denn Frau Zorn?“
„Wie lange? So etwa ein Jahr“, meinte Stallmann.
„So noch mal zu meiner Frage von vorhin, warum sind Sie geflüchtet, wenn nicht vor mir, vor wem denn?“
„Ach von der Alten, ee ich meine von ihrer Mutter, die macht doch sonst um diese Zeit ihren Mittagsschlaf.“’

„So dann kommen Sie also öfters zu Frau Zorn.“

„Ist doch nicht verboten, Herr Kommissar?“

„Nein nein, das geht mich auch gar nichts an.
Mal eine andere Frage, kannten Sie Frau Woller?“

Stallmann war eine Sekunde sichtlich erschrocken, dann sagte er: „Was heißt kennen, Sie sehen ja hier die Häuser, die hängen alle dicht aufeinander, da war auch mal Frau Woller im Garten und wir haben uns dann halt gegrüßt.“

„Waren Sie auch schon bei ihr im Haus?“
Stallman machte ein paar Mal seinen Mund etwas auf, dann sagte er: „“Zwei drei Mal, sie hatte mir ihren Garten gezeigt.“

„Jedes Mal?“ „Wie jedes Mal?“, fragte Stallmann.

Fortsetzung folgt,

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Walter
 
Der fast perfekte Selbstmord 6. Teil

6. Teil


„Hat sie Ihnen nur ihren Garten gezeigt?“ „Einmal hatte sie gerade Tee aufgebrüht, da fragte sie mich ob ich ein Tässchen Tee mit trinken wollte“, so war ich auch mal in ihrem Wohnzimmer.“ „Und beim nächsten Mal?“, fragte Wiegand. „Mein Gott, das war ganz harmlos, wo denken Sie hin Herr Kommissar, glauben Sie ich wäre dort ein und ausgegangen.“

„Ich frage Sie mal direkt, hatten Sie ein Verhältnis oder wie man das nennt, mit Frau Woller?“
„Also, ich darf doch bitten, wer behauptet denn so was?“

„Na Herr Stallmann, Sie haben selbst gesagt, die Häuser hier hängen alle dicht aufeinander, da haben die Wände Ohren und Augen.“
„Die alte Tratsche, die alte“, sagte Stallmann aufgebracht.
„Wen meinen sie denn mit der alten Tratsche?“ „Wen schon, die Mutter von Frau Zorn natürlich.“

„Noch eine Frage Herr Stallmann, glauben Sie dass sich die Frau Woller selbst das Leben genommen hat?“

„Das müssen Sie doch am besten wissen, Herr Kommissar, wo her soll ich das wissen.“

„Wenn wir noch Fragen haben, kommen wir wieder zu Ihnen“, sagte Wiegand, dann fuhr er weg und holte seinen Kollegen Gander bei Frau Zorn ab.

„Ach Gott was haben die beiden sich noch gestritten, ich glaube da haben wir bald einen Mordfall“, sagte Gander zu Wiegand.

„So, morgen gehen wir noch zu den anderen Nachbarn, die werden uns bestimmt schon erwarten.“

Am anderen morgen standen Wiegand und Gander auf der Matte von Familie Wuttke.

Frau Wuttke schaute genau auf die beiden Ausweise, als sich die beiden Polizisten vorstellten und meinte: „Man muss ja heute vorsichtig sein, es treibt sich ja allerhand Gesindel heut zu tage in der Gegend herum.“
Nun saßen sie am Küchentisch und Wiegand begann Frau Wuttke zu befragen.
„Was meinten Sie denn eben mit dem Gesindel?“

„Vorige Woche kamen sie wieder und gingen von Haus zu Haus und wollten irgendwelche Zeitschriften andrehen.“ „Wie viele Personen waren es, und waren sie auch bei Wollers?“

„Es waren zwei junger Männer, so um die 20 Jahre alt, ich habe gesehen wie sie ihnen die Tür geöffnet hat. Sie waren mindesten eine Viertel Stunde bei ihr im Haus.

„Was war denn das für ein Tag und welche Urzeit, Frau Wuttke?“

„Das war so gegen 10 Uhr am Montagmorgen.“
„Wer wohnt denn alles hier im Haus?“, fragte Wiegand.

„Unsere zwei Buben, sie sind Zwillinge, die sind 6 Jahre alt, die sind jetzt auf dem Sportplatz und mein Mann, der liegt seit 3 Wochen im Krankenhaus, er hatte einen Betriebsunfall, es geht ihm schon besser. Im Krankenhaus sagten sie mir, dass er noch 8 Tage dort bleiben muss.“ „Alles Gute Ihnen und ihren Kindern und auch gute Besserung für Ihrem Mann, Sie haben uns sehr geholfen.“

„Nun Herr Gander, kümmern Sie sich mal drum, wer die Drückerkolonne ist, Name der Personen und so. Dann müssen wir uns mal um deren Fingerandrücke kümmern.“


Am Nachmittag saßen Wiegand und Gander im Büro und gingen die Befragungen durch und was so anlag.

Wiegand sagte: „Wir müssen uns morgen den Keller von Woller genau unter die Lupe nehmen, wie ich hier aus den Akten der Kollegen herausfinde, haben die Kollegen hier geschlampt.“

Gander sagte zu Wiegand: „Hier steht, dass
Frau Woller zwei Tage vor ihrem Tod in der Praxis bei Dr. Berger war, wegen starken Schmerzen und dass sie Tablettensüchtig sei.
Dr. Berger hat wie hier steht, den Totenschein unterschrieben.“

„Sehn Sie Herr Gander, was glauben Sie wie viele Selbstmorde in Wirklichkeit Morde waren, ist ja laut Statistik keine Seltenheit.
Da werden wir mal gleich uns telefonisch bei Dr. Berger anmelden.“

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Walter
 
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Der fast perfekte Selbstmord 7. Teil

Als am anderen Morgen Wiegand und Gander bei Dr. Berger im Arztbüro saßen, wunderte sich Dr. Berger dass noch Unklarheiten im Falle Frau Woller vorhanden sind.

„Hier in den Akten steht nur, dass Frau Woller in ihrer Arztpraxis war, wegen starker Schmerzen und sie wäre tablettensüchtig“, sagte Wiegand.

„Können Sie uns mal näher beschreiben, wie es um Frau Woller stand, als sie in Ihre Praxis kam, Herr Dr. Berger?“

Dr. Berger schaute auf die Krankenunterlagen von Frau Berger und begann zu berichten: „Frau Woller kam Am Montagmorgen um 8 Uhr also 2 Tage, vor Ihrem Tod in meine Praxis wegen starken Schmerzen im ganzen Körper. Ich untersuchte sie und stellte fest, dass sie Tablettensüchtig war. Sie machte einen sehr nervösen Eindruck. Ich fragte sie nach dem Grund, warum sie so übermäßig viele Tabletten nimmt, sie sagte nur dass sie nicht schlafen könne.
Ich sagte ihr dass sie ohne Ärztlichen Rat absolut keine Medikamente mehr einnehmen dürfte, sonst würde sie das sehr sehr krank machen, denn die Organe waren teilweise schon angegriffen. Das muss auch in Ihren Unterlegen stehen, Herr Kommissar.“

Wiegand schaute kurz in sein Notizbuch, dann sagte er: „Fahren Sie bitte fort Herr Doktor.“
„Dann nickte Frau Woller nur und sagte: Gut Herr Doktor." "Sie war die ganze Zeit so seltsam und irgendwie abwesend. Wir vereinbarten einen neuen Termin, Doch dazu kam es nicht mehr.“

„Herr Dr. Berger, sind Sie fest überzeugt dass es Selbstmord war?“, fragte Wiegand und schaute dabei Dr. Berger intensiv an.
„Das muss doch in Ihren Unterlagen stehen, schließlich ist das doch durch die Rechstmedizin eindeutig bestätigt worden Herr Kommissar.“

„Schließen Sie vollkommen aus, dass keine Fremdeinwirkung Frau Woller zum Tode geführt hat, Herr Dr. Berger?“

Dr. Berger machte mit den Händen Bewegungen, die darauf hinwiesen, dass er jetzt auch etwas zweifelte, dann sagte er: „ Vollkommen ausschließen kann man bei keinem Todesfall, ob jemand nachgeholfen hat. Es gab schon ganz normale Todesfälle, wo man absolut sicher war, dass die betreffende Person eines natürlichen Todes gestorben ist, doch dann gab es Zweifel, und es stellte sich heraus, dass tatsächlich es Mord war.“

„Vielen Dank Herr Dr. Berger, Sie haben uns ein gutes Stück weiter gebracht“, sagte Wiegand.

„Was machen wir jetzt, Herr Wiegand?“, fragte Gander Draußen.

„Jetzt gehen wir zum Herr Woller, hoffentlich ist er Zuhause, er sollte ja zu uns ins Präsidium kommen, aber er hat sich entschuldigt, es wäre ihm nicht gut.“

Als die beiden Ermittler zum Haus von Woller kamen, klingelten sie an der Haustür, doch Woller schien nicht da zu sein, doch dann hörten sie irgendwelche Geräusche die aus der Garage neben dem Haus kamen. Langsam gingen Wiegand und Gander zur Garage. Da lag Woller teilweise unter einem kleinen WV Polo, der seiner Frau gehört.
„Guten Tag Herr Woller“, sagte Wiegand.
Woller war richtig erschrocken und sagte: „Schleichen Sie sich immer so an.“
„Entschuldigen Sie Herr Woller, es war nicht unsere Absicht, wir sahen dass ihre Garagentür ein bisschen aufstand.“

„Was wollen Sie denn schon wieder?“, sagte Woller nicht gerade ganz freundlich. „Ich dachte es wäre Ihnen unpässlich, jetzt arbeiten Sie an Ihrem Auto, Herr Woller.“
Woller gab darauf keine Antwort.
„Wenn wir schon mal da sind, würden wir gerne Ihren Keller mal anschauen“, sagte Wiegand.

„Sie können aber wirklich nicht Ruhe geben, Herr Wiegand, was vermuten Sie denn im Keller, noch eine Leiche?“
„Herr Woller ich kann Ihren Ärger ja verstehen, aber wir tun auch nur unsere Arbeit und wenn Sie ein reines Gewissen haben, brauchen Sie auch nichts zu befürchten.“
„Zum Schluss drehen Sie so lange, dass Sie mich noch als Täter hinstellen, aber ich sage Ihnen, ich habe ein 100-protzentisches Alibi. Sicher haben Sie schon hinter meinem Rücken überall über mich herum geschnüffelt.“
„Ach Herr Woller, warum sind Sie denn so misstrauisch gegenüber uns eingestellt, Sie wollen doch auch dass wir endlich Klarheit...

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Walter
 
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